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Die Shoah Foundation vollstandig Survivors of the Shoah Visual History Foundation genannt ist eine 1994 vom US amerikanischen Regisseur Steven Spielberg gegrundete gemeinnutzige Organisation in den USA die weltweit und in grossem Umfang Schilderungen von Uberlebenden des Holocaust auf Video aufnahm um sie nachfolgenden Generationen als Unterrichts und Ausbildungsmaterial zuganglich zu machen Die Idee dazu ging auf Wunsche von Holocaust Uberlebenden wahrend der Dreharbeiten zu Spielbergs Film Schindlers Liste zuruck Logo der Shoah Foundation2006 wurde die Shoah Foundation an die University of Southern California USC in Los Angeles an das dort gegrundete Shoah Foundation Institute for Visual History and Education ubergeleitet das das gesammelte und archivierte Material inzwischen in dessen Visual History Archive zu Forschungs und Lehrzwecken bereitstellt 1 Seitdem heisst die Stiftung USC Shoah Foundation Der Kurzbegriff Shoah Foundation wird gegenwartig zum Teil als Bezeichnung fur das heutige Shoah Foundation Institute for Visual History and Education weiterverwendet und ist teils auch fur dessen Visual History Archive gebrauchlich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte Aufgaben und Ziele 2 Literatur Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Aufgaben und Ziele BearbeitenWahrend der Dreharbeiten zu Spielbergs Kino Film Schindlers Liste in Krakau hatten zahlreiche Holocaust Uberlebende den Wunsch geaussert ihre Lebensgeschichte vor einer Kamera zu erzahlen und so fur die Nachwelt zu erhalten Das Ziel der Shoah Foundation war es so viele Interviews wie moglich mit Uberlebenden des Holocaust und Opfern der nazistischen Vernichtungspolitik als Video aufzuzeichnen Zu den Zeitzeugen gehoren rassisch Verfolgte wie Juden Roma und Sinti sowie politisch Verfolgte und Angehorige weiterer Verfolgtengruppen Ausserdem wurden Gesprache mit Soldaten aufgezeichnet die an der Befreiung der Lagerhaftlinge teilgenommen haben sowie mit Widerstandskampfern 1 Insgesamt wurden nahezu 52 000 Personen aus 56 Landern in 32 Sprachen interviewt Die Interviews konnten inzwischen abgeschlossen werden und umfassen Gesprache von etwa 120 000 Stunden Dauer Dazu gehoren auch 931 Interviews in deutscher Sprache In Osterreich wurden insgesamt 188 Personen interviewt in der Schweiz 75 Personen und in Deutschland 674 Personen wie zum Beispiel die deutsche Holocaust Uberlebende Ilse Arndt 1913 2003 die im KZ Auschwitz zwangssterilisiert wurde 2 Unter den Interviews finden sich auch einige wenige von Uberlebenden des Volkermords in Ruanda von 1994 sowie des Massakers von Nanking von 1937 3 2006 wurde die Shoah Foundation Teil der University of Southern California USC wo das Shoah Foundation Institute for Visual History and Education gegrundet wurde 1 Nach Abschluss der Interviewphase wurde das Videomaterial digitalisiert verschlagwortet und uber ein Archivierungssystem nutzbar gemacht um das darin enthaltene Wissen weiterzugeben Die nahezu 52 000 Video Interviews wurden uber das von dem Institut geschaffene Visual History Archive zuganglich gemacht wobei die vorgenommene Katalogisierung und Indexierung eine differenzierte Suche nach unterschiedlichen Gesichtspunkten ermoglicht 4 Die Interviews mit den Zeitzeugen wurden als Visual History analog zur geschichtswissenschaftlichen Methode der Oral History von eigens geschulten Interviewern gefuhrt und von ebenfalls speziell geschulten Kameraleuten aufgezeichnet Das Shoah Foundation Institute verfolgt mit der Nutzung des Mediums Video fur das Visual History Archive didaktische Ziele indem das Institut dadurch nach eigener Aussage der audiovisuell orientierten Jugend einen leichteren Zugang zur Geschichte verschaffen und damit die Vermittlung von Toleranz und Menschenrechtserziehung fordern will 5 Bei der Shoah Foundation kann seit 1999 der osterreichische Gedenkdienst abgeleistet werden 2014 hat die Shoah Foundation Andreas Maislinger auch ihre Unterstutzung seines Projektes Haus der Verantwortung erklart 6 In Deutschland stellt die Freie Universitat Berlin FU Berlin seit Dezember 2006 das Material online zur Verfugung mit Hilfe ihres Center fur Digitale Systeme CeDiS Als erste Hochschule ausserhalb der USA ermoglicht sie damit den Zugriff auf die Datenbank der University of California auf deren Servern das Archiv liegt In Osterreich gibt es nach ergebnislosen Versuchen von Kooperationen seit 2014 einen eigenen Zugang an der Universitat Wien Benotigte Daten werden aus Kalifornien geholt und vorubergehend auf einem lokalen Server zwischengespeichert 3 Literatur Auswahl BearbeitenMarion Aberle Geschichte der Judenverfolgung fur die Multimedia Generation In FAZ 5 Juli 1996 Judith Decker Zachor Gedenke Shoah Foundation in Deutschland In Tribune Zeitschrift zum Verstandnis des Judentums 35 Jahrgang Heft 139 3 Quartal 1996 Hans Joachim Neubauer Fragen machen Geschichte Wege zur Wiedererinnerung fur Zeugen des Holocaust In FAZ 6 November 1996 Ulrich Raulff Letzte Quelle Der Holocaust im Licht des Fin de siecle In FAZ 4 April 1997 Das Gewissen Hollywoods In Focus 15 Juni 1998 Gabriele Chwallek Effekte a la Hollywood Spielbergs Shoah Visual History Foundation gerat in die Kritik In Allgemeine Judische Wochenzeitung 25 Juni 1998 Henryk M Broder Shoa Foundation Holocaust mit Happy end Steven Spielbergs Videos von Uberlebenden sollen die Deutschen von Schuldgefuhlen befreien In Der Tagesspiegel 5 Oktober 1999 Eva Menasse Das Testament der funfzigtausend Steven Spielberg und die Shoah Foundation In FAZ 15 Januar 2000 Weblinks BearbeitenOffizielle Homepage Visual History Archive Zugang an der Monash University Melbourne Visual History Archive Zugang an der Freien Universitat Berlin USC Shoah Foundation bei Google Cultural InstituteEinzelnachweise Bearbeiten a b c Entstehung und Ziele des Shoah Foundation Institute for Visual History and Education der University of Southern California Nicht mehr online verfugbar In USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education Freie Universitat Berlin 4 November 2009 archiviert vom Original am 11 November 2007 abgerufen am 18 Marz 2010 englisch Zahlen und Fakten Nicht mehr online verfugbar In USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education Freie Universitat Berlin 31 Juli 2008 archiviert vom Original am 11 November 2007 abgerufen am 18 Marz 2010 englisch a b Marlene Nowotny 50 000 Schoah Interviews nun auch in Wien In science orf at 8 April 2014 abgerufen am 9 April 2014 Das Visual History Archive In USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education Freie Universitat Berlin 4 November 2009 abgerufen am 18 Marz 2010 Visual History Nicht mehr online verfugbar In USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education Freie Universitat Berlin 19 November 2009 archiviert vom Original am 27 Juli 2013 abgerufen am 18 Marz 2010 englisch USC Shoah Foundation In Facebook com Idea for a House of Responsibility in Braunau am Inn 21 September 2014 abgerufen am 7 Marz 2022 34 020485 118 283267 Koordinaten 34 1 13 7 N 118 16 59 8 W Normdaten Korperschaft GND 5551098 X lobid OGND AKS LCCN no99039104 VIAF 138438758 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title USC Shoah Foundation amp oldid 233622824