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Die Trierer Karnevalsgesellschaft Heuschreck von 1848 e V ist der alteste Verein im Trierer Karneval Trierer Karnevalsgesellschaft Heuschreck KG Heuschreck Rechtsform eingetragener VereinGrundung 1848 1 Sitz TrierZweck Traditions und Brauchtumspflege des Trierer KarnevalsPrasident Niko MohrMitglieder 550Website www heuschreck deHeuschreck Orden von 1905Grusskarte der Kleine Rat von 1905Vereinshaus der KG Heuschreck Das ehemalige Zollhaus von 1815Der Heuschreckbrunnen Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Entwicklung 3 Heutige Situation 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenIm Revolutionsjahr 1848 2 wurde der Verein unter dem Namen Trierer Carnevalgesellschaft gegrundet Hauptinitiator der Grundung und erster Karnevalsprinz wurde der Zigarrenfabrikant und Revolutionar Andreas Tont 3 der bereits 1850 die Gesellschaft verliess da seine revolutionaren Ambitionen dort nicht genugend Resonanz fanden Ahnlich wie im Kolner und im Mainzer Karneval war das pseudo militarische Treiben durchaus als Parodie auf den preussischen Militarismus zu verstehen Fantasieuniformen und Karnevalsorden persiflierten die Aufmachung preussischer Soldaten Unter dem Eindruck der Pariser Februarrevolution 1848 fand jedoch das karnevalistische Treiben im Revolutionsjahr nur in eingeschranktem Umfang statt Der heutige Name Heuschreck entstand um 1850 entnommen aus dem Text des im Karneval gesungenen Heuschreckenlieds Entwicklung BearbeitenDer Verein entwickelte sich alsbald zu einer gesellschaftlichen Institution der gehobenen Burgerschicht Triers 1856 veranstaltete der Heuschreck den ersten Karnevalsumzug Bis zum Jahr 1878 wuchs der Mitgliederbestand auf 350 an Balle und Sitzungen waren in der Bevolkerung sehr beliebt Die zweite Halfte des Jahrhunderts war von einem standigen Auf und Ab des Vereinslebens gekennzeichnet So spaltete sich 1889 der Junge Heuschreck unter seinem Prasidenten Julius Woytt ab um nach nur vier Jahren die Rivalitat zu beenden und den entkrafteten alten Heuschreck zu ubernehmen Damit war die Einheit der Gesellschaft wieder hergestellt Woytt bekleidete das Prasidentenamt den Jungen Heuschreck eingerechnet 41 Jahre lang bis zu seinem Tod 1930 Um die Jahrhundertwende erlebte die Gesellschaft unter seiner Leitung eine Blutezeit neben Kappensitzungen und Maskenballen wurden erstmals auch Revuen aufgefuhrt komponiert und arrangiert von Louis Scheuer 4 1914 arrangierte Scheuer die letzte Revue bevor der Erste Weltkrieg dieser Blutezeit des Heuschrecks ein Ende setzte Erst 1920 gab es erste Versuche den Karneval wieder aufleben zu lassen die jedoch angesichts der Not der Menschen zunachst von der Bezirksregierung verboten wurden 1924 fuhrte Scheuer die erste Revue nach dem Krieg auf jedoch gelang es dem Heuschreck nicht an die Zeit vor dem Krieg anzuknupfen Nach der Machtergreifung versuchten die Faschisten den Karneval in ein Volksfest fur Nationalsozialisten 5 umzufunktionieren Der Heuschreck wurde gleichgeschaltet Mitglieder der NSDAP mussten in den Kleinen Rat aufgenommen werden und die wenigen Sitzungen und Balle wurden von der nationalsozialistischen Organisation Kraft durch Freude veranstaltet Trotz eines pomposen von den Nazis 1939 organisierten Rosenmontagszugs kam das karnevalistische Leben in den Kriegsjahren ganzlich zum Erliegen Zahlreiche judische Mitglieder des Heuschreck mussten fliehen oder wurden deportiert Auch Louis Scheuer ereilte das Schicksal vieler judischer Mitburger Er uberlebte zwar die Verfolgung durch die Nationalsozialisten trat aber bis zu seinem Tod 1958 nicht mehr karnevalistisch in Erscheinung 6 1947 begann der Karneval erneut zu erwachen Ein Jahr spater im hundertsten Jahr des Bestehens fand die erste Sitzung nach dem Krieg im Trevirissaal statt zu der die Menschen massenhaft drangten Alkoholische Getranke mussten die Besucher selbst mitbringen jedoch fanden viele wegen Uberfullung des Saals keinen Einlass Walter Mayer wurde der neue Prasident und bekleidete das Amt von 1948 bis zu seinem plotzlichen Tod 1963 Im Jahr 1958 grundete der Elferrat und Baustoffhandler Erich Sartor den Senat im Heuschreck um erstmals im Folgejahr zum 111ten Grundungsjubilaum die Session der KG Heuschreck finanziell zu unterstutzen Bis heute leistet der Senat einen wesentlichen Beitrag dazu das Leben der Gesellschaft wahrend der Session aber auch ausserhalb der funften Jahreszeit aufrechtzuerhalten 7 Von den vielen Buttenrednern die der Heuschreck hervorbrachte seien hier nur Koorscht un Kneisjen Werner Becker und Hans Kuhn erwahnt die uber Jahrzehnte hinweg in Trierer Mundart die Lokalpolitik aufs Korn nahmen Neben weiteren Trierer Originalen Wichshansjen Fischers Maathes und Krons Ton sind die beiden auf dem Heuschreckbrunnen 8 dargestellt den die Gesellschaft 1977 der Stadt Trier ubergab Seit 1982 residiert der Heuschreck im eigenen Clubhaus Das zunachst marode ehemalige Zollhaus am Katharinenufer erbaut 1815 wurde grundlegend saniert und dient heute als Archiv und Treffpunkt fur Elferrat Senat und Aktive Heutige Situation BearbeitenDer Verein zahlt mittlerweile ca 550 Mitglieder In der Session finden vier Prunksitzungen und ein Kinderball statt sowie die Teilnahme am Rosenmontagszug mit einem eigenen Wagen Wahrend des ganzen Jahres erganzen weitere Aktivitaten das Vereinsleben Neben dem Vorstand gibt es den Elferrat bestehend aus ca 40 Mitgliedern die unter anderem die Sitzungen organisieren und in unterschiedlichen Besetzungen jeweils 11 diesen vorstehen Im Senat sind uber 70 Personlichkeiten aus Politik Wirtschaft und Gesellschaft vertreten deren Aufgabe es ist die Aktiven zu unterstutzen Zu den Aktiven gehoren neben den Buttenrednern und Musikern u a die Leiendecker Bloas die Tanzgarde und der Heuschreckchor mit Thomas Kiessling Literatur BearbeitenLouis Scheuer Die Juxquelle ein unerschopflicher Sprudel lustiger Narretei Vortrage Lieder Buhnenauffuhrungen Das Beste vom Besten aus dem Archiv der Karnevals Gesellschaft Heuschreck Trier Bearbeitet und herausgegeben von Louis Scheuer Hofpoet Sr Narrischen Tollitat des Prinzen Karneval und Mitglied des Kleinen Rates der Gesellschaft Heuschreck Selbstverlag des Verfassers Trier 1908 Louis Scheuer Zur Geschichte des Trierer Karnevals Festschrift anlasslich des 80jahrigen Jubilaums der Karnevals Gesellschaft Heuschreck Trier Selbstverlag des Verfassers Trier 1927 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trierer Karnevalsgesellschaft Heuschreck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des VereinsEinzelnachweise Bearbeiten https www heuschreck de historie Die geschichtlichen Daten stammen weitgehend aus Albrecht Jutta und Thomas Phanomen Heuschreck 150 Jahre trierisch narrisch kritisch Trier 1998 passim Zenz Emil Andreas Tont Karnevalist und Revolutionar Trier 1979 Zenz Emil Die letzten 111 Jahre der Karnevalsgesellschaft Heuschreck Trier 1848 e V Trier 1982 S 40ff Albrecht Jutta und Thomas Phanomen Heuschreck 150 Jahre trierisch narrisch kritisch Trier 1998 S 75 Vgl das Kapitel Das Schicksal des Louis Scheuer in Albrecht Jutta und Thomas Phanomen Heuschreck 150 Jahre trierisch narrisch kritisch Trier 1998 S 82f https www heuschreck de senat Eintrag zu Heuschreck Brunnen 1 in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Eintrag zu Heuschreck Brunnen 2 in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier abgerufen am 25 September 2019 Normdaten Korperschaft GND 2072720 3 lobid OGND AKS VIAF 141392311 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trierer Karnevalsgesellschaft Heuschreck amp oldid 237983453