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Ulrich Oevermann 28 Februar 1940 in Heilbronn 1 11 Oktober 2021 in Bern 2 war ein deutscher Soziologe und Hochschullehrer Von 1977 bis zur Emeritierung 2008 war er Inhaber des Lehrstuhls fur Soziologie und Sozialpsychologie an der Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main Er begrundete die objektive Hermeneutik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Positionen und Forschungsschwerpunkte 3 Mitgliedschaften 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOevermann studierte von 1960 bis 1966 Soziologie Philosophie Psychologie und Geschichte an den Universitaten Freiburg im Breisgau Munchen Heidelberg Mannheim und Frankfurt am Main 3 Nach Studienjahren bei Rainer M Lepsius 4 war er ab September 1964 als Assistent bei Jurgen Habermas am Lehrstuhl fur Philosophie und Soziologie der Universitat Frankfurt tatig 3 Durch die Publikation Begabung und Lernen kam Oevermann 1968 zunachst an das Max Planck Institut fur Bildungsforschung in Berlin Zugleich lehrte er als Honorarprofessor in Frankfurt am Main 1977 wurde Oevermann auf den Lehrstuhl fur Soziologie und Sozialpsychologie am Institut fur Grundlagen der Gesellschaftswissenschaften der Frankfurter Universitat berufen 2008 wurde Oevermann emeritiert Im Wintersemester 2009 2010 erhielt er die Luhmann Gastprofessur der Fakultat fur Soziologie der Universitat Bielefeld Er starb im Oktober 2021 im Alter von 81 Jahren in Bern Positionen und Forschungsschwerpunkte BearbeitenUlrich Oevermann entwickelte seit 1969 im Rahmen seiner sozialisationstheoretischen und familiensoziologischen Forschungen die Methode der objektiven Hermeneutik Seit seiner Berufung nach Frankfurt auf eine Professur fur Soziologie mit dem Schwerpunkt Sozialpsychologie 1970 war er darum bemuht diese Methode und die aus ihr ableitbaren Verfahren auf vielen Gegenstandsgebieten zu erproben und mit Datentypen aus den Sozial Kultur und Geisteswissenschaften zu konfrontieren Dieser Prozess kann seit ca 1994 als abgeschlossen gelten Seitdem bemuhte er sich intensiv um eine Umsetzung dieser Methode in die klinische Soziologie und Sozioanalyse Oevermanns Forschungs und Arbeitsschwerpunkte waren neben der Familiensoziologie und Sozialisationsforschung die Theorie der Professionalisierung die Rekonstruktion von Deutungsmustern und Habitusformationen die Sprach und Wissenssoziologie sowie die Soziologie der Religiositat Forscher die nach der Methodologie der Objektiven Hermeneutik arbeiten grundeten 1992 gemeinsam mit Oevermann die Arbeitsgemeinschaft Objektive Hermeneutik in der Rechtsform eines Vereins Der als gemeinnutzig anerkannte Verein dient der Forderung hermeneutischer Sozialforschung Mitgliedschaften BearbeitenInstitut fur hermeneutische Sozial und Kulturforschung e V Vorsitzender Wissenschaftlicher Beirat des Netzwerk Grundeinkommen deutsche Organisation des Basic Income Earth Network BIEN fur ein Bedingungsloses Grundeinkommen 5 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenSchichtenspezifische Formen des Sprachverhaltens und ihr Einfluss auf die kognitiven Prozesse In Heinrich Roth Hrsg Begabung und Lernen Ergebnisse und Folgerungen neuer Forschungen 7 Auflage Klett Stuttgart 1971 ISBN 3 12 926840 5 S 297 356 Sprache und soziale Herkunft Ein Beitrag zur Analyse schichtenspezifischer Sozialisationsprozesse und ihrer Bedeutung fur den Schulerfolg Suhrkamp Frankfurt am Main 1972 ISBN 3 518 00519 7 5 Auflage 1983 ISBN 978 3 518 10519 1 Die Kunst der Machtigen und die Macht der Kunst Untersuchungen zu Mazenatentum und Kulturpatronage Herausgegeben gemeinsam mit Johannes Sussmann u Christine Tauber Akademie Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 05 004223 7 Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionellen Handelns In Arno Combe amp Heinrich Helsper Hrsg Padagogische Professionalitat Untersuchungen zum Typus padagogischen Handelns 2 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1996 ISBN 978 3518288306 S 70 182 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ulrich Oevermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lehrstuhl von Oevermann Bibliographie von Oevermann Institut fur hermeneutische Sozial und Kulturforschung e V Arbeitsgemeinschaft Objektive Hermeneutik e V Oevermann Bibliographie Textdownload etc Nachruf Goethe Universitat Frankfurt am MainEinzelnachweise Bearbeiten Detlef Garz Uwe Raven Theorie der Lebenspraxis Einfuhrung in das Werk Ulrich Oevermanns Springer 2015 ISBN 978 3 658 07307 7 S 14 Jurgen Kaube Zum Tod von Ulrich Oevermann Von Vierjahrigen die Wirklichkeit erfahren In FAZ NET ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 11 Oktober 2021 a b Ulrich Oevermann Schichtenspezifische Formen des Sprachverhaltens und ihr Einfluss auf die kognitiven Prozesse In Heinrich Roth Hrsg Begabung und Lernen Ergebnisse und Folgerungen neuer Forschungen 7 Auflage Klett Stuttgart 1971 S 569 Jurgen Kaube Zum Tod von Ulrich Oevermann Von Vierjahrigen die Wirklichkeit erfahren In FAZ NET ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 20 November 2021 Netzwerk Grundeinkommen Wissenschaftlicher Beirat Abgerufen am 12 August 2016Normdaten Person GND 118813102 lobid OGND AKS LCCN n84115151 VIAF 47558422 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oevermann UlrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Soziologe Begrunder der objektiven HermeneutikGEBURTSDATUM 28 Februar 1940GEBURTSORT HeilbronnSTERBEDATUM 11 Oktober 2021STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich Oevermann Soziologe amp oldid 234041382