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Die Tibetische astronomische Kalenderrechnung tib lnga bsdus oder yan lag lnga bsdus ist ein Teilgebiet der Tibetischen Astronomie tib skar rtsis Ziel dieser astronomischen Zeitrechnung ist der Aufbau des tibetischen Kalenders als Hilfsmittel der Zeitordnung und der Orientierung in der Zeit Tibetischer Kalender Beginn des 3 Hor Monats im tibetischen Kalender aus Lhasa fur das Wasser Schwein Jahr 1923 24Fur die tibetische Zeitrechnung ordnet sich das Weltgeschehen zeitlich durch Zeitzyklen also durch periodisch wiederkehrende Zeiteinheiten wie Weltalter Sechzig Jahres Zyklus Jahr Monat und Tag Dabei sind die Zeiteinheiten dieser Zyklen in der Regel durch astronomische Phanomene definiert Das Weltalter beginnt und endet mit dem Zusammentreffen aller Planeten am Nullpunkt der Ekliptik das Jahr ergibt sich aus der Vollendung der scheinbaren Umdrehung der Sonne um die Erde der Monat beschreibt die Zeitspanne zwischen zwei Neumonden und der Kalendertag ist der naturliche Tag Im Rahmen der Zeitrechnung behandelt die tibetische Astronomie unter anderem die scheinbare Bewegung der Sonne und die Berechnung der ekliptikalen Lange des Mondes Durchgefuhrt wurden die astronomischen Berechnungen mit dem tibetischen Sandabakus Die Tibetische Kalenderrechnung wird auch heute noch sowohl in Tibet als auch ausserhalb Tibets zur Erstellung des jahrlichen Kalenders praktiziert Geschichtlich gesehen grundet die Tibetische Kalenderrechnung auf den Lehren des 1 Kapitels des Kalacakratantra und ist somit indischer Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Zyklische Zeiteinheiten 1 1 Weltzeitalter 1 2 Der Zyklus von 60 Jahren 1 3 Das Jahr 1 4 Monate 1 5 Tage 1 6 Astronomische Unterteilung der drei Tagesarten 2 Durchfuhrung der Kalenderrechnung 2 1 Zielsetzung 2 2 Mathematische Verfahrensweise 2 3 Strukturen der Zeiteinteilung 2 4 Epoche und Anfangswerte 2 5 Berechnung der 5 Komponenten eines Tages 2 5 1 Zahl der vergangenen lunaren Monate tshes zla rnam par dag pa bzw zla dag 2 5 2 Schaltmonate 2 5 3 Der Wochentag fur den Beginn des mittleren lunaren Monats M gza yi dhru va 2 5 4 Ubergang zum mittleren lunaren Tag gza yi bar ba 2 5 5 Berechnung der mittleren ekliptikalen Lange der Sonne 2 5 6 Die Fusse des Mondes und der Sonne Mittelpunktsgleichungen von Mond und Sonne 2 5 6 1 Die Fusse des Mondes 2 5 6 2 Die Fusse der Sonne 2 5 7 Korrekte ekliptikale Lange der Sonne 2 5 8 Korrektes Ende des lunaren Tages 2 5 9 Ekliptikale Lange des Mondes 2 5 10 Die beiden astrologischen Komponenten der Kalenderrechnung 2 5 11 Immaterielles Kulturerbe 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksZyklische Zeiteinheiten Bearbeiten Hauptartikel Tibetischer Kalender Weltzeitalter Bearbeiten Den grossten Zeitzyklus bilden die vier Weltzeitalter tib dus bzhi Die Lange eines Weltzeitalters wird als der Zeitabschnitt zwischen zwei aufeinanderfolgenden Konjunktionen aller in Tibet bekannten beweglichen Himmelskorper bzw Planeten am Nullpunkt der Ekliptik definiert Ausserdem ist dieses Ereignis stets dadurch gekennzeichnet dass das astronomische Kalenderjahr beginnt und ein bestimmter sechzig Jahre umfassender Jahreszyklus anfangt Im Tibetischen wird dieses Ereignis einer grossen Konjunktion als stong jug Eintritt ins Leere bezeichnet Das Kalacakratantra nennt vier Weltalter die unterschiedlicher Lange haben die diese astronomischen Bedingungen erfullen sollen und die aufeinander gefolgt sind namlich das Sanskrit kṛtyuga tib rdzogs ldan gyi dus mit 1 728 000 Jahren das Sanskrit tretayuga tib gsum ldan gyi dus mit 1 269 000 Jahren das Sanskrit dvaparayuga tib gnyis ldan gyu dus mit 864 000 Jahren und das Sanskrit kaliyuga tib rtsod pa i dus mit 432 000 Jahren Die tibetischen Astronomen des 15 Jahrhunderts fanden nun heraus dass mit dem im Kalacakratantra vorliegenden Zahlenmaterial von chronologischen Grossen und Anfangswerten der Planeten eine grosse Konjunktion weder in diesen genannten Zeitintervallen noch uberhaupt moglich war So verwendet das Kalacakratantra als Epoche seiner Zeitrechnung den Beginn des Monats nag zla ba Sanskrit Caitra des Jahres 806 welches dem 23 3 806 entspricht Am Beginn dieses Tages stehen nach dem Kalacakratantra Sonne und Mond am Nullpunkt der Ekliptik welcher mit dem Beginn des Tierkreiszeichens Widder tib lug bzw des Mondhauses tha skar zusammenfallt Das Jahr 806 ist das 20 Jahr des Sechzig Jahres Zyklus der in dem Jahr 787 beginnt Da eine grosse Konjunktion mit dem Beginn am 1 Jahres eines Sechzig Jahres Zyklus stattfinden muss und da das Umrechnungsverhaltnis von solaren Monat zu synodischem Monat generell mit A 1 2 65 67 65 displaystyle A 1 frac 2 65 frac 67 65 nbsp angegeben wird bedeutet dies nach den nachprufbaren Berechnungen der tibetischen Astronomen dass zu Beginn eines 20 Jahres eines Sechzig Jahres Zyklus der Beginn eines synodischen Monats niemals mit dem Beginn eines solaren Monats zusammenfallen kann Umgekehrt gerechnet ergab dies dass bei Akzeptanz der entsprechenden Werte des Kalacakratantra eine grosse Konjunktion zu Anfang eines Sechzig Jahres Zyklus nicht erfolgen konnte Mit dieser und weiterer Kritik an den Anfangswerten errechneten die Astronomen der Phugpa Schule fur die Periode der Eintreffens grosser Konjunktionen einen Wert der im Weissen Beryll des Regenten Sanggye Gyatsho mit 279 623 511 548 502 090 600 Jahren beziffert wurde Dies sind in Zahlennamen ausgedruckt 279 Trillionen 623 Billiarden 511 Billionen 548 Milliarden 502 Millionen 90 Tausend und 6 Hundert Jahre Der Zyklus von 60 Jahren Bearbeiten Die nachste kleinere zyklische Zeiteinheit ist ein Zeitraum von 60 Jahren In der Astronomie ist mit dem Sechzig Jahres Zyklus immer der sogenannte Rab byung Zyklus indischer Herkunft gemeint Die Zyklen werden mit Ordinalzahlen gezahlt Die einzelnen Jahre tragen individuelle Bezeichnungen Das Jahr Bearbeiten Die folgende kleinere zyklische Zeiteinheit wird als Jahr tib lo bezeichnet Es ist einerseits festgelegt als die Zeit die die Sonne benotigt um die 12 Tierkreiszeichen zu durchlaufen Dies ist das Tropische Jahr bzw Solar Jahr Anderseits existiert als weitere Zeiteinheit das tibetische Kalenderjahr mit zeitlich unterschiedlichen Langen von jeweils 12 oder 13 synodischen Monaten Die Grosse des Solar Jahres diente aber als Richtschnur dazu die unterschiedlichen Jahreslangen des Kalenders zu regulieren Monate Bearbeiten Die nachste kleinere zyklische Zeiteinheit ist der Monat tib zla ba Hierzu unterscheiden die Astronomen drei Arten von Monaten Solar Monat tib khyim zla d i die Zeitspanne die die mittlere Sonne benotigt um ein Tierkreiszeichen zu durchlaufen Lunarer Monat tib tshes zla d i die Zeitspanne die der Mond fur eine Anderung der Elongation von 360 Grad benotigt Kalendermonat tib zla ba d i eine Zeitspanne von 29 oder 30 naturlichen Tagen Sie beginnt einen Tag nach dem naturlichen Tag in dem der vorherige Lunare Monat endet Sie wird mit dem naturlichen Tag beendet in dem der laufende Lunare Monat endet Tage Bearbeiten Es gibt in der tibetischen Astronomie drei Arten von Tagen tib zhag gsum Zodiak Tag tib khyim zhag d i 1 30 displaystyle frac 1 30 nbsp eines Solar Monats Der Zodiak Tag ist eine nur fur astronomische Berechnungen gebrauchte nicht erfahrbare Zeitgrosse Lunarer Tag tib tshes zhag d i die Zeitspanne die der Mond fur eine Elongation Winkelabstand von Sonne und Mond von 12 Grad benotigt Ein lunarer Monat umfasst 30 lunare Tage Der Lunare Tag ist ebenfalls eine faktisch nicht erfahrbare astronomische Zeitgrosse Er hat aber insofern fur die Zeitordnung eine besondere Bedeutung als er die Zahlgrossen fur die Nummerierung der naturlichen Tage innerhalb eines Monats liefert Da bei der Berechnung der zeitlichen Lange eines lunaren Tages die Unregelmassigkeit der Bewegung von Sonne und Mond durch sogenannte Mittelpunktsgleichungen berucksichtigt wird bildet die Berechnung der lunaren Tage einen der schwierigsten Teile der tibetischen Kalenderrechnung Naturlicher Tag tib nyin zhag die Zeitspanne zwischen zwei aufeinanderfolgenden Morgendammerungen Die Zeiteinheit naturlicher Tag wird in der modernen Wissenschaft meist mit dem Symbol d bezeichnet Astronomische Unterteilung der drei Tagesarten Bearbeiten Fur astronomische Berechnungen werden alle drei Tagesarten wie folgt unterteilt 1 Tag 60 chu tshod 1 chu tshod 60 chu srang 1 chu srang 6 dbugs Es ist zu beachten dass die absolute Grosse dieser Zeitgrossen je nach Tagesart unterschiedlich ist Durchfuhrung der Kalenderrechnung BearbeitenZielsetzung Bearbeiten nbsp Der Astronom Pelgon Thrinle 15 16 Jahrhundert rechnet mit dem SandabakusIm Zentrum steht die Berechnung des Datums lunarer Tag innerhalb eines Monats mit dem ein naturlicher Tag bzw Wochentag innerhalb eines Monats gezahlt wird Des Weiteren werden fur jeden Wochentag die ekliptikalen Langen von Sonne und Mond sowie zwei weitere astrologisch bedeutsame Grossen berechnet die als byed pa Sanskrit karaṇa und sbyor ba Sanskrit yoga bezeichnet werden Da die Rechnungen auf die Feststellung dieser funf Komponenten hinauslaufen wird die Kalenderrechnung auch als yan lag lnga bsdus Zusammenfassung von funf Komponenten haufig abgekurzt zu lnga bsdus bezeichnet Mathematische Verfahrensweise Bearbeiten Hauptartikel Tibetischer Sandabakus Tibetische Kalenderrechnungen sind Programmtexte also eine Aneinanderreihung von Rechenvorschriften zum Aufbau einer Zeitordnung Die Rechnungen selbst werden auf dem Sandabakus durchgefuhrt Fur die im Folgenden verwendete besondere Schreibweise mehrstelliger Zahlen des Sexagesimalsystems vgl Rechnen mit Zahlen im Sexagesimalsystem Als besondere Schreibweise wird mit a b displaystyle left lceil frac a b right rceil nbsp das Ergebnis der Division zweier Ganzer Zahlen ohne Rest und mit a b displaystyle left lfloor frac a b right rfloor nbsp der Rest dieser Division bezeichnet Strukturen der Zeiteinteilung Bearbeiten Grundsatzlich ist die Basis des Tibetischen Kalenders die Abfolge der naturlichen Tage tib nyin zhag Die Unterteilung des naturlichen Tages in 21 600 dbugs das sind hier Atemzuge von der Lange von 4 Sekunden bildet eine physikalische Grundlage fur die Massgrosse dieser Zeiteinheit Eine Unterscheidbarkeit der naturlichen Tage entsteht durch ihre Bezeichnung als Wochentage Die sieben Wochentage tragen in zyklischer Abfolge die Bezeichnungen der sieben wichtigsten Planeten Sie werden in den astronomischen Berechnungen von 0 bis 6 gezahlt Dabei ist der mit 0 gezahlte Wochentag immer der Samstag tib spen pa Die Woche selbst wird auch als Zyklus oder Rad der Planeten tib gza khor bezeichnet Das Rad der Wochentage oder Planeten verlauft kontinuierlich und in die Vergangenheit und Zukunft ohne Ende Der Monat als das nachste grossere Zeitsegment zur Einordnung der naturlichen Tage definiert sich letztendlich aus der Zeitspanne zwischen zwei Neumonden was ebenfalls eine gut erfahrbare Zeitgrosse ist Grundsatzlich ist es aber so dass die zeitlichen Langen synodischer Monate zwischen 29 272 d und 29 833 d variieren Dies hat zur Folge dass eine ganze Zahl naturlicher Tage nicht in den Zyklus der lunaren Monate passen Es sind also Anpassungen vorzunehmen damit die beiden Zyklen ineinanderpassen Letztendlich lauft dies darauf hinaus dass die Anzahl der naturlichen Tage eines Monats unterschiedlich gross ist Die Einordnung der naturlichen Tage in den Monatszyklus erfolgt nicht durch einfaches Abzahlen mit naturlichen Zahlen Die einzelnen naturlichen Tage werden vielmehr mit der Nummer des lunaren Tages gezahlt der in dem betreffenden naturlichen Tag endet Dies hat wegen der unterschiedlichen Lange der lunaren Tage zur Folge dass in bestimmten Tagen zwei lunare Tage enden konnen In diesem Fall wird die Nummer des zweiten lunaren Tages nicht vergeben Z B folgt dann auf den Wochentag Montag mit der Datumszahl neun ein Dienstag mit der Datumszahl 11 Das somit nicht auftretende Datum 10 wird als chad ausgelassenes Datum bezeichnet Des Weiteren kann es vorkommen dass in einem bestimmten Wochentag kein lunarer Tag endet In diesem Fall wird diesem Wochentag das Datum des folgenden Wochentages zugeordnet Als Beispiel folgt in diesem Fall auf einen Mittwoch mit der Datumszahl 12 ein Donnerstag mit dem Datum 13 und ein Freitag mit der gleichen Datumszahl 13 Der erste dieser beiden mit gleicher Datumszahl versehenen Tage wird als lhag zusatzlich bezeichnet Bei der Einordnung der lunaren Monate in der Regel sind dies 12 in den Zyklus der tropischen Jahre entstehen vergleichbare Anpassungsprobleme wie bei der Einfugung der naturlichen Tage in den Monatszyklus 12 Lunare Monate sind kurzer als ein tropisches Jahr Der Ausgleich erfolgt durch die Einfugung sogenannter Schaltmonate tib zla lhag oder zla bshol Epoche und Anfangswerte Bearbeiten Eine Zeitrechnung bedarf eines bestimmten Ausgangspunkts von dem ausgehend die zeitlichen Strukturen aufgebaut werden Dieser Zeitpunkt wird allgemein als Epoche bezeichnet In der astronomischen Zeitrechnung ist dies in der Regel der Beginn des ersten lunaren Tages des ersten astronomischen Monats nag zla des ersten Jahres rab byung genannt eines der Sechzig Jahres Zyklen Eine der wenigen Ausnahmen ist das Kalacakratantra dessen Epoche in das Jahr 806 fallt welches als 20 Jahr eines Sechzig Jahres Zyklus gezahlt wird Fur den tibetischen Kalender selbst sind Epochen auf den Beginn des ersten naturlichen Tages des ersten zivilen Monats eines Jahres festzulegen Das Problem dieser Epochen liegt darin dass zu diesen Zeitpunkten die Anfange der verschiedenen Zeitzyklen zumeist gegeneinander verschoben sind Zwar beginnt das astronomische Jahr immer mit dem 1 lunaren Tag doch entspricht dieser dann meist nicht dem Anfang des 1 Wochentages der mit 0 gezahlt wird namlich des Samstags Der Jahresanfang korrespondiert meist nicht mit dem Anfang des Solar Jahres Die ekliptikalen Langen von Sonne Mond und der ubrigen Planeten sind naturlich nicht gleich Null Die ideale Epoche ware somit der Zeitpunkt einer grossen Konjunktion doch ist das Rechnen mit so grossen Zahlen auf dem Sandabakus vollig unpraktisch In der Kalenderrechnung und Astronomie berucksichtigt man dies durch Anfangswerte tib rtsis phro Im Hinblick auf den Wochentag erfasst dann solch ein Anfangswert den Wochentag und die Tageszeit an dem der erste lunare Tag beginnt In Bezug auf Sonne und Mond erfassen die Anfangswerte die ekliptikalen Langen beider Himmelskorper am Beginn des Jahres Berechnung der 5 Komponenten eines Tages Bearbeiten Die genaue Aufgabenstellung lautet In welchem Wochentag W und zu welcher Tageszeit endet der Lunare Tag T des tibetischen lunaren Monats M in einem tibetischen Jahr das als Jahr J seit Epoche gezahlt wird Wie gross sind die ekliptikalen Langen von Sonne und Mond Wie errechnen sich die beiden astrologischen Komponenten Im Folgenden wird als Epoche die des Kalacakratantra also der Beginn des tibetischen Jahres gewahlt der in das Jahr 806 fallt Hier ist zu beachten dass tibetische Datumsangaben das Jahr mit der Nummer des Rab byung Zyklus Z und einer Jahresbezeichnung auffuhren Insofern ist individuell abzuzahlen um welches Jahr JZ es sich zahlenmassig sich handelt Um dann J fur die Epoche des Jahres 826 zu ermitteln rechnet man J Z 1 60 JZ 1 221 da das 1 Jahr des 1 Rab byung Zyklus in das Jahr 1027 fallt Beispiele Es handelt sich um das 5 Jahr im 8 Rab byung Zyklus Dann ist J 8 1 60 5 1 221 645 Es handelt sich um das 58 Jahr im 16 Rab byung Zyklus Dann ist J 16 1 60 58 1 221 1178In der tibetischen Kalenderrechnung beginnt man naturgemass mit dem 1 Tag des 1 Monats des neuen Jahres und rechnet fur alle Tage des Jahres die funf Komponenten nacheinander aus Im Ergebnis erhalt man einen Kalender in dem fur alle Tage der 12 bzw 13 Monate eines Jahres die notwendigen Angaben verzeichnet sind Zahl der vergangenen lunaren Monate tshes zla rnam par dag pa bzw zla dag Bearbeiten Ausgangspunkt aller Rechnungen ist zunachst die Ermittlung der Zahl der seit Epoche vergangenen Solar Monate tib khyim zla Hierzu multipliziert man die Zahl der vergangenen Jahre J 1 mit 12 und addiert die Zahl der vergangenen Monate M 1 des vorliegenden Jahres SOL J M J 1 12 M 1 Mit dem Kalacakratantra wurde als Grossenverhaltnis zwischen Solar Monat und lunarem Monat der Wert A 1 2 65 1 2 65 67 65 displaystyle A 1 2 65 1 frac 2 65 frac 67 65 nbsp uberliefert Dieser Umrechnungsfaktor wurde in Tibet niemals in Frage gestellt Fur die Errechnung der Zahl der vergangenen lunaren Monate tib tshes zla ist zu beachten dass bei einer beliebig gewahlten Epoche in der Regel der Anfang des 1 solaren Jahres und der des 1 lunaren Monats nicht gleich sind Insofern ist ein Anfangswert zu addieren der hier mit R m bezeichnet wird Dabei unterscheiden sich diese Anfangswerte fur die verschiedenen astronomischen Schulen Tibets die hier mit m bezeichnet sind Bezogen auf die Epoche des Kalacakratantra rechnet die Mehrzahl dieser Schulen mit R 0 Die wichtigste Ausnahme ist die Phugpa Schule m 1 die mit dem Wert R 1 61 rechnet Die Grunde hierfur ergeben sich aus den oben angefuhrten Uberlegungen zur Errechnung der grosse Konjunktion Fur die Errechnung der Zahl der vergangenen lunaren Monate L zu Beginn des Monats M ergibt sich dann folgendes L J M A S O L J M J 1 12 M 1 1 2 R m 65 displaystyle L J M lceil A cdot SOL J M rceil left lceil J 1 cdot 12 M 1 cdot left 1 frac 2 R m 65 right right rceil nbsp Das Ergebnis wird als exakte Zahl der vergangenen lunaren Monate tib tshes zla rnam par dag pa bezeichnet Fur die Darstellung auf dem Sandabakus entspricht die obige Formel J 1 12 M 1 J 1 12 M 1 2 R m 65 L J M r M 65 Die vorstehende Rechnung wird bei der Erstellung eines Kalenders nur fur den Jahresanfang also fur M 1 durchgefuhrt Beim Ubergang von einem Monat innerhalb eines Jahres zum nachsten Monat wiederholt man dann nicht die obige Rechnung sondern addiert zu L J M den Betrag 1 und zu r M den Betrag 2 rechnet also L J M 1 L J M 1 und r M 1 r M 2 Schaltmonate Bearbeiten Der Rest r M der vorstehenden Rechnung also A S O L J M displaystyle lfloor A cdot SOL J M rfloor nbsp ist die Grosse der Verschiebung des Anfangs des solaren Monats gegenuber dem lunaren Monat Er wird als zla bshol rtsis phro Kalkulationsrest fur den Schaltmonat bezeichnet Diese Bezeichnung wurde aus folgendem Grunde gewahlt Ergibt sich r M 0 oder r M 1 so ubersteigt die Verschiebung der beiden Monatsarten gegeneinander die Lange eines Monats und der Wert L J M steigt um 2 an Dies hat zur Folge dass die Abweichung des Jahresanfangs des Kalenders von dem des solaren Jahres grosser als ein Monat ist Um dies zu korrigieren wird ein Schaltmonat tib zla bshol oder zla lhag hinzugefugt Nach Dragpa Gyeltshen 1147 1216 wurde beim Auftreten von r M 0 oder r M 1 der vorangehende Monat doppelt gezahlt Diese vorgeordnete Einschaltung bedeutet dass z B auf einen vorangehenden Sa ga Monat bei dem r M 63 oder r M 64 vorlag ein zweiter Sa ga Monat folgte der dann auch als Schaltmonat angesehen wurde Daneben kann man den Gebrauch einer nachgeordneten Einschaltung beobachten bei der nachfolgende Monat doppelt gezahlt wurde Auf den Sa ga Monat bei dem r M 63 oder r M 64 vorlag folgte dann ein 1 und ein 2 sNron Monat wobei der 1 sNron Monat der Schaltmonat war Des Weiteren kann man den Gebrauch beobachten dass alternierend bei r M 0 der Schaltmonat dem vorhergehenden Monat zugeordnet wurde und bei r M 1 der Schaltmonat dem gerade in Rechnung stehenden Monat vorangestellt bzw zugeordnet wurde Eine folgenschwere Anderung der Errechnung der Schaltmonate wurde durch die Phugpa Schule dadurch hervorgerufen dass diese Schule ruckgerechnet auf die Epoche des Kalacakratantra Jahresbeginn im Jahre 806 den Anfangswert zur Umrechnung der vergangenen solaren Monate in synodische Monate von 0 auf 61 anderte Dies hatte zur Folge dass die Einfugung von Schaltmonaten im Vergleich zur vorstehend beschriebenen Methode drei Monate spater stattfand Naturlich ist nicht auszuschliessen dass hierzu sowohl eine nachgeordnete vorgeordnete als auch alternierende Zahlung der Schaltmonate gelegentlich in Gebrauch war Eine weitere radikale Anderung der Berechnung von Schaltmonaten fand im 17 Jahrhundert statt Bei dieser neuen Methode orientierte man sich nunmehr an der Berechnung der sogenannten Ch i Zentren tib sgang der chinesischen Astronomie Diese neue Schaltmethode wurde im Verwaltungsbereich der zentraltibetischen Regierung im Jahre 1696 nach dem Tod des 5 Dalai Lama eingefuhrt und wird auch heute noch verwendet Der Wochentag fur den Beginn des mittleren lunaren Monats M gza yi dhru va Bearbeiten Das Ziel dieser Berechnung ist die Ermittlung des Wochentages fur den Beginn des mittleren lunaren Monats M Der der Verkundung durch den Buddha zugeschriebene Umrechnungswert von mittlerem lunaren Tag in die Zeitgrosse naturlicher Tag wird mit B 1 0 1 1 64 707 1 1 1 707 64 displaystyle B 1 0 1 1 64 707 1 frac 1 frac 1 707 64 nbsp angegeben Multipliziert man 30 lunare Tage mit B so erhalt man als Lange eines lunaren Monats in naturlichen Tagen den Betrag 29 31 50 0 480 60 60 6 707 d Der 28d also der 4 ganze Wochen ubersteigende Betrag ist somit W 1 1 1 31 50 0 480 7 60 60 6 707 d Um nun den Wochentag zu ermitteln in dem der lunare Monat M beginnt ist noch zu beachten dass die Epoche in der Regel nicht mit dem Wochentag 0 beginnt Insofern ist ein Anfangswert WA m zu berucksichtigen Wie man aus der folgenden Tabelle entnehmen kann verwenden die bisher bekannt gewordenen verschiedenen tibetischen Schulen der Astronomie fur W und WA und auch fur R teilweise unterschiedliche Werte Alle Anfangswerte beziehen sich auf die Epoche des Kalacakratantra Tabelle 1 Schule W m 1 28d ubersteigender Betrag der Lange eines mittleren lunaren Monats W m 2 Beim Ubergang von einem Monat zum nachsten zu addierender Wert fur den Wochentag WA m Anfangswerte fur den Wochentag R m Anfangswerte fur den lunaren Monatm 1 Phugpa Schule W 1 1 1 31 50 0 480 7 60 60 6 707 W 1 2 1 31 50 0 480 7 60 60 6 707 WA 1 0 50 44 2 38 7 60 60 6 707 R 1 61m 2 Sogenannte exakte byed rtsis W 2 1 1 31 50 7 60 60 W 2 2 1 31 50 7 60 60 WA 2 2 30 0 7 60 60 R 2 0m 3 Kalenderrechnung des Kalacakratantra W 3 1 1 31 50 7 60 60 W 3 2 1 32 0 7 60 60 WA 3 2 30 0 7 60 60 R 3 0m 4 Kalenderrechnung des Chogyel Phagpa W 4 1 1 31 50 7 60 60 W 4 2 1 31 50 7 60 60 WA 4 2 30 0 7 60 60 R 4 0m 5 Kalenderrechnung des Kalacakravatara W 5 1 1 31 50 7 60 60 W 5 2 1 32 0 7 60 60 WA 5 2 30 0 7 60 60 R 5 0m 6 1 abweichende Kalenderrechnung des Kalacakravatara W 6 1 1 31 50 7 60 60 W 6 2 1 32 0 7 60 60 WA 6 2 30 0 7 60 60 R 6 0m 7 2 abweichende Kalenderrechnung des Kalacakravatara W 7 1 1 31 50 7 60 60 W 7 2 1 32 0 7 60 60 WA 7 2 30 0 7 60 60 R 7 0m 8 Kalenderrechnung der Tshurphu Schule W 8 1 1 31 50 0 480 7 60 60 6 707 W 8 2 1 31 50 0 480 7 60 60 6 707 WA 8 2 25 20 2 352 7 60 60 6 707 R 8 0m 9 Kalenderrechnung des Jamgon Kongtrul Lodro Thaye W 9 1 1 31 50 0 30 7 60 60 6 44 W 9 2 1 31 50 0 30 7 60 60 6 44 WA 9 2 21 43 5 2 7 60 60 6 44 R 9 0m 10 Neue Kalenderrechnung des Klosters Ganden W 10 1 1 31 50 0 480 7 60 60 6 707 W 10 2 1 31 50 0 480 7 60 60 6 707 WA 10 2 26 50 4 352 7 60 60 6 707 R 10 0Multipliziert man nun den Betrag W m 1 mit der Zahl der vergangenen lunaren Monate L J M und addiert den Anfangswert WA m so erhalt man bei Weglassung der ganzzahligen Vielfachen von 7 mod 7 den gesuchten mittleren Wochentag und die Tageszeit fur den Beginn des Monats M bzw wenn M 1 ist fur den Beginn des Jahres nach der Kalenderrechnung m W O M m 1 L J M W m 1 W A m mod 7 displaystyle WO M m 1 L J M cdot W m 1 WA m mod 7 nbsp Dieser Wert wird im Tibetischen als gza yi dhru va bezeichnet Beim Ubergang von einem Monat zum anderen wiederholt man nicht die gesamte Rechnung sondern addiert zu W O M m 1 displaystyle WO M m 1 nbsp den in der vorstehenden Tabelle 1 verzeichneten Betrag W m 2 ein Wert der sich eigentlich von W m 1 nicht unterscheiden sollte der aber aus Grunden der Aufrundung bei einigen Kalenderrechnungen davon verschieden ist Fur die Erstellung eines Kalenders lauft diese Rechnung auf W O m M 2 L J 1 W m 1 W A m mod 7 W m 2 M 1 mod 7 displaystyle WO m M 2 L J 1 cdot W m 1 WA m mod 7 W m 2 cdot M 1 mod 7 nbsp hinaus Die Ergebnisse W O m M 1 displaystyle WO m M 1 nbsp und W O m M 2 displaystyle WO m M 2 nbsp unterscheiden sich fur die Kalenderrechnungen m 1 2 4 8 9 und 10 nicht Bei allen anderen Kalenderrechnungen ist die Rechnung nach W O m M 2 displaystyle WO m M 2 nbsp durchzufuhren Ubergang zum mittleren lunaren Tag gza yi bar ba Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus einer Tafel der zeitlichen Langen von 1 bis 30 mittleren lunaren Tagen in d mod 7 und der Veranderung der mittleren ekliptikalen Lange der Sonne pro lunarem Tag nach der Phugpa Schule Da ein lunarer Monat aus 30 lunaren Tagen tshes zhag besteht dividiert man die Lange eines lunaren Monats in d durch 30 also z B fur die Phugpa Schule W 1 3 28 W 1 1 30 0 59 3 4 16 7 60 60 6 707 und erhalt die Lange eines lunaren Tages in naturlichen Tagen d Aus Grunden der Vereinfachung der weiteren Rechnung verwenden nicht alle Kalenderrechnungen diesen Wert der Phugpa Schule wie die folgende Tabelle zeigt Tabelle 2 Zeitliche Lange eines mittleren lunaren Tages in naturlichen Tagen d Schule W m 3 Zeitliche Lange eines mittleren lunaren Tages in dm 1 Phugpa Schule W 1 3 0 59 3 4 16 7 60 60 6 707 m 2 Sogenannte exakte byed rtsis W 2 3 0 59 3 4 7 60 60 6 m 3 Kalenderrechnung des Kalacakratantra W 3 3 0 59 7 60 m 4 Kalenderrechnung des Chogyel Phagpa W 4 3 0 59 7 60 m 5 Kalenderrechnung des Kalacakravatara W 5 3 0 59 7 60 m 6 1 abweichende Kalenderrechnung des Kalacakravatara W 6 3 0 59 7 60 m 7 2 abweichende Kalenderrechnung des Kalacakravatara W 7 3 0 59 7 60 m 8 Kalenderrechnung der Tshurphu Schule W 8 3 0 59 3 4 16 7 60 60 6 707 m 9 Kalenderrechnung des Jamgon Kongtrul Lodro Thaye W 9 3 0 59 3 4 1 7 60 60 6 44 m 10 Neue Kalenderrechnung des Klosters Ganden W 10 3 0 59 3 4 16 7 60 60 6 707 Zur Berechnung des Wochentages und der Tageszeit fur das Ende des lunaren Tages T multipliziert man nun W m 3 mit T und addiert das Ergebnis zu W O m M 2 displaystyle WO m M 2 nbsp rechnet also W O m T W O m M 2 T W m 3 mod 7 displaystyle WO m T WO m M 2 T cdot W m 3 mod 7 nbsp Das Ergebnis wird im Tibetischen gza yi bar ba genannt Es gibt Wochentag und Tageszeit fur das Ende des mittleren lunaren Tages T im Monat M des Jahres J Um die sich die Rechnung T W m 3 zu ersparen enthalten neuere tibetische Lehrbucher der Astronomie Tabellen in denen man das Ergebnis dieser Multiplikation unmittelbar ablesen kann Berechnung der mittleren ekliptikalen Lange der Sonne Bearbeiten Die Aufgabenstellung ist die Berechnung der mittleren ekliptikalen Lange der Sonne SO m T am Ende des lunaren Tages T nach der Kalenderrechnung m Winkelmass fur die Bestimmung der Lange bilden die Einteilung der Ekliptik in Mondhauser und deren Unterteilung Da man diese Aufgabenstellung analog zur Berechnung von WO m T durchfuhrt benotigt man folgende Grossen fur die verschiedenen Kalenderrechnungen m Veranderung der mittleren Lange der Sonne pro lunarem Monat S m 1 Veranderung der mittleren Lange der Sonne pro lunarem Monat beim Ubergang von einem Monat zum folgenden Monat S m 2 Veranderung der mittleren Lange der Sonne pro lunarem Tag S m 3 Den Anfangswert der ekliptikalen Lange der Sonne zur Epoche SA m Grundsatzlich lassen sich diese Werte abgesehen vom Anfangswert mit den Umrechnungsfaktoren A und B rein rechnerisch ermitteln Dem folgt auch die Phugpa Schule aber die Werte der andern Schulen weichen aus unterschiedlichen Grunden hiervon ab Tabelle 3 Schule S m 1 Veranderung der Lange der Sonne pro lunarem Monat S m 2 Beim Ubergang von einem Monat zum nachsten zu addierender Wert fur die Veranderung der Lange der Sonne S m 3 Veranderung der Lange der Sonne pro lunarem Tag SA m Anfangswerte fur die Lange der Sonnem 1 Phugpa Schule S 1 1 2 10 58 1 17 27 60 60 6 67 S 1 2 2 10 58 1 17 27 60 60 6 67 S 1 3 0 4 21 5 43 7 60 60 6 707 SA 1 24 57 5 2 16 7 60 60 6 707 m 2 Sogenannte exakte byed rtsis S 2 1 2 10 58 2 10 27 60 60 6 13 S 2 2 2 10 58 2 10 27 60 60 6 13 S 2 3 0 4 21 5 9 27 60 60 6 13 SA 2 26 58 27 60 m 3 Kalenderrechnung des Kalacakratantra S 3 1 2 10 58 2 10 27 60 60 6 13 S 3 2 2 11 27 60 S 3 3 0 4 20 7 60 60 SA 3 26 58 27 60 m 4 Kalenderrechnung des Chogyel Phagpa S 4 1 2 10 58 2 10 27 60 60 6 13 S 4 2 2 11 27 60 S 4 3 0 4 26 7 60 60 SA 4 26 58 27 60 m 5 Kalenderrechnung des Kalacakravatara S 5 1 2 10 58 2 10 27 60 60 6 13 S 5 2 2 11 27 60 S 5 3 0 4 20 7 60 60 SA 5 26 58 27 60 m 6 1 abweichende Kalenderrechnung des Kalacakravatara S 6 1 2 10 58 2 10 27 60 60 6 13 S 6 2 2 11 27 60 S 6 3 0 4 26 7 60 60 SA 6 26 58 27 60 m 7 2 abweichende Kalenderrechnung des Kalacakravatara S 7 1 2 10 58 2 10 27 60 60 6 13 S 7 2 2 11 27 60 S 7 3 0 4 22 7 60 60 SA 7 26 58 27 60 m 8 Kalenderrechnung der Tshurphu Schule S 8 1 2 10 58 1 17 27 60 60 6 67 S 8 2 2 10 58 1 17 27 60 60 6 67 S 8 3 0 4 21 5 43 7 60 60 6 67 SA 8 0 29 34 5 37 7 60 60 6 67 m 9 Kalenderrechnung des Jamgon Kongtrul Lodro Thaye S 9 1 2 10 58 2 20 27 60 60 6 38 S 9 2 2 10 58 2 20 27 60 60 6 38 S 9 3 0 4 21 5 26 7 60 60 6 38 SA 9 0 1 54 4 22 7 60 60 6 38 m 10 Neue Kalenderrechnung des Klosters Ganden S 10 1 2 10 58 2 500 27 60 60 6 707 S 10 2 2 10 58 2 500 27 60 60 6 707 S 10 3 0 4 21 5 488 27 60 60 6 707 SA 10 0 18 0 0 135 27 60 60 6 707 Die mittlere Lange der Sonne fur den Beginn des mittleren lunaren Monats M tib nyi ma i dhru va errechnet sich somit mit S O m M 1 L J M S m 1 S A m mod 27 displaystyle SO m M 1 L J M cdot S m 1 SA m mod 27 nbsp Dies gilt generell nur fur den Jahresanfang da einige Kalenderrechnung beim Ubergang von einem Monat zum nachsten teilweise verkurzte Werte S m 2 addieren Insofern ist allgemein mit S O m M 2 L J 1 S m 1 S A m mod 27 S m 2 M 1 mod 27 displaystyle SO m M 2 L J 1 cdot S m 1 SA m mod 27 S m 2 M 1 mod 27 nbsp zu rechnen Zur Berechnung der Lange der mittleren Sonne am Ende des mittleren lunaren Tages T multipliziert man T mit S m 3 und addiert das Ergebnis zu SO m M S O m T S O m M T S m 3 mod 27 displaystyle SO m T SO m M T cdot S m 3 mod 27 nbsp Dies ist die mittlere ekliptikale Lange der Sonne am Ende des mittleren lunaren Tages T tib nyi ma i bar ba nach der Kalenderrechnung m Die Fusse des Mondes und der Sonne Mittelpunktsgleichungen von Mond und Sonne Bearbeiten Da sich der Mond nicht auf einer Kreisbahn sondern annahernd auf einer Ellipse um die Erde bewegt variiert seine Winkelgeschwindigkeit Am Punkt der grossten Erdentfernung ist seine Winkelgeschwindigkeit am kleinsten und am Punkt der grossten Erdnahe am grossten Das Gleiche gilt fur die scheinbare Sonnenbahn Diese unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten fuhren dazu dass die beobachteten ekliptikalen Langen beider Himmelskorper von den berechneten mittleren Langen abweichen Die mathematische Formel mit der man diese Abweichung von der mittleren Lange berechnet nennt man Mittelpunktsgleichung In der graphischen Darstellung ergibt sich aus dieser Gleichung eine trigonometrische Kurve In der tibetischen Astronomie wird diese Abweichung auf dem Sandabakus mit Systemen von linearen Gleichungen berechnet die Fusse des Mondes tib zla ba i rkang pa oder Fusse der Sonne tib nyi ma i rkang pa genannt werden Fur die tibetische Kalenderrechnung spielen die Mittelpunktsgleichungen im Zusammenhang mit der Lange eines lunaren Tages insofern eine Rolle als dieser als die Zeitspanne definiert ist die benotigt wird um den Winkelabstand zwischen Sonne und Mond um 12 Grad zu vergrossern Bewegt sich nun der Mond langsamer als im Mittel wird diese benotigte Zeitspanne im Vergleich zur mittleren Lange entsprechend grosser Bewegt sich die Sonne schneller resultiert daraus das Gleiche Mit den Mittelpunktsgleichungen von Mond und Sonne ist es daher moglich die Verlangerung oder Verkurzung der Zeitdauer eines lunaren Tages im Vergleich zum Mittel aufgrund der Unregelmassigkeit der Mond und Sonnenbewegung zu berechnen Voraussetzung fur die Rechnung mit einer Mittelpunktsgleichung ist die Bestimmung der mittleren Lange eines Himmelskorpers im sogenannten anomalistischen Umlauf bei dem der Nullpunkt des Winkelabstands in der tibetischen Astronomie nicht mit dem erdfernsten oder erdnahesten Punkt sondern mit dem Punkt zusammenfallt bei dem die Abweichung von der mittleren Winkelgeschwindigkeit gleich 0 ist Zudem ist dieser Punkt bei Sonne und Mond so festgelegt dass sich beide Himmelskorper von hier aus auf den erdfernsten Punkt zubewegen Die Fusse des Mondes Bearbeiten nbsp Tibetische Tafel der Mittelpunktsgleichungen des Mondes nbsp Graphische Darstellung der tibetischen Mittelpunktsgleichungen des MondesFur den Mond teilt man dabei den vollen anomalistischen Umlauf in 28 Teile die ril po genannt werden Diese Teile wiederum werden in 126 cha shas unterteilt Fur die Sonne und die ubrigen funf Planeten erfolgt eine Unterteilung des anomalistischen Umlaufs in 12 Teile Der Winkelabstand des Mondes in der sogenannten Anomalie vom Nullpunkt des anomalistischen Umlaufs zu einem bestimmten Zeitpunkt wird also mit n x 28 126 displaystyle n x 28 126 nbsp dargestellt wobei n displaystyle n nbsp und x displaystyle x nbsp Ganze Zahlen sind Dabei wird n displaystyle n nbsp als Grossenordnung ril po bezeichnet und ist kleiner als 28 x displaystyle x nbsp wird als Grossenordnung cha shas genannt und ist kleiner als 126 Ziel der Rechnung ist zunachst die Berechnung des Winkelabstands des Mondes von Nullpunkt der Anomalie am Ende des mittleren lunaren Tages T des Monats M im Jahr J seit Epoche Die Berechnung dieses anomalistischen Winkels wird analog zur Berechnung der ekliptikalen Lange der Sonne durchgefuhrt Dazu benotigt man folgende Angaben Veranderung des Winkelabstands des Mondes pro lunarem Monat mod 28 AN m 1 Veranderung des Winkelabstands des Mondes in der Anomalie beim Ubergang von einem Monat zum folgenden Monat AN m 2 Veranderung des Winkelabstands des Mondes in der Anomalie pro lunarem Tag AN m 3 Den Anfangswert des Winkelabstands des Mondes zur Epoche ANA m Tabelle 3 Schule AN m 1 Veranderung des Winkelabstands des Mondes in der Anomalie pro lunarem Monat mod 28 AN m 2 Veranderung des Winkelabstands des Mondes in der Anomalie beim Ubergang von einem Monat zum folgenden Monat AN m 3 Veranderung des Winkelabstands des Mondes in der Anomalie pro lunarem Tag ANA m Anfangswerte des Winkelabstands des Mondes in der Anomaliem 1 Phugpa Schule AN 1 1 2 1 28 126 AN 1 2 2 1 28 126 AN 1 3 1 0 28 126 ANA 1 3 97 28 126 m 2 Sogenannte exakte byed rtsis AN 2 1 2 1 28 126 AN 2 2 2 1 28 126 AN 2 3 1 0 28 126 ANA 2 5 112 28 126 m 3 Kalenderrechnung des Kalacakratantra AN 3 1 2 1 28 126 AN 3 2 2 0 28 126 AN 3 3 1 0 28 126 ANA 3 5 112 28 126 m 4 Kalenderrechnung des Chogyel Phagpa AN 4 1 2 1 28 126 AN 4 2 2 1 28 126 AN 4 3 1 0 28 126 ANA 4 5 112 28 126 m 5 Kalenderrechnung des Kalacakravatara AN 5 1 2 1 28 126 AN 5 2 2 1 28 126 AN 5 3 1 0 28 126 ANA 5 5 112 28 126 m 6 1 abweichende Kalenderrechnung des Kalacakravatara AN 6 1 2 1 28 126 AN 6 2 2 0 28 126 AN 6 3 1 0 28 126 ANA 6 5 112 28 126 m 7 2 abweichende Kalenderrechnung des Kalacakravatara AN 7 1 2 1 28 126 AN 7 2 2 0 28 126 AN 7 3 1 0 28 126 ANA 7 5 112 28 126 m 8 Kalenderrechnung der Tshurphu Schule AN 8 1 2 1 28 126 AN 8 2 2 1 28 126 AN 8 3 1 0 28 126 ANA 8 5 112 28 126 m 9 Kalenderrechnung des Jamgon Kongtrul Lodro Thaye AN 9 1 2 1 28 126 AN 9 2 2 1 28 126 AN 9 3 1 0 28 126 ANA 9 5 112 28 126 m 10 Neue Kalenderrechnung des Klosters Ganden AN 10 1 2 1 28 126 AN 10 2 2 1 28 126 AN 10 3 1 0 28 126 ANA 10 5 112 28 126 Der Winkelabstand des Mondes im anomalistischen Umlauf fur den Beginn des mittleren lunaren Monats M tib ril cha errechnet sich somit mit A m M 1 L J M A N m 1 A N A m mod 28 displaystyle A m M 1 L J M cdot AN m 1 ANA m mod 28 nbsp Dies gilt generell nur fur den Jahresanfang da einige Kalenderrechnung beim Ubergang von einem Monat zum nachsten teilweise verkurzte Werte AN m 2 addieren Insofern ist allgemein mit A m M 2 L J 1 A N m 1 A N A m mod 28 A N m 2 M 1 mod 28 displaystyle A m M 2 L J 1 cdot AN m 1 ANA m mod 28 AN m 2 cdot M 1 mod 28 nbsp zu rechnen Zur Berechnung des Winkelabstands des Mondes am Ende des mittleren lunaren Tages T addiert man T da fur alle m AN m 3 1 ist und addiert das Ergebnis zu A m M 2 displaystyle A m M 2 nbsp A m M 2 T mod 28 displaystyle A m M 2 T mod 28 nbsp Dies ist der Winkelabstand des Mondes im anomalistischen Umlauf am Ende des mittleren lunaren Tages T nach der Kalenderrechnung m Die aus der Beobachtung resultierenden Abweichungen der tatsachlichen Lange des Mondes von der mittleren Lange sind nun in der tibetischen Astronomie mit einer Tabelle erfasst die fur jedes ril po die Abweichung am Anfang dieses Winkelabschnitts verzeichnet und die Veranderung der Abweichung innerhalb der Winkelmasseinheit ril po notiert Diese Tafel wird im Tibetischen mit zla rkang re u mig Tafel der Fusse des Mondes bezeichnet wobei die Fusse des Mondes zla ba i rkang pa einzelne Rechenvorschriften bezeichnen die letztendlich lineare Gleichungen sind Da die Abweichungen innerhalb eines vollen anomalistischen Umlaufs fur jeweils 180 Grad symmetrisch sind verzeichnet man in der Tafel nur 14 Werte da die folgenden 14 Werte abgesehen vom Vorzeichen gleich sind Fur die Benutzung der Tafel errechnet man deshalb den Winkelabstand fur jeweils einen halben anomalistischen Umlauf A m T A m M 2 displaystyle A m M 2 nbsp T mod 14 n x 14 126 Dabei ist der Wert A m M 2 T 14 displaystyle lceil A m M 2 T 14 rceil nbsp zu notieren da er daruber entscheidet ob die mit den Mittelpunktsgleichungen errechneten Werte zu addieren oder subtrahieren sind Tafel fur die Mittelpunktsgleichungen des Mondes n Zugriffsnummern der Gleichungen tib rkang dzin b n displaystyle b n nbsp Steigung der Funktion oder Multiplikator tib sgyur byed a n displaystyle a n nbsp Anfangswerte der Funktionen tib rkang sdom Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 1 5 5Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 2 5 10Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 3 5 15Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 4 4 19Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 5 3 22Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 6 2 24Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 7 1 25Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 8 1 24Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 9 2 22Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 10 3 19Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 11 4 15Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 12 5 10Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 13 5 5Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 0 5 0Grundsatzlich berechnet man in der Tibetischen Kalenderrechnung anhand der Mittelpunktsgleichungen die Anderung der Lange des lunaren Tages die sich durch die Abweichung der tatsachlichen Winkelgeschwindigkeit des Mondes von der mittleren Geschwindigkeit ergibt Bewegt sich der Mond langsamer als im Mittel werden die lunaren Tage langer Bewegt er sich schneller als im Mittel werden die lunaren Tage kurzer Die im Folgenden zu berechnenden Betrage D M n x displaystyle Delta Mn x nbsp ergeben hierbei die Verlangerung oder Verkurzung der Zeitdauer eines lunaren Tages im Vergleich zum Mittel aufgrund der Unregelmassigkeit der Mondbewegung Da fur x 0 sich D M 0 0 displaystyle Delta M0 0 nbsp ergibt bedeutet dies dass Nullpunkt des Winkelabstands in der Anomalie in der tibetischen Astronomie nicht mit dem erdfernsten oder erdnahesten Punkt sondern mit dem Punkt zusammenfallt bei dem die Abweichung von der mittleren Winkelgeschwindigkeit gleich 0 ist Da nach Durchlaufen dieses Punktes die lunaren Tage zeitlich langer werden bedeutet dies dass sich der Mond langsamer wird sich also in Richtung des erdfernsten Punktes Apogaum bewegt und diesen mit dem Beginn des 8 ril po erreicht Der erdnaheste Punkt Perigaum fallt mit dem Beginn des 22 ril po zusammen Anhand der Tafel der Mittelpunktsgleichungen errechnet sich die Korrekturgrosse fur die Lange eines mittleren lunaren Tages mit der folgenden Gleichung D M n x a n b n 1 x 126 displaystyle Delta Mn x a n b n 1 cdot frac x 126 nbsp Dieser Betrag wird zu WO m T also dem zu dem Wert fur den Wochentag und die Tageszeit fur das Ende des mittleren lunaren Tages T im Monat M des Jahres J addiert falls das Ergebnis von A m M 2 T 14 displaystyle lceil A m M 2 T 14 rceil nbsp die Zahl 0 oder 2 ergeben hat Ergab das Ergebnis dieser Rechnung die Zahl 1 wird der Betrag subtrahiert Das Ergebnis wird im Tibetischen als gza phyed dag pa halbkorrekter Wochentag fur das Ende des lunaren Tages bezeichnet Die Bezeichnung halbkorrekt wird deshalb gebraucht weil eine durch die Unregelmassigkeit der Sonnenbewegung bedingte Korrekturgrosse noch nicht berucksichtigt wurde Die Fusse der Sonne Bearbeiten nbsp Tibetische Tafel der Mittelpunktsgleichungen der Sonne nbsp Graphische Darstellung der tibetischen Mittelpunktsgleichungen der SonneFur die Berechnung der Mittelpunktsgleichung der Sonne wird der scheinbare anomalistische Umlauf der Sonne in 12 Teile geteilt was im Winkelmass der Einteilung in die zwolf Tierkreiszeichen entspricht Allerdings ist der Nullpunkt des anomalistischen Umlaufs gegenuber dem Nullpunkt der Winkelmasse der Tierkreiszeichen bzw der Mondhauser um 90 Grad verschoben Wie beim Mond fallt der Nullpunkt des Winkelabstands im anomalistischen Umlauf der Sonne in der tibetischen Astronomie nicht mit dem erdfernsten oder erdnahesten Punkt sondern mit dem Punkt zusammen bei dem die Abweichung von der mittleren Winkelgeschwindigkeit gleich 0 ist Da nach Durchlaufen dieses Punktes die Betrage aus den Mittelpunktsgleichungen zur Lange der mittleren Sonne zu subtrahieren sind folgt dass die Winkelgeschwindigkeit der Sonne kleiner wird sie sich also in Richtung des erdfernsten Punktes Aphel bewegt Dieser fallt mit dem Nullpunkt des Umlaufs in den Tierkreiszeichen und den Mondhausern zusammen Die Abweichungen der der Winkelgeschwindigkeiten der Sonne von der mittleren Geschwindigkeit werden wie beim Mond durch eine Tabelle dargestellt zu der eine entsprechende Rechenvorschrift gehort Diese Tafel wird im Tibetischen mit nyi rkang re u mig Tafel der Fusse des Sonne bezeichnet wobei die Fusse der Sonne nyi ma i rkang pa einzelne Rechenvorschriften bezeichnen die letztendlich lineare Gleichungen sind Da die Abweichungen innerhalb eines vollen anomalistischen Umlaufs fur jeweils 180 Grad symmetrisch sind verzeichnet man in der Tafel nur 6 Werte da die folgenden 6 Werte abgesehen vom Vorzeichen gleich sind Fur die Benutzung der Tafel errechnet man deshalb den Winkelabstand fur jeweils einen halben anomalistischen Umlauf Ausgangspunkt der Rechnung ist SO m T also ist die mittlere ekliptikale Lange der Sonne am Ende des mittleren lunaren Tages T tib nyi ma i bar ba nach der Kalenderrechnung m Es ist noch einmal zu betonen dass die Winkelmasseinheit dieser Grosse in Mondhauser angegeben ist dem Winkelmass also die Einteilung der Ekliptik in 27 Teile zugrunde liegt Der Wert SO m T wird zunachst um 6 45 27 60 90 Grad reduziert S O A 1 m T displaystyle SO A1 m T nbsp SO m T 6 45 27 60 Damit hat man die Grossenangabe auf den Nullpunkt des anomalistischen Umlaufs umgestellt Ist das Ergebnis grosser als 13 30 27 60 oder gleich diesem Wert zieht man den diesen Wert fur einen halben Umlauf 13 30 27 60 ab Man notiert ob dieser Wert abgezogen wurde oder nicht Das Ergebnis sei mit S O A 2 m T s 1 s 2 s 3 s 4 s 5 27 60 6 67 displaystyle SO A2 m T s 1 s 2 s 3 s 4 s 5 27 60 6 67 nbsp bezeichnet Um nun auf die Mittelpunktsgleichungen der Sonne zugreifen zu konnen berechnet man die Nummer der jeweiligen Gleichung mit n s 1 60 s 2 135 displaystyle n left lceil frac s 1 cdot 60 s 2 135 right rceil nbsp Zum Verstandnis dieser Rechnung ist zu beachten dass 12 Tierkreiszeichen 27 Mondhauser entsprechen Der Umrechnungsfaktor zwischen diesen Winkelmassen ist somit 12 27 60 135 displaystyle frac 12 27 frac 60 135 nbsp Die Grosse der Variablen x in diesen Mittelpunktsgleichungen ergibt sich mit x s 1 60 s 2 135 s 3 s 4 s 5 60 60 6 67 displaystyle x left left lfloor frac s 1 cdot 60 s 2 135 right rfloor s 3 s 4 s 5 right 60 60 6 67 nbsp Tafel fur die Mittelpunktsgleichungen der Sonne n Zugriffsnummern der Gleichungen tib rkang dzin c n displaystyle c n nbsp Steigung der Funktion oder Multiplikator tib sgyur byed d n displaystyle d n nbsp Anfangswerte der Funktionen tib rkang sdom Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 1 6 6Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 2 4 10Erste Halfte der Gleichungen tib snga rkang Zu addierende Betrage 3 1 11Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 4 1 10Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 5 4 6Zweite Halfte der Gleichungen tib phyi rkang Zu subtrahierende Betrage 6 6 0Anhand dieser Tafel der Mittelpunktsgleichungen errechnet sich die Korrekturgrosse fur die mittlere ekliptikale Lange der Sonne mit der folgenden Gleichung D S n x d n c n 1 x 135 displaystyle Delta Sn x d n frac c n 1 cdot x 135 nbsp d n c n 1 s 1 60 s 2 135 s 3 s 4 s 5 60 60 6 67 135 displaystyle d n frac c n 1 cdot left left lfloor frac s 1 cdot 60 s 2 135 right rfloor s 3 s 4 s 5 right 60 60 6 67 135 nbsp Korrekte ekliptikale Lange der Sonne Bearbeiten Zur Berechnung der ekliptikalen Lange der Sonne am Ende des lunaren Tages T subtrahiert man von SO m T den Betrag D S n x displaystyle Delta Sn x nbsp wenn der Betrag SO m T 6 45 27 60 nicht um einen halben Umlauf zu reduzieren war Anderenfalls wird D S n x displaystyle Delta Sn x nbsp zu SO m T addiert Das Ergebnis die exakte ekliptikale Lange der Sonne am Ende des lunaren Tages T wird Tibetisch als nyi ma dag pa bezeichnet Korrektes Ende des lunaren Tages Bearbeiten Zur Berechnung des genauen Zeitpunkts an dem der lunaren Tag T in einem bestimmten Wochentag endet subtrahiert man vom berechneten halbkorrekten Wochentag fur das Ende des lunaren Tages tib gza phyed dag pa ebenfalls den Betrag D S n x displaystyle Delta Sn x nbsp wenn der Betrag SO m T 6 45 27 60 nicht um einen halben Umlauf zu reduzieren war Anderenfalls wird dieser Betrag addiert Dabei ignoriert man den Fehler der dadurch entsteht dass es sich bei D S n x displaystyle Delta Sn x nbsp um ein Bogenmass handelt Das Ergebnis wird Tibetisch gza dag exakter Wochentag fur das Ende des lunaren Tages genannt Der mit gza dag bezeichnete Betrag gibt den Wochentag und die Tageszeit an zu der der lunare Tag T endet Damit ist die Datumszahl T genau festgelegt mit der ein Wochentag innerhalb eines Monats gezahlt wird Ekliptikale Lange des Mondes Bearbeiten Zur Berechnung der ekliptikalen Lange des Mondes geht man von dem mittleren Winkelabstand aus den der Mond relativ zur Sonne pro lunaren Tag zurucklegt Fur diesen wird in allen Kalenderrechnungen in Tibet der Betrag 0 54 27 60 Mondhauser zugrunde gelegt Man multipliziert diesen Betrag mit T und addiert das Ergebnis zur exakten ekliptikalen Lange der Sonne am Ende des lunaren Tages T tib nyi ma dag pa Damit hat man die ekliptikale Lange des Mondes am Ende des lunaren Tages T errechnet Die Mittelpunktsgleichung des Mondes wird bei dieser Rechnung nicht berucksichtigt Das Ergebnis wird Tibetisch als tshes khyud zla ba i skar ma den lunaren Tag umschlingender Sternort des Mondes bezeichnet Zieht man von diesem Wert die Tageszeit ab zu der der lunare Tag T in dem betreffenden Wochentag endet ergibt sich ein Betrag der Tibetisch als res grogs zla ba i skar ma dem Wochentag zugeordneter Sternort des Mondes genannt wird Dies ist die ekliptikale Lange des Mondes zu Beginn des jeweiligen Wochentages Die beiden astrologischen Komponenten der Kalenderrechnung Bearbeiten Addiert man die vorstehend berechnete Lange der Sonne und die Lange des Mondes zu Beginn des Wochentages so erhalt man eine Grosse die Sanskrit yoga tib sbyor ba genannt wird Zahlenmassig ergeben sich 27 Yoga Abschnitte die jeweils eine eigene Bezeichnung tragen Eine weitere nur astrologisch bedeutsame Zeitgrosse wird Tibetisch als byed pa Sanskrit karaṇa bezeichnet Diese Zeitgrossen tragen ebenfalls eigene Bezeichnungen und werden wie die Yoga Abschnitte fur jeden Kalendertag in den Almanachen aufgefuhrt Immaterielles Kulturerbe Bearbeiten Die astronomische Kalenderrechnung der Tibeter steht auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Volksrepublik China 1028 X 121 Zangzu tianwen lisuan 藏族天文历算 Literatur BearbeitenNachum Dershowitz Edward M Reingold Calendrical Calculations Third Edition Cambridge University Press Cambridge u a 2008 ISBN 0 521 70238 0 S 315 322 Winfried Petri Indo tibetische Astronomie Habilitationsschrift zur Erlangung der venia legendi fur das Fach Geschichte der Naturwissenschaften an der Hohen Naturwissenschaftlichen Fakultat der Ludwig Maximilians Universitat zu Munchen Munchen 1966 Dieter Schuh Untersuchungen zur Geschichte der Tibetischen Kalenderrechnung Steiner Wiesbaden 1973 Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland Supplement 16 ZDB ID 538341 9 Dieter Schuh Grundzuge der Entwicklung der Tibetischen Kalenderrechnung In Wolfgang Voigt Hrsg XVIII Deutscher Orientalistentag Vom 1 5 Okt 1972 in Lubeck Vortrage Steiner Wiesbaden 1974 ISBN 3 515 01860 3 S 554 566 Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Supplement 2 uni halle de Dieter Schuh Editor Contributions to the History of Tibetan Mathematics Tibetan Astronomy Tibetan Time Calculation Calendar and Sino Tibetan Divination Four Volumes Archiv fur zentralasiatische Geschichtsforschung Herausgegeben von Dr Karl Heinz Everding Heft 17 20 Verlagsinformation Zuiho Yamaguchi Chronological Studies in Tibet In Chibetto no rekigaku Annual Report of the Zuzuki Academic foundation X 1973 S 77 94 Zuiho Yamaguchi The Significance of Intercalary Constants in the Tibetan Calender and Historical Tables of Intercalary Month In Ihara Shōren Yamaguchi Zuihō Hrsg Tibetan Studies Proceedings of the 5th Seminar of the International Association for Tibetan Studies Band 2 Language history and culture Naritasan Shinshoji Narita shi u a 1992 S 873 895 Monograph series of Naritasan Institute for Buddhist Studies Occasional papers 2 2 ZDB ID 1225128 8 Siehe auch BearbeitenTibetischer KalenderWeblinks BearbeitenSvante Janson Tibetan Calendar Mathematics PDF 553 kB math uu se Tibetan astronomical almanac calculates solar eclipse on July 22 Yin Ba und sein Bezug zum Errechnen des tibetischen Kalenders Artikel Tibetische Kalenderrechnung in Tibet Encyclopaedia herausgegeben von Dieter Schuh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tibetische astronomische Kalenderrechnung amp oldid 216767446