www.wikidata.de-de.nina.az
Die Synagoge in Alzey wurde zwischen 1853 und 1854 in der Augustinerstrasse 9 erbaut Sie wurde bis 1935 genutzt und dann aufgegeben Bei den Novemberpogromen 1938 wurde die Synagoge schwer beschadigt Nach mehreren Verkaufen des Grundstuckes mit den Resten der Synagoge wurden diese 1955 endgultig abgebrochen Es blieben nur die Grundmauern erhalten Synagoge AlzeySynagoge in Alzey um 1925 DatenOrt AlzeyBaustil Mischstil mit orientalischen ElementenBaujahr 1853 54Koordinaten 49 44 39 2 N 8 6 37 9 O 49 74422 8 11052 Koordinaten 49 44 39 2 N 8 6 37 9 OSynagoge Alzey Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Synagoge 2 Judische Gemeinde Alzey 3 Literatur 4 EinzelnachweiseSynagoge BearbeitenBereits im Jahr 1427 wird ein Bethaus in Alzey erwahnt Uber den genauen Standort und die weitere Nutzung ist nichts bekannt Bis 1791 wurde das Dachgeschoss eines Wohnhauses am Anfang der Judengasse als Betraum genutzt 1791 finanzierte ein Privatmann den Bau einer neuen Synagoge in der Zwerchspiessgass Da die Zahl der Mitglieder der judischen Gemeinde stark angewachsen war reichte der Platz in der alten Synagoge nicht mehr aus Zudem war die Bausubstanz in einem sehr schlechten Zustand Daraufhin wurde zwischen 1853 und 1854 eine neue Synagoge in der Augustinerstrasse 9 erbaut Das Gebaude in der Zwerchspiessgass wurde spater als Lagerhaus genutzt und 1976 abgerissen Die Kosten fur den Neubau betrugen 10000 Gulden Die Einweihung fand am 20 und 21 Oktober 1854 statt Die Synagoge bot 220 Glaubigen Platz und verfugte uber eine Frauenempore die an drei Wanden entlang lief sowie uber eine Orgel Das Gebaude verfugte uber einen Kreuzgiebel mit abgetreppten Giebel Auf der Strassenseite befand sich das Eingangsportal Rechts und links des Portals befanden sich zwei kleine Kielbogenfenster Daruber drei grosse hohe Kielbogenfenster Im Giebel war ein Achtpassfenster eingelassen und an den beiden Giebelseiten befanden sich zwei kleine Zierturme An der Spitze des Giebels waren zwei rechteckige Gesetzestafel von denen die rechte noch erhalten und heute im Museum der Stadt Alzey ausgestellt ist angebracht Sowohl die Nordseite als auch die Ostseite der Synagoge verfugten uber drei grosse hohe Kielbogenfenster An der linke Gebaudeseite befand sich ein weiterer Eingang der vermutlich zur Frauenempore fuhrte Ab 1933 nach der Machtergreifung Adolf Hitlers wurden die judischen Einwohner immer mehr entrechtet Zudem kam es immer wieder zu antijudischen Aktionen Dies hatte zur Folge dass viele judische Einwohner Alzey verliessen Auf Grund der geringen Mitgliederzahl wurde die Synagoge ab 1935 nicht mehr genutzt Die Gottesdienste fanden ab diesem Zeitpunkt in einem Privathaus statt Bei den Novemberpogromen 1938 wurde die Synagoge dann durch Mitglieder der SA schwer beschadigt Die Inneneinrichtung sowie die Ritualien wurden vor der Synagoge verbrannt Lediglich eine Torarolle und einige Fragmente anderer Torarollen konnten gerettet werden Sie werden wie die rechte Gesetzestafel vom Giebel und die Steinplatte mit der Bauinschrift der Synagoge und dem Orgelstuhl im Museum der Stadt Alzey ausgestellt Am 8 Mai 1939 verkaufte die judische Gemeinde das Grundstuck mit den Resten der Synagoge fur 600 Reichsmark an die Stadt Alzey Der Kaufpreis wurde allerdings nie gezahlt da die Stadt Kosten fur die Aufraumarbeiten auf dem Gelande geltend machte und mit dem Kaufpreis aufrechnete 1945 wurde das Gebaude im Zuge der Restitutionsverhandlungen erneut von der Stadt erworben und von dieser einige Jahre spater an einen Privatmann veraussert der auf dem hinteren Teil des Gelandes ein Wohn und Geschaftshaus errichtete 1955 wurden die Reste der Synagoge abgerissen Im Jahr 1966 wurde eine Gedenktafel an die ehemalige Synagoge an einer Mauer auf dem Grundstuck angebracht Die Inschrift lautet 1 2 3 HIER STAND DIE 1854 ER BAUTE 1938 ZERSTORTE SYNAGOGE ZUM GEDENKEN UNSERERJUDISCHEN MITBURGERJudische Gemeinde Alzey Bearbeiten Hauptartikel Judische Gemeinde Alzey Die Anfange der judischen Gemeinde in Alzey reichen bis ins 14 Jahrhundert zuruck Erstmal 1305 wird ein judischer Einwohner namentlich genannt Den hochsten Stand an Gemeindemitgliedern erreichte die judische Gemeinde 1855 als sie 363 Mitglieder zahlte Von 1842 bis 1933 war Alzey Rabbinatssitz Die letzten judischen Einwohner wurden 1943 deportiert 1 2 Literatur BearbeitenStefan Fischbach Ingrid Westerhoff und dies ist die Pforte des Himmels Synagogen Rheinland Pfalz und Saarland Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Staatliches Konservatoramt des Saarlandes Synagogue Memorial Jerusalem Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland 2 Verlag Philipp von Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3313 7 S 72 Einzelnachweise Bearbeiten a b Alzey alemannia judaica de abgerufen am 10 Mai 2021 a b Alzey Rheinland Pfalz judische gemeinden de abgerufen am 10 Mai 2021 Stefan Fischbach Ingrid Westerhoff und dies ist die Pforte des Himmels Synagogen Rheinland Pfalz und Saarland Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Staatliches Konservatoramt des Saarlandes Synagogue Memorial Jerusalem Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland 2 Verlag Philipp von Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3313 7 S 76 Ehemalige Synagogen im Landkreis Alzey Worms Alsheim Alzey Bechtheim Eich Eppelsheim Framersheim Erbes Budesheim Flonheim Gau Odernheim Gimbsheim Hessloch Monsheim Nieder Florsheim Nieder Saulheim Nieder Wiesen Osthofen Partenheim Rommersheim Schornsheim Stein Bockenheim Vendersheim Wachenheim Pfrimm Wallertheim Westhofen Wollstein Worrstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Alzey amp oldid 232315270