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Die Ehrenfelder Gruppe auch Steinbruck Gruppe war eine im Sommer und Herbst 1944 in Koln aktive Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus zu deren Mitgliedern und Mitwissern mehr als hundert Personen zahlten In ihr hatten sich um Hans Steinbruck einen aus dem KZ Aussenlager Koln Messe geflohenen Haftling Edelweisspiraten aus dem Arbeiterstadtteil Ehrenfeld Jugendliche geflohene Haftlinge und Zwangsarbeiter Juden und Deserteure zusammengeschlossen Am 10 November 1944 wurden dreizehn Angehorige der Gruppe unter ihnen Hans Steinbruck und funf Jugendliche ohne Gerichtsurteil von der Gestapo ermordet Nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Gruppe und ihre Aktivitaten im Zentrum einer bis in die Gegenwart andauernden umfangreichen Kontroverse die sich aus der Frage entwickelte ob sie zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu zahlen seien In diesem Zusammenhang entstanden zahlreiche kunstlerische Darstellungen der Gruppe die heute das Gesamtbild der subkulturellen Edelweisspiraten pragen Inhaltsverzeichnis 1 Historischer Abriss 1 1 Zusammensetzung 1 2 Aktivitaten 1 3 Verhaftung 1 4 Ermordung 2 Kontroversen nach 1945 2 1 Konflikt um die Anerkennung als Widerstandskampfer 2 2 Teil der Edelweisspiraten oder eigenstandige Gruppe 3 Rehabilitierung 4 Rezeptionsgeschichte 4 1 Literarische Bearbeitungen 4 2 Theater 4 3 Musik 4 4 Verfilmung 4 5 Edelweisspiraten als lokale Marke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHistorischer Abriss BearbeitenZusammensetzung Bearbeiten Koln Ehrenfeld wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs stark durch Luftangriffe zerstort und glich 1944 einer Trummerwuste in der sich die sozialen Strukturen weitgehend aufgelost hatten Damit war der Stadtteil ein idealer Ruckzugsort fur in der Illegalitat lebende Menschen wie Deserteure geflohene Haftlinge und Zwangsarbeiter oder Juden Zu den dort illegal lebenden Menschen zahlte auch Hans Steinbruck der im Juli 1943 aus dem KZ Aussenlager Koln Messe fluchten konnte Nach seiner Flucht verbarg er sich bei einer in Ehrenfeld lebenden Bekannten Gemeinsam mit dieser versteckte Steinbruck geflohene Zwangsarbeiter KZ Haftlinge und Deserteure Das dadurch entstehende Netzwerk von erwachsenen Helfern und Mitwissern bildete das Umfeld der Ehrenfelder Gruppe Von einigen der Erwachsenen ist bekannt dass ihr Engagement politisch motiviert war andere waren lokal bekannte und vorbestrafte Kriminelle Im Sommer 1944 kamen auch mehrere Jugendliche aus Ehrenfeld mit Steinbruck in Kontakt die vom nur wenige Jahre alteren draufgangerischen Steinbruck fasziniert waren und ihn teilweise als Ersatzfigur fur den gefallenen Vater betrachteten Einige dieser Jugendlichen hatten zuvor zur Ehrenfelder Edelweisspiraten Gruppe gehort von der sie sich jetzt weitgehend trennten Durch ihre starke Fixierung auf Steinbruck gehorten sie sehr bald zum Kern der Gruppe Aktivitaten Bearbeiten Zunachst legte Steinbruck im Keller des Hauses in dem er Unterschlupf gefunden hatte ein umfangreiches Waffen und Lebensmittellager an das auch zeitweilig als Quartier fur geflohene Zwangsarbeiter und untergetauchte Juden diente Nachdem sich im Sommer 1944 mehrere Jugendliche Steinbruck angeschlossen hatten gewannen die Aktivitaten der Gruppe an Dynamik Sie konzentrierten sich aber weiterhin auf Einbruche zur Beschaffung von Waffen und Lebensmitteln wobei sich der Umfang der Diebstahle deutlich vergrosserte Zu ihnen zahlte der Butterraub bei dem die Gruppe 26 Zentner Butter erbeutete Da Lebensmittel in dieser Menge nicht gelagert werden konnten wurden Teile der Beute auf dem Schwarzmarkt verkauft Wegen der grosseren Aufmerksamkeit die dieses Vorgehen hervorrief und der unvorsichtigen Planung durch Steinbruck verliessen zu dieser Zeit mehrere Personen die Gruppe und distanzierten sich von Steinbruck unter ihnen fast alle Kommunisten aber auch einige Jugendliche Verhaftung Bearbeiten Bei einer allgemeinen Personenkontrolle am 29 September 1944 wurde eine Heeresstreife auf den Unterschlupf der Gruppe hingewiesen und daruber informiert dass sich dort ein Deserteur aufhalte Die Streife durchsuchte die Kellerraume und beschlagnahmte zahlreiche Waffen Vor der Durchsuchung fluchteten zwei Manner aus dem Gebaude Am nachsten Tag fuhrte auch die Kriminalpolizei eine Durchsuchung durch bei der Steinbrucks Gastgeberin und zwei im Haus untergetauchte Judinnen verhaftet wurden Um auch die Gefluchteten zu verhaften postierte die Polizei eine Wache vor dem Haus Erneut einen Tag spater kam es vor dem Haus und in seiner Umgebung zu einer Schiesserei mit Angehorigen der Ehrenfelder Gruppe unter Steinbrucks Fuhrung bei der ein Polizeibeamter ein SA Angehoriger und ein HJ Streifenfuhrer getotet wurden Die Gruppe um Steinbruck entkam zunachst unerkannt Aus dem Versuch die verhafteten Gruppenmitglieder zu befreien wurde eine Amokfahrt durch Ehrenfeld bei der auch Schusse auf unbeteiligte Passanten abgegeben wurden In den nachsten Tagen folgten weitere dieser Amokfahrten an denen sich auch jugendliche Angehorige der Gruppe beteiligten Gleichzeitig wurde der Versuch unternommen aus dem Fort X am Neusser Wall Sprengstoff zu stehlen dies wurde von der Polizei vereitelt Ab dem 4 Oktober 1944 verhaftete die Gestapo dann gestutzt auf Hinweise aus der Ehrenfelder Gruppe Steinbruck und zahlreiche Angehorige der Gruppe Bis Mitte Oktober wurden insgesamt 63 Personen verhaftet unter ihnen 19 Jugendliche Keine der Verhaftungen erfolgte wegen der fruheren Zugehorigkeit zu den Edelweisspiraten Nach seiner Verhaftung fasste Steinbruck die Ziele der Gruppe vor der Gestapo folgendermassen zusammen Er und seine Komplicen hatten alles tun wollen um den Krieg schnell zu Ungunsten Deutschlands zu beenden Aus diesem Grund sei auch das Waffenlager angelegt worden Damit sollten kriegswichtige Betriebe und Bahnanlagen gesprengt werden wenn die Front erst naher geruckt sei Auch die spater zu der Bande gestossenen Mitgliedern hatten diesen Plan gekannt und unterstutzt 1 Ermordung Bearbeiten Am 10 November 1944 wurden in der Huttenstrasse 2 in Ehrenfeld dreizehn Mitglieder der Ehrenfelder Gruppe darunter Steinbruck und funf Jugendliche von der Gestapo ohne vorheriges Gerichtsurteil offentlich gehangt 3 4 5 Als Haupttaten wurden ihnen insgesamt funf Morde und der versuchte Sprengstoffdiebstahl zur Last gelegt Mehr als 400 Schaulustige beobachteten die Hinrichtung Gehangt wurden 3 Hans Steinbruck 12 April 1921 23 Gunther Schwarz 26 August 1928 16 Gustav Bermel 11 August 1927 17 Johann Muller 29 Januar 1928 16 Franz Rheinberger 22 Februar 1927 17 Adolf Schutz 3 Januar 1926 18 Bartholomaus Barthel Schink 27 November 1927 16 Roland Lorent 12 Marz 1920 24 Peter Huppeler 9 Januar 1913 31 Josef Moll 17 Juli 1903 41 Wilhelm Kratz 6 Januar 1902 42 Heinrich Kratina 15 Januar 1906 38 Johann Krausen 10 Januar 1887 57 Kontroversen nach 1945 BearbeitenDie Angehorigen der Ehrenfelder Gruppe und ihre Handlungen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg durch Bevolkerung und staatliche Stellen unterschiedlich wahrgenommen und gewertet Bis in die 1980er Jahre wurden im Wesentlichen die Bewertungen der Gestapo ubernommen Es herrschte die Meinung vor bei den Angehorigen der Ehrenfelder Gruppe handele es sich um Kriminelle Danach setzte ausgelost durch einen Fernsehbericht ein Prozess des Umdenkens ein der zur Ehrung einzelner Gruppenmitglieder als Gerechte unter den Volkern der erneuten Anbringung einer Gedenktafel und der Anerkennung als Widerstandskampfer fuhrte Parallel dazu wurde ebenfalls seit den 1980er Jahren diskutiert ob die Ehrenfelder Gruppe in Ganze oder Teilen zu den Edelweisspiraten zu rechnen oder als eigenstandiges Phanomen zu betrachten sei Inzwischen betrachten zahlreiche Geschichtswissenschaftler die Gruppe als selbstandige Erscheinung wahrend sie in der Offentlichkeit oft noch als zentraler Bestandteil der Edelweisspiraten wahrgenommen wird Konflikt um die Anerkennung als Widerstandskampfer Bearbeiten Die Familie Bartholomaus Schinks beantragte 1952 dessen Anerkennung als politisch Verfolgten Nachdem dies abgelehnt worden war begann ein Rechtsstreit der 1958 mit der Bestatigung der Ablehnung endete 1972 wurde erstmals eine Gedenktafel fur die am 10 November 1944 Gehenkten angebracht die vom Jugendring Koln finanziert wurde Um sie kristallisierte sich in den nachsten Jahren die Auseinandersetzung Die Tafel wurde nach wenigen Jahren wieder entfernt In der Initiative Edelweisspiraten als Antifaschisten schlossen sich 1977 Uberlebende der Ehrenfelder Gruppe und Angehorige verschiedener Kolner Edelweisspiratengruppen zusammen um in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes eine Anerkennung als Widerstandskampfer zu erreichen Die Initiative schaltete sich in die seit Jahren insbesondere in Ehrenfeld intensiv gefuhrte Diskussion ein Durch Buchveroffentlichungen Theaterstucke und Lieder von Brings den Black Fooss oder Lilienthal uber die Ehrenfelder Gruppe wurde in den Folgejahren eine grossere Offentlichkeit erreicht Als 1978 Monitor uber die Nichtanerkennung der Ehrenfelder als politische Verfolgte berichtete liess Regierungsprasident Franz Josef Antwerpes die Gerichtsurteile der 1950er Jahre uberprufen Die Urteile wurden erneut bestatigt 1984 wurdigte die Gedenkstatte Yad Vashem in Israel Bartholomaus Schink und Jean Julich als Gerechte unter den Volkern Dadurch ausgelost entstanden neue Diskussionen die in einer Anfrage im nordrhein westfalischen Landtag gipfelten Dem Historiker Bernd A Rusinek wurde daraufhin der Auftrag erteilt ein Gutachten zur Ehrenfelder Gruppe zu erstellen Im gleichen Jahr wurde der westliche Teil der Huttenstrasse in Bartholomaus Schink Strasse umbenannt nbsp Gedenktafel fur die Ehrenfelder Opfer des NS RegimesDie Initiative Edelweisspiraten als Antifaschisten erreichte 1986 mit der Anbringung einer neuen Gedenktafel an der Bahnunterfuhrung am Ehrenfeldgurtel eines ihrer Ziele Die Tafel hing dort allerdings nur fur wenige Jahre sie wurde 2002 abgenommen als die Unterfuhrung bei Streckenerweiterungsarbeiten der Bahn verbreitert wurde Als 1988 das von Rusinek erstellte Gutachten veroffentlicht wurde entstanden neue Konflikte um die Bewertung der Ehrenfelder Gruppe Rusinek kam zu dem Schluss dass es sich nicht um auf hoher ethischer Gesinnung basierenden aus politischem Verantwortungsbewusstsein gewachsenen Widerstand gehandelt habe sondern der Wille zum Uberleben massgeblich gewesen sei Rusinek bewertete deshalb die Ehrenfelder weder als Widerstandskampfer noch als Kriminelle sondern sprach ihnen wegen der Umstande ihres Todes den Status von NS Opfern zu Daraufhin forderten Kolner CDU Politiker den Abbau der Gedenktafel und die erneute Umbenennung der Strasse wahrend SPD Politiker unterstutzt von zahlreichen Kunstlern dazu keine Veranlassung sahen Gleichzeitig mit der Wiederanbringung der Gedenktafel am 9 November 2003 an den Bogen der Bahnunterfuhrung in der Schonsteinstrasse in der Nahe des Hinrichtungsorts rehabilitierte der Kolner Regierungsprasident die Angehorigen der Ehrenfelder Gruppe und bezeichnete sie als politisch Verfolgte und Widerstandskampfer Im Juni 2005 fand im Regierungsprasidium Koln ein Festakt zur offentlichen Anerkennung der uberlebenden Gruppenmitglieder statt Die Inschrift der Gedenktafel in der Schonsteinstrasse lautet Hier wurden am 25 10 1944 elf vom NS Regime zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppte Burger Polens und der UdSSR und am 10 11 1944 dreizehn Deutsche unter ihnen jugendliche Edelweisspiraten aus Ehrenfeld sowie andere Kampfer gegen Krieg und Terror ohne Gerichtsurteil offentlich durch Gestapo und SS gehenkt Fur einige Mitglieder der Ehrenfelder Gruppe wurden Stolpersteine verlegt Teil der Edelweisspiraten oder eigenstandige Gruppe Bearbeiten Bei der in den 1980er Jahren neu vorgenommenen Bewertung der Ehrenfelder Gruppe wurde auch diskutiert ob sie Teil der Edelweisspiraten war Die Kontroverse zu diesem Thema entfaltete sich an der Selbstbezeichnung von uberlebenden Ehrenfeldern als Edelweisspiraten die von ehemaligen Angehorigen anderer Gruppen bestritten wurde Eine erste wissenschaftliche Stellungnahme dazu wurde 1988 im Rusinek Gutachten abgegeben wonach von einer Edelweisspiraten Gruppe schlecht die Rede sein kann Lit Kurzfassung bei Breyvogel S 272 Rusinek begrundete dies mit dem geringen personellen Anteil von ehemaligen Edelweisspiraten in der Gruppe und der starken Pragung durch Hans Steinbruck Diese Wertung wurde in den folgenden Jahren auch von anderen Wissenschaftlern ubernommen wahrend sich die uberlebenden Ehrenfelder weiterhin als Edelweisspiraten sahen und sehen Rehabilitierung Bearbeiten nbsp Schafer Julich Koch 2005 Jean Julich erhielt 1991 das Bundesverdienstkreuz am Bande Nachdem Jurgen Roters als Regierungsprasident Mitglieder der Kolner Widerstandsgruppen bereits im Juni 2005 offentlich anerkannt hatte dauerte es bis April 2011 bis er den ubrigen funf noch lebenden Mitgliedern Hans Fricke Gertrud Koch Peter Schafer Wolfgang Schwarz und Fritz Theilen nun als Kolner Oberburgermeister das Bundesverdienstkreuz am Bande aushandigen konnte 6 Rezeptionsgeschichte BearbeitenGenau entgegengesetzt zur geschichtswissenschaftlichen Wahrnehmung entwickelte sich die Rezeption in der Offentlichkeit Zahlreiche offentliche Auftritte der uberlebenden Angehorigen der Gruppe von ihnen initiierte Buchveroffentlichungen Lieder und zuletzt der Spielfilm Edelweisspiraten der Ende 2005 in die Kinos kam fuhrten dazu dass weite Teile der Bevolkerung die Ehrenfelder Gruppe mit den Edelweisspiraten in ihrer Gesamtheit gleichsetzen Literarische Bearbeitungen Bearbeiten Als literarische Bearbeitungen der Ereignisse um die Ehrenfelder Gruppe entstanden biografische Schilderungen Erzahlungen und Horspiele die sich fast alle auch an ein jugendliches Publikum richten Beispiele sind Biografische Schilderungen Gertrud Koch Regina Carstensen Edelweiss Meine Jugend als Widerstandskampferin Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2006 ISBN 978 3 499 62093 5 Jean Julich Kohldampf Knast und Kamelle Ein Edelweisspirat erzahlt sein Leben Kiepenheuer amp Witsch Koln 2003 ISBN 3 462 03540 1 Fritz Theilen Edelweisspiraten Fischer Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 596 27548 2 Erzahlungen Hellmut G Haasis Edelweisspiraten Erzahlungen Trotzdem Verlag 1996 ISBN 3 922209 61 0 Auszug Horspiele Klas Ewert Everwyn Knoll ne janz gewohnliche Edelweiss us m Ihrefeld Musik Black Fooss 1986 Theater Bearbeiten Das Theaterstuck Edelweisspiraten sind treu wurde 1980 im Auftrag der Buhnen der Stadt Koln verfasst und in der Spielzeit 1980 81 aufgefuhrt Eine Horspielfassung erschien 1981 sie war im Juni 1981 Horspiel des Monats Musik Bearbeiten Zahlreiche Lieder deutscher Liedermacher und lokaler Gruppen reflektieren die grosse subkulturelle Bedeutung der Ehrenfelder Gruppe Teilweise werden darin die Ehrenfelder Ereignisse und die Erlebnisse der subkulturellen Edelweisspiraten miteinander verschmolzen Bekanntere Liedbeispiele sind unter anderem Brings Edelweisspirate Se wollten kein HJ Montur Black Fooss Edelweisspirate En Tafel us Bronze am Bahndamm anjebraat Text Rolly Brings Musik Reiner Homig Lilienthal Edelweisspiraten Sie sassen oft am Marchensee Text Herwig Steymans Musik Hans Jorg Maucksch Franz Josef Degenhardt Ballade vom Edelweisspiraten Nevada Kid Chaoze One feat Lotta C Edelweisspiraten sind treuMit der 2004 vom NS Dokumentationszentrum Koln veroffentlichten CD Es geschah in Schanghai wurden Lieder der subkulturellen Edelweisspiraten die ursprunglich aus der Bundischen Jugend stammen aufgegriffen und von Kolner Bands neu interpretiert Auf einem 2005 durchgefuhrten Edelweisspiratenfestival wurden diese Neubearbeitungen neben zahlreichen anderen Beitragen prasentiert Verfilmung Bearbeiten 2002 wurde basierend auf den Ereignissen um die Ehrenfelder Gruppe der Spielfilm Edelweisspiraten gedreht Da der Film lange Zeit bei keinem grossen Verleiher in das Programm genommen wurde konnte der Filmstart erst am 10 November 2005 erfolgen Regie fuhrte Niko von Glasow die Hauptrollen wurden von Ivan Stebunov Bela B Felsenheimer und Anna Thalbach ubernommen Durch die Rahmenhandlung fuhrte Jean Julich als der alte Karl der auch als Berater bei der Erstellung des Drehbuchs tatig war Edelweisspiraten als lokale Marke Bearbeiten Die seit den 1990er Jahren verstarkte mediale und kulturelle Prasenz hat dazu gefuhrt dass sich der Kolner Stadtbezirk Ehrenfeld inzwischen auch in der Aussendarstellung unter der Uberschrift Edelweisspiraten auf die Ehrenfelder Gruppe beruft Im Stadtbezirk bildet die Gruppe so umstritten auch die Vorgange um sie sein mogen heute einen wesentlichen Kristallisationspunkt der lokalen Identitat Literatur BearbeitenWilfried Breyvogel Hrsg Piraten Swings und Junge Garde Jugendwiderstand im Nationalsozialismus Dietz Bonn 1991 ISBN 3 8012 3039 2 Alexander Goeb Er war sechzehn als man ihn hangte Das kurze Leben des Widerstandskampfers Bartholomaus Schink Rowohlt Reinbek 1981 ISBN 3 499 14768 8 Matthias von Hellfeld Edelweisspiraten in Koln Jugendrebellion gegen das Dritte Reich 2 Auflage Pahl Rugenstein Koln 1983 ISBN 3 7609 0787 3 Detlev Peukert Die Edelweisspiraten Protestbewegungen jugendlicher Arbeiter im Dritten Reich Bund Verlag Koln 1980 ISBN 3 7663 0399 6 Bernd A Rusinek Gesellschaft in der Katastrophe Terror Illegalitat Widerstand Koln 1944 45 Klartext Essen 1989 ISBN 3 88474 134 9 Peter Finkelgruen Soweit er Jude war Moritat von der Bewaltigung des Widerstandes Die Edelweisspiraten als Vierte Front in Koln 1944 BoD Norderstedt 2020 ISBN 978 3 7519 0741 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ehrenfelder Gruppe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NS Dokumentationszentrum Koln Von Navajos und Edelweisspiraten Unangepasstes Jugendverhalten in Koln 1933 1945 dort zahlreiche Lexikon Eintrage zur Ehrenfelder Gruppe Steinbruck Gruppe und ihren jugendlichen Angehorigen NS Dokumentationszentrum Koln Es war in Schanghai Kolner Bands interpretieren Lieder der Edelweisspiraten Pascal Beucker Widerstand aus dem Untergrund taz Ausgabe vom 3 Mai 2005 Edelweisspiratenfestival Von Paulus Buscher veroffentlichte Ausschnitte aus Ermittlungsakten PDF 1 0 MB Einzelnachweise Bearbeiten Martin Ruther NS Dokumentationszentrums der Stadt Koln Ausstellung Von Navajos und Edelweisspiraten Unangepasstes Jugendverhalten in Koln 1933 1945 Text Die Ehrenfelder Steinbruck Gruppe fliegt auf Hinrichtungen in Koln Ehrenfeld Museumsdienst Koln abgerufen am 10 November 2019 a b Pascal Beucker Nicht alle wollten mitmarschieren In taz 10 November 2005 abgerufen am 10 November 2019 Mark Obert Jean Julich sieht sich doch nicht als Widerstandskampfer In Frankfurter Rundschau 15 Juli 2004 abgerufen am 10 November 2019 Eintrag von Julian Weller zu NS Hinrichtungsstatte am Bahnhof Ehrenfeld heute Gedenkstatte fur die Edelweisspiraten in der Bartholomaus Schink Strasse in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland abgerufen am 4 Oktober 2022 Mattias Pesch Edelweisspiraten Vorbilder an Zivilcourage in Kolner Stadtanzeiger vom 14 April 2011 S 26 online Zugriff 23 Juni 2016 nbsp Dieser Artikel wurde am 6 August 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ehrenfelder Gruppe amp oldid 237030340