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Der Takuplatz liegt im Kolner Stadtteil Neuehrenfeld im Stadtbezirk Ehrenfeld Der Takuplatz mit der ehemaligen Bahnhaltestelle aus Richtung IltisstrasseEr ist Bestandteil des Ehrenfelder Geschichtspfades Als dessen Station 23 wurde an einem seiner Hauser eine entsprechende Tafel angebracht Inhaltsverzeichnis 1 Anlage und Architektur 2 Namensgebung 2 1 Debatte um koloniale Bezuge 3 Der Platz im Zweiten Weltkrieg 4 Verkehr 5 Strassenbahnungluck am 8 Januar 1975 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAnlage und Architektur Bearbeiten nbsp Takuplatz in Koln NeuehrenfeldDer Takuplatz wird beinahe dreiecksformig umgrenzt von der Iltisstrasse im Nordosten und der Takustrasse im Nordwesten Die begrenzende Strasse im Suden tragt als Teil des Takuplatzes auch dessen Namen Eine inzwischen stillgelegte Strassenbahn Wendeschleife mit zweireihig angelegtem alten Baumbestand aus Robinien bildet innerhalb des Strassenverlaufs die tatsachliche Platzform einen Halbkreis Der Schienenstrang der Wendeschleife wurde im Februar 2008 entfernt Auf der Platzflache befindet sich ein fensterloser Flachbau der Einrichtungen zur Energieverteilung der Stadtwerke RheinEnergie beherbergt sowie nahe der Platzmitte und ein altbekanntes Budchen Die Platzmitte selbst ist seit Ende der 1990er Jahre als Flache fur das Petanque Spiel ausgelegt Sie wird regelmassig vom Ehrenfelder Boule Club und den Boulogne Boyz bespielt Aussen um die ehemalige Wendeschleife wird die Platzflache teilweise fur Parkplatze benutzt Der Takuplatz ist umbaut mit viergeschossigen Wohnhausern Die Hauser gehoren zu einer Wohnungsgenossenschaft und wurden zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts errichtet Anders als diese schnorkellosen Bauten fallen die ersten drei Hauser der Takustrasse durch ihre aufwandigeren und mehrfarbigen ursprunglichen Ziegelfassaden auf Rund um den Platz gibt es zwei Gaststatten eine Backerei und einen Frisor Namensgebung BearbeitenDie Bezeichnung des Takuplatzes und der Takustrasse bezieht sich ebenso wie die der Iltisstrasse und der benachbarten Lansstrasse auf den chinesischen Boxeraufstand im Jahre 1900 Das deutsche Kanonenboot Iltis kam unter seinem Kapitan Lans der den Angriff der deutschen Marine auf die chinesischen Taku Forts befehligte zum Einsatz Der Volksmund nennt die Gegend rund um den Takuplatz aufgrund der Namensherkunft Chinese Veedel auf Hochdeutsch Chinesenviertel 1 53 54 Die Namensgebung erfolgte im Jahre 1913 als die damalige Ehrenfelder Arbeiter Wohnungsgenossenschaft die Wohnhauser rund um den Takuplatz erbaute Diese Hauser sind noch heute Eigentum der Rechtsnachfolgerin der gemeinnutzigen Wohnungsgenossenschaft Ehrenfeld e G Passend zu dieser Namensgebung grundeten Neuehrenfelder im Jahre 1971 den Karnevalsverein Ihrefelder Chinese Ehrenfelder Chinesen deren Mitglieder sich bei karnevalistischen Anlassen als Chinesen verkleiden und schminken Debatte um koloniale Bezuge Bearbeiten Ende 2009 wurden im Umfeld der Ehrenfelder Bezirksvertretung und in den lokalen Medien die Benennungen einiger Neuehrenfelder Strassen und Platze nach Orten und Personen der deutschen Kolonialgeschichte diskutiert Darunter sind Benennungen nach Hermann von Wissmann Karl von Gravenreuth und auch die Bezeichnungen des Chinesenviertels einschliesslich des Takuplatzes Auf Initiative der Grunen wurden verschiedene Massnahmen debattiert von denen sich die Lokalpolitiker eine Distanzierung von Graueltaten der deutschen Kolonialherrschaft erhoffen Es gab Vorschlage einer differenzierteren Beschriftung der erklarenden Tafeln aber auch eine Umbenennung der Orte wurde diskutiert 2 Ahnliche Initiativen gibt es seit den 1970er Jahren in Berlin Dahlem wo ebenfalls die Umbenennung der dort seit 1905 bestehenden Lans Iltis und Takustrasse diskutiert wird man es aber bisher bei einer aufklarenden Beschilderung dieser Orte beliess 3 Im August 2011 wurde am Kolner Takuplatz ein neues Schild mit Erlauterungen zur Namensgeschichte und zur deutschen Kolonialpolitik prasentiert was die Debatte zunachst beendete 4 2020 kam die Diskussion um die Namensgebung und um die Beschilderung im Zuge der Auseinandersetzungen uber Rassismus in Deutschland wieder auf 5 Der Platz im Zweiten Weltkrieg BearbeitenIm Zweiten Weltkrieg wurde im Zentrum des Platzes ein ziviler Tiefbunker fur den Schutz vor Fliegerbomben angelegt Noch heute befinden sich wesentliche Elemente dieses Bunkers unter dem Platz da ein Abriss der massiven Betonstrukturen zu aufwandig gewesen ware Trotz der in Koln katastrophalen Folgen von alliierten Bombenangriffen des II Weltkrieges kam es am Takuplatz nur zu Beschadigungen nicht aber zu Zerstorungen von Hausern Aus dem Jahr 1942 wird uber die Bildung einer Bundischen Jugendgruppe berichtet die sich auch am Takuplatz traf 6 Solche Gruppen wie auch die bekanntere Ehrenfelder Gruppe waren durch die Nationalsozialisten verboten Auch von der Neuehrenfelder Gruppe sind Auseinandersetzungen mit Nazis sowie Verhaftungen und Misshandlungen durch die Gestapo bekannt Verkehr BearbeitenDie am Platz vorbeifuhrende Iltisstrasse gehort zu den vielbefahrenen Strassen Neuehrenfelds da sie die Zufahrtsstrasse fur viele Wohnstrassen des Stadtviertels bildet und gleichzeitig als zugige Verbindung zwischen den Vierteln Bickendorf Ossendorf und Neuehrenfeld Ehrenfeld genutzt wird Die Takustrasse und vor allem der Takuplatz haben ein geringeres Verkehrsaufkommen und sind mit Tempo 30 verkehrsberuhigt nbsp Stillgelegt Duewag GT 8 in der alten WendeschleifeIm Jahre 1926 wurde der Schienenstrang fur die Strassenbahnlinien nach Neuehrenfeld und Ossendorf uber die Iltisstrasse fertiggestellt Der Takuplatz erhielt eine gleichnamige Haltestelle und eine Wendeschleife die ganz um den Platz herumfuhrte Diese diente von 1958 bis 1961 sowie Anfang der 1970er Jahre zeitweise als Endhaltestelle fur die auf dem Gurtel verkehrende Strassenbahnlinie 13 sowie als Bedarfsendhaltestelle der weiter nach Ossendorf fuhrenden Strassenbahnlinie 5 Die Linie 13 wurde ab 1974 uber eine neue Strecke nach Koln Mulheim gefuhrt Die Schleife wurde anschliessend nur noch fur Sonder und Einsatzfahrten benutzt und im Januar 2004 stillgelegt Bis Mitte Juli 2010 wurde die Haltestelle auf der Iltisstrasse von der Strassenbahnlinie 5 der KVB in Richtung Kolner Stadtzentrum und Koln Ossendorf angefahren Da diese Linie mit hochflurigen Stadtbahnwagen betrieben wird wurden im November 2004 provisorische 30 cm Bahnsteige aus Metallprofilen aufgebaut Im Zuge des Umbaus der Strecke zur Stadtbahn mit Hochbahnsteigen wurde die Haltestelle aufgegeben und durch einen Neubau an der 300 Meter sudlich gelegenen neu gebauten Haltestelle Lenauplatz ersetzt die am 12 Dezember 2010 fertiggestellt wurde 7 Von Buslinien wird der Platz nicht angefahren in den 1960er Jahren war er Endhaltestelle der damaligen Buslinie 37 die zu den Ford Werken fuhr Strassenbahnungluck am 8 Januar 1975 BearbeitenAm 8 Januar 1975 gegen 16 30 Uhr stiessen auf der Iltisstrasse an der falsch gestellten Weiche zur Einfahrt in die Wendeschleife Takuplatz zwei entgegenkommende Zuge der Linie 5 zusammen und wurden schwer beschadigt Der stadtauswarts fahrende Zug bog ausserplanmassig in die Wendeschleife ein und kreuzte so den Fahrweg des Gegenzuges Die Feuerwehr versorgte sieben schwer und vierzehn leichtverletzte Personen am Unfallort 8 9 Literatur BearbeitenJohannes Maubach Quer durch Ehrenfeld Ehrenfelder Geschichtspfad Teil 2 Eigenverlag Koln 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Takuplatz Koln Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Maubach Quer durch Ehrenfeld Ehrenfelder Geschichtspfad Teil 2 Eigenverlag Koln 2002 Fragwurdige Kolonialherren von Heribert Rosgen in Kolner Stadt Anzeiger vom 25 November 2009 online Memento des Originals vom 1 Marz 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ksta de abgerufen am 25 Februar 2010 Der Name des Antisemiten soll verschwinden von Mathias Raabe in Berliner Zeitung vom 18 Februar 2002 online abgerufen am 25 Februar 2010 Was einst mit dem Fort Taku geschah in Kolner Stadt Anzeiger 25 August 2011 Lokalzeit aus Koln 12 06 2020 12 Juni 2020 abgerufen am 15 Juni 2020 Die Edelweisspiraten in NZZ Online vom 20 Marz 2004 online abgerufen am 25 Februar 2010 Website der Kolner Verkehrsbetriebe Memento des Originals vom 11 September 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kvb koeln de abgerufen am 15 Juli 2010 Berufsfeuerwehr Koln Einsatzbericht der Berufsfeuerwehr Hrsg Berufsfeuerwehr Koln Nr 595 Stadtarchiv Koln Best 713B A 322 Koln 13 Januar 1975 Wielfried M Krause Ungluck an der Weiche In Kolner Stadt Anzeiger Nr 7 9 Januar 1974 Koln 9 Januar 1975 50 961111111111 6 9158333333333 Koordinaten 50 57 40 N 6 54 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Takuplatz amp oldid 238637513