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Tanzmedizin ist Sportmedizin fur Tanzer die mehr beinhaltet als Orthopadie und sich unter anderem auch um kardiovaskulare Aspekte Psyche und Ernahrung kummert 1 Sie dient der Pravention und Therapie typischer Tanzverletzungen und Dauerschaden Das Wiedererlangen der vollstandigen Funktionsfahigkeit nach einer Verletzung steht dabei im Vordergrund Fehlbelastungen im Tanz sind haufige Ursache gesundheitlicher ProblemeInhaltsverzeichnis 1 Thematik 2 Typische Berufskrankheiten bei Tanzern 2 1 Im klassischen Ballett 2 2 Im Zeitgenossischen Buhnentanz Ballett Modern Contemporary 2 3 Im Jazz und Showdance 2 4 Im Stepptanz Tap Dance 3 Korperliche Voraussetzungen fur professionellen Tanz 3 1 Hufte 3 2 Kniegelenk 3 3 Fuss 3 4 Wirbelsaule 4 Quellenangaben 5 Literatur 6 WeblinksThematik BearbeitenTanzer nutzen ihren Korper als Werkzeug fur den Tanz Ausdrucksvoller Tanz ist nur moglich wenn dieses Werkzeug funktioniert Tanzmedizin bietet dem Tanzer die Basis diese Funktionalitat aufrechtzuerhalten indem sie ihm zum einen das Wissen um die funktionellen Zusammenhange vermittelt und zum anderen die Methoden zur Verfugung stellt gestorte Funktionalitat wiederherzustellen sowie die Ursachen der Funktionsstorungen zu erkennen und effektiv zu behandeln Davon ausgehend ist ein wichtiges Tatigkeitsfeld der Tanzmediziner die Vermittlung von tanzmedizinischem Wissen an Tanzer und Tanzpadagogen Tanzmediziner werden beratend tatig wenn es darum geht die Eignung des Korpers fur professionellen Tanz zu beurteilen Den hohen Anforderungen die der Beruf des Tanzers an den Korper stellt ist nicht jeder gesunde Korper gewachsen und ein Missverhaltnis zwischen den korperlichen Voraussetzungen und den Anforderungen bildet die Basis fur dauerhafte gesundheitliche Probleme von Tanzern Typische Berufskrankheiten bei Tanzern BearbeitenIm klassischen Ballett Bearbeiten chronische Verletzungen und Uberlastungen des Physikalischen Apparats besonders der Fusse Spitzentanz Knie Hufte Auswartsdrehung und des unteren Ruckens niedriger Blutdruck Tanzen verlangsamt den Stoffwechsel Die Leistung besteht aus Leistungsspitzen unterbrochen von Pausen Druckschadigung von Nerven an der Innenseite des Fusses Tarsaltunnelsyndrom mit Kribbeln Gefuhlsstorungen und Muskelschwache Ursache ist eine verstarkte Kippung auf die Fussinnenseite bei forciertem en dehors Auswarts Auch zu enge Schuhe und Schuhbander konnen durch Druck ein Tarsaltunnelsyndrom auslosen Kleine Fusse werden vielerorts immer noch als anzustrebendes Ideal betrachtet so dass Tanzerinnen oft von der Kindheit an in zu kleinen abschnurenden Schuhen tanzen Im Zeitgenossischen Buhnentanz Ballett Modern Contemporary Bearbeiten Je nach Stilrichtung des modernen Tanzes unterscheiden sich Trainingsbedingungen Belastungen und damit auch die typischen Erkrankungen der Tanzer Je nach Stilart mussen akrobatische Elemente Falltechniken oder Krafttraining der Arme gesondert trainiert werden Verstauchung des Sprunggelenkes Supinationstrauma Frakturen von Zehen und Mittelfuss durch das Barfuss Tanzen akute Verletzungen der Knie insbesondere Zerrungen und Zerreissungen der Seitenbander Kreuzbandverletzungen und Meniskusrisse oder quetschungen Blockaden der Wirbelsaule in allen Bereichen durch schwingende ungefuhrte und nicht ausreichend muskular kontrollierte Bewegungen chronische Verletzungen und Uberlastungen der Fusse Knie Hufte s o aber auch des gesamten Ruckens sowie der Schultern und Handgelenke Im Jazz und Showdance Bearbeiten Verstauchung des Sprunggelenkes Supinationstrauma Muskelverletzungen besonders im Ruckenbereich im Ober und Unterschenkel Chronische Uberlastungen der Knie z B Reizungen des Kapsel Band Systems des unteren Ruckens und der Schultern Im Stepptanz Tap Dance Bearbeiten Gesteppt wird auf verhaltnismassig harten Boden um den gewunschten Klang zu erzeugen Die Tanztechnik erfordert eine bestandige Entlastung der Ferse Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist dagegen ein standiges Hochziehen der Fussspitze in die Flexposition nicht erforderlich sondern sogar behindernd fur eine flexible und professionelle Stepptechnik Vielmehr hangt der Fuss im unbelasteten Bein locker im Fussgelenk Die Technik wird zu 90 Prozent aus der Hufte bzw dem Knie initiiert Dies ermoglicht lockere isolierte Bewegungen aus dem Fuss und Sprunggelenk Dabei werden Fusse und Beine einer besonderen Belastung ausgesetzt Die Folgen sind Achillessehnenreizung durch das standige Arbeiten auf dem Ballen uberlastet die Wadenmuskulatur und die Achillessehne Reizung der Mittelfussknochen Durch den harten Boden kann das Fussquergewolbe uberstrapaziert werden Die physiologische Fussform verandert sich und die Hauptbelastung verlagert sich Folge ist ein erworbener Senkfuss auch Ermudungsbruche der Mittelfussknochen Marschfrakturen kommen vor Uberlastungen der Knie mit relativ fruh einsetzenden Knorpelschaden durch wiederholte Stauchungsbelastung Korperliche Voraussetzungen fur professionellen Tanz BearbeitenHufte Bearbeiten nbsp en dehors Auswarts im Klassischen TanzTanzer benotigen eine aussergewohnliche Beweglichkeit im Huftgelenk Die Flexibilitat des Gelenks muss in alle Richtungen deutlich uber dem normalen Bewegungsradius liegen Die Ausdrehung der Beine en dehors auch Auswarts genannt ist in fast allen Tanzstilen vertreten Im klassischen Ballett ist ein ausreichendes en dehors fur die saubere Durchfuhrung der Bewegungen wichtige Voraussetzung Die Aussenrotation des Beines wird wesentlich von der Aussenrotationsfahigkeit der Hufte bestimmt Die Rotation des Unterschenkels gegenuber dem Oberschenkel im Knie ist anatomisch deutlich enger begrenzt nach aussen ca 20 nach innen ca 10 und auch durch fruhes Training nur wenig zu beeinflussen Ein forciertes Training dieser Beweglichkeit ist nicht sinnvoll da es im Falle des Erfolges zu einem deutlichen Stabilitatsverlust im Knie fuhren wurde Die Aussenrotation im Huftgelenk ist von mehreren Faktoren abhangig Entscheidend fur die Auswartsdrehung des Huftgelenks sind die Achsen und Winkel des huftgelenknahen Endes der Oberschenkelknochen des Schenkelhalses 2 Ausrichtung und Tiefe der Gelenkpfanne sowie die Stellung des Gelenkkopfes spielen ebenfalls eine Rolle Der Antetorsionswinkel das Winkelmass in der horizontalen Ebene zwischen Schenkelhals und Oberschenkelknochen entscheidet massgeblich uber die Grosse des en dehors Dieser Winkel liegt im Durchschnitt bei ca 13 Grad Je kleiner er ist desto grosser die angeborene Ausdrehfahigkeit Zahlreiche Bander stabilisieren und schutzen das Huftgelenk und schranken so auch dessen Beweglichkeit ein Das starkste Band des Korpers das Ligamentum iliofemorale Darmbeinschenkelband auch Y Band genannt befindet sich an der Vorderseite des Huftgelenks Ein Teil dieses Bandes spannt sich bei der Aussenrotation und begrenzt so das en dehors Durch fruhen Trainingsbeginn kann dieses Band noch an Elastizitat gewinnen und das Auswarts kann deutlich vergrossert werden Mit Ende der Pubertat ist die Beeinflussbarkeit abgeschlossen Viele Muskeln sind an der Bewegung im Huftgelenk beteiligt Hilfreich ist es die Antagonisten der aussenrotierenden Muskulatur aktiv zu entspannen So wird das en dehors bis an die vom Knochenbau und der Bandstruktur vorgegebenen Grenzen trainiert Nach der Pubertat ist dies der wichtigste Mechanismus zur Verbesserung des Auswarts Bestimmung des Auswarts Der zu Untersuchende liegt auf dem Bauch streckt beide Beine aus Knie parallel Ein Knie Testseite wird im rechten Winkel gebeugt Der gesuchte Winkel ist zwischen einer Senkrechten uber dem Knie und dem Unterschenkel zu messen Das Becken des Tanzers darf sich nicht vom Boden losen und es darf keine Rotation aus dem Kniegelenk erfolgen Ab mindestens 60 Aussenrotation in der Hufte ist der Untersuchte gut fur klassischen Tanz geeignet Kniegelenk Bearbeiten Durch die Uberstreckung des Knies 10 bis 15 3 wird eine gewunschte asthetische Linie erzeugt Die Beinachse ist aber gerade die Uberstreckung ist nur seitlich sichtbar Uberstreckbare Knie sind angeboren seltener durch bereits fruhkindliches Training Artistenfamilien erworben Oft sind sie auch Zeichen einer allgemeinen Hypermobilitat Ab etwa 15 und mehr im Standbein entsteht eine Instabilitat das Knie wird ubermassig belastet vor allem in Menisken Kreuzbandern und den hinteren Muskel und Sehnenansatzen Die Balance geht verloren die Betroffenen hangen in den uberstreckten Knien Die 1 und 5 Tanzposition konnen nur noch mit gebeugten Beinen ausgefuhrt werden Fuss Bearbeiten Der Fuss ist nicht nur die Grundlage im Tanz in vielen Stilrichtungen trifft ihn besondere Aufmerksamkeit da er die asthetische Beinlinie verlangert Als ideal gilt ein moglichst hoher Fussrucken Spann der zusammen mit ausgeformten Waden oder uberstreckten Kniegelenken eine Sinuskurve bildet in deren Scheitelpunkt die moglichst schlanken Fesseln liegen Manche Fusse weisen bereits im ungestreckten Zustand einen hohen Spann auf andere erreichen diesen durch Uberstrecken des Sprunggelenks wobei sich der Fussrucken weit nach aussen wolbt und dadurch hoch erscheint Insbesondere der Spitzentanz und releve auf den Fussballen halbe Spitze fordern eine grosse Beweglichkeit des Fusses in all seinen Gelenken und einen hohen Spann Nur so ist es moglich Mittelfussknochelchen Sprungbein und Unterschenkelknochen in eine Linie zu bringen Der ideale Tanzerfuss hat aber nicht nur asthetisch sondern auch praventiv grosse Bedeutung Eine gar zu grosse Beweglichkeit in Verbindung mit einem schwach ausgepragten Fussgelenk Spann kann sich negativ auswirken weil sich ein solcher Fuss schlecht stabilisieren lasst und zum Umknicken neigt Auch der im Tanz haufig bevorzugte Hohlfuss ist wegen der geringeren Stabilitat und der Tendenz zu fruhzeitigem Bewegungsverlust nur bedingt geeignet Die Muskelkraft der kleinen Fussmuskeln sowie die bleibende Mobilitat des Mittelfusses und der Fusswurzel sind besonders wichtig nbsp Der Fuss bildet die Verlangerung der BeinachseDie Beweglichkeit und Form des Fusses sind hauptsachlich genetisch festgelegt Nur durch fruhzeitiges und korrektes Training konnen sie verbessert und verandert werden Beweglichkeitstraining sollte nie ohne zusatzliches Stabilitatstraining geubt werden Denn nur ein flexibler und kraftiger Fuss ist den Anforderungen des Tanzes gewachsen Die Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk kann durch ein koordinatives Training in geringem Masse verbessert werden Diese Bewegungsschulung verbessert auch Vorfalle von ungewolltem Umknicken Die Mobilitat im Fusswurzelbereich ist durch straffe Bandstrukturen limitiert und nur in der Kindheit und fruhen Jugend durch geeignete Eigen und Fremdmobilisation zu verbessern Das Grosszehengrundgelenk wird in seiner Beweglichkeit wenig durch die knocherne Struktur bestimmt Auch hier sorgen straffe Bandstrukturen fur die Limitierung seiner Beweglichkeit allerdings tragt dabei eine moglichste gut ausgebildete Strecker und Beugermuskulatur entscheidend zu Funktion und Beweglichkeit bei Chronische Uberdehnung der Bander bei Unterlassung einer gezielt trainierten muskularen Stabilisierung fuhrt fast zwangslaufig zu Vorfussdeformitaten wie Hallux valgus Um Tanztechnik korrekt ausfuhren zu konnen ist folgendes Bewegungsausmass notig Oberes Sprunggelenk aktiv mindestens 70 Grad in Streckung Point Stellung Fusswurzel aktiv 15 bis 20 Grad in Streckung Grosszehengrundgelenk passiv mindestens 80 Grad in Flexion Grosszehe nach oben Wirbelsaule Bearbeiten Die volle Beweglichkeit der gesamten Wirbelsaule ist Basis fur eine Vielzahl von Tanzbewegungen Jede Bewegung des Beckens setzt sich in der Wirbelsaule fort Ankommende Bewegungen werden vor allem in der Lendenwirbelsaule kompensiert Fur einen gesunden Tanzerrucken sind folgende Voraussetzungen wichtig homogene Verteilung der Wirbelsaulenschwingungen normale Krummung der Lendenwirbelsaule ausgeglichene Beckenbalance kein erzwungenes Hohlkreuz im en dehors gute Beweglichkeit in allen Abschnitten der Wirbelsaule stabile kleine Ruckenmuskulatur kraftige tiefe Bauchmuskulatur Die kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln bestimmen durch ihre knocherne Struktur die Bewegungsrichtung der einzelnen Wirbelsaulenabschnitte Sie kann durch Training nicht verandert werden Das Bewegungsausmass der einzelnen Bereiche kann hingegen durch gezieltes Training verbessert werden Wichtig ist eine homogene Beweglichkeit der gesamten Wirbelsaule Am besten beurteilt man dies im Stehen In der Seitneigung sollte die gesamte Wirbelsaule einen harmonischen Bogen bilden Alle Bereiche sollten in diese Bewegung mit einbezogen sein In der Ruckbeugung sollte die Bewegung ebenfalls homogen im gesamten Rucken stattfinden Man achte hier auf eine ggf verstarkte Ruckbeugung in der Lendenwirbelsaule Auf Dauer konnte sie zu Uberlastungen in diesem Bereich fuhren Gleichmassig bewegliche Wirbelsaulen sind auch bei Vorliegen einer massigen Skoliose Seitverbiegung der Wirbelsaule fur den Tanz geeignet Bei starken Skoliosen sollte ein tanzmedizinisch geschulter Arzt zur Abklarung befragt werden In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Der bisher hier vorhandene Abschnitt Untersuchungs und Behandlungsmethoden enthielt nur alternativmedizinische unbelegbare Ansatze Er muss im weiteren durch naturwissenschaftlich abgesicherte Untersuchungs Praventions und Behandlungsmethoden ersetzt werden Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Quellenangaben Bearbeiten Dagmar Mobius Eigene Korpergebrauchsanleitung lernen In Dresdner Universitatsjournal 19 Jg Nr 9 20 Mai 2008 S 8 online Josef Huwyler Tanzmedizin Anatomische Grundlagen und gesunde Bewegung Verlag Hans Huber Bern 2005 ISBN 3 456 84134 5 Elisabeth Exner Grave TanzMedizin Die medizinische Versorgung professioneller Tanzer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 7945 2562 1 S 20Literatur BearbeitenJosef Huwyler Tanzmedizin Anatomische Grundlagen und gesunde Bewegung Verlag Hans Huber Bern 2005 ISBN 3 456 84134 5 Liane Simmel Tanzmedizin in der Praxis Anatomie Pravention Trainingstipps Henschel Verlag 2009 ISBN 3 894 87596 8Weblinks BearbeitenBroschure Tanzmedizin Ausbildung und Arbeitsplatz Tanz Eine Einfuhrung fur Arzte und Therapeuten Unfallkasse Berlin 2011 PDF 6 3 MB Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tanzmedizin amp oldid 230844741