www.wikidata.de-de.nina.az
Thomas ReiterLand DeutschlandOrganisation ESAausgewahlt 15 Mai 1992Einsatze 2 RaumflugeStart desersten Raumflugs 3 September 1995Landung desletzten Raumflugs 22 Dezember 2006Zeit im Weltraum 350 d 4 h 55 minEVA Einsatze 3EVA Gesamtdauer 14h 15minausgeschieden 30 September 2007RaumflugeSojus TM 22 1995 Mir Euromir 95 STS 121 STS 116 2006 ISS Expedition 13 ISS Expedition 14Thomas Arthur Reiter 23 Mai 1958 in Frankfurt am Main ist ein ehemaliger Raumfahrer Brigadegeneral ausser Dienst der Luftwaffe 1 und ESA Koordinator internationale Agenturen sowie Berater des ESA Generaldirektors Inhaltsverzeichnis 1 Schule und Studium 2 Pilotenlaufbahn 3 Raumfahrertatigkeit 3 1 Auswahl und Ausbildung 3 2 Flug zur Raumstation Mir 3 3 Expedition zur Raumstation ISS 3 4 Zusammenfassung 3 5 Karriere als Manager 4 Auszeichnungen 5 Sonstiges 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSchule und Studium BearbeitenReiter verbrachte seine Kindheit und Jugend in Neu Isenburg bei Frankfurt am Main Beide Eltern waren begeisterte Segelflieger was bei Reiter fruhzeitig das Interesse an der Fliegerei weckte Nach der Grundschule besuchte er in Neu Isenburg die Goetheschule und legte im Juni 1977 die Abiturprufung ab Danach verpflichtete er sich als Offizieranwarter und besuchte die Offizierschule der Luftwaffe in Furstenfeldbruck An der Universitat der Bundeswehr Munchen in Neubiberg Oberbayern belegte er das Fach Luft und Raumfahrttechnik und beendete im Dezember 1982 sein Studium an der Fakultat fur Luft und Raumfahrttechnik als Diplom Ingenieur Pilotenlaufbahn BearbeitenIn den USA wurde Reiter auf der Sheppard Air Force Base in Texas zum Jetpiloten ausgebildet Im Anschluss erfolgte seine Versetzung zum Jagdbombergeschwader 43 auf dem Fliegerhorst Oldenburg in Niedersachsen wo er Alpha Jets flog und spater Staffelkapitan war 2 1990 kehrte er nach Oberbayern zuruck und wurde an der Wehrtechnischen Dienststelle 61 in Manching zum Testpiloten ausgebildet Im Jahr darauf erfolgte seine Umschulung auf das Waffensystem Panavia Tornado u a beim Jagdbombergeschwader 32 in Klosterlechfeld Anschliessend besuchte er die britische Testpilotenschule ETPS Empire Test Pilots School in Boscombe Down Grafschaft Wiltshire wo ihm im Dezember 1992 das Diplom Testpilot Erster Klasse verliehen wurde Raumfahrertatigkeit BearbeitenAuswahl und Ausbildung Bearbeiten Als die Europaische Weltraumorganisation ESA 1989 begann Bewerber fur ihre zweite Astronautengruppe zu suchen meldete sich Reiter zusammen mit weiteren 22 000 Europaern Jedes ESA Mitgliedsland war aufgerufen zwischen drei und funf Kandidaten vorzuschlagen Insgesamt kamen 60 potentielle Bewerber zusammen von denen schliesslich Mitte Mai 1992 sechs als neue Mitglieder des europaischen Astronautenkorps der Offentlichkeit vorgestellt wurden Zwei Wochen spater Anfang Juni fanden sich funf der sechs Anwarter der Franzose Clervoy der Spanier Duque Fuglesang aus Schweden Cheli aus Italien und die einzige ausgewahlte Frau die Belgierin Merchez in Koln ein um am Europaischen Astronautenzentrum EAC ihre Ausbildung anzutreten Reiter stiess erst Anfang 1993 dazu weil er zuvor noch seinen ETPS Kurs in England beenden musste Flug zur Raumstation Mir Bearbeiten Im Mai 1993 gab die ESA bekannt dass vier ihrer Raumfahrer ausgewahlt wurden um sich fur zwei in Kooperation mit Russland geplante Raumfluge zur Raumstation Mir vorzubereiten Drei Monate spater reisten Fuglesang Duque und die beiden Deutschen Reiter und Merbold nach Moskau in das Juri Gagarin Kosmonautentrainingszentrum und bereiteten sich auf die als Euromir bezeichneten Missionen vor Fuglesang und Reiter waren fur das Unternehmen Euromir 95 aufgestellt worden Einer von beiden sollte zwei Jahre spater zur Mir Station fliegen und dort Experimente durchfuhren Das Intensivtraining fand im Sternenstadtchen statt Ein halbes Jahr vor dem Start fiel die Wahl auf Reiter Fuglesang wurde zu seinem Reservekosmonauten ernannt und fungierte wahrend des Fluges als Verbindungssprecher An Bord von Sojus TM 22 startete Reiter am 3 September 1995 zur russischen Raumstation Zusammen mit den Kosmonauten Gidsenko und Awdejew bildete er die 20 Mir Langzeitbesatzung Am 20 Oktober wurde Reiter der erste deutsche Raumfahrer der einen Weltraumausstieg unternahm als er mit Bordingenieur Awdejew fur funf Stunden die Raumstation verliess Anfang Februar 1996 stieg er ein zweites Mal aus diesmal mit Kommandant Gidsenko fur drei Stunden Im November 1995 erhielt die Mannschaft Besuch als die Space Shuttle Mission STS 74 ankoppelte Uber funf Tage arbeiteten acht Raumfahrer an Bord bis die Atlantis wieder den Ruckflug antrat Reiter und seine zwei russischen Kollegen lebten insgesamt 176 Tage 20 Stunden und 50 Minuten an Bord der Mir Erst am 29 Februar 1996 stiegen die drei in das Sojus Raumschiff und landeten nach 179 Tagen im All wieder auf der Erde Mit der Landung stellte Reiter eine weitere Bestleistung auf denn Sojus TM 22 war der langste Flug eines nichtrussischen Raumfahrers Bereits ein halbes Jahr nach seinem Jungfernflug nahm Reiter ab Oktober 1996 an einer Intensivausbildung fur Sojus Raumschiffe teil Er erlernte Steuerung Rendezvous und Andocken an eine Raumstation sowie die Ruckkehr aus der Umlaufbahn Zum Abschluss des Kurses am 24 Juli 1997 erhielt er das Zertifikat das ihn berechtigt ein Sojus TM Raumschiff mit drei Besatzungsmitgliedern als Kommandant fur den Wiedereintritt zu leiten Zwischen September 1997 und Marz 1999 diente Reiter wieder bei der Luftwaffe in Deutschland Er war beim Jagdbombergeschwader 38 auf dem Fliegerhorst Upjever in Niedersachsen als Kommandeur Fliegende Gruppe eingesetzt nbsp Thomas Reiter am 5 Juli 2006 seinem ersten vollen Tag an Bord der Discovery wahrend der STS 116 nbsp Fast 6 stundige Extra vehicular Activity am 3 August 2006 wahrend der STS 116 ISS Expedition 13 Expedition zur Raumstation ISS Bearbeiten Anfang April 1999 nahm Reiter seinen Dienst als ESA Raumfahrer wieder auf und arbeitete am europaischen ATV Transportfahrzeug Im Sommer kehrte er nach Moskau zuruck und erlernte wahrend eines neunmonatigen Lehrgangs den Umgang mit den russischen Segmenten der Internationalen Raumstation ISS Ab September 2001 verstarkte Reiter zwei Jahre lang das Projektteam fur das Forschungslabor Columbus dem europaischen Beitrag zur ISS Daneben bereitete er sich fur einen Langzeitflug auf der Raumstation vor Nach mehreren russisch amerikanischen Verhandlungen waren im Marz 2005 alle Hurden fur einen mehrmonatigen Flug Reiters zur ISS aus dem Weg geraumt Diese Gesprache waren notwendig weil der Deutsche mit einer US Raumfahre starten sollte Als die NASA zustimmte konnte Reiters Flug nur ungefahr eingegrenzt werden Er sollte ab Juli 2005 drittes Mitglied der elften ISS Stammbesatzung sein STS 121 Reiters Zubringer zur Internationalen Raumstation sollte zwei Monate nachdem die Shuttle Flotte mit STS 114 nach einer uber zweijahrigen Zwangspause den Flugbetrieb wieder hatte aufnehmen sollen starten Diese Mission hatte sich durch das bei der Mission STS 114 aufgetretene Problem mit dem abfallenden Schaumstoff vom Aussentank um ein Jahr verzogert Am 4 Juli 2006 startete Reiter nach mehreren Verschiebungen und zwei Countdown Abbruchen mit STS 121 zur ISS Zwei Tage spater erreichte er die ISS und gehorte seitdem zur ISS Expedition 13 Zusammen mit seinem amerikanischen Kollegen Jeffrey Williams verliess er vier Wochen nach seiner Ankunft fur sechs Stunden die ISS und fuhrte notwendige Reparaturen und Wartungsarbeiten durch Er lebte und arbeitete 166 Tage bis zum 19 Dezember 2006 an Bord der Raumstation und kehrte am 22 Dezember 2006 mit der Shuttle Mission STS 116 zur Erde zuruck Mit diesem Flug ist er der europaische Raumfahrer mit der zweitlangsten Aufenthaltsdauer im All Lediglich Alexander Gerst hat einige Tage mehr im Weltraum verbracht 3 Zusammenfassung Bearbeiten Nr Mission Funktion Flugdatum Flugdauer1 Sojus TM 22 Bordingenieur 1995 1996 179d 01h 41m2 STS 121 STS 116 Bordingenieur 2006 171d 03h 54mKarriere als Manager Bearbeiten Thomas Reiter wurde von der Bundeswehr beurlaubt und dennoch am 20 Marz 2009 zum Brigadegeneral befordert 1 um vom 1 Oktober 2007 bis Marz 2011 im Vorstand des Deutschen Zentrums fur Luft und Raumfahrt DLR tatig sein zu konnen Dort war er zustandig fur die Bereiche Raumfahrtforschung und entwicklung Im Juni 2021 trat er als Brigadegeneral in den Ruhestand 4 Von April 2011 bis Dezember 2015 war er Leiter des ESA Direktorats fur Bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb mit Sitz im Europaischen Satellitenkontrollzentrum der ESA ESOC in Darmstadt Er war fur Europas Beitrag zur Internationalen Raumstation ISS die ESA Aktivitaten im Bereich der bemannten Raumfahrt den Betrieb bemannter und unbemannter Raumfahrzeuge und des Bodensegments verantwortlich Mit Dienstsitz Darmstadt ist Thomas Reiter heute ESA Koordinator fur internationale Agenturen und Berater des damaligen ESA Generaldirektors Jan Worner Auszeichnungen BearbeitenThomas Reiter erhielt am 17 Dezember 2009 die Ehrendoktorwurde der Universitat der Bundeswehr Munchen 5 1996 wurde er mit dem Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet 2007 mit der Niedersachsischen Landesmedaille und dem Grossen Bundesverdienstkreuz 2008 erhielt er die Bayerische Europa Medaille und der Asteroid 10973 Thomasreiter wurde nach ihm benannt 2010 wurde er mit der Lucius D Clay Medaille geehrt Am 28 Juni 2010 wurde ihm von Fakultat fur Luft und Raumfahrttechnik der Universitat der Bundeswehr Munchen der Ehrendoktortitel verliehen 6 Fur 2016 wurde ihm der Aachener Ingenieurpreis zugesprochen 7 Reiter ist Ehrenburger der Stadt Neu Isenburg 1997 wurde er zum Kavalier der Lufte ausgezeichnet 2018 wurde eine Strasse in einem Neu Isenburger Neubaugebiet nach ihm benannt 8 Sonstiges BearbeitenReiter war Kommentator der kanadischen Fernsehreihe Aerospace Das Luft und Raumfahrtmagazin die auf verschiedenen Sendern zu empfangen war Das Magazin das zwischen Ende der 1990er Jahre und Anfang dieses Jahrhunderts produziert wurde lief im Rahmen der BR Sendung Spacenight und wird vom Discovery Channel ausgestrahlt Weiterhin moderierte Reiter die Dokumentationsreihe Expedition Erde in funf Folgen einer Koproduktion der BBC und des ZDF aus dem Jahr 2008 ausgestrahlt in der Reihe Terra X Thomas Reiter ist verheiratet und lebt mit seiner Frau in Rastede Wahnbek Landkreis Ammerland nahe Oldenburg Das Paar hat zwei Sohne Reiter ist auch im Besitz einer Amateurfunklizenz Sein eigenes Rufzeichen lautet DF4TR 9 Wahrend seines Mir Aufenthalts verwendete er das Rufzeichen R0MIR und auf der ISS das Stationsrufzeichen NA1SS Des Weiteren hatte Reiter die Heinrich Hertz Gastprofessur 2008 des Karlsruher Institut fur Technologie ehemals Universitat Karlsruhe inne in deren Rahmen er in einigen Vortragen von seinen Erfahrungen im All berichtete und auch ein Seminar zu dem Thema leitete Siehe auch BearbeitenListe der Raumfahrer Liste bemannter Missionen zur Internationalen Raumstation Liste der WeltraumausstiegeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Thomas Reiter Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Thomas Reiter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek All Tag Die Thomas Reiter Mission Memento vom 13 April 2014 im Internet Archive Themenseite zu Thomas Reiter von Phoenix Unsere Probleme hier unten konnen wir nur gemeinsam losen Interview mit Thomas Reiter bei Planet Interview 21 September 2008 Private Webseite von Thomas Reiter ESA Lebenslauf von Thomas Reiter Kurzbiografie von Thomas Reiter bei spacefacts deEinzelnachweise Bearbeiten a b Weltraumspazierganger wird General Bundesministerium der Verteidigung 20 Marz 2009 archiviert vom Original am 14 Januar 2014 abgerufen am 13 Januar 2014 Zur Person Oberst Thomas Arthur Reiter www luftwaffe de 14 August 2006 archiviert vom Original am 10 Juli 2009 abgerufen am 4 Juni 2009 Alexander Gerst langer im All als Kollege Reiter Rekord In Die Welt 7 Dezember 2018 abgerufen am 11 Dezember 2018 Personalveranderungen in militarischen und zivilen Spitzenstellen Juni 2021 Bundeswehr abgerufen am 19 Juni 2021 Ehrenburger In Personen und Vorlesungsverzeichnis Fruhjahrstrimester 2001 Universitat der Bundeswehr Munchen Neubiberg 2001 S 14 Reiters Direktanruf aus dem Weltall zeigt Verbundesheit zur Uni merkur online 29 Juni 2010 abgerufen am 30 Juni 2010 Dem Astronauten Thomas Reiter ist von der Fakultat fur Luft und Raumfahrttechnik der Bundeswehr Universitat in Neubiberg die Ehrendoktorwurde verliehen worden Sebastian Dreher Astronaut Thomas Reiter erhalt Aachener Ingenieurpreis Rheinisch Westfalische Technische Hochschule Aachen Pressemitteilung vom 20 Juni 2016 beim Informationsdienst Wissenschaft idw online de abgerufen am 20 Juni 2016 Feierliche Enthullung der Strassenschilder im Birkengewann In op online de 24 Mai 2018 abgerufen am 29 August 2019 Prominente Funkamateure www Afug Info de abgerufen am 25 April 2018 Normdaten Person GND 119378981 lobid OGND AKS LCCN no2010187069 VIAF 161130918 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reiter ThomasALTERNATIVNAMEN Reiter Thomas Arthur vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher AstronautGEBURTSDATUM 23 Mai 1958GEBURTSORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Reiter amp oldid 235987571