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Die Synagoge Wanne Eickel war die 1909 1910 erbaute 1938 zerstorte Synagoge der Synagogengemeinde Wanne Eickel Sie wurde auf dem Grundstuck Heinrichstrasse 8 in der Gemeinde Wanne erbaut das nach der Vereinigung von Wanne und Eickel zur kreisfreien Stadt Wanne Eickel 1926 die Adresse Langekampstrasse 48 trug 1 Gedenktafel an der Langekampstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis zur Bildung der Synagogengemeinde Wanne Eickel der auch die Juden aus Holsterhausen und Rohlinghausen angehorten am 1 Oktober 1907 wurde der Bezirk von der Bochumer Synagogengemeinde mitbetreut Vor 1898 bestand allerdings bereits ein Betraum im Haus Bahnhofstrasse 5 anschliessend konnte ein Betzimmer im Haus Gelsenkircher Strasse 6 genutzt werden Beide Gebaude bestehen nicht mehr Die Vereinigung der Juden aus Wanne und Eickel und ihre Abspaltung von Bochum war schliesslich auslosend fur den Bau einer eigenen Synagoge 2 189 Am 21 Juni 1909 stellte der Wanner Architekt Georg E Gobrecht den Bauantrag fur das zweigeschossige in Backstein Mauerwerk auszufuhrende Gebaude Ein Jahr darauf konnte der Bochumer Rabbiner Moritz David die Synagoge einweihen 2 190Die Synagoge wurde wahrend des Novemberpogroms vom 10 November 1938 durch Brandstiftung bis auf die Aussenmauern zerstort Da nach Meinung der ortlichen Behorden die Ruine eine Gefahr fur die Passanten darstellte wurde sie im Mai 1939 durch das Baugeschaft Ferdinand Dick abgebrochen nbsp Erinnerungstafel in Wanne Sud am Sportpark 2013 nbsp Gedenktafel an der Langekampstrasse mit der Einfriedung des ehemaligen Synagogengrundstucks 2014 1951 verausserte die Jewish Trust Corporation als Rechtsnachfolgerin der Synagogengemeinde das Grundstuck an die Bauunternehmung Heitkamp deren Stammsitz auf dem nordlich benachbarten Grundstuck lag 2 1911971 regte der fruhere Vorsteher der Synagogengemeinde Julius Leeser die Errichtung eines Mahnmals bzw das Anbringen einer Erinnerungstafel am Standort der Synagoge an was mangels Zustimmung der Bauunternehmung Heitkamp als Grundstuckseigentumerin zunachst nicht geschah 1976 kam es zur Aufstellung eines Gedenksteins allerdings in einer mehrere hundert Meter entfernten Grunanlage 3 Nach der Insolvenz von Heitkamp im Jahr 2012 4 setzten auch im Hinblick auf den im Jahr 2013 zu begehenden 75 Jahrestag der gewaltsamen Zerstorung der Synagoge neuerliche Bemuhungen ein die Gedenktafel von ihrem bisherigen Standort dem Sportpark Wanne Sud an die Langekampstrasse zu verlegen 5 3 die letztlich im November 2013 zum Erfolfg fuhrten 6 Eine judische Schule bestand in Wanne Eickel von 1899 bis 1924 und erneut von 1929 bis 1938 2 190Architektur Bearbeiten nbsp Einfriedung des ehemaligen Synagogengrundstucks 2013 Die 1909 von Gobrecht projektierte Synagoge nahm neben dem Betsaal im Obergeschoss auch die Wohnung des Lehrers der judischen Schule im Erdgeschoss auf Die im Rundbogenstil ausgestaltete Fassade kaschierte diese Zweigeschossigkeit Die nach der Langekampstrasse ausgerichtete Eingangsseite wurde durch einen abgetreppten Giebel betont fur den hellere Ziegel verwendet wurden An der Nord wie der Sudseite des Gebaudes waren wohl zur Ausleuchtung des Betsaals je drei Dachgauben aufgesetzt Der schlanke Dachreiter wurde nach oben mit einer geschweiften Haube abgeschlossen uber der sich ein Davidstern erhob Der Betsaal im Obergeschoss bot Raum fur 180 Glaubige Daneben befand sich dort die Garderobe fur die Frauen die der Manner war neben den Wohnraumen des Lehrers angeordnet Eine eigenstandige Empore fur die Frauen existierte nicht Zur Strasse war die Synagoge durch eine gartnerische Anlage abgegrenzt 1930 wurden insbesondere im westlichen Teil der Lehrerwohnung bauliche Mangel auf Grund von Bergschaden festgestellt die von der benachbarten Zeche Shamrock verursacht wurden 2 190Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten Synagogen Judischer Friedhof Wanne EickelLiteratur BearbeitenElfi Pracht Jorns Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Teil V Regierungsbezirk Arnsberg Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern von Westfalen Band 1 3 J P Bachem Verlag Koln 2005 ISBN 3 7616 1449 7 S 188 193 und Abbildungen 129 133 Manfred Hildebrandt Ortsartikel Herne Wanne Eickel in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg hg von Frank Gottmann Munster 2016 S 452 459 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Herne Wanne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Synagoge Wanne Eickel auf synagogen net abgerufen am 7 April 2013Einzelnachweise Bearbeiten Die Wanner Heinrichstrasse wurde damals in die sudlich anschliessende Eickeler Langekampstrasse einbezogen Im Nordosten von Wanne gab es danach eine weitere Heinrichstrasse die heutige Corneliusstrasse a b c d e Elfi Pracht Jorns Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Teil V Regierungsbezirk Arnsberg Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern von Westfalen Band 1 3 J P Bachem Verlag Koln 2005 ISBN 3 7616 1449 7 a b Stadt will judisches Mahnmal verlegen In Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 24 Marz 2013 abgerufen am 7 April 2013 Baukonzern Heitkamp wird zerlegt In EWestdeutsche Allgemeine Zeitung vom 24 Februarv 2012 abgerufen am 8 April 2013 Gedenkstein der Synagoge auf wanne eickel historie de abgerufen am 7 April 2013 Ralf Piorr Hrsg Herne und Wanne Eickel 1933 1945 Ein historischer Stadtfuhrer adhoc Verlag Herne 2013 ISBN 978 3 9814087 2 0 S 140 51 526999 7 1652273 Koordinaten 51 31 37 2 N 7 9 54 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Wanne Eickel amp oldid 218008411