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Thomas Lubanga Dyilo 29 Dezember 1960 in Jiba Distrikt Ituri Provinz Orientale in Kongo Leopoldville ist der Grunder und ehemalige Fuhrer der Union des Patriotes Congolais UPC einer im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo aktiven bewaffneten Miliz Lubanga ist die erste Person gegen die ein Strafverfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshofs IStGH in Den Haag rechtskraftig abgeschlossen wurde Wegen des Kriegsverbrechens der Rekrutierung und des Einsatzes von Kindersoldaten im Zuge des zweiten Kongokrieges wurde Lubanga zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Familie 2 Union des Patriotes Congolais UPC 3 Verhaftung und Prozess 4 Endgultiges Urteil im Juli 2019 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseJugend und Familie BearbeitenLubanga gehort zum Volk der Hema er studierte an der Universitat Kisangani und hat einen Abschluss in Psychologie 1 Er ist verheiratet und hat sieben Kinder Union des Patriotes Congolais UPC BearbeitenWahrend des zweiten Kongokrieges von August 1998 bis Juli 2003 war Lubanga Kommandeur in der mit Uganda verbundeten Mouvement de Liberation Im Jahr 2000 grundete er mit ugandischer Unterstutzung die Union des Patriotes Congolais und beteiligte sich mit dieser vorwiegend aus Angehorigen der Volksgruppe der Hema bestehenden bewaffneten Miliz am Ituri Konflikt gegen die rivalisierende ethnische Gruppe der Lendu Im Jahr 2002 wurde wahrend der Eroberung der Stadt Bunia durch die UPC eine grosse Zahl von Zivilisten getotet In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Vorwurfen gegen die UPC hinsichtlich einer Beteiligung an umfangreichen Mordaktionen Folterungen und Vergewaltigung von Zivilpersonen sowie der erzwungenen Verpflichtung von Kindersoldaten Verhaftung und Prozess Bearbeiten nbsp Das Gebaude des Internationalen Strafgerichtshofes in Den HaagNach der Ermordung von neun Blauhelm Soldaten der MONUC Friedenstruppen im Marz 2005 wurde Lubanga zusammen mit anderen ranghohen Milizfuhrern am 19 Marz 2005 durch die kongolesischen Behorden verhaftet und in Kinshasa inhaftiert Es war jedoch zunachst nicht geklart ob er vor dem Internationalen Strafgerichtshof oder vor einem nationalen Gericht angeklagt werden wurde Die Demokratische Republik Kongo ist seit April 2002 Vertragspartei des Rom Statutes des IStGH und hatte den Gerichtshof bereits am 3 Marz 2004 um eine Untersuchung der Situation im Osten des Landes gebeten Am 10 Februar 2006 erging von Seiten des IStGH Haftbefehl gegen Lubanga wegen des Verdachts der Kriegsverbrechen der Rekrutierung und Verpflichtung von Kindern unter 15 Jahren fur militarische Zwecke sowie des Einsatzes von Kindern fur die aktive Teilnahme an kriegerischen Auseinandersetzungen Auf eine Anklage wegen moglicher weiterer Verbrechen verzichtete der Gerichtshof aufgrund der Beweislage Lubanga wurde daraufhin am 17 Marz 2006 von den kongolesischen Behorden dem Internationalen Strafgerichtshof ubergeben nach Scheveningen in die United Nations Detention Unit uberstellt und am 28 August 2006 vor diesem Gericht angeklagt Damit war er der erste Verdachtige der nach einem Haftbefehl des IStGH an diesen ubergeben wurde und auch der erste Angeklagte in der Geschichte des Gerichts Der Prozess gegen Lubanga begann am 26 Januar 2009 nach Artikel 8 Absatz 2 des Rom Statuts Nach der Weigerung der Anklagebehorde die Identitat eines Entlastungszeugen bekanntzugeben wurde das Verfahren am 8 Juli 2010 durch die Vorverfahrenskammer zeitweise ausgesetzt Lubanga verblieb nach einem entsprechenden Einspruch der Anklage gegen diese Entscheidung weiterhin in Haft Am 14 Marz 2012 wurde er vom Gerichtshof schuldig gesprochen 2 die Strafbemessung erfolgte am 10 Juli 2012 Lubanga wurde zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt Am 1 Dezember 2014 wurde das Urteil von der Rechtsmittelkammer des Gerichtshofs bestatigt Da der Internationale Strafgerichtshof selbst keine Gefangnisse fur Verurteilte betreibt wurde Lubanga im Dezember 2015 zur Verbussung seiner Haftstrafe in die Demokratische Republik Kongo uberstellt 3 Endgultiges Urteil im Juli 2019 Bearbeiten Terminator des Kongo schuldig gesprochen Lubanga wurde wegen Kriegsverbrechen im Kongo schuldig gesprochen Dazu gehoren Massaker sexuelle Versklavung und der Einsatz von Kindersoldaten in den Jahren 2002 und 2003 In allen 18 Anklagepunkten sprachen die Richter ihn schuldig Es ist das erste Urteil zum Einsatz von sexueller Gewalt als Kriegswaffe im Kongo Die Hochststrafe betragt lebenslange Haft Der ehemalige Rebellenfuhrer Thomas Lubanga war bereits von dem Gericht 2012 fur Kriegsverbrechen im Kongo zu 14 Jahren verurteilt worden fur den Einsatz von Kindersoldaten Grenz Echo 9 Juli 2019Weblinks BearbeitenInformationen zu Thomas Lubanga beim schweizerischen Verein TRIAL Case The Prosecutor v Thomas Lubanga Dyilo IStGH englisch PDF 295 kB Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Lubanga In aegis Archiviert vom Original am 9 Februar 2012 abgerufen am 14 Marz 2012 englisch Kongolesischer Milizenfuhrer schuldig gesprochen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 14 Marz 2012 abgerufen am 14 Marz 2012 Zwei Ex Milizenfuhrer in Demokratische Republik Kongo uberstellt In Die Zeit 19 Dezember 2015 archiviert vom Original am 23 Dezember 2015 abgerufen am 20 Dezember 2015 Normdaten Person GND 1027275222 lobid OGND AKS LCCN no2011127165 VIAF 174498343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lubanga ThomasALTERNATIVNAMEN Lubanga Dyilo ThomasKURZBESCHREIBUNG kongolesischer Milizfuhrer aus der Demokratischen Republik Kongo und mutmasslicher KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 29 Dezember 1960GEBURTSORT Jiba Distrikt Ituri Provinz Orientale Kongo Leopoldville Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Lubanga amp oldid 233812367