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Stronnictwo Ludowe Wola LudU dt Bauernpartei Volkswille kurz SL war 1944 bis 1948 eine kommunistische Blockpartei in Polen Geschichte Bearbeiten1944 spalteten sich einige kommunistische Mitglieder unter dem Namen Wola Ludu dt Volkswille aus der Bauernbewegung ab Daraus entstand die Stronnictwo Ludowe Wola Ludu die in der Parteienstruktur des kommunistischen Polens die Funktion hatte die Landbevolkerung in die neue kommunistische Diktatur einzubinden Im November 1944 trat die Partei in die neu geschaffene Zentrale Verstandigungskommission der demokratischen Parteien Centralna Komisja Porozumiewawcza Stronnictw Demokratycznych ein die die Hegemonie der PPR uber die anderen Parteien sicherstellen sollte Die SL erhielt in der PKWN das Landwirtschaftsressort Minister war Andrzej Witos Zur Kontrolle war der Vizechef des Ministeriums ein Mitglied der PPR Ein wesentliches Thema dieses Politikfeldes war die Bodenreform Der SL sprach sich dafur aus mit einer Bodenreform zu warten bis nach einem Sieg auch die von den zu vertreibenden Deutschen erbeuteten deutschen Ostgebiete zur Verteilung bereit stunden Die PPR hingegen war daran interessiert so schnell wie moglich vielen Bauern Land zukommen lassen und setzte eine sofortige Verteilung des enteigneten Grundbesitzes in den von der Roten Armee kontrollierten Gebieten durch Dies war eine taktische Massnahme Das eigentliche Ziel der PPR war eine Kollektivierung der Landwirtschaft die von der SL abgelehnt wurde Als Ergebnis dieser Diskussion wurde Witos als Minister entlassen und die Parteizeitung Zielony Sztandar beschlagnahmt Die PPR furchtete um ihre Hegemonie uber die SL Boleslaw Bierut bezeichnete die SL auf der Politburositzung der PPR am 9 Oktober 1944 als Feind und vertrat die These die SL nahme Merkmale der Opposition an Auf Seiten der SL wehrte sich Stanislaw Kotek Agroszewski gegen die Massnahmen der Zensurbehorde und kritisierte die Hegemoniebestrebung der PPR Die SL wurde daraufhin gezwungen ihn mittels eines SL Parteigerichtes dass aus PPR treuen Personen bestand ihn aus seinen Parteiamtern zu entfernen Moglich war dies da die PPR eigene Mitglieder in die Blockparteien entsandt hatte die dort die Kontrolle der PPR sicherstellen sollten Das dritte Mitglied der SL in der PKWN war Jan Czechowski Mit der Zulassung der PSL am 22 August 1945 anderte sich die Situation fur die SL grundlegend Die PPR hatte zunachst versucht eine Fusion der beiden Bauernparteien herbeizufuhren In der gemeinsamen Partei sollten die Amter paritatisch verteilt werden Stanislaw Mikolajczyk lehnte eine solche Paritat aufgrund der unterschiedlichen Grosse der Parteien zunachst ab Trotz der Propaganda der PPR Mikolajczyk hatte die Einheit der Bauernbewegung geopfert wuchs die PSL rasant die SL verfiel jedoch zusehends Nun wechselte die PPR die Strategie Eine Fusion der Bauernparteien in der die SL marginalisiert werden wurde wurde nicht mehr betrieben Stattdessen diente die Schwache der SL der Kontrolle der PPR uber sie Ihre Funktionen und Mandate durfte sie behalten Nach den Erfahrungen der Wahlen in Ungarn im November 1945 in der die Bauernpartei 57 der Stimmen erhalten hatte entschieden sich die sozialistischen Machthaber bei der ersten Wahl zum Nachkriegs Sejm am 19 Januar 1947 auf massive Wahlfalschung zu setzen Zunachst versuchte die PPS die PSL dazu zu zwingen einer Wahl nach Einheitslisten zuzustimmen Dort sollten PPR PPS PSL und SL jeweils 20 und SP und SD jeweils 5 der Mandate erhalten Da dies eine Zweidrittelmehrheit fur die Kommunisten und ihre Vasallen bedeutet hatte war dies fur die PSL nicht hinnehmbar Also trat ein Vierer Block aus PPR PPS SL und SD gegen die PSL und SP an PPR und PPS sollten 32 SL 25 und SD 10 der Mandate erhalten Die Wahlen sollten so gefalscht werden dass die Opposition 15 erhielte Stalin anderte die Ergebnisse noch ab Nun entfielen auf PPR und PPS je 31 SL 27 und SD 11 Nach massiven Wahlfalschungen wies das offizielle Endergebnis 80 1 fur den Demokratischen Wahlblock 10 3 fur die PSL und 4 7 fur die SP aus Die SL erhielt nach diesem Wahlergebnis 109 Sitze im Sejm Bei der Prasidentschaftswahl in Polen 1947 unterstutzen die Abgeordneten der SL wie die anderen Parteien des Blocks Boleslaw Bierut Nach der Gleichschaltung der PSL 1948 fusionierten die Bauernparteien zu Zjednoczone Stronnictwo Ludowe ZSL Diese Satellitenpartei der Kommunisten wirkte bis zur Wende 1989 in der Nationalen Einheitsfront mit vergleichbar dem Demokratischen Block in der DDR Literatur BearbeitenAndrzej Kaluza Der polnische Parteistaat und seine politischen Gegner 1944 1956 1998 ISBN 3 465 02769 8 S 46 94 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stronnictwo Ludowe Wola Ludu amp oldid 223457595