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Der Texasspecht Dryobates scalaris Syn Picoides scalaris ist ein kleiner im sudwestlichen Nordamerika beheimateter Buntspecht aus der Unterfamilie der Echten Spechte Picinae Er ist sehr nahe mit dem Nuttallspecht verwandt mit dem er in einigen Regionen sympatrisch vorkommt und dort auch gelegentlich hybridisiert Auch der heimische Kleinspecht Dendrocopos minor ist ein enger Verwandter dieses nearktischen Spechtes Von insgesamt 14 beschriebenen Unterarten gelten 8 zurzeit als allgemein anerkannt 1 Wegen seines Vorkommens in ariden Gebieten wird dieser Specht auch haufig Kaktusspecht genannt TexasspechtTexasspecht Dryobates scalaris SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung DryobatesArt TexasspechtWissenschaftlicher NameDryobates scalaris Wagler 1829 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 1 1 Verwechslungsmoglichkeiten 1 2 Wanderungen 1 3 Lebenserwartung 2 Systematik 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Nahrung und Nahrungserwerb 5 Brutbiologie 6 Bestand und Bestandtrends 7 Literatur 8 Quellen 8 1 Zitierte Quellen 9 WeblinksAussehen Bearbeiten nbsp Weiblicher TexasspechtDer Texasspecht ist dem Nuttallspecht ausserst ahnlich die nordlichen Unterarten gleichen ihm auch in der Grosse sind aber um rund 25 Prozent leichter als dieser Nordliche und nordostliche Texasspechte weisen eine Korperlange von durchschnittlich 17 18 Zentimetern auf Vertreter sudlicherer Populationen sind etwas kleiner und dunkler Die in Belize brutende Unterart Picoides scalaris leucoptilurus ist mit maximal 15 Zentimetern Gesamtlange am kleinsten 2 Der Texasspecht ist ein typischer Buntspecht mit schwarz weiss kontrastierender Gefiederfarbung Die Mannchen tragen eine rote Scheitel und Hinterhauptskappe Das Ruckengefieder beider Geschlechter ist auf schwarzem Grund deutlich leiterformig weiss gebandert die Unterseite ist bis auf die meist hell cremegelben deutlich schwarz getropften Flankenbereiche fast rein weiss Der Oberschwanz ist schwarz die ausseren Steuerfedern weisen eine breite weisse Banderung auf die Unterseite aller Steuerfedern ist breit weiss gebandert Schnabel und Iris sind dunkel Fusse und Zehen schiefergrau Eine breite schwarze Maske bedeckt den mittleren Wangenbereich der darunterliegende schwarze Bartstreif ist von ihr durch ein weisses Feld deutlich abgesetzt Gesichtsmaske und Bartstrief sind bei den nordlich verbreiteten Unterarten verbunden bei den im Suden des Verbreitungsgebietes lebenden nur angedeutet oder gar nicht Beide haben keine Verbindung zum schwarzen Nackengefieder Die Gefiederfarbung der Weibchen ist etwas weniger kontrastreich die Cremetonung des Flankengefieders ist ausgedehnter und deutlicher Auffalligstes Geschlechtsbestimmungsmerkmal ist jedoch die ganzlich schwarze Farbung des Scheitel und Nackengefieders der Weibchen Das Gefieder juveniler Texasspechte ahnelt stark dem Weibchengefieder allerdings tragen beide Geschlechter rote Scheitelabzeichen die bei weiblichen Jungvogeln aber oft nur aus einigen wenigen roten Federn bestehen Die Geschlechtsbestimmung juveniler Texasspechte ist feldornithologisch problematisch Verwechslungsmoglichkeiten Bearbeiten Der Texasspecht ist sehr leicht mit dem Nuttalspecht zu verwechseln Insgesamt ist der Nuttallspecht dunkler und wuchtiger die Leiterzeichnung am Rucken ist verwaschener die Weisssegmente sind meist schmaler und mit Grau durchsetzt Im Gesichtsfeld uberwiegt beim Texasspecht Weiss beim Nuttallspecht jedoch Schwarz der Bartstreif hat beim Texasspecht keine Verbindung zum dunklen Nackengefieder Der in manchen Regionen ebenfalls sympatrisch vorkommende kleine Dunenspecht unterscheidet sich deutlich durch die ungestreift schwarze aussere Rucken und Schulterpartie sowie durch die zeichnungslose fast reinweisse Unterseite Das rote Kopfabzeichen ist beim mannlichen Dunenspecht auf eine kleine Hinterhauptskappe reduziert Wanderungen Bearbeiten Der Texasspecht ist weitgehend ortstreu Jungvogel scheinen sich in grosser Nahe zum Geburtsort wieder anzusiedeln doch fehlen genauere Untersuchungen zur Jugenddismigration Brutvogel sehr hoch gelegener Gebiete wandern im Winter kleinraumig vertikal Lebenserwartung Bearbeiten Es liegen nur sehr wenige Wiederfunde beringter Texasspechte vor Der alteste bisher wiedergefundene Vogel war 4 Jahre und sechs Monate alt Systematik BearbeitenDer Texasspecht gehort zu einer kleinen Gruppe kleiner nearktischer Spechte von denen wahrscheinlich auch der palaarktische Kleinspecht Dendrocopos minor abstammt Hybridisation ist mit dem Dunenspecht und mit dem Nuttallspecht belegt 3 Meist wird der Texasspecht der Gattung Picoides zugeordnet fruher war er in der Gattung Dryobates eingereiht ein Gattungsname der auch heute wieder diskutiert wird und gelegentlich fur den Kleinspecht Dryobates minor Anwendung findet Aktuell 2016 wird der Texasspecht gemeinsam mit funf anderen kleinen Buntspechten in die Gattung Dryobates gestellt Vom Texasspecht wurden bis zu 14 Unterarten beschrieben Zumindest 8 finden gegenwartig allgemeine Anerkennung Die grosste Aufsplitterung in verschiedene Subspezies besteht in den sudlicheren Brutgebieten Mexikos und in den mittelamerikanischen Staaten In den USA ist die Unterart D s cactophilus verbreitet sie ist ausser durch ihre Grosse vor allem durch die breiten weissen Leitersprossenabzeichen im Ruckengefieder auffallig die der Art auch den englischen Namen Ladder backed Woodpecker gaben Die folgende Darstellung folgt Hans Winkler et al 4 Dryobates scalaris cactophilus Oberholser 1911 Grosster Teil des Verbreitungsgebietes sudliche USA bis Sudmexiko oben beschrieben D s eremicus Oberholser 1911 Nordliches Niederkalifornien Grosser als cactophilus langerer Schnabel und langerer Schwanz Wirkt insgesamt dunkler durch breitere dunkle Banderungen D s lucasanus Xantus 1860 Sudliches Niederkalifornien Kleiner und heller als eremicus D s graysoni Baird SF 1874 Tres Marias Inseln sehr ahnlich lucasanus doch geringfugig kleiner Unterseite leicht lederbraunlich Brust nur geringfugig dunkel gestrichelt D s sinaloensis Ridgway 1887 Sudliches Sonora bis Guerrero sudwestliches Puebla und zentrales Oaxaca Ahnlich aber kleiner als cactophilus Bartstreif mehrfach unterbrochen Unterseite eher gestrichelt als getupft D s scalaris Wagler 1829 Chiapas und Veracruz Ahnlich cactophilus Die Stirn ist gelbbraunlich die Brust eng gestrichelt D s parvus Cabot 1845 Yucatan Kleiner als die Nominatform Schwarze Stirn Bartstreif kaum unterbrochen Breite schwarze Banderung am Rucken Flanken ebenfalls deutlich gebandert D s leucoptilurus Oberholser 1911 Belize Guatemala bis nordostliches Nicaragua Die kleinste Unterart Relativ dunkel auf der Oberseite und sehr hell fast weiss auf der Unterseite Fast ungezeichnete Flanken Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Texasspecht VerbreitungDer Texasspecht ist in ariden und semiariden Gebieten der sudwestlichen USA in fast ganz Mexiko inklusive fast der ganzen Baja California sowie punktuell in einigen anderen mittelamerikanischen Staaten insbesondere in Guatemala und Honduras als Brutvogel vertreten Er besiedelt in seinen US amerikanischen Verbreitungsgebieten vor allem mit Josua Baumen verschiedenen Opuntien und Mesquite Strauchern bewachsene Halbwusten in hoher gelegenen Gebieten und dort wo kein Konkurrenzdruck durch andere Baumspechte besteht kommt er auch in Kiefern Eichen Mischwaldern vor regional brutet die Art auch in Wacholder und Akazienbestanden Flussbegleitende Geholze werden meist nur dann besiedelt wenn der Nuttallspecht nicht vorkommt gelegentlich kommt es aber in solchen Habitaten sowie in hoher gelegenen Eichen Kiefernwaldern zur Sympatrie dieser beiden Spechte Eine deutliche Bevorzugung einer gewissen Hohenstufe wurde bislang nicht festgestellt Brutreviere der Texasspechte liegen sowohl auf Meeresniveau als auch in Hohenlagen uber 2000 Metern Die hochstgelegenen Brutvorkommen durften sich im Hochland von Mexiko auf uber 2600 Metern Hohe befinden Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenTexasspechte ernahren sich hauptsachlich insektivor von Kafern und deren holzbewohnenden Larven Ameisen Raupen Fliegen und Lausen Vegetarische Nahrung in Form von Beeren Obst Koniferensamen oder Nussen wird bei entsprechendem Angebot aufgenommen spielt aber insgesamt nur eine untergeordnete Rolle Texasspechte finden ihre Beutetiere durch emsiges gewandtes Absuchen der Stamm und Astoberflachen durch Bohren und Stochern seltener durch Aufhammern oberflachlich liegender Larvengange Zwischen den Geschlechtern wurden signifikante Unterschiede in der Bevorzugung verschiedener Nahrungspflanzen festgestellt Mannchen suchen zwischen Oktober und Juni bevorzugt Opuntien vornehmlich Opuntia fulgida auf und halten sich ausserhalb dieser Zeit in Mesquite Strauchern und Josuabaumen auf wahrend Weibchen das ganze Jahr uber Mesquite Straucher bevorzugen Die Weibchen suchen ihre Nahrung haufiger auf kleinen schwachen Asten in grosserer Hohe wahrend Mannchen bevorzugt den mittleren Stamm und unteren Kronenbereich zur Nahrungssuche wahlen 5 Brutbiologie BearbeitenTexasspechte werden im ersten Lebensjahr geschlechtsreif Sie fuhren wahrscheinlich eine uberwiegend monogame Brutsaisonehe nahere Details sind jedoch nicht bekannt Die Balz beginnt bereits im Spatherbst und Fruhwinter mit langen Rufreihen Trommelfolgen und Hohlenbau Bis auf die sehr hochgelegenen Brutgebiete scheint die Paarbildung in den meisten Brutgebieten bereits Ende Februar Mitte Marz abgeschlossen zu sein Die Nisthohle wird in der Regel jedes Jahr neu in verschiedenen meist bereits kernfaulen Baumen oder in solchen mit sehr weichem Holz angelegt Weiden und Pappeln uberwiegen als Hohlenbaume aber auch in Eichen Kiefern und Akazien werden Nisthohlen angelegt nicht selten auch in Kakteen vornehmlich in Saguaros Carnegiea gigantea sowie in verschiedenen Yucca Arten Am Nisthohlenbau scheinen sich die Mannchen starker zu beteiligen als die Weibchen Die Nisthohle liegt meist uber zwei Meter hoch das Einflugloch ist oft etwas hochoval mit einem Durchmesser von etwa 4 Zentimetern die Innenraumtiefe liegt bei ungefahr 30 Zentimetern Die glanzend weissen oder etwas cremeweissen Eier sind langsoval und weisen eine mittlere Grosse von 21 16 Millimetern auf ein Vollgelege besteht aus 4 5 2 7 Eiern Texaspechte bruten nur einmal im Jahr nur bei fruhem Gelegeverlust kommt es zu einem Nachgelege Die ersten Vollgelege werden in den sudlichen Brutgebieten Ende Marz festgestellt weiter im Norden sowie in hochgelegenen Regionen erst gegen Mitte bis Ende April Die Legeperiode dauert bis in den Mai Junigelege sind meist Nachgelege Uber Brutdauer und Nestlingsaufzucht liegen keine belastbaren Daten vor bei verwandten Arten betragt die Brutdauer etwa 12 die Nestlingszeit 15 20 Tage Bestand und Bestandtrends BearbeitenDer Bestand des Texasspechtes gilt zurzeit als ungefahrdet Die Gesamtpopulation wird auf uber 2 Millionen Individuen geschatzt 6 Staatenubergreifende Populationseinschatzungen bestehen nicht fur Texas wurden jedoch recht signifikante Bestandsruckgange festgestellt uber deren Ursache nichts bekannt ist 7 Literatur BearbeitenFactsheet auf BirdLife International Peter E Lowther Ladder backed Woodpecker Picoides nuttallii In The Birds of North America No 555 A Poole and F Gill eds The Birds of North America Inc Philadelphia PA Issue 555 no pagecount Roger T Peterson Western Birds Houghton Mifflin Co Boston 1990 S 224 229 Amy C Weibel William S Moore Molecular Phylogeny of a Cosmopolitan Group of Woodpeckers Genus Picoides Based on COI and cyt b Mitochondrial Gene Sequences In Molecular Phylogenetics and Evolution 22 1 2002 S 65 75 PDF 112kb abgerufen am 30 November 2013 Hans Winkler David A Christie David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 ISBN 0 395 72043 5 Quellen BearbeitenZitierte Quellen Bearbeiten Lowther 2001 Systematics Lowther 2001 Systematics Lowther 2001 Systematics Winkler et al 1995 S 284 Lowther 2001 Food Habits factsheet birdlife 2007 census 2003 Lowther 2001 Population StatusWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Texasspecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dryobates scalaris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 17 September 2013 Texasspecht Dryobates scalaris bei Avibase Texasspecht Dryobates scalaris auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Texasspecht Dryobates scalaris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Texasspecht amp oldid 236938660