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Dieser Artikel behandelt die Norne in der nordischen Mythologie Fur den gleichnamigen Asteroiden 621 Werdandi Verdandi auch Verdhandi oder Werdandi geschrieben von altnordisch Verdandi ist neben Urd und Skuld eine der drei namentlich genannten Nornen einer Art Schicksalsgottinnen in der nordischen Mythologie Sie reprasentiert in dieser Dreiheit die Gegenwart zwischen Vergangenheit und Zukunft Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Altnordische Quellen 3 Rezeption 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenIhr Name Verdandi ist das Partizip Prasens des altnordischen Verbs verda werden und lasst sich als das Werdende oder das Geschehende im Neutrum Plural Form nicht eindeutig ubersetzen 1 Damit steht Verdandi als Gegenwart zwischen Vergangenheit Urdr und Zukunft Skuld Diese Interpretation ist seit der Veroffentlichung von Jacob Grimms Deutscher Mythologie 1835 gelaufig In den drei eigennamen sind die formen abstracter verba unmoglich zu verkennen Urdhr ist aus dem pluralablaut von verdha vardh urdhum entnommen Verdhandi ist das fem part praes des nemlichen worts Skuld das part praet von skula es ist also sehr passend das gewordne werdende und werdensollende oder vergangenheit gegenwart und zukunft bezeichnet Jacob Grimm Deutsche Mythologie Gottingen 1835 S 228 Im Gegensatz zu den beiden anderen ist der Name Verdandi nur in zwei Stellen der altwestnordischen Literatur belegt konnte also lediglich als Erganzung dazu gebildet worden sein Altnordische Quellen BearbeitenVerdandi ist nur aus zwei Erwahnungen in der altwestnordischen Literatur genauer der Lieder Edda und der Snorra Edda bekannt So heisst es in der Voluspa dem ersten Gotterlied der Lieder Edda Ask veit ek standa heitir Yggdrasill har badmr ausinn hvita auri thadan koma dǫggvar thaers i dala falla stendr ae yfir graenn Urdar brunni THadan koma meyiar margs vitandi thrjar or theim sal er und tholli stendr Urd hetu eina adra Verdandi skaro a skidi Skuld ina thridio thaer lǫg lǫgdu thaer lif kuru alda bǫrnum orlǫg seggia Eine Esche weiss ich stehen heisst Yggdrasil den hohen Baum netzt weisser Nebel daher kommt der Tau der in die Taler fallt immergrun steht er uber Urds Brunnen Von dort kommen junge Frauen vielwissende drei aus der Halle die unter dem Baum steht Urd heisst die eine die andre Verdandi Sie schnitten Stabe Skuld hiess die dritte Sie legten Lose das Leben bestimmten sie den Geschlechtern der Menschen das Schicksal verkundend Verdandi wird hier also als zweite von drei jungen Frauen oder Madchen genannt die aus einer Halle kommen welche an Urds Quelle unter dem Baum Yggdrasil steht Anstelle der Halle altwestnordisch salr in der Hauksbok Version der Lieder Edda ist in der Codex Regius genannten Handschrift der Lieder Edda hingegen See altwestnordisch saer zu lesen womit wohl die Quelle selbst gemeint ist Jedenfalls wissen alle drei viel und bestimmen das Schicksal der Menschen Im 15 Kapitel der Gylfaginning schreibt Snorri uber Verdandi THar stendr salr einn fagr undir askinum vid brunninn ok or theim sal koma thrjar meyjar thaer er sva heita Urdr Verdandi Skuld THessar meyjar skapa monnum aldr THaer kollum ver nornir Dort steht eine schone Halle unter der Esche an der Quelle und aus dieser Halle kommen drei junge Frauen diese die so heissen Urd Verdandi Skuld Diese jungen Frauen formen den Menschen das Leben Wir nennen sie Nornen Gylfagynning Kapitel 15 Hier werden also die Strophen der Liederedda zusammengefasst und die Bezeichnung Nornen fur die drei Frauen erganzt Rezeption BearbeitenVerdandi ist auch der Titel einer islandischen Zeitschrift mit Gedichten und Erzahlungen des Realismus die nur in einer Ausgabe 1882 in Kopenhagen erschien 2 In der Mangareihe Oh My Goddess von Kōsuke Fujishima die auch als Anime Serie umgesetzt wurde ist Verdandi eine der Hauptfiguren Aufgrund der Transliteration vom Altnordischen ins Japanische wird der Name Verdandi hier allerdings als Berudandi Katakana ベルダンディー wiedergegeben Daraus wiederum ergibt sich die internationale Namensform Belldandy Literatur BearbeitenFrancois Xavier Dillmann Nornen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 21 Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017272 0 S 388 394 Online zuganglich nach Login GAO Germanische Altertumskunde Online Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Meid Die germanische Religion im Zeugnis der Sprache In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 5 Walter de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 009635 8 S 490 f Online zuganglich nach Login GAO Digitalisierte Zeitschrift ISSN 1670 3774 Verdandi islandisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verdandi amp oldid 218279422