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AMD Turbo Core ist eine Funktion zur automatischen Ubertaktung von Hauptprozessoren von AMD welche zuerst in den Sechskernprozessoren der Phenom II Reihe mit K10 Mikroarchitektur Verwendung fand Turbo Core erlaubt die bedarfsorientierte dynamische Erhohung des Prozessortaktes Turbo Core wird automatisch vom Prozessor aktiviert wenn das Betriebssystem auf mindestens einem Kern die hochstmogliche Leistung P0 Zustand abfragt Fur die Funktionalitat dieser Technologie sind keine zusatzlichen Treiber oder zusatzliche Software erforderlich Diese Funktion wird unter anderem auch als automatische oder dynamische Ubertaktungsfunktion bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Funktionsweise 1 1 Erste Version in den Phenom II Prozessoren 2 Prozessoren mit Turbo Core 3 Geschichte 4 Nachteile 5 Unterschiede zu Turbo Boost 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseFunktionsweise BearbeitenViele oft altere Programme sind nicht auf die Nutzung mehrerer Prozessorkerne ausgelegt und nutzen auch bei einem modernen Mehrkernprozessor durch die Ausfuhrung nur eines Threads nur einen Kern Dadurch konnte ein hoher getakteter Einkernprozessor eine solche Applikation schneller ausfuhren als ein Mehrkernprozessor mit niedrigerem Takt auch wenn die Gesamtrechenleistung des Mehrkernprozessors hoher liegt als die des Einkernprozessors Die Thermal Design Power kurz TDP auch thermisches Budget eines Prozessors beschreibt die durch das Kuhlsystem maximal abfuhrbare Verlustleistung des gesamten Prozessors Ein Prozessor bei dem nur ein Kern voll ausgelastet ist nutzt die TDP nicht vollstandig aus Verbraucht der Prozessor sein thermisches Budget aufgrund inaktiver Kerne nicht vollstandig kann zum Beispiel ein Kern einen Teil des noch nicht verbrauchten Budgets nutzen ohne dass die Kuhleinrichtung mehr Warme abfuhren musste als sie es in einem Zustand in dem alle Kerne voll aktiv sind abfuhren konnen muss Erste Version in den Phenom II Prozessoren Bearbeiten Damit ein Prozessorkern als inaktiv gilt und Teile seiner TDP von anderen Kernen genutzt werden kann muss der Kern mindestens im Halt Zustand sein in der ACPI Tabelle als C1 Zustand bezeichnet Befinden sich mindestens die Halfte der Kerne in diesem Zustand und wird vom Betriebssystem die hochstmogliche Leistung fur mindestens einen Kern angefordert konnen die verbleibenden aktiven Kerne ihren Takt um eine feste Stufe je nach Prozessor 400 oder 500 MHz erhohen Ob ein Prozessor speziell unter Volllast bei der das Betriebssystem fur alle Kerne eine Auslastung von 100 meldet seine TDP tatsachlich vollstandig ausnutzt hangt nicht zuletzt vom verwendeten Programm ab Lastet ein Programm beispielsweise nur die Integer Einheit aus lasst aber die Gleitkommarechenwerke ungenutzt entsteht weniger Warme als bei Code der alle Rechenwerke gleichermassen auslastet Prozessoren der so genannten Black Edition bieten einige Einstellungsmoglichkeiten fur Turbo Core So kann man unter anderem festlegen wie viele Kerne als inaktiv gelten mussen damit der Prozessor seinen Takt erhohen darf Auch die Hohe der Turbostufe kann man einstellen Erfahrene Ubertakter konnen auch die Einstellungen fur den P0 Zustand des Prozessors selbst festlegen Prozessoren mit Turbo Core BearbeitenEinfache Version mit Beschrankung auf die Halfte der Kerne Phenom II Reihe K10 Mikroarchitektur erkennbar am T am Ende der Versionsnummer alle Prozessoren Phenom II X6 1xxxT 6 Kerne Phenom II X4 960T 4 Kerne Verbesserte Version mit Leistungsmessung und dynamischer Taktung AMD A Serie Llano alle Mobil Varianten im Sockel FS 1 z B A8 3500M einige Desktop Varianten im Sockel FM 1 A8 3820 A8 3800 A6 3620 A6 3600 A6 3500 AMD C und E Serie Bobcat AMD C 60 AMD E 450 AMD FX Serie Bulldozer alle CPUs im Sockel AM3 Opterons alle CPUs der 42xx und 62xx Serie ausser dem Opteron 6204Geschichte BearbeitenWahrend Intel schon 2008 ihre Turbo Boost genannte Ubertaktungsfunktion mit der Nehalem Mikroarchitektur auf den Markt brachte stellte AMD die ersten Prozessoren mit automatischer Ubertaktungsfunktion im April 2010 mit den ersten Sechskernprozessoren Phenom II X6 1055T und dem Phenom II X6 1090T vor Diese einfache Version von Turbo Core war zuerst den Phenom II X6 Modellen vorbehalten Im November 2011 folgte dann der Vierkernprozessor Phenom II X4 960T der auf demselben Chip wie der Sechskerner basiert Im Juni 2011 wurden die ersten Prozessoren der A Reihe Llano verkauft welche die verbesserte Turbo Core Variante nutzen Es entfallt die Beschrankung auf eine feste Anzahl inaktiver Kerne ebenso sind jetzt mehrere Turbo Stufen moglich Die im Oktober 2011 vorgestellten AMD FX CPUs mit Bulldozer Kern implementieren ebenfalls diese flexiblere Variante Nachteile BearbeitenTurbo Core bietet zwar die theoretische Moglichkeit Programme die nur einen Thread nutzen schneller auszufuhren praktisch lasst sich auf einem normalen System dieser Vorteil aber nur schlecht nutzen Um die Halfte der Prozessoren im Turbo Modus laufen zu lassen mussen mindestens die Halfte der Kerne inaktiv sein Moderne Betriebssysteme verteilen die zu berechnenden und auszufuhrenden Anwendungen gleichmassig auf alle verfugbaren Kerne wodurch ein Prozessorkern nicht oft in den C1 Zustand wechselt womit er wiederum nicht als inaktiv gilt und somit die anderen Kerne nicht hoher takten konnen Ein anderer Nachteil zeigt sich bei Windows welches Prozesse die nicht fur mehrere Threads optimiert sind Single Thread Applications bei z B einem Vierkernprozessor aufteilt und dann auf jedem Kern 25 des Codes abarbeitet anstatt 100 auf einem Kern zu berechnen Obwohl hierbei nur ein Kern gleichzeitig aktiv ist braucht der Kern Zeit um in den C1 Zustand zu wechseln sowie die restlichen Kerne Zeit brauchen um die Taktfrequenz zu erhohen Technologien wie Core Parking konnen diese Nachteile aufheben mussen sich aber erst etablieren bzw in den vereinzelten Betriebssystemen durchsetzten 1 In der Realitat kann Turbo Core aufgrund der bestehenden Problematik ohne Core Parking daher kaum einen Performancegewinn liefern 2 Unterschiede zu Turbo Boost BearbeitenP Zustande bei Turbo CoreP ZustandOS P ZustandCPU ZustandP0 P0 Turbo StufeP0 P1 NominalbetriebP1 P2 Sparstufe 1P2 P3 Sparstufe 2P3 P4 Sparstufe 3P4 P5 Sparstufe 4AMDs Turbo Core unterscheidet sich in mehreren Teilen von Intels Turbo Boost Einer der grossen Unterschiede besteht darin dass bei Turbo Core mindestens die Halfte der Kerne als inaktiv gelten muss damit der Prozessor uberhaupt den Turbo einschalten und damit eine hohere Taktrate erreichen kann Anders als Intels Turbo Variante kann Turbo Core somit nicht den Teil der TDP von zwei Kernen bei einem Sechskernprozessor nutzen Wahrend Turbo Core die Taktrate des Prozessors nur um eine feste Stufe erhohen kann konnen manche mobile Vierkernprozessoren von Intel bei nur einem aktiven Kern den Takt um bis zu 9 Multiplikatorstufen zu je 133 33 MHz erhohen Da es bei modernen Betriebssystemen aber selten der Fall ist dass nur ein Kern des Prozessors ausgelastet wird wird die hochste Multiplikatorhochststufe aber in der Praxis nur selten bis gar nicht erreicht Wahrend bei Turbo Boost ein Kern erst als inaktiv gilt wenn er im C3 Zustand verweilt gelten bei Turbo Core schon Kerne im C1 Zustand als inaktiv Der Vorteil dessen liegt zum einen darin dass der Prozessor schneller in den C1 Zustand wechseln und aus diesem wieder aufwachen kann Zum anderen ist es wahrscheinlicher dass sich der Prozessor bei keiner Prozessorlast im C1 oder in einem tieferen Schlafzustand befindet als im C3 Zustand Turbo Core benotigt zudem anders als Turbo Boost keinen zusatzlichen Eintrag in den BIOS oder UEFI Einstellungen AMD hat weiter die P Zustande des Prozessors von den P Zustanden des Betriebssystems getrennt Tabelle auf der rechten Seite Fordert das Betriebssystem die volle Leistung an P0 Zustand geht der Prozessor allerdings zuerst in den P1 anstatt in den P0 Zustand Der P1 Zustand steht hierbei nicht wie sonst fur die erste Stromsparstufe sondern fur das Arbeiten mit Nominaltakt womit der Turbo Takt als hochst mogliche Leistung einen eigenen Eintrag erhalt So entsteht in der ACPI Tabelle ein eigener Eintrag fur die Turbo Stufe womit der Prozessor beispielsweise eine hohere Kernspannung in der Turbostufe einstellen kann Die Auftrennung des P0 Zustand des Betriebssystems und des P0 Zustand des Prozessors sorgte beim Linux Kernel mit den Versionsnummern 2 6 31 2 6 32 und 2 6 33 dafur dass die Kernel eine falsche Taktzahl auslesen und in Folge das System bis zu 27 langsamer lauft Zwar hilft das Abschalten der Stromsparfunktion Cool n Quiet jedoch fuhrt das zu einer erhohten Leistungsaufnahme des Systems im Leerlauf von 10 bis 20 Watt Die Linux Kernel ab 2 6 35 sowie gepatchte Versionen der alten Kernelversionen weisen diese Problematik nicht mehr auf Siehe auch BearbeitenIntel Turbo BoostEinzelnachweise Bearbeiten Core Parking in Windows Server 2008 R2 and Windows 7 Dr Dobb s and Intel Go Parallel Programming Regiert das Betriebssystem Windows uber die Threadverteilung so verpufft Turbo CORE AMD Geschichte AMDs Liste der Mikroprozessoren von AMD Ordering Part Numbers OPN Mikroarchitekturen Am29000 Am286 Am386 Am486 5x86 K5 K6 K6 2 K6 III K7 K8 K8L K9 K10 Bobcat Bulldozer Jaguar Steamroller Puma Zen Zen Zen 2 Zen 3 Zen 3 Zen 4 nbsp Technologien AMD64 AMD V HSA Mantle live Quad FX QuantiSpeed Turbo CoreRyzen Server Epyc 7001 Naples Epyc 7002 Rome Epyc 7003 Milan Epyc 9004 Genoa Bergamo Siena Desktop Ryzen 1000 Summit Ridge 2000 Pinnacle Ridge Ryzen 3000 Matisse Ryzen 5000 Vermeer Ryzen 7000 Raphael Workstation HEDT Threadripper 1000 Whitehaven 2000 Colfax Threadripper 3000 Castle Peak Threadripper 5000 Chagall Threadripper 7000 Storm Peak Mobil Ryzen 2000 Raven Ridge 3000 Picasso Ryzen 4000 Renoir Ryzen 5000 Lucienne Ryzen 5000 Cezanne Ryzen 6000 Rembrandt Ryzen 7040 Phoenix Ryzen 7045 Dragon Range Embedded Ryzen V1000 Snowy Owl V1000B Great Horned Owl Ryzen Embedded V2000 R2000 Ryzen Embedded V3000 Ryzen Embedded 5000Fusion APUs 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