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Theodor Theo Gerardy 3 August 1908 in Euskirchen 19 Juni 1986 in Hannover war ein deutscher Geodat Papierhistoriker Wasserzeichen und Inkunabelforscher Mitbegrunder der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Papierhistoriker IPH sowie Mitbegrunder der Gauss Gesellschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Nachlass 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGerardy legte 1930 die Landmesserprufung ab und entwickelte sich zu einem der fuhrenden Geodaten seiner Zeit Ab 1954 leitete er das grosste niedersachsische Katasteramt in Hannover Er fuhrte zahlreiche technische und verwaltungsmassige Neuerungen durch und hatte grosse Verdienste um das Vermessungs und Katasterwesen sowie auf dem Gebiet der Grundstucksschatzung 1972 wurde er zum Leitenden Vermessungsdirektor ernannt und trat im folgenden Jahr in den Ruhestand Bekannt wurde er auch durch bedeutende Veroffentlichungen zur Verkehrswertermittlung von Grundstucken Sein Buch Praxis der Grundstucksbewertung wurde im Liegenschaftswesen ein Standardwerk 1 Thema seiner Dissertation waren 1952 die Gausssche Triangulation des Konigreichs Hannover und die preussischen Grundsteuermessungen 1953 begann Gerardy mit der Sammlung von Material fur den Gauss Gedenkband der zum 100 Todestag des Gelehrten 1955 erschien 2 Anschliessend ging er an die Ordnung und Katalogisierung des Nachlasses von Carl Friedrich Gauss in der UB Gottingen 3 Diese Arbeit fuhrte ihn zur Wasserzeichenkunde Gerardy leistete fur diese Historische Hilfswissenschaft wesentliche methodische Beitrage zur Wiedergabegenauigkeit von Wasserzeichen 4 befasste sich mit Fragen der Fachterminologie 5 mit der fotografischen Registrierung von Wasserzeichen 6 und empfahl die Abreibungsmethode als detailgenaues Verfahren zur Wasserzeichendokumentation 7 Wegweisend waren seine Uberlegungen zur rechnergestutzten Erfassung von Wasserzeichenbelegen die er in seinem letzten Lebensjahr publizierte und personlich nicht mehr in vollem Umfang ausbauen konnte 8 Es wird darin die genaue Erfassung verschiedener Siebparameter Lage der Siebseite Zahl der Kettlinien Ermittlung der Rippzahl Abmessungen des Wasserzeichens vorgeschlagen um so eine Datenbasis fur die maschinelle Auswertung zu schaffen und geeignete Teilmengen selektieren zu konnen In kritischer Auseinandersetzung mit Gerhard Piccard 9 hatte er bereits 1965 Vorschlage zur Ordnung einer Wasserzeichensammlung unterbreitet 10 welche sich in der Folge fur den Aufbau von Wasserzeichendatenbanken ebenfalls als sehr hilfreich erweisen sollten 11 Mit wasserzeichenkundlichen Untersuchungen beteiligte er sich an der Inkunabelforschung im Hinblick auf das Missale speciale 12 und die Druckgeschichte und die Datierung 13 des Mainzer Catholicons 14 Gerardy gehorte 1959 zu den zwolf Grundungsmitgliedern der International Association of Paper Historians 15 1963 1976 war er Vizeprasident dieser Organisation und hatte von 1967 bis 1976 die Schriftleitung des Mitteilungsblattes IPH Information inne Veroffentlichungen BearbeitenDie Gauss sche Triangulation des Konigreichs Hannover 1821 1844 und die preussischen Grundsteuermessungen 1868 1873 Diss d T H Hannover Institute fur Geodasie und Photogrammetrie der Technischen Hochschule Hannover 1952 Zur Methodik der Wasserzeichenforschung In Papiergeschichte 6 1956 Nr 2 S 14 20 Die Hollandia Wasserzeichen von F C Drewsen amp Sohn 1822 1835 Versuch eines neuartigen Kataloges In Papiergeschichte 8 1958 Nr 1 S 1 8 Sammeln Ordnen und Katalogisieren von Wasserzeichen In Papiergeschichte 9 1959 Nr 1 S 1 12 Zur Gebrauchsdauer der Papierformen und des Papiers In Papiergeschichte 11 1961 Nr 1 S 9 13 Der Stand der Gaussforschung Gauss Gesellschaft e V Gottingen 1964 Datieren mit Hilfe von Wasserzeichen beispielhaft dargestellt an der Gesamtproduktion der schaumburgischen Papiermuhle Arensburg von 1604 1650 Schaumburger Studien Heft Grimme Buckeburg 1964 Der Identitatsbeweis bei der Wasserzeichendatierung In Archiv fur Geschichte des Buchwesens Bd 9 1968 Sp 733 778 Gallizianimarke Krone und Turm als Wasserzeichen in grossformatigen Fruhdrucken In Gutenberg Jahrbuch 1971 S 11 23 Katalog des WZ Galliziani Marke In IPH Information 5 1971 Nr 3 S 66 73 Wasserzeichen in alten Papieren In Dag Ernst Petersen Hrsg Das alte Buch als Aufgabe fur Naturwissenschaft und Forschung Wolfenbuttel 1977 S 117 138 Die Beschreibung des in Manuskripten und Drucken vorkommenden Papiers In Les materiaux du livre manuscrit Brill Leiden 1980 37 51 Das Papier der Seckelmeisterrechnungen von Freiburg i Ue 1402 1465 SPH Schweizer Papierhistoriker Schinznach Bad 1980 Zum Stande der Catholicon Datierung In IPH Information Bd 17 1983 Nr 1 S 2 7 Zur Methodik des Datierens von Fruhdrucken mit Hilfe des Papiers In Ars impressoria Entstehung und Entwicklung des Buchdrucks Saur Munchen 1986 S 47 64 mit anderen Autoren Praxis der Grundstucksbewertung Die Enzyklopadie der Wertermittlung Loseblattsammlung ISBN 978 3789218002 Literatur BearbeitenHenk Voorn Dr Theo Gerardy 1908 1986 In IPH Information 20 1986 Nr 3 4 S 97 98 Henk Voorn Severin Corsten Gerardy Theo In Lexikon des gesamten Buchwesens Bd 3 1991 S 138Nachlass BearbeitenWasserzeichensammlung Theo Gerardy in der Koniglichen Bibliothek der Niederlande in Den Haag 16 Zentralarchiv deutscher Mathematiker NachlasseWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Theo Gerardy im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Theo Gerardy Praxis der Grundstucksbewertung Verlag Moderne Industrie Munchen 1971 2 Aufl 1975 3 neu bearb u erw Aufl 1980 C F Gauss und die Landesvermessung in Niedersachsen Hrsg von der Niedersachsischen Vermessungs und Katasterverwaltung Hannover 1955 Christian Ludwig Gerling an Carl Friedrich Gauss 60 bisher unveroffentlichte Briefe Hrsg von Theo Gerardy Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1964 Theo Gerardy Mit welcher Genauigkeit konnen Wasserzeichen wiedergegeben werden In Papiergeschichte 12 1962 Nr 3 S 25 31 Theo Gerardy Terminologie des Schopfgerats In IPH Information 2 1963 Nr 3 S 4 5 Theo Gerardy Die fotografische Registrierung von Wasserzeichen In Papiergeschichte 16 1966 Nr 5 6 S 22 25 Theo Gerardy Abreiben eine vorzugliche Methode zur Abbildung von Wasserzeichen In IPH Information 15 1981 Nr 2 S 48 51 Theo Gerardy Die Erschliessung einer Wasserzeichensammlung mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung In Das Papier 40 1986 Nr 2 S 49 55 Gerhard Piccard Die Wasserzeichensammlung II Die papiergeschichtliche Sammlung und ihre Ordnung In Papiergeschichte 15 1965 Nr 1 2 S 14 21 Theo Gerardy Die Wasserzeichensammlung I Der Aufbau einer Wasserzeichensammlung In Papiergeschichte 15 1965 Nr 1 2 S 7 14 Theo Gerardy Ordnungsprinzipien einer Wasserzeichensammlung In IPH Information 8 1974 Nr 1 S 5 20 Theodor Gerardy Zur Datierung des mit Gutenbergs kleiner Psaltertype gedruckten Missale speciale In Archiv fur Geschichte des Buchwesens Bd 5 1964 Sp 399 415 Theo Gerardy Wann wurde das Catholicon mit der Schluss Schrift von 1460 GW 3182 wirklich gedruckt In Gutenberg Jahrbuch 1973 S 105 126 Theo Gerardy Zum Stande der Catholicon Datierung In IPH Information 17 1983 Nr 1 S 2 7 Henk Voorn Die ersten Zwolf Zur Fruhgeschichte der IPH In Papiergeschichte n Harrassowitz Wiesbaden 1996 S 11 16 Albert J Elen Die Wasserzeichensammlung Dr Ing Theo Gerardy In IPH Information 22 1988 Nr 4 S 160 164 Normdaten Person GND 129535753 lobid OGND AKS LCCN no2008171931 VIAF 70011525 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerardy TheoALTERNATIVNAMEN Gerardy TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Geodat und PapierhistorikerGEBURTSDATUM 3 August 1908GEBURTSORT EuskirchenSTERBEDATUM 19 Juni 1986STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theo Gerardy amp oldid 214050177