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Die Triosephosphatisomerase TIM TPI ist das Enzym das Dihydroxyacetonphosphat DHAP zu Glycerinaldehyd 3 phosphat GAP umwandelt Dies ist ein Teilschritt der Glycolyse TPI ist damit unverzichtbar fur alle Lebewesen die Glucose oder Fructose nur mittels Glycolyse verwerten konnen TriosephosphatisomeraseBandermodell nach PDB 2jk2Vorhandene Strukturdaten 1HTI 1wyi 2jk2 2vomEigenschaften des menschlichen ProteinsMasse Lange Primarstruktur 248 AminosaurenSekundar bis Quartarstruktur HomodimerIsoformen 2BezeichnerGen Name TPI1Externe IDs GeneCards TPI1 OMIM 109450 UniProt P60174 MGI 98797 CAS Nummer 9023 78 3EnzymklassifikationEC Kategorie 5 3 1 1 IsomeraseSubstrat Dihydroxyacetonphosphat Glyceronphosphat Produkte D Glycerinaldehyd 3 phosphatVorkommenHomologie Familie CLU 024251 2 0Ubergeordnetes Taxon ChordatiereOrthologeMensch HausmausEntrez 7167 21991Ensembl ENSG00000111669 ENSMUSG00000023456UniProt P60174 P17751Refseq mRNA NM 000365 NM 009415Refseq Protein NP 000356 NP 033441Genlocus Chr 12 6 87 6 87 Mb Chr 6 124 81 124 81 MbPubMed Suche 7167 21991Im Menschen kodiert ein Gen TPI1 auf Chromosom 12 Locus 12p13 das funktionelle Protein mindestens drei Pseudogene sind bekannt Mutationen am Gen konnen Triosephosphat Isomerase Defizienz verursachen Ein potenter Inhibitor ist 2 Phosphoglycolat das in Pflanzen im Zuge der Photorespiration abgebaut wird 1 Inhaltsverzeichnis 1 Struktur 2 Katalysiertes Gleichgewicht 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseStruktur BearbeitenDie Triosephosphatisomerase ist ein Mitglied der all a und all b Klasse a b von Proteinen und ein Homodimer das aus zwei sequenzidentischen Untereinheiten Ketten mit jeweils 247 Aminosauren besteht Jedes TPI Monomer Kette enthalt den vollstandigen Satz katalytischer Aminosaurereste jedoch ist das Enzym nur in der oligomeren Form aktiv 2 Daher ist die Dimerisierung fur die volle Funktion des Enzyms wesentlich obwohl nicht angenommen wird dass eine Kooperativitat zwischen den beiden aktiven Zentren besteht 3 Jede Untereinheit enthalt 8 aussere a Helices die 8 innere b Strange umgeben und eine konservierte Strukturdomane bilden die als geschlossenes a b Barrel a b oder genauer gesagt als TIM Fass engl TIM barrel bezeichnet wird Der TIM Fass wurde ursprunglich nach dem Enzym benannt und ist schatzungsweise in 10 aller Enzyme enthalten Charakteristisch fur die meisten TIM Fass Domanen ist das Vorhandensein des aktiven Zentrums des Enzyms in den Regionen der unteren Schleife die durch die acht Schleifen erzeugt werden die die C Termini der b Strange mit den N Termini der a Helices verbinden TIM Fassproteine teilen auch ein strukturell konserviertes Phosphatbindungsmotiv mit der Phosphatgruppe die sich im Substrat oder in den Cofaktoren befindet 4 In jeder Kette tragen unpolare Aminosauren die ausgehend von den b Strangen nach innen weisen zum hydrophoben Kern der Struktur bei Die a Helices sind amphipathisch Ihre ausseren mit Wasser in Kontakt tretenden Oberflachen sind polar wahrend ihre inneren Oberflachen weitgehend hydrophob sind Die Schleifen sind eine Mischung aus polaren und unpolaren Aminosaureresten 5 Katalysiertes Gleichgewicht Bearbeiten nbsp displaystyle rightleftharpoons nbsp nbsp TPI stellt ein Gleichgewicht zwischen den Zwischenprodukten Dihydroxyacetonphosphat DHAP und Glycerinaldehyd 3 phosphat GAP her Die Substrate entstehen aus Fructose 1 6 Bisphosphat in der vorgelagerten Aldolase Reaktion Das Gleichgewicht liegt stark auf der Seite des DHAP fur den Fortlauf der Glycolyse wird allerdings GAP benotigt so dass sich das Gleichgewicht durch Produktentnahme verschiebt Prinzip von Le Chatelier Die Katalyse erfolgt uber ein Endiol bzw Endiolat Intermediat Hierbei tritt ein Glutamat Rest Glu165 im aktiven Zentrum des Enzyms mit dem ungewohnlich hohen pKs Wert von 6 5 als Base auf ein Histidin Rest His95 als Saure Die Umsetzung von DHAP zu GAP erfordert einen ausgefallenen Reaktionsmechanismus in dessen Verlauf Glu165 ein H Ion vom C Atom 2 abstrahiert wahrend His95 ein H Ion ans C1 Atom abgibt Dieser Mechanismus kann da die Carboxygruppe des Glu viel azider saurer als das C2 Atom ist unter nicht enzymatischen Bedingungen keinesfalls ablaufen Die TIM bildet durch die ideal auf das Substrat angelegte Umgebung des aktiven Zentrums hingegen sog Low barrier hydrogen bonds LBHB aus eine spezielle Art von Wasserstoff Brucken die mit 40 bis 80 kJ mol anstatt etwa 12 bis 30 kJ mol deutlich stabiler sind Diese LBHB werden durch gleichzeitige Protonierung und Deprotonierung an den C Atomen C1 bzw C2 erreicht nbsp Eine 10 Aminosauren lange Sequenz des Enzyms ein sogenannter Loop verdeckt das aktive Zentrum im substratbeladenen Zustand Einerseits wird damit das Endiol Zwischenprodukt stabilisiert und die katalytische Aktivitat auf diese Weise um den Faktor 105 erhoht andererseits wird ein Entweichen dieses Zwischenprodukts verhindert das Endiolphosphat wurde spontan dephosphorylieren und sich zum toxischen Methylglyoxal umlagern Die TIM gilt als katalytisch perfektes Enzym Dies bedeutet dass Veranderungen am Enzym gleich welcher Art keine Umsatzsteigerung mehr herbeizufuhren vermogen Die Wechselzahl von 4300 Substratmolekulumsatzen pro Sekunde wird nur durch die Diffusionsgeschwindigkeiten von Substrat und Produkt begrenzt Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Biochemie und Pathobiochemie Triosephosphat Isomerase Lern und Lehrmaterialien nbsp Wikibooks Biochemie und Pathobiochemie Triacylglycerinbiosynthese Lern und Lehrmaterialien nbsp Wikibooks Biochemie und Pathobiochemie D Glycerinaldehyd 3 phosphat Lern und LehrmaterialienEinzelnachweise Bearbeiten Anderson LE 1971 Chloroplast and cytoplasmic enzymes II Pea leaf triose phosphate isomerases In Biochim Biophys Acta 235 1 237 244 PMID 5089710 doi 10 1016 0005 2744 71 90051 9 C Rodriguez Almazan R Arreola D Rodriguez Larrea B Aguirre Lopez M T de Gomez Puyou R Perez Montfort M Costas A Gomez Puyou A Torres Larios Structural basis of human triosephosphate isomerase deficiency mutation E104D is related to alterations of a conserved water network at the dimer interface In Journal of Biological Chemistry Band 283 Nummer 34 August 2008 S 23254 23263 doi 10 1074 jbc M802145200 PMID 18562316 K D Schnackerz R W Gracy Probing the catalytic sites of triosephosphate isomerase by 31P NMR with reversibly and irreversibly binding substrate analogues In European Journal of Biochemistry Band 199 Nummer 1 Juli 1991 S 231 238 doi 10 1111 j 1432 1033 1991 tb16114 x PMID 2065677 A Marchler Bauer Y Bo L Han J He C J Lanczycki S Lu F Chitsaz M K Derbyshire R C Geer N R Gonzales M Gwadz D I Hurwitz F Lu G H Marchler J S Song N Thanki Z Wang R A Yamashita D Zhang C Zheng L Y Geer S H Bryant CDD SPARCLE functional classification of proteins via subfamily domain architectures In Nucleic acids research Band 45 D101 2017 S D200 D203 doi 10 1093 nar gkw1129 PMID 27899674 PMC 5210587 freier Volltext E Lolis G A Petsko Crystallographic analysis of the complex between triosephosphate isomerase and 2 phosphoglycolate at 2 5 A resolution implications for catalysis In Biochemistry Band 29 Nummer 28 Juli 1990 S 6619 6625 doi 10 1021 bi00480a010 PMID 2204418 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triosephosphatisomerase amp oldid 234787024