www.wikidata.de-de.nina.az
Suse Rosen geboren am 7 Marz 1910 in Dresden als Susanne Rosenthal gestorben am 14 Marz 1968 in Locarno war eine deutsche Balletttanzerin die in den 1920er Jahren an der Stuttgarter Oper engagiert war Als Judin verfolgt musste sie Deutschland 1933 verlassen Ihr Wirken in Stuttgart wurdigte 2008 die Ausstellung Verstummte Stimmen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Belege 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSusanne Rosenthal wurde als Tochter judischer Eltern geboren Ihr Vater war der Kaufmann Fritz Rosenthal Sie wuchs mit einer Schwester in gutburgerlichen Verhaltnissen in Berlin auf Mit 15 Jahren erhielt sie Ballettunterricht bei Lina Gerzer einer Solotanzerin an der Deutschen Oper Berlin Als Gerzer Ballettmeisterin am Staatstheater Stuttgart wurde holte sie Susanne Rosenthal nach die ab 1927 unter dem Kunstlernamen Suse Rosen ein Engagement als Chortanzerin erhielt Das Ballett in Stuttgart war zu dieser Zeit keine eigene Sparte sondern lieferte Tanzeinlagen fur Opern und Operetten Suse Rosens Auftritte wurden von der Presse begeistert aufgenommen In der komischen Oper Fatme von Friedrich von Flotow tanzte sie 1929 ein Solo Ein Kritiker beschrieb sie als traumzarte leichte Elfenbeingestalt Ab 1931 wurde sie als Solistin auch in grossen Opernproduktionen eingesetzt wie in Mozarts Die Hochzeit des Figaro Glucks Orpheus in der Unterwelt oder Verdis Aida Mit dem Erstarken der NS Bewegung richtete sich antisemitische Propaganda gegen die junge Tanzerin Nach der Erstauffuhrung der Operette Das Lied der Liebe von Erich Wolfgang Korngold am 4 November 1932 am Staatstheater Stuttgart ereiferte sich der NS Kurier uber die judische Schlafzimmerpoesie des Textes und die Darstellung des Hotelstubenmadchens Tini als das uble Spiel und der ordinare Tanz Suse Rosens Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7 April 1933 mit dem darin enthaltenen Arierparagraphen erlaubte den Nationalsozialisten offizielle Sauberungen staatlicher Einrichtungen von judischen Mitarbeitern Betroffen waren auch Staatstheater Alle Ensemblemitglieder der Stuttgarter Buhnen wurden bezuglich ihrer rassischen Herkunft uberpruft Als Grundlage der Erfassung dienten Fragebogen die im Mai und Juni verteilt wurden In deren Folge entliess der am 27 Marz 1933 als neuer Generalintendant der Wurttembergischen Staatstheater Stuttgart angetretene Otto Krauss ein uberzeugter Anhanger der NSDAP und Mitglied im Kampfbund fur deutsche Kultur alle judischen Kunstler oder die nach der NS Ideologie als Juden galten darunter die Schauspieler Max Marx Heinz Rosenthal und Fritz Wisten der Sanger Hermann Weil die Chorsangerin Elsa Reder und der Regisseur Harry Stangenberg Suse Rosen erhielt ihre Kundigung zum 30 Juni 1933 Zunachst kam sie bei ihrer Mutter in Berlin unter Dann verliess sie Deutschland und schlug sich als Variete Tanzerin in Holland Belgien und Italien durch Ihre Versuche ein festes Engagement zu finden scheiterten Ende 1934 wurde sie schwer krank und mittellos von Freunden in der Schweiz aufgenommen Um die Schweizer Staatsburgerschaft zu erhalten ging sie 1936 eine Scheinehe ein In ihrem Beruf konnte sie nie wieder Fuss fassen 1943 erfuhr sie dass ihre Mutter und ihre Schwester im KZ Bergen Belsen vergast worden waren Der Vater war bereits 1927 verstorben Auf Einladung von Freunden ging sie 1955 nach New York wo sie als Haushaltshilfe arbeitete Sie kehrte erst nach Europa zuruck als das Land Baden Wurttemberg ihren Antrag auf Wiedergutmachung 1963 anerkannte Im Rahmen der deutschen Wiedergutmachungspolitik erhielt sie eine Entschadigung von rund 26 000 DM Sie zog in die Schweiz zuruck wo sie in Locarno eine Pension fuhrte und mit 58 Jahren starb nbsp Stolperstein fur Suse Rosen in Stuttgart Werastr 9Gedenken BearbeitenIhr Wirken in Stuttgart wurde im Rahmen der Ausstellung Verstummte Stimmen gewurdigt die im Herbst 2008 zur Vertreibung judischer Kunstler aus der Oper von 1933 bis 1945 auch in der Staatsoper Stuttgart gezeigt wurde 1 Am 7 April 2016 wurde eine weitere Gedenkstunde fur die Opfer des Nationalsozialismus unter den Angehorigen der Staatstheater Stuttgart veranstaltet In diesem Rahmen wurde eine Wandtafel Verstummte Stimmen fur 23 Kunstler darunter Suse Rosen im Foyer des Staatstheaters enthullt 2 3 Auf Initiative des Projekts Stuttgarter Stolpersteine verlegte Gunter Demnig am 12 November 2013 einen Stolperstein vor dem ehemaligen Wohnhaus von Suse Rosen in der Werastr 9 in Stuttgart Mitte Ihr Schicksal ist Ausgangspunkt fur das Stuck Bis zum letzten Tanz das Studierende der Stuttgarter Schauspielschule 2017 im Wilhelma Theater auffuhrten 4 Belege BearbeitenGeorg Gunther Das Stuttgarter Ballett die Rassengesetze und das Schicksal der judischen Tanzerin Suse Rosen In Musik in Baden Wurttemberg Jahrbuch 2007 Band 14 Strube Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 89912 114 8 S 139 158 Stefanie Meineke Suse Rosen Stuttgart Stolperstein zum Horen in SWR2 Audiodatei 3 44 Minuten 7 Marz 2014 Suse Rosen Die Nazis verbieten ihr zu tanzen SWR2 Stolpersteine zum Lesen 28 November 2013 Georg Gunther Die Elfenbeingestalt und die Barbarei in Esslinger Zeitung 6 Marz 2010 Gekurzte Fassung bei stolpersteine stuttgart deEinzelnachweise Bearbeiten Landesarchiv Baden Wurttemberg Verstummte Stimmen Ausstellung in der Staatsoper Stuttgart und im Haus der Geschichte Landesarchiv Baden Wurttemberg Gedenktafel fur NS Opfer im Staatstheater Stuttgart enthullt Memento des Originals vom 1 April 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landesarchiv bw de 7 April 2016 Verstummte Stimmen Oper Stuttgart erinnert an verfemte Kunstler 7 April 2016 mit Ton Mitschnitt des Vortrages von Hannes Heer zu Suse Rosen u a Dorothee Schopfer Kritik zum Theaterstuck Bis zum letzten Tanz Aus dem Nest gefallen in Stuttgarter Zeitung de 8 Oktober 2017Normdaten Person GND 1027177956 lobid OGND AKS VIAF 278190253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosen SuseALTERNATIVNAMEN Rosenthal Susanne wirklicher Name Rosenthal Edith Susanne vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche BallerinaGEBURTSDATUM 7 Marz 1910GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 14 Marz 1968STERBEORT Locarno Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Suse Rosen amp oldid 234835258