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Transport aus dem Paradies ist ein 1962 gedrehtes tschechoslowakisches Holocaust Spielfilmdrama von Zbynek Brynych FilmTitel Transport aus dem ParadiesOriginaltitel Transport z rajeProduktionsland TschechoslowakeiOriginalsprache TschechischErscheinungsjahr 1963Lange 93 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Zbynek BrynychDrehbuch Zbynek BrynychArnost Lustignach der Erzahlung Nacht und Hoffnung von Arnost LustigProduktion Jiri PokornyMusik Jiri SternwaldKamera Jan CurikSchnitt Miroslav HajekBesetzungZdenek Stepanek David Lowenbach Ilja Prachar Moric Herz Jiri Vrstala Binde Cestmir Randa Ignac Marmulstaub Ladislav Pesek Roubicek Valter Taub Spiegel Jindrich Narenta SS General Josef Knecht Jaroslav Rauser von Holler Josef Vinklar Vagus Josef Abrham Datel Martin Gregor Kurt Gerron Vlastimil Brodsky Mukl Jirina Stepnickova Feinerova Jiri Nemecek Vlastimil Fiala Helga Cockova Lizinka Frantisek Nemec Dany Vladimir Hrabanek Zrzek Juraj Herz Mylord Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenFruhjahr 1944 Im Mittelpunkt steht ein kurzer Zeitabschnitt im Lagerleben des Ghetto Theresienstadt im deutschbesetzten Protektorat Bohmen und Mahren Die Anfangsszenen zeigen ein vermeintlich normales Lagerleben mit Jazzmusik zu der sich aufgekratzte junge Manner und Madchen im Tanzschritt bewegen Die Strassen sind belebt die Manner schauen den Frauen hinterher nichts wirkt wirklich bedrohlich Es gibt aber auch eine Parallelwelt die des Untergrunds und Widerstandes wo Manner und Frauen heimlich eine kleine Druckerei betreiben antinazistische Plakate drucken und heimlich an die Wande kleben Hinter dieser Kulisse des ganz normalen Wahnsinns braut sich etwas zusammen Wieder einmal wird ein Haftlingstransport vorbereitet der in das nur ein bis zwei Tagesreisen entfernte Vernichtungslager Auschwitz gehen soll Ein Mitglied des Altestenrats der Juden David Lowenbach macht sich keine Illusionen wohin der Todeszug fahren wird und verweigert daraufhin seine Unterschrift unter die Liste mit den fur die Gaskammern in Auschwitz bestimmten Namen Als Konsequenz sperren ihn die Deutschen mit der Androhung einer Sonderbehandlung kurzerhand weg und ernennen mit Ignac Marmulstaub seinen Nachfolger Der unterschreibt da er keine andere Wahl mehr fur sich sieht an Stelle Lowenbachs Zum selben Zeitpunkt ist SS General Josef Knecht nach Theresienstadt angereist ein forscher Offizier der bevorzugt seine Befehle herausbrullt Er will das Konzentrationslager inspizieren da sich demnachst eine Delegation vom Roten Kreuz angesagt hat Das Ghetto ist regelrecht herausgeputzt worden Kameraleute der deutschen Wochenschau sind ebenfalls angereist um dokumentarische Szenen aus der Stadt zu drehen die spater einmal Eingang in einen Film uber das vorgebliche Musterlager finden sollen Die Gefangenen wurden kameragerecht geschminkt und mussen auswendig gelernte Satze rezitieren Mit Todesangst in der Stimme sollen sie glaubhaft machen wie gut es ihnen in ihrer eigenen Stadt gefallt Plotzlich kommt es zu einem unerwarteten Zwischenfall In einer der Lagergassen ist ein Plakat angebracht worden auf dem zu lesen ist Tod dem Faschismus Hitlers Knecht ist ausser sich vor Wut er will an allen Bewohnern des Ghettos ein Exempel statuieren Ihm ist nach einer umfassenden Sauberung Bei einem Appell muss sich jeder Insasse als Saujude melden Insgesamt 6000 Juden so sieht es der verbrecherische Plan vor sollen nach Auschwitz Birkenau verbracht werden ein Transport aus dem Paradies in die Holle Das Madchen Lizinka ahnt dass der Spuk scheinbarer Normalitat bald ein Ende haben wird und will bevor sie deportiert wird noch einmal mit so vielen Mannern wie moglich schlafen Dem Transport wird kaum jemand entgehen und so entschliesst sich Lowenbach sich freiwillig zu melden Marmulstaub hingegen bleibt und macht sich deswegen die grossten Vorwurfe Produktionsnotizen BearbeitenTransport aus dem Paradies kam 1962 in die tschechoslowakischen Kinos und erschien am 25 Oktober 1963 in der DDR Auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno im Juli 1963 erhielt die Produktion den Grossen Preis Goldenes Segel Kritiken Bearbeiten Der Film verzichtet im Bild und in der Dekoration bewusst auf den Anschein der Authentizitat wohl aus der Einsicht dass die Wirklichkeit von Theresienstadt sich nicht nachstellen lasst Und er erreicht gerade dadurch und durch eine kluge Verteilung der Akzente eine Art modellhafter Eindringlichkeit Gelegentlich storen einige Effekte der Regie aber sie beeintrachtigen den Gesamteindruck nicht entscheidend Reclams Filmfuhrer 1 Ein Spielfilm als Dokument der nationalsozialistischen Herren Moral wie sie im Getto Theresienstadt zur Anwendung gelangte Durch die sorgfaltige Herausarbeitung der verschiedenen Typen von Schuldigen und Mitschuldigen und die aufrichtige unpathetische Darstellung der Juden ein eindringliches ernstes Mahnmal wider das Geschehene Lexikon des Internationalen Films 2 Ein weiterer realistischer Film uber die heimtuckische und brutale Art und Weise wie die Juden Mitteleuropas von den Nazis wahrend des Zweiten Weltkriegs verfolgt wurden wird uns durch Zbynek Brynychs preisgekrontem tschechoslowakischen Film Transport aus dem Paradies vorgetragen es sammelt furchteinflossende Bilder zusammen von der brutalen Behandlung von Menschenmassen durch die Nazis unter dem hinterhaltigen Vorwand ernsthafter Sorge um sie ehe sie zu den Vernichtungslagern transportiert werden Gnadenlos einst in einer bildlichen Stellungnahme die geradezu kafkaesk anmutet werden riesige Haufen von durchnummerierten Koffern und Nahaufnahmen von angsterfullten und grotesken Gesichtern gezeigt Herr Brynych lasst uns klar daruber werden dass diese furchterlichen Massenansammlungen weiter fortgesetzt werden und lasst uns den kalten Griff des Schreckens bei diesen beabsichtigten Vorbereitungen fur den Volkermord spuren 3 Bosley Crowther in The New York Times vom 8 Februar 1967 Brynychs bedeutendster Spielfilm war 1963 das eindrucksvolle Drama uber das KZ Theresienstadt Transport aus dem Paradies Das grosse Personenlexikon des Films 4 Weblinks BearbeitenTransport aus dem Paradies in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Reclams Filmfuhrer von Dieter Krusche Mitarbeit Jurgen Labenski S 562 Stuttgart 1973 Transport aus dem Paradies In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 18 November 2015 Im Original Another vivid realistic picture of the treacherous and brutal ways in which the Jews of Middle Europe were persecuted by the Nazis during World War II is given in Zbynek Brynych s prize winning Czechoslovak film Transport From Paradise it gathers more awesome images of the Nazis brutal treatment of people en masse under the perfidious pretext of being solicitous toward them before they are transported to the extermination camps Relentlessly then and in a style of pictorial statement that is almost Kafkaesque featured by huge piles of numbered suitcases and close up faces that are anguished and grotesque Mr Brynych brings us to realize the horrible herding that is going on and to sense the cold grip of terror in these purposeful preparations for genocide Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 1 A C Erik Aaes Jack Carson Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 594 Normdaten Werk GND 7842585 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Transport aus dem Paradies amp oldid 228085202