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Die Synagogengemeinde Wanne Eickel war eine judische Einheitsgemeinde im Ruhrgebiet Begrundet wurde sie am 1 Oktober 1907 1 189 Mit der politischen Eingemeindung von Wanne Eickel nach Herne 1 Januar 1975 wurden auch die jeweiligen Synagogengemeinden vereinigt Seit 1953 ist die Herner ein Teil der Judischen Gemeinde Bochum Herne Hattingen Erinnerungstafel in Wanne Sud am Sportpark 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste nachweisbare judische Familie auf dem Gebiet der ehemaligen Stadt Wanne Eickel ist in der seit 1806 in Eickel lebenden Metzgers Abraham Leeser uberliefert der aus Sobernheim zugezogen war Die von ihm begrundete Metzgerei befand sich zu spaterer Zeit in der Bahnhofstrasse 7 und in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts an der Hauptstrasse 177 Seine Familie war aber letztlich untypisch fur die von hoher Fluktuation gepragte Zusammensetzung der judischen Bevolkerung in Wanne Eickel 1 188 Im Gegensatz zu Soest und Anrochte kann die Judengemeinde in Wanne Eickel auf keine grosse Vergangenheit und lange Tradition zuruckblicken In Wanne Eickel gab es nur vereinzelt alteingesessene Juden Vor mir war nur ein Amtskollege tatig gewesen Bei meiner Amtsubernahme 1924 bestand aber eine festgefugte Gemeinde mit Synagoge Schule Friedhof und Vereinen Die Gemeinde mit Einschluss der ostjudischen Mitglieder war durchweg liberal und es hat trotz mancher Gegensatze wahrend meiner Amtszeit keine religiosen oder politischen Kampfe gegeben Der aus Anrochte stammende Lehrer Max Fritzler nach 1924 1 188 f Im Jahr 1897 bildete sich in Wanne Eickel ein Provisorischer Ausschuss mit dem primaren Ziel der Einrichtung einer Beerdigungsbruderschaft Zugleich war er die Triebfeder zur Abtrennung von der Synagogengemeinde Bochum Dass Eickel 1896 Strassenbahnanschluss nach Bochum erhielt erschwerte indes den Zusammenschluss mit Wanne so dass die 1898 ergangene Ablehnung der Regierung Arnsberg zur Bildung einer eigenstandigen Synagogengemeinde mangels finanzieller Leistungsfahigkeit die Folge war Mit der Entscheidung unmittelbar sudlich des Bahnhofes Wanne Eickel eine Synagoge zu errichten war der Weg zur Grundung jedoch bereitet Zu der Gemeinde gehorten auch die Juden aus Holsterhausen und Rohlinghausen Wahrend zu Ende des 19 Jahrhunderts und zu Beginn der 1930er Jahre die judische Bevolkerung in Wanne Eickel jeweils um die 170 bis 195 Einwohner lag erreichte sie ihre Hochstzahl in den 1920er Jahren mit 276 1937 lebten noch 124 Juden in Wanne Eickel nach der Reichspogromnacht 1938 sank sie auf 59 im Jahr 1939 Als Folge von Ermordung und Vertreibung wahrend des Holocaust ging sie bis 1946 auf nur noch 6 zuruck 1 189 Die Synagoge war zerstort Von nun an wurden die Toten in Gelsenkirchen Bulmke bestattet 1 192 nbsp Gedenktafel an der HauptstrasseAuf der Hauptstrasse in Wanne der fruheren Hindenburgstrasse erinnern noch zahlreiche Wohn und Geschaftshauser an die einst hier lebenden judischen Familien Sie fuhrten hier Metzgereien Textil Lebensmittel oder auch Mobelgeschafte Besonders hervorzuheben ist die Kaiserpassage in der Mozartstrasse im Anschluss an das Warenhaus von Abraham Weinberg Die in den Jahren 1904 bis 1912 aufgebaute Glasuberdachung musste auf Grund der starken Luftverschmutzung jedoch bereits in den 1920er Jahren wieder entfernt werden 1 192 u Abb 135 Sogenannte Ghetto oder Judenhauser zur konzentrierten Unterbringung von Juden vor ihrer Deportation in die Vernichtungslager waren ab 1941 das vorherige Armenhaus Auf der Wilbe 31 in Rohlinghausen und das Haus Emscherstrasse 142 1 193 Siehe auch BearbeitenSynagoge Wanne Eickel Judischer Friedhof Wanne Eickel Waldfriedhof Herne Judischer TeilLiteratur BearbeitenRalf Piorr Hrsg im Auftrag der Stadt Herne Nahtstellen fuhlbar hier Zur Geschichte der Juden in Herne und Wanne Eickel Klartext Verlag Essen 2002 ISBN 3 89861 101 9 Elfi Pracht Jorns Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Teil V Regierungsbezirk Arnsberg Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern von Westfalen Band 1 3 J P Bachem Verlag Koln 2005 ISBN 3 7616 1449 7 S 188 193 und Abbildung 129 133 Manfred Hildebrandt Ortsartikel Herne Wanne Eickel in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg hg von Frank Gottmann Munster 2016 S 452 459 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks BearbeitenSynagoge Wanne Eickel auf synagogen net abgerufen am 27 Oktober 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Elfi Pracht Jorns Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagogengemeinde Wanne Eickel amp oldid 218008444