www.wikidata.de-de.nina.az
Der Glanz Veilchenohrkolibri Colibri coruscans auch Grosser Veilchenohrkolibri Blaues Veilchenohr Veilchenohrkolibri oder kurz Veilchenohr genannt ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris Trochilidae die in Guyana Brasilien Venezuela Kolumbien Ecuador Peru Bolivien Chile und Argentinien verbreitet ist Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefahrdet least concern eingeschatzt Glanz VeilchenohrkolibriGlanz Veilchenohrkolibri Colibri coruscans SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Seglervogel Apodiformes Familie Kolibris Trochilidae Gattung Veilchenohrkolibris Colibri Art Glanz VeilchenohrkolibriWissenschaftlicher NameColibri coruscans Gould 1846 source source Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verhalten und Ernahrung 3 Lautausserungen 4 Fortpflanzung 5 Verbreitung und Lebensraum 6 Migration 7 Ziervogelhaltung 8 Unterarten 9 Etymologie und Forschungsgeschichte 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Glanz Veilchenohrkolibri erreicht eine Korperlange von etwa 13 bis 14 cm bei einem Gewicht der Mannchen von ca 5 8 bis 8 5 g und der Weibchen von 6 0 bis 7 5 g Das Mannchen hat einen leicht gebogenen schwarzen Schnabel Die Oberseite ist metallisch blaulich grun Die blaulich violetten Ohrfahnen sind langlich und aufrichtbar Das Kinn ist blaulich violett der Rest der Unterseite grun mit blauem Bauch Der zweiflugelige Schwanz ist metallisch grun mit stahlblauer subterminaler Binde Eine wenig erforschte melanistische Form existiert die aber mit zwei unter hundert Exemplaren sehr selten ist Weibchen ahneln den Mannchen haben aber oft einen weissen Fleck hinter dem Auge und sind etwas kleiner Halbwuchsige Jungtiere haben keine schillernde Farbung und die Federn enthalten gelbbraune Fransen 1 Laut einer Studie von Martina Dubach hat der Grosse Veilchenohrkolibri die geringste mittlere Blut Luft Barrierendicke 0 183 µm und die grosste gewichtsspezifische Atemoberflache aller Vogel 87 cm g 2 Verhalten und Ernahrung BearbeitenDer Glanz Veilchenohrkolibri bezieht seinen Nektar von einer Vielzahl von Bluten wie z B den Gattungen Castilleja Centropogon Clusia Echeverien Elleanthus Korallenbaumen Eukalypten Guzmania Inga Salbei Siphocampylus und Puya Insekten jagt er in der Luft Sein Futter sucht er sich in den Straten vom Boden bis zu den Baumkronen An bluhenden Baumen agiert er sehr territorial und dominiert andere Kolibris Bewegt er sich in Paramo scheint er weniger aggressiv gegenuber anderen Kolibriarten aufzutreten 1 Lautausserungen BearbeitenDer Gesang des Glanz Veilchenohrkolibris besteht aus einer langen Serie einsilbiger metallischer Tschilps die wie dschit dschit dschit oder tlik tlik tlik klingen und in einer Frequenz von ca zwei Tonen pro Sekunde von sich gegeben werden Ebenso gehort ein komplexer Liedgesang den er normalerweise bei der Flugbalz von sich gibt zu seinem Repertoire Dieser Gesang besteht aus einem Gemisch von Tischilps Quietsch und Gurgellauten sowie kurzen Trallern Die Laute bestehen auch aus wiederholten trockenen rasselnden drr drrr Tonen Der Grosse Veilchenohrkolibri gilt als ausserst ruffreudiger Kolibri 1 Fortpflanzung BearbeitenDie Brutsaison des Glanz Veilchenohrkolibris dauert in Venezuela von Juli bis Oktober im Nordwesten Argentiniens zumindest von Dezember bis Februar Das kelchartige Nest ist ca 6 cm gross und 4 5 cm tief und wird aus verschiedenem weichen Pflanzenmaterial gebaut Die Aussenseite wird mit Farnen und Zweigen verziert Das Nest wird auf horizontalen Asten platziert oder an einem hangenden Zweig im Gebusch z B der Art Prosopis ferox angebracht Einmal wurde auch ein Nest in einer Felsspalte in 2 8 Metern uber dem Boden entdeckt Ein Gelege besteht aus zwei Eiern Ein Ei wiegt ca 0 95 Gramm bei einer Grosse von 17 mal 10 5 mm Die Brutdauer betragt 17 bis 18 Tage die Bebrutung erfolgt ausschliesslich durch das Weibchen Berichte uber Aufzucht der Nestlinge durch das Mannchen erfordern weitere Forschung und werden angezweifelt In den hoheren Hohenlagen kommt es durch Nestrauber kaum zu Sterblichkeit von Nestlingen 1 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitung grun des Glanz VeilchenohrkolibrisDer Glanz Veilchenohrkolibri bevorzugt Waldrander offene Waldungen bluhende Garten Plantagen Sub Paramo und Paramo in Hohenlagen von 1700 bis 4500 Metern 1 Migration BearbeitenIn der Trockenzeit ziehen die Populationen des Glanz Veilchenohrkolibris die in Paramo Umgebung leben in niedrigere Hohenlagen In dieser Zeit wurde die Art sogar in Hohenlagen um 200 Meter gesichtet Populationen die tiefer leben gelten als Standvogel Ein Bericht aus dem Norden Chiles in den Anden der Region de Tarapaca im Juli konnte auf einen Irrgast Wanderbewegung oder eine bisher unbekannte Brutpopulation hinweisen 1 Ziervogelhaltung BearbeitenDer Glanz Veilchenohrkolibri gehort zu den wenigen Kolibriarten die auch von Privatpersonen als Ziervogel gehalten werden Sie benotigen jeweils eine Einzelvoliere da sie aggressiv gegenuber Artgenossen sind Nur zur Paarung werden Mannchen und Weibchen vergesellschaftet Die Nachzucht ist bereits gelungen sie gilt jedoch als schwierig Unterarten BearbeitenBisher sind zwei Unterarten des Glanz Veilchenohrkolibris anerkannt 3 Colibri coruscans coruscans Gould 1846 4 Die Nominatform kommt in der Sierra Nevada de Santa Marta Sierra de Perija den Bergen im Nordwesten Venezuelas und den Anden sudlich uber Ecuador Peru bis Bolivien den Norden Chiles und den Nordwesten Argentiniens vor 1 Colibri coruscans germanus Salvin amp Godman 1884 5 Diese Subspezies ist an den Tepuis im Suden Venezuelas im Westen von Guyana und dem angrenzenden Norden Brasiliens am Roraima Tepui verbreitet Bei der Unterart sind der vordere Oberkopf die Unterseite und der Schwanz blauer als in der Nominatform 1 Colibri coruscans rostratus Phelps amp Phelps Jr 1952 6 wird heute als Synonym fur C c germanus betrachtet Etymologie und Forschungsgeschichte BearbeitenDie Erstbeschreibung des Glanz Veilchenohrkolibris erfolgte 1846 durch John Gould unter dem wissenschaftlichen Namen Trochilus Petasophora coruscans Den genauen Fundort in Sudamerika kannte Gould nicht 4 Erst spater wurde er der von Johann Baptist von Spix 1824 neu geschaffenen Gattung Colibri zugeschlagen 7 Der Name Kolibri wurde im 18 Jahrhundert aus dem Franzosischen entlehnt frz colibri und stammt wohl aus einer karibischen Sprache 8 Coruscans ist das lateinische Wort fur funkelnd glitzernd 9 Rostratus ist das lateinische Wort fur geschnabelt langschnabelig 10 Auch germanus ist lateinischen Ursprungs und bedeutet Bruder Es konnte auch von germen fur Ableger abgeleitet werden 11 Literatur BearbeitenThomas Zuchner Peter Boesman Guy Maxwell Kirwan in Josep del Hoyo Andrew Elliott Jordi Sargatal David Andrew Christie Eduardo de Juana Sparkling Violet ear Colibri coruscans In Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 4 Marz 2020 englisch hbw com Martina Dubach Quantitative analysis of the respiratory system of the house sparrow budgerigar and violet eared hummingbird In Respiration physiology Band 46 Nr 1 1981 ISSN 0034 5687 S 43 60 doi 10 1016 0034 5687 81 90067 0 PMID 7330491 James A Jobling Helm Dictionary of Scientific Bird Names Christopher Helm London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 John Gould Mr Gould exhibited to the Meeting three new species of the family of Trochilidae which he thus characterized In Proceedings of the Zoological Society of London Band 14 Nr 158 1846 S 44 45 biodiversitylibrary org William Henry Phelps William Henry Phelps Jr Nine new subspecies of birds from Venezuela In Proceedings of the Biological Society of Washington Band 65 1952 S 39 54 biodiversitylibrary org Osbert Salvin Frederick DuCane Godman Notes on Birds from British Guiana Part III In The Ibis 5 Band 2 Nr 46 1884 S 443 452 biodiversitylibrary Johann Baptist von Spix Avium species novae quas in itinere annis MDCCCXVII MDCCCXX per Brasiliam jussu et auspiciis Maximiliani Josephi I Bavariae Regis Augustissini suscepto colleoit et descripsit Band 1 Impensis editores Munchen 1824 biodiversitylibrary Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glanz Veilchenohrkolibri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Veilchenohrkolibri Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Colibri coruscans in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2014 2 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 20 August 2014 Factsheet auf BirdLife International Glanz Veilchenohrkolibri Colibri coruscans auf eBird org Glanz Veilchenohrkolibri Colibri coruscans bei Avibase Colibri coruscans im Integrated Taxonomic Information System ITIS xeno canto Tonaufnahmen Glanz Veilchenohrkolibri Colibri coruscans Sparkling Violet ear Colibri coruscans in der Encyclopedia of Life Abgerufen am 21 Januar 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Thomas Zuchner u a Martina Dubach S 43 f IOC World Bird List Hummingbirds a b John Gould S 44 Osbert Salvin u a S 451 William Henry Phelps u a S 44 Johann Baptist von Spix S 80 Duden Band 7 Herkunftsworterbuch Etymologie der deutschen Sprache 3 Auflage Dudenverlag Mannheim Leipzig Wien Zurich 2001 ISBN 3 411 04073 4 James A Jobling S 119 James A Jobling S 338 James A Jobling S 172 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glanz Veilchenohrkolibri amp oldid 235974099