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Gottlob Sigismund Theodor Uhlig 15 Februar 1822 in Wurzen 3 Januar 1853 Dresden war ein deutscher Musiker Musikkritiker und Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Artikel gegen judische Musik 3 Der Briefwechsel mit Richard Wagner 4 Literatur 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTheodor Uhlig war der Sohn des Hornisten Carl Gottlob Uhlig beim Jagerbataillon in Wurzen 1 Zeitlebens galt er jedoch als nichtehelicher Sohn von Konig Friedrich August II von Sachsen Nach dem Tod seiner Eltern 1827 starb der Vater 1830 die Mutter kam er mit seiner alteren Schwester in das Militarwaisenhaus von Struppen bei Pirna Dort erkannte man seine Hochbegabung auf musischem Gebiet Mit 13 Jahren komponierte er beherrschte bereits mehrere Instrumente und trug auch schwierige Stucke auswendig vor Daraufhin forderten ihn u a Konig Anton und spater dessen Nachfolger Konig Friedrich August II mit Stipendien und Zuwendungen 1837 ging er an die Musikschule Dessau Hier studierte er Klavier und Violine und widmete sich der Komposition Nach dieser Zeit zog er 1840 nach Dresden wo der 19 jahrige 1841 erst eine Aspirantenstelle erhielt und bald darauf Geiger in der Dresdner Hofkapelle wurde Hier lernte er anlasslich der Premiere von Richard Wagners Oper Rienzi den Komponisten kennen und wurde einer seiner engsten Freunde und ein verlasslicher Helfer vor allem in Wagners Zurcher Exil Mit 25 Jahren heiratete Theodor Uhlig Caroline Buttner Ihnen wurden drei Kinder geboren Theodor Elsa und Siegfried Nach dem Dresdner Maiaufstand 1849 lebte Uhlig zeitweise in Paris Er komponierte Kammermusikstucke schrieb den Klavierauszug zu Lohengrin war Musikkritiker und publizierte in der Neuen Zeitschrift fur Musik sechs Artikel unter dem Titel Zeitgemasse Betrachtungen Dort polemisierte er unter anderem gegen Meyerbeer und die judische Musik und setzte sich fur die Ideen Wagners ein Dieser widmete Uhlig seine Schrift Oper und Drama Uhlig besuchte Wagner mehrmals in Zurich erkrankte an Tuberkulose und starb im Alter von 30 Jahren am 3 Januar 1853 Er hinterliess uber 80 Werke die meisten blieben ungedruckt 18 Original Kompositionen darunter Balladen Lieder Singspiele Orgelkonzerte Sinfonien Klavier Chor und Kammermusikwerke befinden sich im Besitz des Kulturhistorischen Museums Wurzen Sein intensiver Briefkontakt mit Wagner siehe unten gilt als historisch bedeutend Artikel gegen judische Musik BearbeitenDieser Artikel Uhligs erschien am 23 Juli 1850 in der Neuen Zeitschrift fur Musik und gilt als Vorlage fur Wagner dessen Artikel unter der Uberschrift Das Judentum in der Musik am 3 September 1850 in derselben Zeitschrift veroffentlicht wurde Uhlig schrieb unter anderem In der Musik vieler judischer Komponisten gibt es Stellen die fast alle nichtjudischen Musiker im gewohnlichen Leben und mit Bezugnahme auf die allbekannte judische Sprechweise als Judenmusik als ein Gemauschel bezeichnen Je nachdem in dieser Musik hier der Charakter des Edlen dort der des Gemeinen uberwiegt treten diese Stellen deren Eigentumlichkeit teils in der metrischen Gestaltung teils in einzelnen melodischen Tonfallen der musikalischen Phrase liegt hier nur wenig dort ganz auffallend hervor so z B bei Mendelssohn sehr gelind bei Meyerbeer dagegen in hochster Scharfe namentlich in seinen Hugenotten nicht minder auch in seinem Propheten Eben so wenig wie die ihnen analoge Sprechweise hat man diese Tonweise schon oder nur ertraglich da finden konnen wo sie wie bei Meyerbeer ganz unmittelbar an das erinnern was ich nicht anders denn als Judenschule zu bezeichnen weiss Robert Schumann spricht in Bezug auf zahlreiche Stellen in den Hugenotten von einem eigentumlich meckernden Rhythmus der vornehmlich Meyerbeers Musik auszeichnet Ich selbst spreche in Bezug auf jene altbekannten Stellen von einem hebraischen Kunstgeschmacke des Komponisten So besteht im Augenblick das tagliche Brot der Opernbesucher aus den Erzeugnissen Meyerbeers Flotows und einiger ihnen verwandter Geister von mehr oder weniger Spekulationstalent und das ist der beste Beweis fur die Zurechnungsfahigkeit des modernen Opernpublikums So ist es im Augenblicke in Deutschland wahrlich trubselig genug Der Briefwechsel mit Richard Wagner Bearbeiten nbsp Richard Wagner um 1860Uhlig und Wagner schrieben sich mehr als 100 Briefe Von besonderer Bedeutung sind die Briefe Wagners in den Jahren 1849 bis 1852 in denen er seine Revolutionsgesinnung und seine Intentionen zum Ring des Nibelungen den er ab 1851 zu konzipieren begann im Detail mitteilt Am 12 November 1851 erlauterte Wagner erstmals in einem Brief an Uhlig dass er beabsichtigt rund um die erste Siegfried Konzeption eine grosse Dramendichtung eine Tetralogie schreiben zu wollen und verdeutlichte seine Intentionen Mit dieser meiner neuen Konzeption trete ich ganzlich aus allem Bezug zu unsrem heutigen Theater und Publikum heraus ich breche bestimmt und fur immer mit der formellen Gegenwart Fragst Du mich nun was ich mit meinem Plane vorhabe Zunachst ihn ausfuhren soweit es in meinem dichterischen und musikalischen Vermogen steht Dies wird mich mindestens drei volle Jahre beschaftigen Meine Existenz lege ich somit ganz in die Hande Ritters Juli Ritter von der Wagner eine kleine Rente bezog An eine Auffuhrung kann ich erst nach der Revolution denken erst die Revolution kann mir die Kunstler und die Zuhorer zufuhren Die nachste Revolution muss notwendig unsrer ganzen Theaterwirtschaft das Ende bringen Sie mussen und werden alle zusammenbrechen dies ist unausbleiblich Aus den Trummern rufe ich mir dann zusammen was ich brauche Ich werde was ich bedarf dann finden Am Rheine schlage ich dann ein Theater auf und lade zu einem grossen dramatischen Feste ein Nach einem Jahre Vorbereitung fuhre ich dann im Laufe von vier Tagen mein ganzes Werk auf Mit ihm gebe ich den Menschen der Revolution dann die Bedeutung dieser Revolution nach ihrem edelsten Sinne zu erkennen Dieses Publikum wird mich verstehen das jetzige kann es nicht So ausschweifend dieser Plan ist so ist er doch der einzige an den ich noch mein Leben richten und trachten setze Erlebe ich seine Ausfuhrung so habe ich herrlich gelebt wenn nicht so starb ich fur was schones Nur dies aber kann mich noch erfreuen Literatur BearbeitenProgrammheft Theodor Uhlig Ehrung 1998 mit den beiden Festkonzerten am 7 Marz 1998 im Kulturhaus Schweizergarten Wurzen und am 8 Marz 1998 in der Aula des Gymnasiums St Augustin in Grimma Hinweis auf der Heft Ruckseite Aus Anlass des Festkonzertes 1998 erhalt die Musikschule Muldental den Namen Theodor Uhlig Wurzen 1998 12 Seiten Albrecht Wagner Theodor Uhlig Ein Kampferleben im Dienste des Freundes In Wurzen 961 1961 Festschrift zur Tausendjahrfeier Herausgegeben vom Rat der Stadt Wurzen und der Redaktion Der Rundblick Wurzen Wurzen 1961 S 97 99 256 Seiten Quellen BearbeitenDigitale Bibliothek Berlin Richard Wagner Werke Schriften und Briefe CD ROM Hrsg Sven Friedrich 2 Richard Wagner Briefe Ausgewahlt und kommentiert von Hanjo Kesting Piper Munchen Zurich 1983 ISBN 3 492 02829 1 ISBN 3 492 02829 2 Weblinks BearbeitenTheodor Uhlig Zeitgemasse Betrachtungen 1850 PDF 634 kB Wikimedia Commons sachsens museen entdecken de kultur in wurzen de PDF Einzelnachweise Bearbeiten Richard Klinkhardt im Programmheft Theodor Uhlig Ehrung 1998 Wurzen 1998 S 4 Rezension von Peter Jost Normdaten Person GND 117279757 lobid OGND AKS LCCN n82209452 VIAF 64779860 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Uhlig TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker Publizist und KomponistGEBURTSDATUM 15 Februar 1822GEBURTSORT WurzenSTERBEDATUM 3 Januar 1853STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Uhlig amp oldid 231305719