www.wikidata.de-de.nina.az
Das Viktoria Quartier ist ein Wohn und Gewerbeviertel im Berliner Ortsteil Kreuzberg Bezirk Friedrichshain Kreuzberg in unmittelbarer Nahe des Viktoriaparks Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBaubeschreibung BearbeitenDas weitgehend aus Klinkersteinen errichtete Bauensemble ist in der Fassadengestaltung an zeitgenossische Vorstellungen von mittelalterlichen Burgen angelehnt Zahlreiche Turmchen schmucken die Gebaude Die Fenster und Turen sind in der Regel mit Rundbogen ausgestattet Das gesamte Firmen und Freizeitgelande gliedert sich in zahlreiche spezifisch genutzte Gebaude beispielsweise Schmieden Werkstatten Stalle Veranstaltungssale Brauereigebaude und Keller Eine Mauer friedet das gesamte Gelande ein Die Sanierung und Umnutzung von 1999 an fuhrte zu vielfaltigen Anderungen der Bausubstanz insbesondere am ehemaligen Kesselhaus Neben der Errichtung von Neubauten wurde unter anderem das Kesselhaus um bis zu zwei Geschosse aufgestockt Die Fassade blieb weitgehend erhalten wenn auch an verschiedenen Stellen neue Fenster gebrochen und Loggien installiert wurden Im Inneren entstanden mehrere Treppenhauser Aufzuge und Laubengange Der Einbau von Zwischenwanden und technischer Ausstattung war fur die Umwandlung zu Wohnungen ebenfalls notig zum Teil auch das Einziehen neuer Geschossdecken aus Stahlbeton und das Verstarken historischer Pfeiler durch moderne Materialien Das architektonische Konzept sah vor neue Einbauten deutlich als solche erkennbar zu machen um eine Unterscheidung zur historischen Substanz augenfallig zu machen Geschichte Bearbeiten nbsp Schmiedehof nbsp Weinberg unterhalb des Nationaldenkmals fur die Befreiungskriege nbsp Die nach Hans Sixtus benannte Sixtus Villa nbsp Sixtusgarten am Rande des ViktoriaparksIm Jahr 1829 eroffneten die Gebruder Gericke am Sudhang des Kreuzbergs einen grossen Biergarten mit einer Kreisfahrbahn den sie nach dem Pariser Vorbild Tivoli nannten 1857 grundete sich die Berliner Brauerei Gesellschaft Tivoli die an diesem Standort Bier braute Zwischen 1862 und 1873 entstanden dann umfangreiche Brauereigebaude einschliesslich des Gotischen Saals und des grossen Saalgebaudes dem damals grossten Veranstaltungsraum im Umfeld Berlins 1 Die Raumlichkeiten wurden auch fur politische Versammlungen genutzt 1877 feierte die SPD hier ihren ersten Wahlerfolg und 1892 beschloss die Deutschkonservative Partei hier ihr antisemitisches Programm das sogenannte Tivoli Programm Die Schultheiss Brauerei ubernahm 1891 die Tivoli Brauerei und erweiterte das Gelande In dieser Zeit entstand unter anderem das Schankgebaude an der Methfesselstrasse und die Sixtus Villa 2 Wahrend des Zweiten Weltkriegs erlitt die Anlage erhebliche Schaden die in den folgenden Jahrzehnten nur teilweise ausgebessert wurden Die Schultheiss Brauerei gab 1993 das Gelande zugunsten eines anderen Standortes im Ostteil Berlins auf Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die meisten Gebaude in einem schlechten Bauzustand 1994 erwarben die Deutsche Grundbesitz Management GmbH Tochtergesellschaft der Deutschen Bank und Viterra die Immobilie fur umgerechnet rund 15 3 Millionen Euro Bei einem folgenden stadtebaulichen Wettbewerb siegte der Plan des kalifornischen Architekten Frederick Fisher die 18 noch vorhandenen Gebaude darunter auch rund 15 000 m Kellerflache zu sanieren und durch Neubauten zu erganzen Ziel war eine Mischnutzung mit Wohnen Kultur und Gewerbe Am 24 Juni 1999 3 wurde der Grundstein fur das Viktoria Quartier gelegt Die Gesamtinvestition wurde damals auf 300 Millionen Mark geschatzt kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 228 9 Millionen Euro In den folgenden Jahren entstanden in Teilen der historischen Gebaude und in Neubauten vielfaltige Einheiten fur verschiedene Nutzungen Wohnungen Penthouses Lofts Buros und Ateliers 4 Das Quartier Schmiedehof wurde 2001 fertiggestellt Dabei handelte es sich im Wesentlichen um die Umnutzung des Schmiedehof Gebaudes die Errichtung von drei Neubauten und einer Tiefgarage mit 600 Stellplatzen 2001 begann der zweite Bauabschnitt das Park Quartier 5 Im Fruhjahr 2001 erfolgte der vorubergehende Baustopp wegen der Insolvenz der Investoren 6 und ein teilweise erzwungener Auszug der Mieter 7 Grunde fur die Insolvenz waren der unerwartet grosse Umfang des Projekts nicht eingeplante Mehrkosten fur die Erschliessung und Probleme beim Erlosen der eingeplanten Verkaufspreise fur die Immobilien Dadurch aber auch wegen der Feuchtigkeit in den dafur vorgesehenen Kellerraumen platzte auch die Ansiedlung der Berlinischen Galerie an diesen Standort die als Ankernutzer vorgesehen war und durch mehrere kleinere Galerien erganzt werden sollte 8 2002 erwarb die Berliner Niederlassung des Munchener Baukonzerns Baywobau das Anwesen aus der Insolvenzmasse Die Wiederaufnahme der Bauarbeiten erfolgte allerdings erst im Herbst 2004 da zwei zunachst beteiligte Co Investoren ihre Geldzusagen zuruckgezogen hatten und die Erschliessung durch bereits erfolgte Bauarbeiten und die bereits erfolgte weitgehende Freilegung der Bierkeller schwierig war 9 Im Rahmen dieser Bauarbeiten wurden die bestehenden Gebaude zunachst durch das Park Quartier erganzt Rund um einen Weinberg entstanden Stadthauser und Wohnungen Von Mitte 2008 10 bis Anfang 2012 11 erfolgte mit dem Bau des Quartiers Brauhofgarten das an das Willy Kressmann Stadion grenzt der dritte Bauabschnitt mit 145 Wohnungen In unmittelbarer Nahe zu den Gebauden der ehemaligen Brauerei wurden Eigentumswohnungen nach Planen des Berliner Architekten Stephan Hohne erstellt Die Planung der Aussenanlagen verantwortet die Gartenlandschafts Architektin Regina Poly Ab 2011 erfolgte zudem der Bau des Tivoli Karree 12 Zudem erfolgen seit Mai 2011 13 die umfangreichen Sanierungsarbeiten an den bestehenden historischen Gebauden die nun unter den Titeln Central Park Living und KesselhausQuartier firmieren Central Park entstand in Kooperation mit der GrundStein Bautragergesellschaft fur Altbausanierung mbH das Kesselhaus Quartier bis 2013 mit der Prinz von Preussen Grundbesitz AG Die Bauarbeiten wurden 2016 abgeschlossen Entgegen den ursprunglichen Planen wurde die kulturelle Nutzung kaum umgesetzt und der Anteil der Wohnungen wesentlich erhoht die vor allem als Eigentumswohnungen vermarktet wurden Sie pragen heute zusammen mit kleineren Gewerbe und Buroflachen den Charakter des Anwesens Insgesamt wurden 515 Wohnungen durch Umnutzung und in neuen Gebauden errichtet Die Wohn und Gewerbeflache betragt insgesamt rund 5 5 Hektar Die Gesamtinvestitionen uber die rund 15 jahrigen Bauarbeiten werden auf 140 Millionen Euro geschatzt Das Areal ist in der Denkmalliste des Landes Berlin eingetragen und im Inneren autofrei Literatur BearbeitenBundesinstitut fur Bau Stadt und Raumforschung Hrsg Umwandlung von Nichtwohngebauden in Wohnimmobilien Dokumentation der Fallstudien 2015 PDF VersionWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Viktoria Quartier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag 09031100 in der Berliner LandesdenkmallisteEinzelnachweise Bearbeiten Hasso Spode Die Schultheiss Brauerei auf dem Kreuzberg in Geschichtslandschaft Berlin Bd 5 Berlin 1994 S 401 ff Baumeister fur Berlin Karl Teichen und die Bier Villa In Berliner Morgenpost 10 Dezember 2005 Viktoria der Grund Stein ist da Baustart auf Berliner Schultheiss Gelande In Baunetz 24 Juni 1999 Die unendliche Geschichte vom Viktoria Quartier 2 In Kreuzberger Chronik November 2001 Ausgabe 32 abgerufen am 17 Juni 2010 1 2 3 4 5 6 7 Baywobau Berlin startet Tivoli Karree Memento des Originals vom 5 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pressehof de 8 52 486388888889 13 381388888889 Koordinaten 52 29 11 N 13 22 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Viktoria Quartier amp oldid 239377602