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Der Trauerbock Morimus asper funereus ist ein Kafer aus der Familie der Bockkafer und der Unterfamilie Lamiinae Traditionell wird der Trauerbock als Art Morimus funereus betrachtet nach neuerer Sichtweise wird er als Unterart Morimus asper funereus der Art Morimus asper eingestuft Der machtige Kafer ahnelt einer ubergrossen Herophila tristis TrauerbockTrauerbockSystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Bockkafer Cerambycidae Unterfamilie Weberbocke Lamiinae Gattung MorimusUnterart TrauerbockWissenschaftlicher NameMorimus asper funereusMulsant 1862 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen und Systematik 2 Merkmale des Kafers 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBemerkungen zum Namen und Systematik BearbeitenAls Erstbeschreibung des hier als Unterart betrachteten Taxons gilt die Beschreibung von Mulsant 1862 1863 1 Mulsant ordnet den Kafer als Art in die bereits existierenden Gattung Morimus unter dem Namen Morimus funereus ein Mulsant selbst gibt aber Lamia tristis Fabr und Morimus tristis Muls als altere Synonyme an 2 Es ist anzunehmen dass fur den markanten Kafer auch Beschreibungen existieren die vor Anwendung der Binominalen Nomenklatur liegen Der Artname asper lat bedeutet rau und bezieht sich auf die Oberflachenbeschaffenheit des Aussenskeletts Der deutsche Name Trauerbock ergibt sich aus der Ubersetzung des lateinischen funereus womit zum Leichenbegangnis gehorige Dinge bezeichnet werden 3 Der Gattungsname Morimus ist von altgr morimos morimos zum Tode bestimmt abgeleitet 4 Die Gattung wird in Europa entsprechend der Einteilung als Art oder Unterart durch zwei oder drei Arten weltweit durch etwa zwolf Arten reprasentiert 5 6 Merkmale des Kafers BearbeitenDer stattliche Kafer erreicht eine Korperlange von 20 bis 38 Millimeter Alle Korperteile sind robust und stark sklerotisiert Der Korper ist langlich oval und schwarz erscheint aber wegen der sehr kurzen grauweissen Behaarung Tomentierung silbergrau Die Fuhler sind vor allem beim Mannchen bei dem sie die Korperlange deutlich uberragen imposant Abb 3 Der Kopf ist orthogonal zur Korperachse nach unten geneigt Die Mundwerkzeuge zeigen senkrecht nach unten das letzte Glied der Kiefertaster ist spindelformig zugespitzt und nicht schrag abgestutzt Das erste Fuhlerglied ist vor dem Ende mit einer sichelformigen Leiste versehen von der aus nach innen zur Einlenkung des 2 Fuhlerglieder hin das erste Fuhlerglied eben abgeflacht verlauft Abb 6 und Abb 5 Bei der ahnlich gezeichneten Herophila tristis die auch eine sichelformige Leiste auf dem 1 Fuhlerglied besitzt ist das 1 Fuhlerglied langer als das dritte beim Trauerbock dagegen das dritte Fuhlerglied deutlich langer als das erste Abb 5 Das zweite Fuhlerglied ist wie bei den meisten Bockkafern kurz Die restlichen der 11 Fuhlerglieder verjungen sich nach aussen zunehmend Beim Weibchen erreichen die Fuhler das Korperende knapp beim Mannchen konnen sie das eineinhalb fache der Korperlange erreichen Sie sind damit deutlich langer als bei Herophila tristis Die nierenformigen Facettenaugen umfassen die Fuhlerbasis von hinten derart dass auf der Stirn der Abstand der Basen der beiden Fuhler zueinander grosser ist als der Abstand der Innenrander der Augen im Taxobild erkennbar Der Halsschild ist etwa auf halber Lange seitlich zu einem kraftigen stumpfen Hocker ausgezogen Er ist gerunzelt und ohne diesen Hocker etwa gleich lang wie breit etwas schmaler als der Kopf und schmaler als die Flugeldecken Die Flugeldecken sind miteinander verwachsen Am Hinterende sind sie gemeinsam oval verrundet Jede Flugeldecke tragt zwei samtschwarze Flecke der vordere etwas kleiner und vor der Mitte der zweite etwas breiter im letzten Drittel gelegen Die Zeichnung kann jedoch variieren gelegentlich sind noch weitere kleine Flecke vorhanden Mit Ausnahme der schwarzen Flecke sind die Flugeldecken grob gekornt die Korner sind bei genauer Betrachtung schon mit blossem Auge als schwarze Punkte erkennbar Bei den schwarzen Flecken fehlt diese Kornung Abb 7 Die Beine sind sehr robust Der Vorderschenkel hat auf der Unterseite eine flache Langsrinne die nahe dem Tarsus schrag nach aussen verlauft Abb 8 Die funfgliedrigen Tarsen erscheinen viergliedrig pseudotetramer da das vierte Glied sehr klein und zwischen den Lappen des dritten Gliedes versteckt ist Die Vorderschienen weisen auf der Innenseite eine schrage Langsfurche auf Abb 8 nbsp Bild 1 Seitenansicht nbsp Bild 2 Vorderansicht nbsp Bild 3 Mannchen von vorn nbsp Bild 4 Unterseite nbsp Bild 5 Fuhlerglieder eins bis dreischwarz Langen 1 1 3 3 Glied nbsp Bild 6 Erstes FuhlergliedSichelformige Leiste nbsp Bild 7 Ausschnitt FlugeldeckeKornung nbsp Bild 8 Vorderschiene von untengelb erstes Tarsenglied dunkler schrage LangsrinneBiologie BearbeitenDie warmeliebende Art ist vor allem in lichten Laub und Mischwaldern zu finden oft auf frisch gefalltem Holz oder auf Baumstumpfen Der adulte Kafer erscheint im Mai und Juni Er ist nachtaktiv aber bereits gegen Abend anzutreffen und verharrt auch gelegentlich tagsuber offen an den Brutbaumen Die Larve entwickelt sich im Stamm oder in Stubben von alten Baumen hauptsachlich Buchen und Eichen Das Holz darf nicht zu trocken und nicht entrindet sein Fur die Entwicklung braucht die Larve mehrere Jahre Die Art kann entsprechend verschleppt werden und Einzelfunde konnen deswegen in der Regel nicht als Beweis dafur genommen werden dass der Kafer im Fundgebiet heimisch ist Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet zieht sich in Sudeuropa von Italien bis Griechenland nach Norden verlauft die Verbreitungsgrenze durch Osterreich Tschechien Slowakei Ungarn und Rumanien 1 Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Hrsg Die Kafer Mitteleuropas Band 9 Cerambycidae Chrysomelidae Spektrum Akademischer Verlag Munchen 1999 ISBN 3 8274 0683 8 Erstausgabe Goecke amp Evers Krefeld 1966 Adolf Horion Faunistik der mitteleuropaischen Kafer Bd XII Uberlingen Bodensee 1974 Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Hrsg Heinz Freude Band 3 Okologie Goecke amp Evers Krefeld 1992 ISBN 3 87263 042 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trauerbock Album mit Bildern Videos und Audiodateien Morimus funereus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von World Conservation Monitoring Centre 1996 Abgerufen am 25 Februar 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b Morimus asper funereus bei Fauna Europaea Abgerufen am 9 Dezember 2010 E Mulsant Histoire naturelle des Coleopteres de France Paris 1862 1863 Spezies S 279 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung Morimus bei Fauna Europaea Abgerufen am 24 Februar 2013 Morimus bei BioLib Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trauerbock amp oldid 232642293