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Die Trentiner Glasschnecke Vitrinobrachium tridentinum ist eine Halbnacktschnecke aus der Familie der Glasschnecken Vitrinidae die zu den Landlungenschnecken Stylommatophora gerechnet wird Die Tiere konnen sich nicht mehr ganz in das kleine Gehause zuruckziehen Trentiner GlasschneckeTrentiner Glasschnecke Vitrinobrachium tridentinum SystematikUnterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie LimacoideaFamilie Glasschnecken Vitrinidae Unterfamilie VitrininaeGattung VitrinobrachiumArt Trentiner GlasschneckeWissenschaftlicher NameVitrinobrachium tridentinumForcart 1956 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Geographische Verbreitung und Lebensraum 4 Taxonomie 5 Gefahrdung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDas rechtsgewundene Gehause ist sehr flach kegelig mit einer sehr schief stehenden Mundung sodass das Gehause im Gesamthabitus auch als ohrformig beschrieben werden kann Es wird 5 5 bis 6 mm breit und 2 7 mm hoch Es hat 2 bis 2 15 Windungen wobei die ersten Windungen sehr eng gewickelt sind und die letzte Windung sehr rasch anwachst Die Endwindung nimmt an der Mundung etwa 60 des Gesamtdurchmessers ein Die Windungen sind auf der Oberseite sehr schwach gewolbt die Naht ist sehr flach Die Mundung misst in der Breite 4 3 mm in der Hohe 3 1 mm Der Mundungsrand ist gerade und zugescharft Ein Hautsaum am unteren Mundungs und Spindelrand ist nicht vorhanden Ein Nabel ist ebenfalls nicht vorhanden Die Schale ist dunn und zerbrechlich Sie ist hellbraunlich gefarbt und durchscheinend Die Oberflache ist bis auf schwache Anwachsstreifen glatt und glanzend Das Embryonalgehause weist dicht stehende in spiraligen Linien angeordnete kleine Grubchen auf 1 Der Weichkorper ist hellgrau der Nacken kann mehr oder weniger intensiv braunlich rot gefarbt sein 2 Der dunkelgraue Mantel bedeckt fast den gesamten Vorderkorper und reicht auch auf den Seiten fast bis zur Sohle hinunter Das Tier ist gestreckt bis etwa 16 mm lang Im zwittrigen Geschlechtsapparat ist der Samenleiter Vas deferens recht kurz Er dringt subapikal in den Penis ein Ebenfalls subapikal setzt der Penisretraktormuskel an Der Penis ist in einen Amboss ahnlichen distalen Teil mit der Inserierung von Samenleiter und Penisretraktor und einen langeren proximalen Teil strukturiert Am proximalen Penisteil nahe der Einschnurung zum distalen Teil setzt die Spermathek an Diese besitzt einen kurzen dicken Stiel und eine kleine rundliche Blase Der Penis mundet zusammen mit dem freien Eileiter und dem Sarcobelum in das lange Atrium Im weiblichen Teil ist der freie Einleiter Ovidukt massig lang eine Vagina fehlt Gegenuber der Einmundung des Penis in das Atrium setzt eine blindsackartige Erweiterung an der Begattungsarm oder Sarcobelum der Begattungsarm wird bei der Kopulation ausgestulpt und ist recht beweglich Das Sarcobelum enthalt eine konische Struktur die oben in einem kugelige Drusenkopf endet zum Atrium mit einer Papille abgeschlossen wird die zum Atrium hin als Saugnapf ausgebildet ist 3 1 Ahnliche Arten BearbeitenDie Tridentiner Glasschnecke unterscheidet sich im Gehause nur wenig von der Kurzen Glasschnecke Vitrinobrachium breve Die inneren Windungen sind bei der Tridentiner Glasschnecke etwas dichter gewickelt die Endwindung nimmt rascher zu und ist etwas breiter Es sind etwas mehr Windungen vorhanden und der Gehauseapex ist flacher Der Hauptunterschied besteht aber im Genitalapparat die Spermathek sitzt am distalen Teil des Penis an nicht am Atrium wie bei der Kurzen Glasschnecke nbsp Verbreitung der Art nach Welter Schultes 2012 4 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet beschrankt sich auch ein kleines Gebiet in den italienischen Sudalpen Provinzen Bozen Brescia Trient und Vicenza zwischen 200 und 1500 m uber Meereshohe in Kerney et al 1983 irrtumlich nur in der Schweiz Vermutlich bezieht sich die Angabe der IUCN sudliche Schweiz ebenfalls auf diese irrtumliche Angabe 5 Nardi 2015 gibt nur Lokalitaten in den italienischen Sudalpen an 2 Die Tiere leben in feuchten montanen Laubwaldern unter der Laubstreu oder unter Steinen 2 Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde 1956 von Lothar Forcart vorgeschlagen 3 Es ist allgemein akzeptiert 6 7 8 9 4 Gefahrdung BearbeitenNach den Angaben der IUCN liegen nicht genugend Daten vor data deficient um die Gefahrdungssituation der Art einschatzen zu konnen 5 Literatur BearbeitenRosina Fechter und Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Munchen Mosaik Verlag 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 S 172Einzelnachweise Bearbeiten a b Gianbattista Nardi Ivano Niero Antonio Braccia Nota sui Vitrinidae Gastropoda Pulmonata Natura Bresciana 35 101 119 2007 PDF ResearchGate a b c Gianbattista Nardi Gli endemiti della fauna malacologica bresciana Natura Bresciana 39 57 93 2015 PDF ResearchGate a b Lothar Forcart Die Vitrinidae der Ostalpen Archiv fur Molluskenkunde 85 1 3 1 14 1956 S 6 7 a b Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Planet Poster Ed Gottingen 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 S 430 a b The IUCN Red List of Threatened Species Vitrinobrachium tridentinum AnimalBase Vitrinobrachium tridentinum Forcart 1956 Fauna Europaea Vitrinobrachium tridentinum Forcart 1956 Michael P Kerney R A D Cameron amp Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg S 151 MolluscaBase Vitrinobrachium tridentinum Forcart 1956 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trentiner Glasschnecke amp oldid 194691400