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Fruchtschiefer sind Kontaktmetamorphite welche aus Tonsteinen hervorgegangen sind Theumaer Fruchtschiefer mit relativ grossen Cordierit PorphyroblastenGefugebild des Theumaer Fruchtschiefers mit den charakteristischen Porphyroblasten des CordieritFussboden aus Theumaer Fruchtschiefer geschliffene OberflacheKunstlerische Gestaltung mit Theumaer Fruchtschiefer an einer Saule in Dresden gefertigt um 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Mineralbestand 2 Vorkommen 3 Verwendung 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEntstehung und Mineralbestand BearbeitenSie entstehen schon bei recht geringen Drucken niedrigmetamorphe Gesteine und bei Temperaturen um ca 500 C Bei dieser Temperatur entwickelt sich Cordierit bis zur Getreidekorngrosse was sich namenspragend auswirkte Zum Mineralbestand gehoren Cordierit Muskovit Kalifeldspat Quarz Biotit und Hornblende Vorkommen BearbeitenFruchtschiefer treten in Deutschland als kontaktmetamorphes Gestein im Harz Erzgebirge Odenwald und Vogtland auf Bei dem bekanntesten Vorkommen handelt es sich um die Lagerstatten bei Theuma und Tirpersdorf beide im Vogtland in denen tonige Sedimentgesteine des Ordoviziums in unmittelbarer Nachbarschaft zum variszischen Bergener Granitpluton kontaktmetamorph uberpragt wurden 1 Der Theumaer und Tirpersdorfer Fruchtschiefer hat uber die Region hinaus verbreitet Anwendung gefunden Verwendung BearbeitenDie traditionelle Hauptanwendung besteht in Form spaltrauher Produkte zu Mauerwerk verschiedener Art Der Theumaer Fruchtschiefer wird ferner gespalten oder gesagt und anschliessend geschliffen als Fassadenplatte Fussbodenplatte und Sockelverblendung eingesetzt Zu den architektonischen Bauteilen gehoren weiterhin Fenster und Turgewande Saulen und Stufen Vereinzelt kommen auch kunstlerisch bildhauerische Anwendungen vor Aus dem Theumaer Fruchtschiefer produzierte man fruher Schleusen und Brunnenabdeckungen sowie Behaltnisse fur galvanische Bader und Sauren Die Anwendung des Theumaer Schiefers kann bis in das Mittelalter zuruckverfolgt werden Ein Beispiel sind Platten in der aus dem 14 Jahrhundert stammenden Gruft der Johanniskirche 1122 von Plauen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fruchtschiefer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Theumaer Schiefer in BauNetz mit falscher Altersangabe zur Metamorphose Literatur BearbeitenCarl Gabert Alexander Steuer Karl Weiss Die nutzbaren Gesteinsvorkommen Deutschlands Union Deutsche Verlagsgesellschaft Berlin 1915 Handbuch der Steinindustrie Band 1 darin Kapitel 7 S 147 174 Konigreich Sachsen von Carl Gabert S 153 154 Fruchtschiefersteinbruch bei Theuma In Plauen und das mittlere Vogtland Werte unserer Heimat Band 44 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1986 S 155 156 Walter Maresch Olaf Medenbach Gesteine Mosaik Verlag Munchen 1987 ISBN 3 576 10699 5 S 252 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Die Bezirke Dresden Karl Marx Stadt Leipzig Deutscher Kunstverlag Berlin 1990 ISBN 3 422 03016 6 unveranderter Nachdruck der 1965 in Leipzig erschienenen Ausgabe Heiner Siedel Ferdinand Heinz Der Abbau von Fruchtschiefer im Gebiet um Theuma und Tirpersdorf im sachsischen Vogtland und seine Verwendung In Veroffentlichungen des Museums fur Naturkunde Chemnitz Band 44 2021 S 87 124 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Sebastian Die Geologie des Erzgebirges Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 8274 2976 6 S 246 247 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fruchtschiefer amp oldid 227316140