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Ursula Martius Franklin CC O Ont FRSC 16 September 1921 in Munchen 22 Juli 2016 in Toronto 1 war eine deutsch kanadische Physikerin Ursula Franklin 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUrsula Maria Martius wuchs in Munchen auf als Tochter des lutherischen Ethnographen Albrecht Martius 1884 1969 der fur Leo Frobenius arbeitete 2 und der Kunsthistorikerin Ilse Maria geb Sperling 1890 judischer Abstammung die 1920 geheiratet hatten Spater zog die Familie nach Berlin 1940 begann Ursula an der Universitat Berlin ein Studium der Physik und Chemie wurde aber 1942 zwangsexmatrikuliert und wegen ihrer halbjudischen Abstammung fur 18 Monate in einem Arbeitserziehungslager interniert wahrend beide Eltern im KZ sassen 3 In einem Brief an Otto Hahn vom 23 April 1946 ausserte sie resignativ uber die deutschen Physiker Was die Leute aufbauen es wird immer eine Kaserne eine Kaserne in der ich nicht sehr grosse Lust habe zu leben 4 1947 griff sie die Deutsche Physikalische Gesellschaft wegen deren Duldsamkeit gegenuber alten Nationalsozialisten an Dabei nannte sie Namen z B Pascual Jordan Herbert Arthur Stuart Erich Schumann und Hans Otto Kneser 5 Sie promovierte 1948 in Experimentalphysik an der Technischen Universitat Berlin bei dem ebenso ehemals verfolgten Hartmut Kallmann der wenig spater Deutschland verliess 6 Im folgenden Jahr ging sie als Post Doktorandin an die Universitat Toronto und blieb von da an in Kanada Sie wurde Quakerin 1967 wurde sie die erste Professorin im Fachbereich Metallurgie und Materialwissenschaften der Universitat Toronto 7 Sie gilt als Pionierin der Archaometrie Franklin entwickelte unter anderem Methoden zur prazisen Bestimmung des radioaktiven Strontiumisotops 90Sr das in der Atmosphare nach Atombombenexplosionen entsteht 3 Sie beschaftigte sich ebenso mit Technikfolgenabschatzung wie mit Wechselwirkungen von Technologie und Gesellschaft insbesondere auch mit Friedensfragen Nachdem sie 1989 die Massey Lectures halten durfte veroffentlichte sie daraus 1992 das Buch The Real World of Technology Auszeichnungen BearbeitenFranklin wurde 1981 der Orden Officer of the Order of Canada und 1992 der Companion of the Order of Canada verliehen die hochste Stufe des Order of Canada Kanadas hochster Auszeichnung fur Zivilpersonen 8 2001 wurde Franklin fur ihre Verdienste mit der Pearson Peace Medal einem kanadischen Friedenspreis ausgezeichnet 9 Schriften BearbeitenThe Real World of Technology CBC Massey lectures series CBC Enterprises Montreal 1990 ISBN 0 88784 531 2 The Ursula Franklin Reader Pacifism as a Map With an introduction by Michelle Swenarchuk Between the Lines Toronto 2006 ISBN 1 897071 18 3 Literatur BearbeitenDieter Hoffmann Mark Walker Hg Physiker zwischen Autonomie und Anpassung Die Deutsche Physikalische Gesellschaft im Dritten Reich Weinheim Wiley VCH 2007 ISBN 978 3 527 40585 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ursula Franklin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Renowned University of Toronto scientist Ursula Franklin dead at 94 Familiengeschichte Martius a b Susan Hill Lindley Eleanor J Stebner Hrsg The Westminster Handbook to Women in American Religious History Westminster John Knox Press Louisville KY u a 2008 ISBN 978 0 664 22454 7 S 82 83 Ursula Franklin Speaks Thoughts and Afterthoughts hrsg v Sarah Jane Freeman 2014 Zit n Gerhard Rammer Sauberkeit im Kreise der Kollegen Die Vergangenheitspolitik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Hoffmann Walker Hrsg Physiker zwischen Autonomie und Anpassung Die Deutsche Physikalische Gesellschaft im Dritten Reich S 393 Anm 102 Videant consules In Deutsche Rundschau Bd 70 Nr 11 1947 ZDB ID 205873 x S 99 102 Carlotta Hacker Scientists Weigl Educational Publishers Calgary 1999 ISBN 1 896990 03 7 S 43 Janine Marchessault Kim Sawchuk Hrsg Wild Science Reading Feminism Medicine and the Media Routledge London u a 2000 ISBN 0 415 20430 5 S XII Honours Order of Canada Governor General of Canada abgerufen am 18 September 2008 UNA CANADA Pearson Peace Medal Dr Ursula M Franklin O C FRSC 2001 Memento vom 29 April 2002 im Internet Archive Normdaten Person GND 1056055049 lobid OGND AKS LCCN n80063785 VIAF 117535897 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Franklin UrsulaALTERNATIVNAMEN Martius Franklin UrsulaKURZBESCHREIBUNG deutsch kanadische PhysikerinGEBURTSDATUM 16 September 1921GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 22 Juli 2016STERBEORT Toronto Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ursula Franklin amp oldid 227863161