www.wikidata.de-de.nina.az
Die Supermarine Sea Eagle Seeadler war ein einmotoriges Amphibienflugzeug des britischen Herstellers Supermarine Aviation Works aus den 1920er Jahren mit einem Holzrumpf Es war eines der ersten fur den Passagiertransport entwickelten Flugboote und konnte neben zwei Piloten sechs Fluggaste aufnehmen Die drei gebauten Maschinen wurden im Luftverkehr zwischen Southampton und den Kanalinseln eingesetzt Supermarine Sea EagleTyp AmphibienflugzeugEntwurfsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichHersteller Supermarine Aviation WorksErstflug Juni 1923Produktionszeit 1923Stuckzahl 3 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichte der Sea Eagle 2 Einsatz der Sea Eagle 3 Supermarine Scarab 4 Militarische Nutzung 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklungsgeschichte der Sea Eagle BearbeitenDie Firma Supermarine Aviation Works in Southampton hatte von 1917 bis April 1918 den Serienbau des von der Admiralitat entwickelten AD Flugbootes betrieben 1 1919 kaufte die Gesellschaft zehn dieser eingemotteten Maschinen zuruck und modifizierte sie fur den Zivilverkehr unter der Bezeichnung Supermarine Channel Die erste Maschine G EAED ex N1529 durfte ab Juli 1919 Rundfluge und Linienfluge zwischen Orten an der britischen Kanalkuste und nach Cherbourg und St Malo durchfuhren 1920 konnte Supermarine drei Channel Flugboote an die norwegische Det Norske Luftfartreideri DNL fur die Postlinie Bergen Haugesund Stavanger und dann auch noch vier weitere Flugboote an die norwegische Regierung verkaufen Drei weitere Maschinen G EAGE G EAEJ G EAEF gingen an die Bermuda amp West Atlantic Aviation Company fur Inselflugverkehr sowie Rund und Charterfluge Zwei weitere Maschinen wurden mit Kameras im Bug zur Erkundung des Orinoco Deltas in Venezuela eingesetzt 2 1921 konnten weitere Channels verkauft werden allerdings nur eine fur zivile Zwecke G NZAI kam nach Neuseeland an die dortige staatliche Flugschule und wurde das erste Flugzeug das je Fidschi anflog Funf als Channel Mk II bezeichnete Maschinen erhielten fur den militarischen Einsatz geanderte Rumpfe und modernere Motoren Drei gingen nach Japan je eines nach Schweden und Chile 3 Zuvor beteiligte sich Supermarine mit drei anderen Firmen im Herbst 1920 an einem Wettbewerb des Luftfahrtministeriums fur ein auf dem Wasser startendes Zivilflugzeug Der Wettbewerb der im September und Oktober 1920 in Felixstowe und Martlesham Heath nahe Woodbridge Suffolk stattfand wurde von der Vickers Viking III G EAUK knapp gewonnen Den 2 Preis von 4000 gewann der erste eigenstandige Entwurf von Supermarines neuem Chefkonstrukteur Reginald Joseph Mitchell das Commercial Amphibian G EAVE vor dem Fairey III Schwimmerflugzeug G EALQ Das Preisgeld wurde vom Air Ministry auf 8000 verdoppelt da man dort der Meinung war dass Supermarine trotz unterlegener Motorleistung einen exzellenten Entwurf mit herausragenden Leistungen vorgestellt hatte 4 Unglucklicherweise sturzte die neue Supermarine Maschine schon im Oktober 1920 ab und wurde nicht wieder aufgebaut 5 In der Folgezeit entwickelte Supermarine im Auftrag des Luftfahrtministeriums das militarische Aufklarungsflugboot Supermarine Seagull das 1921 zum ersten Serienauftrag nach dem Weltkrieg fuhrte Im Unterschied zu den zuvor genannten Flugbooten hatte die Seagull einen Zug Propeller Gleichzeitig entwickelte Supermarine ein neues Zivilmodell mit der Sea Eagle Ende 1922 war mit einem Regierungszuschuss die British Marine Aircraft Navigation Company gegrundet worden die einen Liniendienst mit Flugbooten zwischen Southampton den Kanalinseln und Le Havre einrichten sollte Drei Flugboote finanzierte die Regierung fur diese Linie die von Supermarine einem Teilhaber der neuen Gesellschaft gebaut werden sollten Die Sea Eagle war in den Grundabmessungen der neuen Seagull ahnlich verwendete allerdings nur die Tragflachen des Militarmodells Wie alle bis dahin gebauten Supermarine Flugboote war sie fast vollstandig aus Holz gebaut Sie hatte einen abweichenden Holzrumpf mit einer Passagierkabine fur sechs Fluggaste im Bug und dahinter ein offenes Cockpit fur den die Piloten sowie ein abweichendes Leitwerk Auch kehrte Supermarine bei der Sea Eagle wieder zu dem Antriebskonzept mit einem Druckpropeller zuruck Als Triebwerk wurde der 12 Zylinder V Motor Rolls Royce Eagle IX verwandt der 360 PS leistete Die erste Maschine G EBFK flog im Juni 1923 und am 25 September 1923 begann der Liniendienst nach Guernsey 6 Einsatz der Sea Eagle BearbeitenDie drei gebauten Maschinen G EBFK G EBGR G EBGS kamen 1923 in den Dienst der British Marine Aircraft Navigation Company und begannen den Liniendienst zwischen Southampton und Guernsey ohne die geplante Verlangerung nach Frankreich Supermarine stellte fur den Liniendienst zwei Werkspiloten ab Am 31 Marz 1924 ging die mit staatlicher Hilfe gegrundete Gesellschaft in der neuen staatlichen Luftfahrtgesellschaft Imperial Airways auf Bis dahin hatte die Gesellschaft 104 Hin und Ruckfluge durchgefuhrt somit 15 pro Monat 7 Die G EBFK wurde allerdings schon am 21 Mai 1924 abgeschrieben Sie war im Oktober 1923 zuletzt im Linienverkehr eingesetzt worden und vermutlich nur noch als Ersatzteilspender vorhanden 8 Die G EBGR wurde im Spatsommer 1924 auf das starkere Napier Lion Triebwerk umgerustet 9 Ab 1925 verfugten beide Maschinen uber dieses Triebwerk und hatten einen etwas grosseren Oberflugel um sicherer starten zu konnen Im Januar 1927 ging mit der G EBGS die zweite Maschine verloren als sie in St Peter Port von einem Schiff gerammt wurde Die beschadigte Maschine wurde nach Southampton zuruckgebracht aber nicht repariert 10 So verblieb nur noch G EBGR bis 1929 auf der Route zu den Kanalinseln 11 Neben der verbliebenen Sea Eagle kam zwischen dem 30 Juni 1926 und Februar 1927 auch noch der Prototyp der zweimotorigen Supermarine Swan auf der Linie zum Einsatz der auch Deauville Le Touquet und Cherbourg anflog aber weniger als zehn Hin und Ruckfluge durchfuhrte und 1927 abgebrochen wurde Nach deren Aussonderung setzte die Imperial Airways noch Short Calcutta zwischen dem 14 August 1928 und dem 20 Februar 1929 ein um dann die Linie zu den Kanalinseln aufzugeben 12 1929 setzte dann die Tour and Travel Association kurzzeitig noch die ehemalige Militarmaschine Supermarine Seagull Mk IV G AAIZ fur einige Fluge mit bis zu sechs Passagieren nach Guernsey ein Der Rumpf der G EBGR blieb lange erhalten Er wurde 1949 von Vickers Aviation der BOAC geschenkt und dann am 13 Februar 1954 wegen Unterhaltungs und Lagerungsproblemen in Heston verbrannt 13 Supermarine Scarab BearbeitenIm Jahr 1924 entstand mit der Supermarine Scarab eine Militarversion fur die spanischen Marineflieger Dieser Typ hatte einen abweichenden Rumpf Der Pilot sass in einem offenen Cockpit im Bug dahinter ebenfalls in offenen Standen der MG Schutze und der Funker Navigator Bombenschutze die auch noch eine geschlossene Rumpfkabine hatten Im Rumpf befand sich eine drehbare Bombenkammer fur zwolf 22 kg Bomben Unter den Tragflachen befanden sich weitere Aufhangungen fur vier 45 kg Bomben 14 Die Tanks waren aus dem Rumpf in die oberen Tragflachen verlegt worden Von den zwolf bestellten Maschinen ging eine schon bei den Tests in Grossbritannien verloren Das aus Spanien entsandte Flugzeugmutterschiff Dedalo konnte die Maschinen nicht durch seine zu kleinen Luken im Laderaum stauen und transportierte sie daher alle an Deck Auf der Ruckfahrt geriet das Schiff in der Biskaya in einen schweren Sturm in dem sieben Maschinen erheblich beschadigt wurden Die unbeschadigten Maschinen wurden bei der Ankunft in Spanien sofort nach Marokko entsandt um im Rifkrieg gegen die Kabylen eingesetzt zu werden 15 Militarische Nutzung BearbeitenSpanien 1875 nbsp SpanienMarineTechnische Daten BearbeitenKenngrosse Channel Mk I Sea Eagle Scarab SwanBesatzung 1 1 2 3 1 2Passagiere 3 4 6 10Lange 9 14 m 11 38 m 11 28 m 14 78 mSpannweite 15 37 m 14 02 m 20 93 mHohe 3 96 m 4 85 m 4 92 m 5 58 mFlugelflache 42 1 m 57 6 m 56 7 m 117 5 m Leermasse 1069 kg 1792 kg 1803 kg 3538 kgStartmasse 1542 kg 2744 kg 2608 kg 5398 kgHochstgeschwindigkeit 128 km h 150 km h 148 km hReisegeschwindigkeit 114 km h 135 km h 128 km h 134 km hReichweite 3 h 370 km 400 kmDienstgipfelhohe 2285 m 2438 m 2469 mTriebwerke Beardmore 160 PS ca 120 kW Rolls Royce Eagle IX 360 PS ca 260 kW 2 Eagle IXBewaffnung 1 MG 1 MG450 kg Bomben Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenNeville Doyle From Sea Eagle to Flamingo Channel Island Airlines 1923 1939 Upton upon Severn 1991 ISBN 1 85421 103 X Peter London British Flying Boats The History Press Stroud 2003 ISBN 978 0 7524 6055 0 Kenneth Munson Flugboote und Wasserflugzeuge seit 1910 Orell Fussli Zurich 1972 John Stroud Wings of Peace In Aeroplane Monthly April 1986 S 209 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Supermarine Sea Eagle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto und Informationen englisch weitere Bilder auf bamuseum comEinzelnachweise Bearbeiten London British Flying Boats S 20 23 London S 49f London S 54 C F Andrews E B Morgan Supermarine Aircraft since 1914 Putnam 1981 S 44 London S 50 ff London S 73 Doyle From Sea Eagle to Flamingo S 35 Doyle S 38 Doyle S 43 Doyle S 52 London S 73f London S 74 Doyle S 271 London S 257 A new Supermarine for Spain Flight 8 Juni 1924 London S 73f Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Supermarine Renn und Rekordflugzeuge Sea Lion S 4 S 5 S 6 S 6B Militarische Flugzeugtypen Attacker Nanuk Scapa Scarab Scimitar Sea King Sea Otter Seafang Seafire Seagull 1921 Seagull 1948 Seal Southampton Spitfire Spiteful Stranraer Swift Walrus Zivile Flugzeugtypen Channel Sea Eagle Solent Swan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Supermarine Sea Eagle amp oldid 215384053