www.wikidata.de-de.nina.az
Tante Hanna burgerlich Johanna Wilhelmine Faust geb Kess e ler 28 September 1825 in Elberfeld Arrenberg 16 Dezember 1903 ebenda war eine deutsche Volks Missionarin Sie gilt als historisch bedeutsame Personlichkeit der Evangelischen Gesellschaft fur Deutschland und zahlt zu den Wuppertaler Stadtoriginalen 1 Infotafel zu Tante Hanna in Wuppertal Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Missionarisches Wirken 3 Tod und Nachwirken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenJohanna Kessler wurde am 28 September 1825 als Tochter des Kattunwebers Johannes Kessler und seiner Frau Gertrud geb Fischbach als eines von vier Kindern der Familie geboren Sie wuchs in armlichen Verhaltnissen auf da ihr Vater mit seinem Weberlohn die gesamte Familie versorgen musste Johanna die von Kind an Hanna gerufen wurde besuchte die Elementarschule in Arrenberg Ihr Vater starb als Hanna neun Jahre alt war Mit 12 verliess sie auf eigenen Wunsch die Schule und begann in einer Seidenweberei zu arbeiten Neben der Arbeit besuchte sie den Konfirmationsunterricht des Elberfelder Pfarrers Immanuel Friedrich Sander der fur Hannas spateres volksmissionarisches Leben und Schaffen eine pragende Rolle spielte 2 Im Jahr 1853 heiratete Hanna den Fabrikarbeiter Friedrich Wilhelm Faust 1888 und bezog mit ihm ein Haus in Elberfeld Missionarisches Wirken BearbeitenNach ihrer Eheschliessung grundete Hanna einen Hausierhandel in dem sie hauptsachlich Kaffee anbot Wahrend dieser Tatigkeit gelang es ihr erste Spenden fur gemeinnutzige Zwecke von den wohlhabenderen Elberfelder Einwohnern zu sammeln 3 Ludwig Feldner Pastor in Elberfeld und spaterer Grunder der Evangelischen Gesellschaft fur Deutschland hielt ab etwa 1855 Bibelstunden in Hannas Wohnhaus ab Zu dieser Zeit begann Hanna mit ihrer umfassenden volksmissionarischen Tatigkeit Sie grundete mehrere gemeinnutzige Vereine unterstutzte arme und kranke Einwohner Elberfelds kampfte gegen Prostitution und unterstutzte das Wuppertaler Frauenhaus 1 Ausserdem begann Hanna Textilien und gebrauchte Kleidung zu sammeln und diese unter den Bedurftigen Elberfelds zu verteilen was sie als Brockensammlung bezeichnete und was als eine der Vorgangerinstitutionen der heutigen Altkleidersammlung angesehen wird 4 nbsp Elendstaler Kapelle 1872Ab 1868 wandte sich Hanna Faust einer Elberfelder Ortslage zu die als Elendstal bezeichnet wurde In dieser Siedlung in der die Menschen unter besonders grosser Armut litten begann sie in den spaten 1860er Jahren Bibelstunden fur die Kinder der Bewohner abzuhalten Das geschah zunachst unter freiem Himmel fur eine geplante Holzhutte standen keine Mittel zur Verfugung Zu dieser Zeit begann sich im Volksmund der Name Tante Hanna einzuburgern Laut eigener Aussage bekam Hanna eines Nachts eine Vision in der ihr aufgetragen wurde die benotigte Unterkunft zu errichten Sie begann daraufhin mit der Sammlung von Geld und Sachspenden zu der sie zahlreiche Unternehmer und Privatpersonen bewegen konnte Im Jahr 1872 konnte Hanna schliesslich ein grosseres Fachwerkhaus mit Versammlungsraum eroffnen das auf Anraten des Architekten Heinrich Bramesfeld als Elendstaler Kapelle bezeichnet wurde Die Kapelle diente fortan als Versammlungsort fur Vereine als Sonntagsschule und als Ort fur weitere verschiedene Aktivitaten und Veranstaltungen 1899 ging die Kapelle in den Besitz der Evangelischen Gesellschaft uber 5 6 Neben ihrem Wirken rings um die Elendstaler Kapelle und die offentlichen Veranstaltungen setzte sich Hanna zeitlebens fur die arme Bevolkerung ihrer Heimat ein sammelte Spenden von wohlhabenden Burgern kummerte sich seelsorgerisch um Kinder und Jugendliche und unterstutzte Frauenhauser sowie Vereine die gegen die Prostitution kampften Die Alkoholsucht ihres Mannes bewegte Hanna dazu die Zeitschriften des seit 1885 in Deutschland aktiven Blauen Kreuzes zu verteilen hauptsachlich in solchen Gegenden in denen der Alkoholismus meist bedingt durch schwere Arbeit und Armut besonders ausgepragt war 1 3 7 Tod und Nachwirken Bearbeiten nbsp GrabplatteAm 16 Dezember 1903 starb Hanna nach einer kurzen schweren Erkrankung Zu ihrer Beisetzung am 20 Dezember fanden sich uber 1000 Menschen in der Arrenberger Trinitatiskirche ein mehrere hundert Personen begleiteten den anschliessenden Trauerzug Hanna Faust wurde auf dem Lutherischen Friedhof beigesetzt Die Trauerrede hielt Pfarrer Heinrich Niemoller Ihre Grabplatte befindet sich heute an der Wand der Eingangspforte des Friedhofs 4 8 Der als Vater der klassischen Evangelisation im deutschsprachigen Raum geltende Erweckungsprediger Elias Schrenk 1831 1913 bezeichnete Tante Hanna in einer nicht genauer datierten Bibelstunde als Grossmacht in Elberfeld 9 Bereits im Jahr 1904 veroffentlichte der Theologe und Pfarrer Wilhelm Busch die Biographie Tante Hanna Ein Wuppertaler Original aus neuester Zeit in der er Hannas Leben und Wirken ausfuhrlich beschrieb und ihre Stellung als Wuppertaler Original festigte Das Werk wurde bis mindestens 1929 in zwolf Auflagen veroffentlicht 10 In den 1960er Jahren wurde die baufallig gewordene Elendstaler Kapelle durch das Wuppertaler Bibelseminar und die Evangelische Gesellschaft saniert und dient seither als Gedenkstatte fur Johanna Faust 11 Literatur BearbeitenWilhelm Busch Tante Hanna Ein Wuppertaler Original aus neuester Zeit Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft fur Deutschland Elberfeld 1904 Walter Schable Sie hatte einen starken Gott Verlag und Schriftenmission der Evangelischen Gesellschaft fur Deutschland Wuppertal 1958 Gerhard Deimling Harald Seeger Tante Hanna Die Arbeiterin Hanna Faust als Volksmissionarin R Brockhaus Verlag Wuppertal 1989 ISBN 978 3 417 12432 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanna Faust Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c Andreas Klotz Was konnen wir von Tante Hanna lernen In Licht Leben Info Nr 35 Marz 2009 S 3 f Deimling Seeger Tante Hanna Die Arbeiterin Hanna Faust als Volksmissionarin S 16 ff a b Deimling Seeger Tante Hanna Die Arbeiterin Hanna Faust als Volksmissionarin S 28 ff a b Anna Maria Reinhold Der lange Weg zur Frauenordination in der evangelischen Kirche am Beispiel Wuppertal S 65 f Deimling Seeger Tante Hanna Die Arbeiterin Hanna Faust als Volksmissionarin S 36 ff Schable Sie hatte einen starken Gott S 26 ff Deimling Seeger Tante Hanna Die Arbeiterin Hanna Faust als Volksmissionarin S 46 ff Schable Sie hatte einen starken Gott S 41 ff Wilhelm Busch Tante Hanna Ein Wuppertaler Original aus neuer Zeit 9 Auflage Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft fur Deutschland Elberfeld 1922 S 7 Deimling Seeger Tante Hanna Die Arbeiterin Hanna Faust als Volksmissionarin S 126 f Markus Arndt Das Zooviertel in Wuppertal Sprockhovel 1999 S 82 f Normdaten Person GND 118561707 lobid OGND AKS LCCN n80081839 VIAF 47554131 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tante HannaALTERNATIVNAMEN Faust Johanna Wilhelmine Faust HannaKURZBESCHREIBUNG deutsche VolksmissionarinGEBURTSDATUM 28 September 1825GEBURTSORT Elberfeld ArrenbergSTERBEDATUM 16 Dezember 1903STERBEORT Elberfeld Arrenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tante Hanna amp oldid 227995567