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Theodor Lenckner 14 Juli 1928 in Schwabisch Hall 5 November 2006 in Tubingen war Strafrechtswissenschaftler an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster und der Eberhard Karls Universitat Tubingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Schriften 4 Wurdigungen 5 WeblinksLeben BearbeitenLenckner als Pfarrerssohn im Hohenlohischen und im Brenztal aufgewachsen nahm im Wintersemester 1948 49 das Studium der Rechtswissenschaften an der Eberhard Karls Universitat in Tubingen auf das er im Herbst 1952 mit einer sehr gut bestandenen Ersten juristischen Staatsprufung abschloss Das Assessorexamen legte Lenckner im Fruhjahr 1957 in Stuttgart ab Er wurde 1957 mit einer von Wilhelm Gallas betreuten Dissertation uber den Prozessbetrug in Tubingen promoviert Bei dem Strafrechtswissenschaftler Horst Schroder habilitierte er sich an dessen Tubinger Lehrstuhl 1963 mit der Schrift Der rechtfertigende Notstand und erhielt die venia legendi fur Strafrecht und Prozessrecht 1964 wurde er Professor in Munster 1972 kehrte er an die Universitat Tubingen zuruck der er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1996 treu blieb Wahrend dieser Zeit engagierte er sich daruber hinaus in vielfaltiger Weise fur die Belange behinderter Menschen und war Vorstandsmitglied der Korperbehindertenforderung Neckar Alb e V KBF sowie Grundungsmitglied und Vorsitzender des Vereins Hilfe fur Behinderte in Mossingen 1999 wurde er fur seine wissenschaftlichen Verdienste und sein Engagement in der Behindertenfursorge mit dem Bundesverdienstkreuz 1 Klasse ausgezeichnet Er war seit dem Studium Mitglied der Tubinger Studentenverbindung Konigsgesellschaft Roigel Wissenschaftliches Wirken BearbeitenLenckner war ein bedeutender Dogmatiker des deutschen Strafrechts er hat mit seinen Lehren die bundesdeutsche Strafrechtsprechung und Strafrechtswissenschaft gleichermassen beeinflusst Sein Name ist besonders eng mit der Kommentierung des Strafgesetzbuchs im Strafrechtskommentar Schonke Schroder verbunden Lenckner fuhrte nach dem Tod von Horst Schroder dessen Kommentar zusammen mit drei anderen Schulern Peter Cramer Albin Eser und Walter Stree seines Lehrers fort von der 18 Auflage 1975 bis zur 27 Auflage 2006 Daruber hinaus liegen von ihm grundlegende und wegweisende auch international beachtete Arbeiten zu den Themen Schuldfahigkeit Amtstragerbegriff Notwehr Sinn und Zweck des Strafens sowie zu Problemen des Wirtschaftsstrafrechts Lenckner ist der Erfinder der beruhmten Lagertheorie beim Dreiecksbetrug Computerstrafrechts und Sexualstrafrechts vor Lenckner war ausserdem kriminalpolitisch als Mitglied des Professorenkreises aktiv der mit Alternativ Entwurfen in den 1960er und 1970er Jahren sich nachhaltig um eine fortschrittliche Reform des Straf und Strafprozessrechts bemuhte wobei Lenckner namentlich im Bereich des Schwangerschaftsabbruchs pragenden Einfluss ausubte Zu seinem 70 Geburtstag wurde Theodor Lenckner von Schulern und Kollegen mit einer Festschrift Munchen 1998 geehrt Schriften BearbeitenDer Prozessbetrug Dissertation Universitat Tubingen 1957 Der rechtfertigende Notstand Tubingen 1965 Strafe Schuld und Schuldfahigkeit In Goppinger Witter Hrsg Handbuch der forensischen Psychiatrie Band 1 Berlin 1972 S 3 Computerkriminalitat und Vermogensdelikte Heidelberg 1981 Schonke Schroder Kommentar zum StGB 18 Auflage neubearbeitet von Theodor Lenckner Peter Cramer Albin Eser Walter Stree Munchen 1976 bis 27 Auflage bearbeitet von Theodor Lenckner Albin Eser Walter Stree Jorg Eisele Gunter Heine Walter Perron und Detlev Sternberg Lieben unter Mitarbeit von Ulrike Schittenhelm Munchen 2006 Neben diesen Monographien hat Lenckner eine Vielzahl von Aufsatzen und Urteilsanmerkungen veroffentlicht Ein vollstandiges Verzeichnis der bis 1998 erschienenen Schriften von Lenckner findet sich in Eser Schittenhelm Schumann Hrsg Festschrift fur Theodor Lenckner Munchen 1998 S 871 874 Wurdigungen BearbeitenUlrich Weber Impulse fur die Strafrechtsreform Zur Emeritierung des Gesetzbuch Kommentators Prof Dr Theodor Lenckner Schwabisches Tagblatt vom 4 Oktober 1996 Peter Cramer Theodor Lenckner zum 70 Geburtstag Neue Juristische Wochenschrift 1998 S 2104 Heribert Schumann Theodor Lenckner zum 70 Geburtstag Juristenzeitung 1998 S 720 Fritjof Haft Theodor Lenckner zum 75 Geburtstag Neue Juristische Wochenschrift 2003 S 2076 Joachim Vogel Nachruf auf Theodor Lenckner Juristenzeitung 2006 S 1167 Jorg Eisele Theodor Lenckner Neue Juristische Wochenschrift 2007 S 38 Ulrich Weber Lenckner Theodor in Baden Wurttembergische Biographien Band IV Hrsg von Fred Ludwig Sepaintner Stuttgart 2007 S 205 207 Edward Schramm Erinnerungen an Theodor Lenckner in Eric Hilgendorf Hrsg Die deutschsprachige Strafrechtswissenschaft in Selbstdarstellungen Berlin New York 2010 S 661 690 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Theodor Lenckner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Verein Hilfe fur BehinderteNormdaten Person GND 120221810 lobid OGND AKS LCCN n82140055 VIAF 69754575 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lenckner TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Strafrechtswissenschaftler der Universitat TubingenGEBURTSDATUM 14 Juli 1928GEBURTSORT Schwabisch HallSTERBEDATUM 5 November 2006STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Lenckner amp oldid 224277473