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Thomas Grote um 1425 in Lubeck 27 August 1501 Marienwolde war ein deutscher Bischof von Lubeck Bischofswappen Thomas Grotes aus der Rehbein Chronik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGrote war ein Sohn aus burgerlichem Haus 1 Bereits Ende des 14 Jahrhunderts lassen sich Personen dieses Nachnamens in Lubeck feststellen Sie treten vornehmlich als Handelsmanner in Erscheinung die scheinbar auch Transaktionen nach England und Danemark vollzogen Ein Johann Grote der bei der Rentenkonversion des neuen Rates mit einer bedeutenden Summe beteiligt war hatte am 22 Februar 1411 beim Rat von Lubeck ein eigenstandiges Siegel beantragt 2 Thomas durfte somit gepragt in einem burgerlichen Umfeld in einer Familie aufgewachsen sein die uber stattliche Einkommen verfugte In der Zeit des Mittelalters war es in einflussreichen burgerlichen Familien ublich dass erstgeborene Sohne den Namen ihres Vaters erhielten und dann in dessen Fussstapfen traten Nachgeborene Kinder wurden meist anderweitig untergebracht So zum Beispiel wurden Madchen an einflussreiche Burgerfamilien verheiratet um familiare und wirtschaftliche Bande zu knupfen Teilweise entsandte man sie aber auch als Nonnen in Kloster um ihren Lebensunterhalt zu sichern Hierfur waren jedoch hohe Zahlungen notig so dass die Klosteroberen jene Zahlungen zur Aufnahme wohlgesinnt wurden Erbberechtigten Sohnen hingegen wurde haufig eine gewisse Summe zur Verfugung gestellt so dass sie sich selbst entwickeln konnten und so der Familie von Nutzen sein konnten Daher lage es unfern dass Thomas zu jener Zeit nicht die Moglichkeit gehabt hatte diese Unterstutzung zu erfahren So finden wir ihn am 8 Juni 1445 an der Universitat Rostock fur 2 Mark immatrikuliert 3 Zu jener Zeit war ein Studium relativ finanziell aufwandig Man hatte Kost Unterkunft und die Ausbilder zu bezahlen Hinzu gab es je nach angehoriger Burse auch Abgaben die nur ein vermogendes Elternhaus finanziell stemmen konnte Nach zwei Jahren hatte Grote sich im Wintersemester 1547 48 den niedrigsten akademischen Grad eines Baccalaurus der artistischen Kunste erworben 4 Die Bedeutung des Grades war zu jener Zeit nicht zu unterschatzen Erst Ende des 16 Jahrhunderts verlor er an Bedeutung Ausgestattet mit jenem Grad standen einem viele Wege im offentlichen Leben offen Ja er hatte auch an einer Universitat lehren konnen Er entschied sich fur den damals hoch bewerteten Kirchendienst Bereits am 10 September 1455 ist Thomas Grote als Vikar zu St Johannis in Lubeck nachgewiesen Er kummerte sich damals um seinen ihm zustehenden Erbteil seines verstorbenen Bruders Johann in Reval 5 Aus jener Stellung ist er vor 1472 aufgestiegen zum Kanoniker am Lubecker Dom 6 Nachdem Albert II Krummendiek gestorben war suchten die Vertreter des Lubecker Kapitels nach einem Nachfolger der die finanziell fehlgeleitete Politik des alten Bischofs neu beleben sollte Der inzwischen zum Domherrn in Lubeck aufgestiegene Grote bewarb sich um dieses Amt Entgegen den Erwartungen des Kapitels suchte Grote jedoch der Kirche Frieden zu wahren und die Krafte der Kirche zu einen Da das Kapitel jedoch wusste dass Grote finanziell nicht schlecht protegiert wurde er auch moglicherweise Zugestandnisse ans Kapitel machte zur finanziellen Konsolidierung gaben die Vertreter der Wahlkommission seiner Bewerbung die Prioritat und man wahlte Grote im November 1489 zum Bischof von Lubeck Nachdem Papst Innozenz VIII ihn am 7 Februar 1490 in Rom in seinem Amt bestatigt hatte und ihm gestattete seine Pfrunde zum Wohl des Bistums beizubehalten zog sich Grote nach seiner Wahl von der Offentlichkeit zuruck Scheinbar hatte sich Grote in seinen Moglichkeiten uberschatzt Denn als das Lubecker Kapitel die Einlosung von Eutin verlangte und Grote dem Anliegen sich verweigerte weil er scheinbar nicht uber die notigen finanziellen Mittel verfugte indem er sich zuruckzog von der Offentlichkeit Lubecks begann ein Streit unter den Parteien Dabei wurde auch die Bevolkerung Lubecks in diese Auseinandersetzungen involviert so dass er bald den Volksnamen Hutewinkel Hutewinckel hute den Winckel erhielt Da der Bischof seinen eigentlichen Aufgaben als hochster Reprasentant der lubeckischen Kirche nicht mehr nachkam legte man ihm nahe das er auf dieses Amt verzichten sollte Nach zwei Jahren gab Grote seine Ambitionen auf Am 27 Februar 1492 legte er sein Amt nieder hatte sich vorher bei der romischen Kurie fur seinen Nachfolger Dietrich Arends eingesetzt und zog sich ins Klosterleben nach Kloster Marienwohlde zuruck wo sein Leichnam beigesetzt wurde Literatur BearbeitenJacob von Melle Grundliche Nachricht von der Kaiserl freyen und des H R Reichs Stadt Lubeck Georg Christian Green Lubeck 1787 S 141 Online Friedrich W Ebeling Die deutschen Bischofe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts Verlag Otto Wigand Leipzig 1858 S 587 Online Weblinks BearbeitenEintrag auf catholic hierarchy orgEinzelnachweise Bearbeiten Hans Nicolai Andreas Jensen Andreas Ludwig Jakob Michelsen Die Erzbischofe und Bischofe In Schleswig Holsteinische Kirchengeschichte nach hinterlassenen Handschriften Ernst Homann Verlag Kiel 1874 Bd 2 S 6 C Wehrmann Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lubeck Band 10 Verlag Rohden sche Buchhandlung Lubeck 1856 1 Heft S 34 Siegel rund in einer ovalen Umrahmung die durch den Schriftrand reicht steht unten ein Schild worauf zwei Vogelfusse kreuzweise die Krallen nach oben und aussen gerichtet gelegt sind Uber dem Schilde steht auf gegitterten Grunde eine Marke Zwei Stabe sind schrag gekreuzt so ubereinandergelegt dass die unteren Schenkel die langeren sind uber letzteren liegen zwei Querstabe von welchen der untere in der Mitte noch einen kurzen lotrechten Ast nach oben sendet Umschrift nach aussen von einem gekerbelten Kreise umgeben S IohAN Crote vgl auch Lubecker Burgersiegel 5 Burgersiegel 3 Nr 40 Adolph Hofmeister Die Matrikel der Universitat Rostock I Mich 1419 Mich 1499 Stillerische Hof und Universitatsbuchhandlung Rostock 1889 Online siehe dazu auch Immatrikulation von Thomas Grote im Rostocker Matrikelportal Adolph Hofmeister Die Matrikel der Universitat Rostock I Mich 1419 Mich 1499 Stillerische Hof und Universitatsbuchhandlung Rostock 1889 Online siehe dazu auch Immatrikulation von Thomas Grote im Rostocker Matrikelportal S 83 Online siehe dazu auch Promotion zum Bakkalar von Thomas Grote im Rostocker Matrikelportal Friedrich Georg von Bunge Liv est und kurlandisches Urkundenbuch Nebst Regesten Band 1 Teil 11 Erwin Gatz Clemens Brodkorb Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1448 bis 1648 ein biographisches Lexikon Band 2 Duncker amp Humblot 1996 3428084225 9783428084227 Seite 246VorgangerAmtNachfolgerAlbert II KrummendiekBischof von Lubeck 1489 1492Dietrich II ArndesNormdaten Person GND 103221225X lobid OGND AKS VIAF 296352026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grote ThomasKURZBESCHREIBUNG Bischof von LubeckGEBURTSDATUM um 1425GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 27 August 1501STERBEORT Marienwolde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Grote Bischof amp oldid 211059431