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Um an einem Thermoelement Temperaturen zu messen mussen die fur die elektrischen Thermospannungen ursachlichen Thermokrafte der verwendeten unterschiedlichen Materialien meist sind dies Metalle oder Legierungen bekannt sein Die bei einer gegebenen Temperaturdifferenz erzielbare Thermospannung eines Thermoelementes ist umso grosser je grosser der Abstand der Metalle in der thermoelektrischen Spannungsreihe ist Die Thermospannung eines Thermoelementes ergibt sich aus der Temperaturdifferenz und der Differenz der Thermokrafte der beiden verwendeten Materialien Die Thermokraft ist eine temperaturabhangige Materialkonstante Die Thermospannungen der Werkstoffe werden in erster Naherung als Proportionalitatsfaktor gegenuber einem Referenzmaterial angegeben Als konstanter Faktor wird dabei vorausgesetzt dass nur eine geringe und in praktischen Anwendungen vernachlassigbare Abhangigkeit des Proportionalitatsfaktors von der absoluten Temperatur vorliegt was bei bestimmten Materialien und eingeschrankten Temperaturbereichen gewahrleistet ist Diese dann als Proportionalitatskonstante bezeichneter Faktor mit der Dimension mV K wird als Thermoempfindlichkeit k Wert oder k Faktor bezeichnet 1 In der thermoelektrischen Spannungsreihe werden sie analog zur elektrischen Spannungsreihe relativ zu Platin bezogen auf eine Temperaturdifferenz von 100 Kelvin angegeben Diese k Werte der Materialien gelten fur die Normaltemperatur von 273 K 0 C Werkstoff a in µV K bei 273 K 2 Bismut 72Konstantan 35Nickel 15Kalium 9 0Natrium 2 0Platin 0Quecksilber 0 6Kohlenstoff 3Aluminium 3 5Blei 4 0Rhodium 6Kupfer 6 5Gold 6 5Silber 6 5Cadmium 7 5Eisen 19Nichrome 25Antimon 47Germanium 300Silizium 440Tellur 500Selen 900Nichtlineare Thermospannungen bei niedrigen TemperaturenDie Thermospannungen konkreter Thermoelemente sind uber bestimmte Bereiche der Absoluttemperatur zwar oft nahezu linear von der Temperatur abhangig fur andere Bereiche treten jedoch teilweise starke Abweichungen auf So betragt der Wert von NiCr Ni Thermoelementen Typ K im Bereich von 0 bis 800 C 4 4 26 mV 100 K fallt jedoch hin zu niedrigeren Temperaturen stark ab und betragt bei 250 C nur noch 1 mV 100 K wie im nebenstehenden Diagramm der in der Farbe rosa gezeichneten Verlauf dargestellt Aber nicht nur bei tiefen Temperaturen treten Nichtlinearitaten auf So weisen beispielsweise Pt PtRh10 Thermoelemente Typ S bei Raumtemperatur einen Wert von etwa 0 65 mV 100 K auf der bei 1000 C auf Werte von 1 2 mV 100 K ansteigt Im linearen Bereichen konstanter k Werte dies ist durch Einschrankung auf einen hinreichend engen Temperaturbereich moglich ergibt sich die Thermospannung U zu U k a k b T 1 T 2 displaystyle U k mathrm a k mathrm b cdot T 1 T 2 mit k a k b displaystyle k mathrm a k mathrm b k Werte der beiden Metalle a und b und T 1 T 2 displaystyle T 1 T 2 Temperaturen der beiden Verbindungsstellen der Materialien Aufgrund der temperaturabhangigen k Werte liefern Thermoelemente uber einen grosseren Temperaturbereich kein temperaturproportionales Spannungssignal Diese Nichtlinearitat muss fur genaue Messungen berucksichtigt bzw kompensiert werden Fur gebrauchliche Thermoelement Kombinationen gibt es Tabellen in denen die Thermospannungen fur jede Temperatur in 0 1 Kelvin Schritten abgelesen werden kann Die Temperatur kann anhand dieser Tabellen bestimmt werden oder die Nichtlinearitat wird mit empirischen nur fur bestimmte Bereiche geltenden Formeln berucksichtigt Tabellen Grundwerte der Thermospannungen sind in der Norm IEC 60584 Teil 1 oder auch bei den Herstellern der Thermoelemente zu finden Siehe auch BearbeitenThermoelektrizitatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Thermocouple diagrams Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bernhard Frenzel Florian Gebhard Physik Formelsammlung Springer DE 2009 ISBN 3 8348 0875 X eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Seebeck Coefficients Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thermoelektrische Spannungsreihe amp oldid 226574681