www.wikidata.de-de.nina.az
Das Toyota Produktionssystem TPS jap トヨタ生産方式 Toyota seisan hōshiki ist eine Konzeption um jede Art der Verschwendung zu vermeiden die sich im Laufe der Zeit bei der Firma Toyota herausgebildet hat und die standig weiter entwickelt wird Begrunder ist Toyoda Sakichi der im Jahr 1902 den automatisch stoppenden Webstuhl erfunden und damit die Grundlage fur das Jidōka Prinzip gelegt hat Sein Sohn Toyoda Kiichirō wurde 1937 der erste Vorsitzende der Toyota Motor Corporation und entwickelte den Just in time Gedanken Grunde fur die Entstehung des TPS waren zum einen die Rohstoffknappheit in Japan und zum anderen die Isolationspolitik der USA gegenuber Japan die u a die japanische Konkurrenz im Automobilbau verhindern wollten Selbst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Japan keine wirtschaftliche Hilfe aus den USA und so mussten die japanischen Unternehmen mit ihren eigenen bescheidenen Ressourcen und Mitteln mit der Automobilproduktion beginnen Da die Ressourcen knapp waren musste man mit dem Vorhandenen sehr sparsam umgehen Verschwendungen vermeiden und mit organisatorischen Mitteln versuchen Prozesse und Ablaufe zu optimieren und zugleich die Qualitat zu steigern Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das TPS von dem Ingenieur und Produktionsleiter Taiichi Ohno systematisch weiterentwickelt und um viele Elemente und Methoden erganzt Seine Gedanken und Prinzipien schrieb er in einem Buch nieder das in Japan 1978 erschien und zehn Jahre spater in englischer Sprache veroffentlicht wurde 1 Im Vorwort zur englischen Ausgabe schreibt T Ohno The starting concept of the Toyota production system was as I have emphasized several times a thorough elimination of waste Ausgangspunkt des Konzeptes ist danach die Beseitigung jeglicher Verschwendung sei es im Produktionsprozess oder im Bereich der Dienstleistung und der Verwaltung s Indirekter Bereich Zudem hat Toyota schon sehr fruh die Qualitatsstrategien des US Amerikaners William Edwards Deming dessen Ideen in seinem Heimatland auf taube Ohren gestossen sind ausgewertet und in das Produktionssystem einfliessen lassen Inhaltsverzeichnis 1 Der grundsatzliche Aufbau des Toyota Produktionssystems 1 1 Erlauterungen zu einigen Aspekten des Toyota Produktionssystems 1 1 1 Eliminierung der Verschwendung 1 1 2 Materialbestande 1 1 3 Synchronisierung der Prozesse 1 1 4 Standardisierung der Prozesse 1 1 5 Vermeidung von Fehlern Fehlervorbeugung 1 1 6 Qualifizierung und Training der Mitarbeiter 1 1 7 Kontinuierlicher Verbesserungsprozess 2 Vergleich mit anderen Systemen und Rezeption im Westen 3 Bewertung der Methode 4 Literatur 4 1 Zeitschriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDer grundsatzliche Aufbau des Toyota Produktionssystems BearbeitenDie Toyota Motor Corporation hat ihr Produktionssystem erst im Jahr 1992 in einem booklet offiziell beschrieben und publiziert Diese Broschure wurde uberarbeitet und im Jahr 1998 erneut herausgegeben 2 Im Vorwort heisst es The TPS is a framework for conserving resources by eliminating waste People who participate in the system learn to identify expenditures of material effort and time that do not generate value for customers und weiter we have avoided a how to approach The booklet is not a manual Rather it is an overview of the concepts that underlie our production system It is a reminder that lasting gains in productivity and quality are possible whenever and wherever management and employees are united in a commitment to positive change Das TPS ist also kein Rezeptbuch das man einfach nur anwenden muss wie etwas gemacht wird und schon ist man erfolgreich Vielmehr bietet es einen Rahmen und einen Uberblick uber Konzepte die von Management und den Mitarbeitern gelebt und standig weiterentwickelt werden mussen nbsp Das Toyota Produktionssystems kann man sich als Haus vorstellen Das Dach bildet die Spitze mit dem Ziel des TPS das Erreichen hochster Produktivitat bei hoher Qualitat und punktlicher Lieferung Dieses Dach wird von zwei Saulen Jidoka und Just in time getragen die Prinzipien des TPS die durch verschiedene Methoden in die Praxis umgesetzt werden 3 Diese beiden Saulen ruhen auf einem Fundament das die grundsatzlichen Vorgehensweisen bei der Umsetzung beschreibt 4 Ziel Hohe Produktivitat bei hochster Produktqualitat und punktlicher Lieferung Jidoka Prinzip Das Jidōka Prinzip besagt dass Qualitat im Prozess entstehen muss und enthalt folgende wesentliche Elemente Produktionsstopp bei Abweichungen z B Andon Standardisierte Prozesse s Arbeitsanweisung Fehlervorbeugung und Fehlervermeidung z B Poka Yoke JIT Prinzip Das Just in time Prinzip besagt dass nur das produziert wird was auch tatsachlich zur Erfullung der Kundenauftrage benotigt wird und enthalt folgende wesentliche Elemente nur fur den Kundenbedarf fertigen s Build to Order ausbalancierte Produktion s Nivellierung Betriebswirtschaftslehre und Heijunka Pullsystem z B Kanban kontinuierlicher Materialfluss s Fliessfertigung getaktete Fertigung s Taktzeit vielseitig qualifizierte einsetzbare Mitarbeiter Fundament Beseitigung jeglicher Verschwendung japanisch muda Ausdehnung und Weiterentwicklung des TPS Einbeziehung der Lieferanten japanisch kenbutsu Kontinuierliche Verbesserung der Prozesse japanisch kaizen Erlauterungen zu einigen Aspekten des Toyota Produktionssystems Bearbeiten Eliminierung der Verschwendung Bearbeiten Die Arbeit setzt sich zusammen aus Wertschopfung und Verschwendung Bearbeitungszeiten auf der Maschine sind Wertschopfung Das Warten des Maschinenbedieners auf das Ende des Bearbeitungsvorgangs oder das Transportieren von Teilen sind Verschwendung In den meisten Fabriken gibt es hohe Materialbestande vor im und nach dem Fertigungsprozess Damit kann man Fehlteile auf der Zulieferseite Maschinenausfalle oder schlechte Fertigungsqualitat kompensieren ohne dass dies Auswirkungen auf den Endkunden hat Es ist sogar so gewollt weil man davon ausgeht dass es zu Problemen kommt Dieser Zustand wird nicht als Verschwendung empfunden weil er in den meisten Fabriken der Normalzustand ist Man muss also die Probleme vermeiden die durch Verschwendung kompensiert werden sollen Das setzt voraus dass insbesondere die Materialbestande im Fertigungsprozess drastisch reduziert werden was indes kontrolliert zu erfolgen hat weil fur alle anschliessend auftretenden Probleme eine Losung gefunden werden muss die Produktionsausfalle verhindert Ziel dabei ist es Verschwendung durch Wertschopfung zu ersetzen Im Toyota Produktionssystem unterscheidet man sieben Verschwendungsarten Die Verschwendung wird im Japanischen als Muda bezeichnet Eine Moglichkeit Verschwendung sichtbar zu machen sind die sogenannten Andon Tafeln oder Andon Signale Das Verfahren zur Erkennung und Beseitigung der Verschwendung wird in der Literatur auch als Muda Elimination bezeichnet Der Erfinder des Toyota Production System Taiichi Ohno beschrankte sich auf sieben Arten der Verschwendung welche durch Liker Keyte und Locher um eine achte Art die Unterschatzung oder Nichtnutzung der Fahigkeiten von Mitarbeitern erganzt wurden 5 Auch die unterlassene Vorbeugung gegen Gefahren Maschinenausfalle aufgrund mangelnder Wartung mangelhafte oder fehlende Total Productive Maintenance Informationsmangel besonders in ERPs und Produktdesigns die nicht den Kundenwunschen entsprechen 6 konnen als Arten der Verschwendung angesehen werden Uberproduktion Materialbestande Transporte und Laufwege umstandliche Bearbeitung umstandliche Bewegungen Wartezeiten NacharbeitenUberproduktion liegt vor wenn in einer Schicht mehr Halb und oder Fertigfabrikate produziert wurden als von der Programmplanung fur diese Schicht vorgegeben wurden Dies ist in der Regel dann der Fall wenn sich die einzelnen Bereiche der Produktion selbst optimieren Beispielsweise gibt es in einem Bereich storungsanfallige Maschinen die immer wieder zu Produktionsausfallen fuhren Um den Produktionsausfall zu kaschieren wird in den Schichten in denen die Maschine gut funktioniert so viel wie moglich produziert damit der nachfolgende Bereich bei einem Ausfall in der nachsten Schicht aus dem durch die Uberproduktion aufgebauten Pufferlager versorgt werden kann Ein zweiter Grund fur Uberproduktion sind zu viele Werker an Bord Durch schlechte Urlaubs oder Freischichtplanung kann es dazu kommen dass der Meister in einer Schicht mehr Mitarbeiter zur Verfugung hat als er fur das vorgesehene Programm braucht Um Probleme mit dem Betriebsrat zu vermeiden schickt er die Kollegen nicht nach Hause sondern setzt sie an Maschinen oder Arbeitsplatzen ein die er in dieser Schicht eigentlich nicht benotigt Ein dritter Grund fur Uberproduktion ist schlechte Qualitat Wenn die Abteilung ihren Prozess nicht im Griff hat und die Ausschussraten zwischen beispielsweise 2 und 20 Prozent liegen wird man versuchen mehr zu produzieren als im Programm vorgesehen ist um den nachfolgenden Bereich mit I O Ware zu versorgen Materialbestande Bearbeiten Materialbestande sollen im Toyota Produktionssystem moglichst gering gehalten oder ganz beseitigt werden Zu viel Material verursacht Kosten fur gebundenes Kapital fur erforderliche Lagerflachen und uberflussiges Transporthandling Diese Verschwendungsart bezieht sich auf die drei folgenden Arten von Materialien Rohmaterial im Wareneingangslager und im Produktionsprozess Halbfertigerzeugnisse im Produktionsprozess und in Halbfertigteilelagern Fertigerzeugnisse im FertigteillagerSynchronisierung der Prozesse Bearbeiten Im herkommlichen Produktionssystem ermittelt ein zentrales PPS System auf der Basis von Rustzeiten optimale Losgrossen fur unabhangig voneinander agierende Fertigungsbereiche die nach dem Werkstattprinzip organisiert sind Dabei schiebt jeder Bereich seine Teile in einen Puffer fur den nachfolgenden Prozess Schiebendes System Bei Bearbeitungszeiten von weniger als einer Stunde liegt die Produktionsdurchlaufzeit oft bei mehreren Wochen Im Toyota Produktionssystem wird nur das produziert was gerade verbraucht wurde Mit schnellen Werkzeugwechseln wird die Produktion kleiner Losgrossen wirtschaftlich Die Durchlaufzeit lead time ist fast identisch mit der reinen Bearbeitungszeit cycle time Das Material ist permanent im Fluss Die Durchlaufzeit reduziert sich gegenuber dem schiebenden System um uber 90 Dies wird im Wesentlichen durch die Umstellung von der Losgrossenfertigung im Werkstattprinzip auf die Einzelstuckfertigung im Fliessprinzip One Piece Flow erreicht Die Information was in welcher Menge zu produzieren ist wird vom nachgelagerten Bereich mittels einer sogenannten Kanbankarte an den vorgelagerten Bereich weitergegeben Ziehendes System Pull Prinzip Damit verliert das PPS System seine zentrale Steuerungsfunktion Es hat nur noch Dokumentationsfunktion fur Teile oder Kundenstammdaten Die Steuerungsfunktion ubernehmen die Kanbankarten die die Steuerungsdaten dezentral transportieren Das Material im Prozess kann schrittweise um bis zu 90 Prozent reduziert werden Parallel dazu werden die auftretenden Probleme die nun zu Tage treten gelost Standardisierung der Prozesse Bearbeiten In einer gut organisierten Fabrik ist klar geregelt welches Material in welcher Menge auf welcher Flache steht und wie und womit an den verschiedenen Arbeitsplatzen gearbeitet wird Diese Spielregeln sind dokumentiert und nur ein Verbesserungsvorschlag fuhrt zu einer Anderung der Spielregeln Denn nur wer weiss wo er steht kann feststellen ob er sich verbessert Standards mussen fur jeden sichtbar in der Fabrik visualisiert werden Die Veroffentlichung von Standards ist aber nur dann sinnvoll wenn man auf einen Blick erkennen kann ob sie eingehalten werden Sowohl die Mitarbeiter wie auch die verantwortlichen Fuhrungskrafte mussen sofort erkennen konnen ob der Prozessstandard eingehalten wird oder nicht Hier verwendet Toyota das Prinzip der Visualisierung Standardabweichungen mussen direkt ins Auge stechen Beispielsweise werden Ablageplatze fur Instandhaltungswerkzeug mit dessen Umriss gekennzeichnet Liegt das Werkzeug nicht am Platz ist aufgrund dessen Umriss sofort klar welches Werkzeug hier liegen sollte Um die dauerhafte Einhaltung der Standards sicherzustellen mussen diese auditiert werden An der Auditierung beteiligen sich die Fuhrungskrafte aller Hierarchieebenen Dafur ist ein detaillierter Auditierungsplan zu erstellen aus dem ersichtlich ist wer wann welches Audit durchfuhrt Der Auditierungsvorgang wird von den Mitarbeitern nicht als Kontrolle empfunden da sie mit ihren Standardarbeitsblattern selbst die Richtwerte definieren weshalb das Interesse des Managements an der Einhaltung der Prozessstandards eher als positiv empfunden wird Toyota baut auf Standards welche aber standig durch die Mitarbeiter verbessert werden mussen kaizen Dadurch ist es Toyota moglich eine Abwechslung zu monotonen standardisierten Ablaufen anzubieten Vermeidung von Fehlern Fehlervorbeugung Bearbeiten Bei minimalen Materialbestanden im Prozess ist es unabdingbar dass nur Gut Teile an den nachgelagerten Bereich weitergegeben werden Dies setzt voraus dass die Produktqualitat standig nicht nur durch Stichproben uberwacht wird Dazu mussen alle Mitarbeiter von Produktion und Logistik entsprechend geschult und fur diese Problematik sensibilisiert sein Die Methode hierfur wird als Total Quality Management TQM bezeichnet Jeder Mitarbeiter kann Fehler machen Je mehr Punkte er prufen muss desto grosser ist die Wahrscheinlichkeit dass er etwas ubersieht Deshalb muss die Zahl seiner Prufpunkte auf ein Minimum reduziert werden was kein Widerspruch zum vorangegangenen Abschnitt ist Automatisches Prufen Jidoka die Selbstkontrolle der Maschine wird erreicht durch einfache Sensoren oder Fuhrungen doch die genannten Hilfsmittel durfen nicht zu einem zusatzlichen Prozessrisiko werden Damit wird die Maschine in die Lage versetzt selbst zu erkennen ob die Toleranzen eingehalten werden Ist dies nicht der Fall halt sie automatisch an In Japan nennt man diese Methoden Poka Yoke was so viel bedeutet wie Vermeidung unbeabsichtigter Fehler Erkennt ein Mitarbeiter einen Fehler der nicht schnell behebbar ist zieht er die Andon Leine zum Stoppen der Produktionsstrasse Dazu gehort auch die Wartung und Verbesserung der Produktionsanlagen Die Mitarbeiter der Produktion werden wartungstechnisch geschult und konnen Storungen bis zu einem gewissen Grad selbst beheben Erst wenn ihnen die Reparatur innerhalb eines definierten Zeitraums nicht gelingt tritt die zentrale Instandhaltungstruppe in Aktion autonome Instandhaltung Ziel ist es bei einer auftretenden Storung die tatsachliche Ursache hierfur zu finden und diese dann nachhaltig zu beseitigen Dabei geht man nach der sogenannten 5 W Methode vor bei der man mit dem funfmaligen Fragen nach dem Warum in fast allen Fallen auch die tatsachliche Storungsursache findet Der Wille auftretende Probleme oder Storungen nachhaltig zu losen also so dass sie nie mehr auftreten wird vor allem unterstrichen durch die Moglichkeit dass die Werker uber eine Reissleine das Fliessband stoppen und somit die Produktion anhalten konnen Mit der Dezentralisierung der Instandhaltung werden die Werker in die Verantwortung fur die Funktionsfahigkeit ihrer Maschinen eingebunden Da sie bei Maschinenstorungen nicht automatisch Pause haben ist ihre Motivation solche Situationen zu vermeiden sehr hoch Konkret heisst dies dass Prufpunkte die ohne Demontage von Maschinenteilen zuganglich sind und oft unregelmassig oder gar nicht von der zentralen Wartung gecheckt wurden nun taglich uberpruft werden vorbeugende Instandhaltung Diese Methode wird auch als Total Productive Maintenance TPM bezeichnet Die vom PPS System ermittelte optimale Losgrosse ist in erster Linie von der Rustzeit abhangig Dabei stellt sich die Frage ob die ermittelte Losgrosse tatsachlich optimal ist wenn ein Wettbewerber die gleiche Anlage in einem Funftel der Zeit umrusten und eine um 80 kleinere Losgrosse wirtschaftlicher produzieren kann als sein Konkurrent Die optimale Losgrosse ist Eins Um sie zu erreichen benotigt man kein PPS System sondern eine Ruststrategie die es ermoglicht kleine Losgrossen wirtschaftlich zu fertigen Ist es wirklich sinnvoll Millionen in den Bau von Hochregallagern zu stecken die wiederum laufende Kosten verursachen statt mit einem Bruchteil dieser Summe die Mitarbeiter entsprechend zu qualifizieren und die Anlagen umrustfreundlich zu modifizieren Rustzeitreduzierung Die Methode hierfur wird SMED genannt SMED steht fur Single Minute Exchange of Die also Werkzeugwechsel im Minutentakt Qualifizierung und Training der Mitarbeiter Bearbeiten Wer eine Steigerung der Produktqualitat fordert muss zunachst fur eine Verbesserung der Prozessqualitat sorgen Nur wenn die Mitarbeiter registrieren dass sich das Management fur ihre taglichen Probleme im Prozess interessiert und sie bei der Losung dieser Probleme aktiv unterstutzt realisieren sie dass die kontinuierliche Prozessverbesserung tatsachlich gewollt ist Ergebnisorientierung ist Demotivierung Wenn der Trainer dem Hochspringer die Latte permanent auf 2 30 m legt und ihm nicht verrat wie er diese Hohe uberwinden kann verliert der Springer den Spass an seinem Sport er resigniert Prozessorientiertes Management ist unterstutzendes Management In den Toyota Fabriken sind die Werker der wichtigste Faktor im Prozess Man hat verstanden dass die Investition in die Qualifizierung der Mitarbeiter der entscheidende Wettbewerbsvorteil ist im Kampf um Qualitat und Kosten Kontinuierliche Prozessverbesserung heisst kontinuierliche Qualifizierung der Mitarbeiter Toyota schult z B Bandmitarbeiter in eigens dafur vorgesehenen Trainingszentren bevor sie im Echtbetrieb eingesetzt werden Beispielsweise werden Lackierer mit speziellen Wassertrainingsanlagen geschult An diesen ubt man das Lackieren eines Autos Das verbrauchte Wasser wird aufgefangen und die Zielmengen verglichen Daruber hinaus zertifiziert Toyota sogenannte Mastertrainer die Toyotas Trainer ausbilden und beraten Schulungen bei Toyota sind stark auf Begrundungen Schwerpunkt und Wiederholung ausgerichtet Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Bearbeiten Wie in der Politik so fuhrt auch in der Prozessplanung die Fixierung auf den Grossen Wurf eher zum Stillstand Die Innovationslastigkeit der Planung verhindert in vielen Unternehmen die aktive Beteiligung der Werker an der Gestaltung ihrer Arbeitsplatze Die riskante und teure Automatisierung komplexer Tatigkeiten nimmt der preiswerten organisatorischen Verbesserung der Ablaufe jeden Raum Dazu verhindert oft ein burokratisches Vorschlagswesen dass die Zahl der Verbesserungsvorschlage signifikant gesteigert wird In der deutschen Industrie machen 100 Mitarbeiter pro Jahr etwa 60 Vorschlage In den Toyota Fabriken macht aber ein einziger Mitarbeiter im Durchschnitt 62 Verbesserungsvorschlage pro Jahr Gibt man einem jedem Mitarbeiter die Gelegenheit die Bedingungen an seinem eigenen Arbeitsplatz zu verbessern wird ein erhebliches Kreativpotential freigesetzt An seinem Arbeitsplatz ist er der Experte nicht der Ingenieur der diesen Arbeitsplatz vor Monaten oder vor Jahren geplant hat Der Mitarbeiter kampft mit den taglichen Problemen und fragt sich oft warum so und nicht anders Erst durch die Mitgestaltung des Arbeitsplatzes wird es Sein Arbeitsplatz Hierzu dient zum Beispiel die 5 S Methode Ziel ist es uber Einarbeitungsprogramme Gruppengesprache und Kaizen Workshops die Mitarbeiter dazu zu motivieren Vorschlage zur Verbesserung ihrer Arbeitsplatze oder ablaufe zu machen Kaizen nennen die Japaner diesen kontinuierlichen Verbesserungsprozess Hierfur gibt es bei Toyota ein detailliertes Bonussystem in dem die schnelle Belohnung von Verbesserungsvorschlagen oberste Prioritat hat Das Toyota Bonussystem unterscheidet sich gravierend vom betrieblichen Vorschlagswesen in Deutschland Vergleich mit anderen Systemen und Rezeption im Westen BearbeitenDamit das Toyota Produktionssystem funktioniert ist ein erhebliches Mass an Disziplin bei den Mitarbeitern und ein hohes Mass an Fuhrungsqualitat und Fuhrungswillen bei den Vorgesetzten erforderlich Im Toyota Produktionssystem steht der Mensch und nicht der Roboter im Mittelpunkt Die Fertigung muss effizient sein aber die Werker die die Produkte erzeugen verdienen Respekt und haben das Recht auf eine sinnvolle Aufgabe Die Werker sind nicht wie in vielen anderen Fabriken nur diejenigen die die Schrauben reindrehen sie sind aufgefordert alles zu reklamieren was ihnen an ihrem Arbeitsablauf nicht gefallt und Vorschlage zu machen wie man die Ablaufe verbessern kann Das heisst der Werker muss uber das nachdenken was er bei seiner Arbeit tut Dies ist ein gravierender Unterschied zu Henry Fords Produktionsphilosophie Dort waren die Arbeitsumfange so minimalisiert dass der Werker nicht mehr denken musste Hier gab es nur eine Devise und die hiess Bewegt das Blech Toyota dagegen hat seinen Werkern die Moglichkeit gegeben das Fliessband anzuhalten wenn es ein Problem gibt und das Problem an Ort und Stelle nachhaltig zu losen Somit ubertragt man dem Werker am Band ein erhebliches Mass an Verantwortung was es so vorher nicht gab Das Toyota Produktionssystem TPS gilt weltweit als Benchmark fur hocheffiziente Produktion in den verschiedensten Industriezweigen Toyota ist das Synonym fur Konsequenz sagte Porsche Ex Chef Wendelin Wiedeking Er ist bekennender Bewunderer und Nachahmer des Toyota Produktionssystems Toyota steht in den Augen vieler fur Kosten und Qualitatsfuhrerschaft und standige Verbesserung 7 Obwohl das TPS schon seit den 1980er Jahren in der westlichen Literatur ausfuhrlich beschrieben ist sind heute schatzungsweise hochstens 10 der Unternehmen in Deutschland nach diesem Prinzip organisiert Im Automobilbau haben jedoch inzwischen fast alle Automobilhersteller und viele Lieferanten ihr eigenes Produktionssystem meist nach dem Vorbild von Toyota entwickelt und eingefuhrt Erster deutscher Hersteller war im Jahr 1992 die Adam Opel AG dann folgte Mercedes Benz MAN Audi und Volkswagen 8 Auch grosse Lieferanten wie beispielsweise die Robert Bosch GmbH haben in ihren Unternehmungen erfolgreich ein eigenes Produktionssystem eingefuhrt Das Toyota Produktionssystem funktioniert nicht nur in multinationalen Grossunternehmen sondern kann auch im Mittelstand in einer etwas vereinfachten Form erfolgreich eingefuhrt werden 9 Bewertung der Methode BearbeitenDie TPS Methode wurde mehrfach untersucht wobei die Ergebnisse deutlich voneinander abweichen Einige Autoren sehen das TPS als Methode andere zweifeln diesen Status an I believe that the approaches travel easily to other countries Japanese production and quality management works in non Japanese settings Ich glaube dass der Ansatz sich leicht in andere Lander ubertragen lasst japanische Produktionsphilosophie lasst sich leicht in nicht Japanische Umgebungen ubertragen Richard J Schonberger 10 The author firmly believes the Toyota production system can play a great role in the task for improving the constitutions of American and European companies Der Autor ist fest davon uberzeugt dass das Toyota Produktionssystem eine wesentliche Rolle bei der Verbesserung des Zustandes der amerikanischen und europaischen Unternehmen beitragen kann Yasuhio Monden 11 Hall 12 in his widely read JIT text never even questioned whether JIT is a system and proceeded to give detailed information on implementing it through such steps as flow balancing quality improvements and setup reduction Hall 12 in seinem weit verbreiteten JIT Text untersuchte nicht einmal ob es sich bei JIT um ein System handelte und fuhr fort detaillierte Einfuhrungsmethoden wie etwa Flussausgleichen Qualitatsverbesserungen und Rustzeitreduktion zu beschreiben Wallace J Hopp Mark L Spearman 13 Robert H Hayes 14 konnte keinen besonders ausgepragten Einsatz moderner Produktionstechnologien Qualitatszirkel oder einheitlicher Entlohnungssysteme feststellen In eigenen Worten no exotic strikingly different Japanese way of doing things keinen exotisch offensichtlich unterschiedlichen japanischen Weg die Sache anzugehen Robert H Hayes 14 The modern Japanese factory is not as many Americans believe a prototype of the factory of the future If it were it might be curiously far less of a threat We in the United States with our technical ability and resources ought then to be able to duplicate it Instead it is something much more difficult for us to copy it is the factory of today running as it should Die moderne japanische Fabrik ist nicht wie viele Amerikaner glauben der Prototyp der Fabrik der Zukunft Wurde das stimmen konnte es seltsamerweise eine viel kleinere Bedrohung darstellen Wir in den Vereinigten Staaten mit unseren technischen Fahigkeiten und Ressourcen sollten dann in der Lage sein es auch zu machen Stattdessen handelt es sich um etwas erheblich schwieriger zu kopierendes Es ist die Fabrik von heute die so lauft wie sie sollte Robert H Hayes 14 Viele dieser Interpretationen werden darauf zuruckgefuhrt dass die jeweiligen Autoren zum Zeitpunkt der Erstellung ihrer Studien in den 1980er Jahren noch nicht uber vollstandige Informationen uber das System verfugten Ohno gab sogar zu dass vorsatzlich eine verwirrende Terminologie verwendet wurde um das Verstandnis zu erschweren Myers 1990 zitiert in Hopp 1999 Es hat sich inzwischen gezeigt dass das TPS auch an die Mentalitat von Werkern und Unternehmenskulturen in Landern ausserhalb Japans angepasst werden kann oder umgekehrt die Werker und Kulturen an das TPS Es kristallisiert sich aber heraus dass bei der Einfuhrung die Unternehmenskultur the way we do things around here und die zum Teil erheblichen Umstellungen eine wesentliche Rolle spielen Dies erklart auch warum Toyota 50 Jahre brauchte den heutigen Zustand zu erreichen und nur etwa 20 Prozent der Unternehmen in Japan das TPS verwenden Offensichtlich ist es auch in Japan schwierig eine so grundlegende Umstellung zu erreichen Literatur BearbeitenTaiichi Ohno Das Toyota Produktionssystem Campus Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 593 37801 9 Hitoshi Takeda Das synchrone Produktionssystem Verlag Moderne Industrie Landsberg am Lech 1995 ISBN 3 636 03077 9 Jeffrey K Liker The Toyota Way McGraw Hill 2004 ISBN 0 07 139231 9 Jeffrey K Liker Toyota Talent McGraw Hill 2008 ISBN 978 0 07 147745 1 James P Womack Daniel T Jones Lean Thinking Free Press 2003 ISBN 0 7432 4927 5 Auf dem Weg zum perfekten Unternehmen Lean Thinking Campus Frankfurt am Main New York NY 1997 ISBN 3 593 35674 0 Heyne Munchen 1998 ISBN 3 453 14182 2 erweiterte und aktualisierte Neuausgabe Lean thinking Ballast abwerfen Unternehmensgewinne steigern Campus Frankfurt am Main New York NY 2004 ISBN 3 593 37561 3 James P Womack Daniel T Jones Daniel Roos The Machine That Changed the World Perennial 1991 ISBN 0 06 097417 6 Die zweite Revolution in der Autoindustrie Konsequenzen aus der weltweiten Studie aus dem Massachusetts Institute of Technology Campus Frankfurt am Main New York 1991 ISBN 3 593 34548 X Heyne Munchen 1997 ISBN 3 453 11750 6 John Drew Unternehmen Lean Campus Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 593 37651 2 Mike Rother Die Kata des Weltmarktfuhrers Campus 2009 ISBN 978 3 593 38996 7 Felix Gendo Rolf Konschak Mythos Lean Production Verlag Betrieb amp Wirtschaft ISBN 3 934194 00 1 Freddy Balle Michael Balle The Gold Mine Lean Enterprise Institute ISBN 0 9743225 6 3 Helmut Becker Phanomen Toyota Springer Berlin 2006 ISBN 3 540 29847 9 W Herlyn PPS im Automobilbau Hanser Munchen 2012 ISBN 978 3 446 41370 2 Zeitschriften Bearbeiten Toyotas Geheimnis In Wirtschaftswoche 20 2004 Supply Chain Das perfekte Logistiksystem In Harvard Business Manager 1 2005 Management a la Toyota In Harvard Business Manager 8 2004 Learning to lead at Toyota In Harvard Business Review Mai 2004 Triple A Supply Chain In Harvard Business Review Oktober 2004 The lean service machine In Harvard Business Review Oktober 2003 Decoding the DNA of the Toyota Production System In Harvard Business Review September Oktober 1999 Volker Elis Von Amerika nach Japan und zuruck Die historischen Wurzeln und Transformationen des Toyotismus In Zeithistorische Forschungen Studies in Contemporary History 6 2009 S 255 275 Weblinks BearbeitenDarstellung des TPS vom Hersteller Toyota Weiterfuhrende Informationen zum Thema TPSEinzelnachweise Bearbeiten Taiichi Ohno Toyota Production System Beyond Large Scale Production Productivity Press Cambridge Massachusetts 1988 Toyota Motor Corporation The Toyota Production System Leaner manufacturing for a greener planet TMC Public Affairs Division Tokyo 1998 Toyota Motor Corporation The Toyota Production System Leaner manufacturing for a greener planet TMC Public Affairs Division Tokyo 1998 S 2 W Herlyn PPS im Automobilbau Munchen 2012 S 49 ff J K Liker The Toyota Way Mc Graw Hill 2005 S 29 J P Womack D T Jones Lean Thinking Mc Graw Hill 2003 S 15 i V m S 354 AP Automotive Lean Production Studie Memento vom 25 Januar 2008 im Internet Archive 24 Juli 2006 W Herlyn PPS im Automobilbau S 46 ff Ein vereinfachtes Toyota Production System fur den Mittelstand PDF 239 kB Richard J Schonberger Japanese Manufacturing Techniques Nine Hidden Lessons in Simplicity Free Press New York 1982 Monden Toyota Production System Practical Approach to Production Management 1983 a b Robert W Hall Driving the Productivity Machine Production Planning and Control in Japan American Production and Inventory Control Society Falls Church VA 1981 Wallace J Hopp Mark L Spearman Factory Physics foundations of manufacturing management 2 Auflage McGraw Hill Higher Education 2000 ISBN 0 256 24795 1 www mhhe com a b c Robert H Hayes Why Japanese Factories Work In Harvard Business Review Juli August 1981 S 57 66 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toyota Produktionssystem amp oldid 234713905