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Der Tumulus von Nickenich ist ein galloromisches Kenotaph das wohl zu einer Villa rustica in Nickenich in Rheinland Pfalz gehorte Rekonstruktion des Tumulus in Nickenich Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 2 Inschrift 3 Nischengrabmal mit Reliefs 4 Datierung 5 Ahnliche Grabstatten 6 Fund und Verbleib 7 Literatur 8 WeblinksBauwerk BearbeitenBei den Ausgrabungen des 1931 entdeckten Tumulus wurden Quadersteine aus Tuffstein vorgefunden deren untere Lagen noch auf dem Fundament ruhten wahrend die Steine aus den hoheren Lagen z T nicht mehr an Ort und Stelle waren Das Baumaterial stammte aus dem nahe gelegenen Romerbergwerk Meurin Ursprunglich waren die Steine wohl durch Holz oder Metallklammern miteinander verbunden Dies lasst sich aus schwalbenschwanzformigen Vertiefungen in den Oberseiten der Quader schliessen Das Innere des Rundbaus war mit Lavagestein verfullt eine Grabkammer war nicht vorhanden Neben dem Fundament das einen Durchmesser von etwa sieben Metern hat wurden weitere Quader ein Inschriftenstein ein Quader mit Einarbeitungen fur die Inschrift sowie Teile des Gesimses gefunden Insgesamt waren noch etwa 70 der ursprunglichen Bausubstanz vorhanden So liess sich der Tumulus mit einer Hohe von etwa 2 5 Metern rekonstruieren Inschrift BearbeitenDer Inschriftenstein tragt den Text CONTVINDA ESSVCONIS F iliae SILVANO ATEGNISSA F ilio H eredes EX TES tamento F ecerunt Ubersetzt Der Cotuinda der Tochter des Esucco und dem Silvanus Ategnisa ihrem Sohn haben die Erben aufgrund testamentarischer Bestimmung dieses Grabmal errichtet Der Stein lasst auf die Mitte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts datieren vermutlich gehorte die Pellenz jedoch schon einige Zeit zum romischen Reich als der Rundbau errichtet wurde Die Inschrift weist einerseits die gangigen lateinischen Formeln andererseits ausser Silvanus keltische Namen auf zeugt also von der Vermischung der beiden Kulturen Nischengrabmal mit Reliefs BearbeitenEtwa vier Meter vom Tumulus entfernt wurde ein Grabmal gefunden das aus drei mit Lowen bekronten Nischenstelen aus Kalkstein auf einem Tuffsockel besteht In den Nischen befinden sich insgesamt vier Reliefs von Personen In den beiden ausseren Nischen sind Mannerfiguren die jeweils eine Schriftrolle halten zu sehen Sie tragen romische Kleidung In der mittleren Nische sind eine Frau und ein Kind dargestellt Die Frau tragt keltischen Schmuck eine keltische Frisur und die keltische Tracht daruber aber einen romischen Mantel Das Kind ist mit Tunika und Pallium bekleidet Die Personenkonstellation Mutter und Sohn die raumliche Nahe zum Tumulus in der die Steine gefunden wurden die Vermischung keltischer und romischer Elemente sowie das Fehlen einer gesonderten Inschrift legen den Schluss nahe dass es sich bei den beiden Personen der mittleren Stele um die auf dem Inschriftenstein erwahnte Contuinda und ihren Sohn Silvanus Ategnissa handelt und dass somit Reliefstelen und Tumulus zusammengehoren Datierung BearbeitenDer Stil des Nischengrabmals weist auf eine Entstehung im 1 Jh n Chr hin Schriftart und Formulierung des Textes auf dem Inschriftstein lassen auf eine Entstehungszeit um 50 n Chr schliessen Gemauerte Rundbauten von der Art des Tumulus von Nickenich waren ab dem spaten 1 Jahrhundert n Chr bis ins 3 Jahrhundert n Chr ublich wobei die keltischen Einschlage des Kenotaphs von Nickenich eher auf den Anfang dieser Zeitspanne hinweisen Insgesamt ist also eine Entstehung zwischen 50 und 100 n Chr anzunehmen Ahnliche Grabstatten Bearbeiten nbsp Grabmal des PlancusRomische Grabhugel z T mit gemauerten Sockeln wie in Nickenich sind an Rhein z T auch rechtsrheinisch und Mosel sowie im heutigen Belgien zu finden Sie wurden zwischen dem spaten 1 Jahrhundert und dem 3 Jahrhundert n Chr errichtet Die Kennzeichnung von Grabern durch Hugel kann entweder auf vorchristliche keltische Traditionen zuruckgefuhrt werden oder auf romischen Einfluss Ab etwa 50 n Chr war es auch in Italien Sitte die Graber bedeutender oder reicher Personlichkeiten mit Tumuli zu schmucken Vergleichbar mit den galloromischen Tumuli in Nickenich Ochtendung etc ist beispielsweise der Grabrundbau des Senators Lucius Munatius Plancus in Gaeta der etwa um die Zeitenwende errichtet wurde Fund und Verbleib BearbeitenDer Tumulus wurde 1931 32 in Nickenich ausgegraben Das Original befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn eine massstabsgetreue Rekonstruktion allerdings ohne die Reliefs steht einige Meter nordwestlich des Fundortes da der Originalstandort inzwischen mit einem Wohnhaus samt Garagen uberbaut wurde Literatur BearbeitenHans Helmut Wegner Nickenich Familiengrab In Heinz Cuppers Die Romer in Rheinland Pfalz Lizenzausgabe der Auflage von 1990 Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 60 0 S 507f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tumulus von Nickenich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Tumulus von Nickenich im VulkanparkStationen des VulkanparksRoute blau Plaidt Kretz Infozentrum Rauschermuhle Rauscherpark Krufter Bachtal Romerbergwerk Meurin Karmelenberg Romisches Grabmal Ochtendung Deutsches Bimsmuseum nbsp Route gelb Kruft Andernach Geysir Andernach Stadtmuseum Andernach Eppelsberg Nastberg Hohe Buche Romisches Grabmal Nickenich Pellenz Museum MauerleyRoute rot Mendig Wingertsbergwand Lavakeller Lava Dome MuseumslayRoute grun Mayen Die Ahl Mayener Grubenfeld Eifelmuseum mit Deutschem Schieferbergwerk Kottenheimer Winfeld Ettringer Lay Ettringer Bellerberg Kottenheimer Buden Katzenberg Booser Doppelmaar Erlebniswelten Grubenfeld 50 413611111111 7 3147222222222 Koordinaten 50 24 49 N 7 18 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tumulus von Nickenich amp oldid 228910603