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Die Schmuckfliegen Ulidiidae Syn Otitidae sind eine Familie der Zweiflugler Diptera und gehoren zu den Fliegen Brachycera Die Familie ist weltweit verbreitet mit Verbreitungszentrum in der Neotropis In Europa kommen etwa 110 Arten vor SchmuckfliegenOtites formosaSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Zweiflugler Diptera Unterordnung Fliegen Brachycera Teilordnung MuscomorphaUberfamilie TephritoideaFamilie SchmuckfliegenWissenschaftlicher NameUlidiidaeMacquart 1835UnterfamilienOtitinae Ulidiinae Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Biologie und Lebensweise 3 Phylogenie und Systematik 3 1 Unterfamilien 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenSchmuckfliegen 1 2 3 erreichen eine Korperlange zwischen 2 5 und 11 Millimeter Die Fliegen sind sehr verschieden gefarbt schwarz braun manchmal ganz oft teilweise gelb manchmal grau bestaubt oder grun seltener blau metallisch Die glasklaren hyalinen Flugel tragen fast immer entweder einen dunklen Fleck an der Flugelspitze oder eine ausgedehnte schwarze Flecken oder Bindenzeichnung die nur bei wenigen Arten ganz fehlt Sie ahneln darin den recht nahe verwandten Bohrfliegen Tephritidae Bei einigen Arten ist nachgewiesen dass die Zeichnung der Mannchen eine Rolle beim Balzverhalten und bei der Paarung spielt Die Randader Costa der Flugel kann eine oder zwei Unterbrechungen aufweisen die Subcosta ist vollstandig sie erreicht den Flugelrand und zum Ende hin schwach gebogen Fur eine sichere Unterscheidung von verwandten Familien sind die Gestalt des mannlichen Phallus und Merkmale der Beborstung Chaetotaxie heranzuziehen Die Flugelzeichnung einer Reihe von europaischen Gattungen ist im Werk von Galinskaya und Kollegen 4 abgebildet Bei den Weibchen ist die Spitze des Hinterleibs das siebte Hinterleibssegment wie bei einigen verwandten Familien stark sklerotisiert und spitz zulaufend sie wird vergleichbar zu einem Legebohrer bei der Eiablage eingesetzt zum Beispiel um Eier in Pflanzengewebe zu versenken Die Struktur wird Oviscapus genannt Die bekannteste Art dieser Familie ist die metallisch grune Physiphora alceae aus der Tribus Ulidiini die einen gelbroten Kopf hat Die Tiere saugen an Hundekot in den sie auch die Eier legen und konnen springen Biologie und Lebensweise BearbeitenDie Larven dieser Fliegen leben soweit ihre Lebensweise uberhaupt bekannt ist meist in zersetzender organischer Substanz etwa an verrottenden Fruchten gelegentlich im Dung Koprophagie an Saftflussen verletzter oder von Kaferbohrgangen geschadigter Baume oder unter Rinde abgestorbener Baume Die meisten aber nicht alle Arten bevorzugen pflanzliche Substanz Einige Linien sind von dort aus auch an lebendes pflanzliches Gewebe ubergegangen sind also pflanzenfressend phytophag Wenige Arten gelten an Zuckerruben Gattung Tetanops an Zwiebeln Gattung Tritoxa oder an Mais Gattungen Euxesta Chaetopsis als schadlich Die ausgewachsenen imaginalen Fliegen werden in einer Vielzahl von Lebensraumen angetroffen von Marsch oder Sumpfgebieten bis hin zu Steppenrasen Sie fehlen meist in geschlossenen Waldern kommen aber oft in offenen teilweise baumbestandenen Lebensraumen vor Sie werden auf Blattern sitzend auf Dung oder Komposthaufen gelegentlich auch an Bluten beobachtet Phylogenie und Systematik BearbeitenDie Ulidiidae gehoren zu den acalyptraten Fliegen d h die Schwingkolbchen Halteren sind nicht von einem lappenartigen Calyptra oder Calypter genannten Anhang des Vorderflugels verhullt Diese wurden fruher auch systematisch als Acalyptratae vereinigt Dieser Name ist immer noch als Zuordnung in Gebrauch obwohl inzwischen nachgewiesen ist dass die Gruppierung paraphyletisch ist Die Ulidiidae bilden darin gemeinsam mit den Familien Platystomatidae Ctenostylidae Lonchaeidae Pallopteridae Piophilidae Pyrgotidae Richardiidae und Tephritidae und einigen sehr kleinen Familien unsicherer taxonomischer Stellung die Uberfamilie der Tephritoidea Die Monophylie der Familie war nach fruheren genetischen und morphologischen Studien etwas zweifelhaft wurde aber inzwischen bestatigt 5 Die Familie wurde zuerst Ortalidae genannt dieser Name ist allerdings nicht verfugbar da die namengebende Gattung Ortalis Fallen 1810 ein jungeres Homonym von Ortalis Merrem 1786 den Chakalakas Huhnervogeln ist Die heutigen Unterfamilien Ulidiinae und Otitinae wurden lange Zeit dem Werk des bedeutenden Systematikers Willi Hennig folgend in Europa als eigenstandige Familien aufgefasst wahrend sie in Amerika und Australien als eine Familie behandelt wurden Werden sie in einer Familie vereinigt besitzt der Name Ulidiidae Macquart 1835 Prioritat gegenuber Otitidae Aldrich 1932 Die Vereinigung in einer Familie hat sich durchgesetzt Unterfamilien Bearbeiten Die Familie umfasst 94 Gattungen in zwei Unterfamilien mit insgesamt sieben Triben und etwa 800 beschriebenen Arten 1 Dabei ist die Monophylie der Unterfamilie Ulidiinae zweifelhaft Unterfamilie Ulidiinae Tribus Lipsanini 27 Gattungen Euxesta notata Tribus Pterocallini 23 Gattungen Tribus Seiopterini 3 Gattungen Seioptera vibrans Tribus Ulidiini 3 Gattungen Unterfamilie Otitinae Tribus Cephaliini 9 Gattungen Tribus Otitini 8 Gattungen Otites centralis Otites guttatus Otites lamed Otites porca syn Otites formosa jucunda Otites jucunda Otites rivularis Tribus Myennidini 14 Gattungen Pfauenfliege Callopistromyia annulipes incertae sedis 7 GattungenIn Europa sind etwa 105 bis 110 Arten der Schmuckfliegen aus 18 Gattungen nachgewiesen wobei die Artenzahl nach Suden hin zunimmt In der Tschechischen Republik leben 27 Arten Einzelnachweise Bearbeiten a b Elena Kameneva amp Valery Korneyev Myennidini a New Tribe of the Subfamily Otitinae Diptera Ulidiidae with Discussion of the Suprageneric Classification of the Family Israel Journal of Entomology 35 36 6 S 497 586 2005 Pjotr Oosterbroek The European Families of the Diptera Identification Diagnosis Biology KNNV Publishing 2006 ISBN 978 9004278066 S 170 Charles Reid Wallace An Illustrated Identification Key to the Genera of Ulidiidae Diptera Tephritoidea of the United States and Canada Chapter 2 in A Molecular and Morphological Analysis of the Picture Winged Flies Diptera Tephritoidea Ulidiidae Thesis North Carolina State University 2018 Tatiana V Galinskaya Anton Suvorov Mikhail V Okun Anatole I Shatalkin 2014 DNA barcoding of Palaearctic Ulidiidae Diptera Tephritoidea morphology DNA evolution and Markov codon models Zoological Studies 53 Article number 51 2014 doi 10 1186 s40555 014 0051 1 open access Ho Yeon Han amp Kyung Eui Ro 2016 Molecular phylogeny of the superfamily Tephritoidea Insecta Diptera reanalysed based on expanded taxon sampling and sequence data Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 54 4 276 288 doi 10 1111 jzs 12139Literatur BearbeitenJ Haupt H Haupt Fliegen und Mucken Beobachtung Lebensweise Augsburg 1998 Willi Hennig Diptera Zweiflugler Walter de Gruyter 1973 ISBN 3 11 004689 X S 54 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ulidiidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jindrich Rohacek Ulidiidae Macquart 1835 Checklist of Diptera of the Czech Republic and Slovakia Ulidiidae Fauna Europaea Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmuckfliegen amp oldid 214699738