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Die Synagoge von Halle Saale ist das Gotteshaus der 555 Mitglieder Stand 2018 zahlenden judischen Gemeinde zu Halle Synagoge in Halle Saale Portalnachbau der hallischen Synagoge am Grossen Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Vorgangerbauten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebaude wurde 1894 ursprunglich als Taharahaus des 1864 nordostlich der Innenstadt von Halle angelegten judischen Friedhofs nach Planen der Architekten Gustav Wolff und Theodor Lehmann aus weissen und gelben Ziegeln erbaut Die Umnutzung zur Synagoge erfolgte ab 1948 nach einigen Umbauten geweiht 1953 als Ersatz fur die wahrend der Novemberpogrome 1938 zerstorte alte Synagoge in der Innenstadt Am 9 Oktober 2019 dem Jom Kippur wurde auf die Synagoge und den Friedhof ein antisemitischer Anschlag verubt Die Tur die den Attentater aufgehalten hatte wurde spater in ein von Lidia Edel gestaltetes Mahnmal integriert das im Synagogenvorhof aufgestellt und am 9 Oktober 2020 enthullt wurde Die Tur mit den Einschusslochern wird von einer Eiche gehalten deren Aste eine Hand darstellen Jeweils zwei silberne Blatter vor der Tur erinnern an die Toten und Verletzten des Anschlags ausserhalb der Synagoge 52 Blatter an den hinter der Tur wachsenden Zweigen stehen fur die Uberlebenden die sich zum Zeitpunkt des Anschlags in der Synagoge befanden An der Aussenmauer erinnert seitdem eine Gedenktafel an die beiden Todesopfer 1 Hauptartikel Anschlag in Halle Saale 2019Architektur BearbeitenEs handelt sich um einen schlichten Saalbau im maurischen Stil mit grossen Rundbogenfenstern Ein in der Mitte der Vorderfront vorgelagerter Turm tragt eine der charakteristischen vier Zwiebelkuppeln Da auch die Ecken hervorgehoben wurden entstand eine reich gegliederte Dreiturmfassade 2 Ausstattung BearbeitenBei der Umgestaltung zur Synagoge bekam der Sakralbau verschiedene Einbauten Almemor Thoraschrein Gestuhl und Frauenempore wurden erganzt 3 Fur den Thoraschrein musste man den Osteingang verschliessen da dieser wie traditionell ublich vor der Ostwand aufgestellt wurde 4 Vorgangerbauten Bearbeiten nbsp Die alte hallische Synagoge in der Kleinen Brauhausstrasse um 1900 Spatestens ab dem Hochmittelalter gab es Juden in Halle Ungewiss ist ob sie nicht bereits im Jahr 965 nachweisbar sind als Ibrahim ibn Yaqub von Magdeburg nach Prag reist und dabei auch eine judische Saline an der Saale erwahnt 5 Sicher nachweisen lassen sie sich erst im Jahr 1184 als sie dem neu gegrundeten Kollegialstift in der Burg Seeburg eine Abgabe zahlen mussen 6 Bald bildete sich ein eigenes judisches Viertel das Judendorf das sich in der Gegend des heutigen Friedemann Bach Platzes und der Moritzburg auf dem heutigen Schlossberg befand 7 Dort entstand auch die erste Synagoge Halles sowie ein eigener Friedhof an der Stelle an der sich heute der Jagerberg erhebt Erstmals erwahnt wird diese Synagoge im Jahr 1314 8 9 Zwar standen die Juden abwechselnd unter dem Schutz des Erzbischofs von Magdeburg und des nahe gelegenen Klosters Neuwerk doch wurde die Siedlung immer wieder Ziel von Angriffen Da die Gemeinde nach der in Erfurt als die grosste Mitteldeutschlands galt wurde sie zudem wiederholt finanziell erpresst bis sie im Jahr 1493 durch Erzbischof Ernst von Magdeburg endgultig vertrieben wurde Erst im spaten 17 Jahrhundert kehrten Juden nach Halle zuruck und begrundeten wieder eine judische Gemeinde Um 1700 entstand die Synagoge in der Grossen Brauhausstrasse Diese wurde 1724 zerstort und bald darauf wieder aufgebaut Im Jahr 1829 wurde die Synagoge saniert doch infolge des Wirtschaftswachstums stieg die Einwohnerzahl Halles an und der Sakralbau war bald wieder zu klein Es bildete sich ein Synagogenbauverein und man entwarf einen Neubau nach dem Vorbild der Neuen Synagoge in Berlin Die Einweihung erfolgte im Jahr 1870 bereits im Jahr 1894 war eine Erweiterung notwendig 10 11 An den 1938 zerstorten Bau erinnern heute das Synagogendenkmal im Hinterhof zwischen Grosser Brauhausstrasse und Grossem Berlin sowie ein Nachbau des Hauptportals am Grossen Berlin der im Jahr 1985 entstand und als Mahnmal dient Zudem erhielt der Platz den Beinamen Jerusalemer Platz 12 Siehe auch BearbeitenListe von Sakralbauten in Halle Saale Liste in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR errichteter Sakralbauten Liste der Stolpersteine in Halle Saale Literatur BearbeitenHolger Brulls Demonstration judischer Identitat in der Grossstadt des 19 und 20 Jahrhundert Synagogen und Friedhofsbauten in Halle In Werner Freitag Katrin Minner Andreas Ranft Hrsg Geschichte der Stadt Halle Band 2 Halle im 19 und 20 Jahrhundert Mitteldeutscher Verlag Halle 2006 ISBN 3 89812 383 9 S 176 188 S 415 431 Holger Brulls Thomas Dietzsch Architekturfuhrer Halle an der Saale Dietrich Reimer Berlin 2000 ISBN 3 496 01202 1 Holger Brulls Dorothee Honekamp Stadt Halle Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 4 Fliegenkopf Verlag Halle Saale 1996 ISBN 3 910147 62 3 Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt II Regierungsbezirke Dessau und Halle Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03065 4 Volker Dietzel 300 Jahre Juden in Halle Leben Leistung Leiden Lohn Festschrift zum Jubilaum des 300jahrigen Bestehens der Judischen Gemeinde zu Halle Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 1992 ISBN 3 354 00786 9 Michael Pantenius Stadtfuhrer Halle Gondrom Verlag Bindlach 1995 ISBN 3 8112 0816 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Halle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Synagogen Mahnmal Halle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der judischen Gemeinde zu Halle mit Darstellung der Geschichte der Synagoge Rundgang mit 360 Fotografien Stadtgeschichte Hallenser entwickeln App Rundgang zu judischem Leben in Halle am 26 November 2022 auf mdr deEinzelnachweise Bearbeiten Jonas Nayda Max Hunger Denny Kleindienst Yvonne Muller Protokoll des Jahrestags Haseloff mit sehr personlicher Rede Halle sendet Botschaft In Mitteldeutsche Zeitung 10 Oktober 2020 abgerufen am 10 Oktober 2020 Brulls Honekamp S 225 Dehio S 301 Brulls Dietzsch S 131 Dietzel S 10 Dietzel S 12 Die Urkunde siehe Regesta archiepiscopatus Magdeburgensis 1 S 703 siehe Online Ausgabe der Bayerischen Staatsbibliothek Dietzel S 10 11 Wilhelm Jahn Halles alteste Befestigung im Nordwesten und das Judendorf In Neue Mitteilungen aus dem Gebiet historisch antiquarischer Forschungen 27 1885 1 Halle 1885 S 498 513 hier S 503 In der Urkunde heisst es est circa portam quondam synagoge iudeorum deutsch befindet sich beim Portal der ehemaligen judischen Synagoge Gustav Hertzberg Geschichte der Stadt Halle an der Saale im Mittelalter Nach den Quellen dargestellt Halle 1889 S 49 50 Halle Saale Sachsen Anhalt Aus der Geschichte der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum abgerufen am 11 Oktober 2019 Christina Willing Andrea Stech Judische Geschichte in unserer Umgebung pdf abgerufen am 11 Oktober 2019 Synagogendenkmal und Jerusalemer Platz Halle im Bild abgerufen am 11 Oktober 2019 51 493333333333 11 980277777778 Koordinaten 51 29 36 N 11 58 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Halle Saale amp oldid 233143198