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Karl Theophil Stengel 12 Juli 1905 in Bodersweier 9 Oktober 1995 in Bruhl Baden war ein deutscher Chorleiter Komponist und nationalsozialistischer Musikwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStengel war der Sohn eines Pfarrers Nach einem musikwissenschaftlichen Studium promovierte er mit einer Dissertation unter dem Titel Die Entwicklung des Klavierkonzerts von Liszt bis zur Gegenwart Am 6 November 1931 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 738 803 1 In der Zeit des Nationalsozialismus war er ab 1935 Mitglied der Reichsmusikkammer in der Fachschaft Musikerziehung Zunachst arbeitete er in der Rechtsabteilung spater war er Referent fur Abstammungsnachweise nach den Nurnberger Rassegesetzen und damit einer der Hauptverantwortlichen fur die Berufsverbote 1 Stengel wurde hauptsachlich bekannt als Co Autor des rassistischen Lexikons der Juden in der Musik zur Ausmerzung alles Fremdlandischen das er zusammen mit Herbert Gerigk herausgab Nach Angaben Gerigks hatte Stengel das meiste dazu beigetragen 2 Das Nachschlagewerk sollte Veranstalter von der versehentlichen Auffuhrung von Werken judischer und halbjudischer Komponisten abhalten alle judischen Musikausubenden erfassen hauptsachlich aber fest in der deutschen Musiktradition stehende Komponisten wie etwa Felix Mendelssohn Bartholdy und Gustav Mahler durch Lugen und bewusst falsche Quellenauslegung diffamieren und abwerten Schon kurz nach dem Anschluss Osterreichs am 13 Marz 1938 hatte er in der Presse auf die Verjudete Wiener Musik hingewiesen und Arnold Schonberg als Musikscharlatan der judischerseits oft als d e r Reprasentant der modernen Musik bezeichnet worden ist verunglimpft 3 Im Zweiten Weltkrieg gehorte Stengel von 1941 bis 1944 verschiedenen Einheiten der Sicherungstruppen der Feldgendarmerie Ersatzabteilung der Wehrmacht an wobei er vom 1 November 1942 bis Mai 1943 im Ghetto Litzmannstadt stationiert war 2 Daneben schrieb er weiterhin fur nationalsozialistische Musikzeitschriften beispielsweise im August 1942 uber Die Juden in der Musik in der Zeitschrift Die Volksmusik Obwohl seitens der zustandigen Stellen immer und immer wieder auf die allgemeine zersetzende Gefahr des Judentums hingewiesen wird und zudem feststeht dass der Krieg den das nationalsozialistische Deutschland jetzt um seinen Bestand fuhrt von dem Weltjudentum heraufbeschworen ist kann man zuweilen die Beobachtung machen dass eine restlose Ausmerzung der judischen Musik immer noch nicht erfolgt ist 4 1944 war Stengel als Unteroffizier der Feldgendarmerie WASt in Griechenland 2 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Stengel 1946 kurz in US Internierung 2 Uber seine Entnazifizierung ist nichts bekannt Anschliessend wurde er Musiklehrer und zog nach Heiligkreuzsteinach 2 Er starb 1995 in Bruhl Literatur BearbeitenEva Weissweiler Lilli Weissweiler Ausgemerzt Das Lexikon der Juden in der Musik und seine morderischen Folgen Dittrich Verlag Koln 1999 ISBN 3 920862 25 2 enthalt neben einer Entstehungs und Wirkungsgeschichte S 181 375 Theo Stengel Lexikon der Juden in der Musik Faksimile der Ausgabe Berlin 1940 Willem de Vries Sonderstab Musik Organisierte Plunderungen in Westeuropa 1940 45 Dittrich Koln 1998 ISBN 3 920862 18 X Josef Wulf Musik im Dritten Reich Eine Dokumentation Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1966 ro ro ro Taschenbuch 818 820 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Theophil Stengel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Der Zugriff der NSDAP auf die Musik Dissertation Rainer Sieb Osnabruck 2007 PDF Datei 1 60 MB Musik und Rassismus Skript von Gisela Probst Effah Einzelnachweise Bearbeiten a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 590 a b c d e Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 591 Theo Stengel Vor dem 13 Marz Verjudete Wiener Musik In Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung Jg 96 Nr 92 vom 21 April 1938 S 4 Sperrdruck gemass Vorlage online bei Zeitungsportal NRW Vollstandiges Zitat bei Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 591 Normdaten Person GND 121614204 lobid OGND AKS LCCN no99041723 VIAF 13168640 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stengel TheophilALTERNATIVNAMEN Stengel Karl Theophil vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 12 Juli 1905GEBURTSORT BodersweierSTERBEDATUM 9 Oktober 1995STERBEORT Bruhl Baden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theophil Stengel amp oldid 230628020