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Die Talsperre Neustadt auch Neustadter oder Nordhauser Talsperre genannt im Harz ist eine 1904 bis 1905 erbaute aus Staumauer Stausee und Wasserkraftwerk bestehende Stauanlage nahe Neustadt im Landkreis Nordhausen in Thuringen Talsperre Neustadt Neustadter Talsperre Nordhauser Talsperre Luftseite der Staumauer 2007 Luftseite der Staumauer 2007 Lage Harz Landkreis Nordhausen Thuringen DeutschlandZuflusse KrebsbachAbfluss Krebsbach ThyraGrossere Orte in der Nahe Neustadt HarzTalsperre Neustadt Neustadter Talsperre Nordhauser Talsperre Thuringen Thuringen DeutschlandKoordinaten 51 34 50 N 10 52 2 O 51 580555555556 10 867222222222 Koordinaten 51 34 50 N 10 52 2 ODaten zum BauwerkBauzeit 1904 1905 1 Hohe uber Talsohle 32 m 1 Hohe uber Grundungssohle 33 76 mHohe der Bauwerkskrone 448 62 m u NN 1 Bauwerksvolumen 32 000 m Kronenlange 134 m 1 134 6 mKronenbreite 4 25 m 1 Basisbreite 19 m 1 Krummungsradius 125 mDaten zum StauseeHohenlage bei Stauziel 445 98 m u NN 1 Wasseroberflache 14 ha 0 14 km 1 13 68 ha 0 1368 km dep1Stauseelange 1 5 km 2 3 dep1Stauseebreite max 200 m 2 dep1Speicherraum 1 230 Mio m Gesamtstauraum 1 25 Mio m 1 Einzugsgebiet 5 4 km 1 Bemessungshochwasser 4 m s 1 Werte vor der Staumauererhohung 1922 23Hohe uber Grundungssohle 27 50 mKronenlange 120 58 mSpeicherraum 845 000 m Arbeiten auf der Mauerkrone 1905 Kantinenbaracke auf der Baustelle 1904 Staumauer luftseitig 1905 Staumauer 1905 Staumauer wasserseitig 2010 Talsperre Neustadt im Herbst 2012Die Talsperre dient der Trinkwasserversorgung von Stadt und Teilen des Landkreises Nordhausen 3 das Wasser wird an den Wasserverband Nordhausen geliefert Sie besitzt die alteste Staumauer in Thuringen Das gestaute Gewasser ist der Krebsbach Die Talsperre gehort dem Freistaat Thuringen Betreiber ist die Thuringer Fernwasserversorgung TFW Baden und Freizeitsport im Stausee sind ebenso wie das Betreten der Staumauer untersagt aber man kann rund um den Stausee wandern Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Staumauer 3 Stausee 4 Wasserkraftwerk 5 Geschichte 5 1 Bau 5 2 Umbauten 6 Wandern 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Talsperre Neustadt befindet sich im Sudharz im Naturpark Sudharz Sie liegt etwa 3 km Luftlinie nordostlich von Neustadt am Oberlauf des Thyra Zuflusses Krebsbach unter anderem zwischen dem Bettler 568 8 m im Nordosten Mittelberg 533 m im Sudosten und Heidelberg 527 5 m im Westen Staumauer BearbeitenDie gekrummte Gewichtsstaumauer die durch ihr Eigengewicht den Krebsbach aufstaut ist etwa 134 m 1 anderen Angaben zufolge 134 6 m lang und an ihrer Krone 4 25 m 1 und an der Basis rund 19 m 1 breit Uber der Talsohle ist sie 32 m 1 und uber der Grundungssohle 33 76 m hoch Die Mauerkrone liegt auf 448 62 m u NN 1 Die Mauer die aus Bruchsteinen besteht und an ihrer Luftseite eine Oberflache aus Natursteinen 1 aufweist besitzt einen Uberfall mit 11 Offnungen 1 die je 5 m 1 breit sind Die Rohwasserabgabe betragt im Mittel etwa 5 500 m pro Tag 1 Die Gelandehohe an der Wasserseite der Staumauer liegt auf 420 48 m 1 und an ihrer Luftseite auf 420 98 m 1 Stausee BearbeitenDer Stausee ist etwa 14 ha 0 14 km 1 anderen Angaben zufolge 13 68 ha 0 1368 km gross Er erstreckt sich etwa in Nordnordost Sudsudwest Richtung auf knapp 1 5 km 2 1 Lange und ist in seinem Mittelteil maximal etwa 200 m 2 breit Er hat 1 230 Mio m Speicherraum und 1 25 Mio m 1 Gesamtstauraum Sein Stauziel liegt auf 445 98 m Hohe Das Einzugsgebiet ist 5 4 km 1 gross Das Bemessungshochwasser liegt bei 4 m s 1 Wasserkraftwerk BearbeitenZwischen der Talsperre und der Stadt Nordhausen betragt der Hohenunterschied etwa 180 Meter Dieses Gefalle wird zur Energiegewinnung mittels einer Pelton Turbine von Siemens genutzt Das Wasser gelangt uber eine etwa 11 km 1 anderen Angaben zufolge 10 6 km lange Gussrohrleitung mit 400 mm Durchmesser am Hochbehalter Osterstrasse in ein Turbinenhaus Die erzeugte Energie betragt etwa 300 000 bis 400 000 kWh pro Jahr Sie wird tagsuber zum Betrieb der Nordhauser Strassenbahn in der Nacht fur die Stadtbeleuchtung verwendet Geschichte BearbeitenBau Bearbeiten Trotz der 1878 erfolgten Erweiterung der Wasserversorgung Nordhausens durch den Bau von Sammelbrunnen auf der Garthoffwiese nordwestlich von Neustadt und einer Wasserzufuhrung aus dem Ottostollen im Ilfelder Tal kam es immer wieder zu Engpassen beim Trinkwasser Ein Gutachten kam zu dem Ergebnis dass dies nur durch Bau eines Stauwerkes abzustellen sei Besonders geeignet schien dafur eine Gegend zu sein in der sich keine Siedlungen und keine landwirtschaftlichen Nutzflachen befinden Im Jahr 1900 wurde mit den Planungen zum Bau einer Talsperre mit einer gekrummten Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinmauerwerk nach dem Intze Prinzip begonnen Die Nordhauser Stadtverordnetenversammlung genehmigte den Bau am 17 Marz 1902 mit 28 Stimmen bei 6 Gegenstimmen Bei einem geschatzten Verbrauch von 100 Litern pro Kopf und Tag einschliesslich Wasser fur industrielle Zwecke war die Talsperre fur die Trinkwasserversorgung von etwa 45 000 Menschen ausgelegt was einer jahrlich benotigten Wassermenge von 1 642 500 m entsprach Im Marz 1904 begannen die Arbeiten mit Rodungen im Bereich des kunftigen Staubeckens Die Projektleitung hatte der Berliner Wasserbauinspektor Mattern inne die Bauleitung vor Ort lag in den Handen des Regierungsbaumeisters und Nordhauser Stadtbaurates Michael Bei den Arbeiten wurden uberwiegend italienische Fachleute eingesetzt Der Transport des Materials erfolgte von Neustadt aus mit einer Feldeisenbahn Der Neustadter Ratskeller betrieb eine Kantinenbaracke auf der Baustelle Die Fertigstellung der Staumauer war fur den 1 Dezember 1904 geplant Dieser Termin konnte wegen fehlender Arbeitskrafte und der zu fruh hereinbrechenden und anhaltenden Kalte nicht eingehalten werden Die Arbeiten wurden eingestellt und erst im Marz 1905 wieder aufgenommen Vorubergehender Steinmangel und eine kraftige Sommervegetation in dem bereits vollstandig beraumten Staubecken verzogerten die Arbeiten weiter Nach wochenlangen Regenfallen und heftigen Schneegestober konnte schliesslich am 13 Oktober 1905 4 die baupolizeiliche Abnahme stattfinden Ab 13 43 Uhr 4 wurde das Wasser angestaut bereits nach drei Tagen war ein Funftel des Stauraumes gefullt Die Gesamtbaukosten betrugen 1 4 Millionen Goldmark Umbauten Bearbeiten Trotz des Erfolgs der Talsperre kam es in trockenen Jahren immer wieder zu Engpassen bei der Wasserversorgung Ausserdem stieg der Wasserbedarf standig vor allem nach dem Bau der Nordhauser Kanalisation 1913 1915 und wegen des steigenden Wasserbedarfs der Deutschen Reichsbahn Aus diesen Grunden stellte die Stadt Nordhausen 1920 einen Bauantrag zur Erhohung der Staumauer Die technischen Voraussetzungen dafur waren beim Bau der Talsperre bereits berucksichtigt worden In den Jahren 1922 und 1923 wurde die Staumauer mit Beton um 6 26 m erhoht Das Stauvolumen vergrosserte sich dadurch um 385 000 m Im Jahr 1940 entstand unmittelbar oberhalb des Staubeckens an der Stauwurzel und damit am Einfluss des Krebsbachs in das Becken eine etwa 150 m 2 lange Vorsperre als Absatzbecken fur Schwimm und Schwebstoffe Inspektionen in unregelmassigen Abstanden fanden ab 1965 statt 1983 erfolgte eine umfassende Untersuchung des Talsperrenzustandes deren Ergebnis erste Sanierungsarbeiten mit Spritzbeton waren Weitere Untersuchungen in den Jahren 1990 und 1991 ergaben die Notwendigkeit einer Generalinstandsetzung Als erster Schritt erfolgte 1992 eine Staubegrenzung auf 800 000 m Danach erfolgte zwischen 1997 und 2001 eine Generalinstandsetzung nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten Die Staumauer wurde auf der Wasserseite mit Asphaltbeton abgedichtet der Intze Keil wurde durch einen Dichtungsschleier ersetzt und am Fuss der Staumauer wurde ein Kontrollgang gebaut Das Mauerwerk auf der Luftseite der Staumauer einschliesslich der Schieberhauser wurde ebenso wie die Mauerkrone saniert Die beiden Entnahmeturme wurden originalgetreu nachgebaut und weiter in das Staubecken versetzt Nachdem die novellierte Trinkwasserverordnung TrinkwV 2001 die Aufbereitung von Oberflachenwasser forderte musste fur die Weiternutzung des Talsperrenwassers zur Trinkwasserversorgung 2004 2007 ein Wasserwerk in der Nordhauser Alexander Puschkin Strasse gebaut werden Wandern BearbeitenWahrend das Uberqueren der Staumauer untersagt ist kann der Stausee umwandert werden Die Talsperre Neustadt ist als Nr 218 5 in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen der Stempelkasten 51 578916666667 10 863472222222 befindet sich nahe dem Westende der Staumauer Siehe auch BearbeitenTalsperren im Harz Liste der Gewasser in ThuringenLiteratur BearbeitenMartin Schmidt Talsperren im Harz Ost und Westharz Aktualisiert von Rainer Tonn 9 Auflage Papierflieger Clausthal Zellerfeld 2012 ISBN 978 3 86948 251 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Talsperre Neustadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Thuringer Fernwasserversorgung Betreiber der Talsperre auf thueringer fernwasser de Hydroprojekt Ingenieurgesellschaft Weimar Talsperre Neustadt Generalinstandsetzung Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive auf hydroprojekt de PDF Datei 106 kB Nordhauser Talsperre Talsperre Neustadt auf harz urlaub deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab Infodokument Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Massnahmen zur Unterhaltung und Sanierung von Asphaltbetondichtungen an Talsperren in Thuringen siehe auch Staumauer Skizze pdf 6 63 MB a b c d e Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise a b Infotafel an der Staumauer Talsperre Neustadt Harzklub Zweigverein Neustadt Osterode in Die Neustadter Talsperre Foto auf ausflugsziele harz de a b Infotafel an der Staumauer Verstehen kann man das Leben ruckwarts leben muss man es aber vorwarts Memento vom 11 Februar 2013 im Webarchiv archive today Wasserverband Nordhausen Foto auf blog de Harzer Wandernadel Stempelstelle 218 Neustadter Talsperre auf harzer wandernadel deNormdaten Geografikum GND 7581473 0 lobid OGND AKS VIAF 236597075 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Talsperre Neustadt amp oldid 229247841