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Das formelle Strafrecht auch Strafprozessrecht genannt ist in der Schweiz seit Inkrafttreten der Schweizerischen Strafprozessordnung StPO am 1 Januar 2011 einheitlich geregelt Zuvor existierten 26 kantonale Strafprozessordnungen sowie eine Bundesstrafprozessordnung fur bestimmte der Bundesjustiz unterstehende Delikte Eine weitere Strafprozessordnung existiert fur das Militarstrafrecht und fur das Jugendstrafrecht die durch die eidgenossische StPO jedoch nicht abgelost wurden Das materielle Strafrecht ist im Schweizerischen Strafgesetzbuch geregelt Inhaltsverzeichnis 1 Vorverfahren 1 1 Ermittlungsverfahren 1 2 Untersuchung Art 308 und folgende 2 Hauptverfahren 2 1 Vorverhandlung 2 2 Hauptverhandlung 3 Rechtsmittel 3 1 Berufung 3 2 Revision 4 Besondere Verfahren 4 1 Strafbefehlsverfahren 4 2 Ubertretungsstrafverfahren 4 3 Abgekurztes Verfahren 5 Verfahrenskosten 6 Entstehungsgeschichte 7 Kritik 7 1 Kosten 7 2 Verdeckte und praventive Ermittlungen 7 3 Strafbefehl haufig angewandt 7 4 Strafbefehl rechtsstaatlich bedenklich 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVorverfahren BearbeitenDer Ablauf eines Strafverfahrens ist in Vor und Hauptverfahren geteilt wobei im Vorverfahren noch zwischen Ermittlungsverfahren und der Untersuchung unterschieden wird Wenn gegen ein Urteil im Hauptverfahren Berufung eingelegt oder Revision auf Grund neuer Beweise verlangt wird kann ein Rechtsmittelverfahren eingeleitet werden 1 Ermittlungsverfahren Bearbeiten Das Ermittlungsverfahren beginnt bei einer privaten oder behordlichen Anzeige Art 300 302 Die Polizei ermittelt und nimmt vorlaufige Festnahmen vor Art 306 Tatorte werden von der Polizei untersucht die samtliche Ergebnisse der leitenden Staatsanwaltschaft ubergibt Art 307 Abs 3 Die Staatsanwaltschaft entscheidet uber weitere Untersuchungen und entscheidet uber eine allfallige Einstellung des Verfahrens Art 309 310 Als leitende Instanz eines Verfahrens kann die Staatsanwaltschaft auch ohne polizeiliche Ermittlungen ein Vorverfahren einleiten sowie durchfuhren Im Laufe des Ermittlungsverfahrens verhaftete Personen haben umgehend das Recht auf einen Anwalt der ersten Stunde 1 Art 159 Der Anwalt kann bereits bei polizeilichen Einvernahmen anwesend sein Bereits nach der ersten Einvernahme der beschuldigten Person kann Einsicht in die Akten des Strafverfahrens beantragt werden sofern von der Staatsanwaltschaft bereits die wichtigsten Beweise erhoben wurden Art 101 Bei Verdacht auf Missbrauch des Einsichtsrechts bei sicherheitsrelevanten Inhalten welche Personen gefahrden oder bei offentlichen oder privaten Geheimhaltungsinteressen kann die Einsicht durch die Strafbehorden eingeschrankt werden Art 102 Abs 1 149 Abs 2 lit e Untersuchung Art 308 und folgende Bearbeiten Die Staatsanwaltschaft ubernimmt die Fuhrung der Untersuchung Art 61 und verhort selbst oder durch von Bund oder Kanton bestimmte Angehorige der Polizei Beschuldigte sowie Zeugen Art 142 Abs 2 Gerichte Staatsanwaltschaft sowie Ubertretungsstrafbehorden konnen von Bund oder Kanton zu unterschiedlichen Einvernahmen berechtigt sein Art 142 Abs 1 Zudem nimmt sie Beweise der sich verteidigenden Partei und der Polizei Art 311 und 313 ab sodass sie Zwangsmassnahmen beim Zwangsmassnahmengericht beantragen kann Art 224 z B Untersuchungshaft Beschwerden gegen Polizei Staatsanwaltschaft oder Zwangsmassnahmen werden von der zustandigen Beschwerdeinstanz des Bundes oder des Kantons beurteilt Art 20 Falls zwischen Klager und Beklagtem keine Streitbeilegung in Form eines Vergleichs resultiert Art 316 trifft die Staatsanwaltschaft einen Entscheid uber Anklageerhebung oder Einstellung des Verfahrens Art 318 319 Hauptverfahren BearbeitenMit Erhalt der Anklageschrift ubernimmt das Gericht samtliche Befugnisse des Verfahrens fur den Zeitraum in dem eine Urteilsfindung auf Grund der Anklageschrift und der Akten sowie anderer Umstande moglich ist Das Gericht kann die Verhandlungen unterbrechen um sie spater fortzufuhren oder auch um die Anklageschrift und die Akten von der Staatsanwaltschaft erganzen und berichtigen zu lassen Die Staatsanwaltschaft erhalt auch die Moglichkeit die Anklageschrift zu korrigieren wenn das Gericht der Ansicht ist der beschriebene Sachverhalt konnte einen anderen Straftatbestand erfullen sie kann auch wahrend des Hauptverfahrens bekannt gewordene Straftaten in die Anklageschrift aufnehmen sofern diese in den Zustandigkeitsbereich des Gerichts fallen Das Gericht kann Kompetenz uberschreitende Anklagen unanfechtbar an ein zustandiges Gericht uberweisen Ein Verfahren kann vom Gericht in allen Anklagepunkten sofort oder in einzelnen Anklagepunkten mit der Urteilsverkundung eingestellt werden Vorverhandlung Bearbeiten Die Verfahrensleitung kann eine Vorverhandlung ansetzen um mit den betroffenen Parteien Organisatorisches zu klaren oder Vergleichsverhandlungen anzuordnen Falls notig konnen auch Beweise welche in der Hauptverhandlung keinen Platz finden bereits in der Vorverhandlung erhoben werden Beweise welche das Gericht in der Hauptverhandlung erheben wird werden bekannt gegeben Hauptverhandlung Bearbeiten Die angeklagte Person hat Anwesenheitspflicht sofern ihre Anwesenheit erforderlich ist und kein Gesuch eingereicht wurde Eine amtliche oder notwendige Verteidigung muss immer anwesend sein Die Staatsanwaltschaft kann der Verhandlung fernbleiben und durch schriftliche Antrage teilnehmen sofern das geforderte Strafmass niedriger als ein Jahr Freiheitsentzug ist und sie nicht von der Verfahrensleitung zur Anwesenheit aufgefordert wurde Ist die Staatsanwaltschaft oder die Verteidigung unentschuldigt abwesend wird das Verfahren verschoben Bleibt der Angeklagte wiederholt der Verhandlung unentschuldigt fern wird in seiner Abwesenheit verhandelt Privatklager konnen sich vertreten lassen oder schriftliche Antrage stellen Die Hauptverhandlung beginnt mit Vorfragen der Parteien zum Prozess der Anklage und der Verhandlung welche vom Gericht nach Anhorung der anwesenden Parteien umgehend beantwortet und festgelegt werden Mit dem Abschluss der Vorfragen kann die Anklageschrift nicht mehr zuruckgezogen oder erganzt werden und das Beweisverfahren beginnt Zunachst wird vom Verfahrensleiter die beschuldigte Person zu ihrer Person zur Anklage und zu den Ergebnissen des Vorverfahrens befragt Anschliessend konnen die Parteien durch den Verfahrensleiter oder mit dessen Erlaubnis Erganzungsfragen stellen Den Parteien steht die Moglichkeit offen weitere Beweise per Antrag vorzutragen Mit den Vortragen der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung wird die Parteiverhandlung geschlossen Die beschuldigte Person hat das letzte Wort Das Gericht zieht sich anschliessend zur geheimen Beratung zuruck Der Gerichtsschreiber beteiligt sich in beratender Funktion an der Urteilsfindung Falls das Festlegen eines Urteils noch nicht moglich ist wird nochmals eine Parteiverhandlung begonnen andernfalls wird das Urteil fur jeden Anklagepunkt demokratisch ermittelt Rechtsmittel BearbeitenBerufung Bearbeiten Eine Berufung kann innert 10 Tagen nach Urteilseroffnung angemeldet werden Die Frist beginnt mit dem Folgetag der Eroffnung Die Anmeldung der Berufung kann schriftlich oder mundlich zu Protokoll erfolgen Innert 20 Tagen nach Zustellung des begrundeten Urteils muss beim Berufungsgericht eine detaillierte schriftliche Berufungserklarung mit dem Umfang der Anfechtung sowie den erwunschten Urteilsanderungen als auch den Beweisantragen eingereicht werden Bei unvollstandiger oder fehlerhafter Berufungserklarung setzt das Berufungsgericht eine weitere Frist in der die Erklarung korrigiert werden kann Die Berufung hat im Umfang der Anfechtung aufschiebende Wirkung Das Berufungsgericht fallt ein neues Urteil welches das Urteil der Vorinstanz ersetzten oder bestatigen kann Sind im erstinstanzlichen Verfahren wesentliche Mangel aufgetreten ordnet das Berufungsgericht eine neue Hauptverhandlung an in welcher alle oder nur bestimmte Verfahrenshandlungen wiederholt werden Revision Bearbeiten Die Revision eines Urteils kann beim Berufungsgericht beantragt werden wenn sie zum Schutz von Menschenrechten und Grundfreiheiten EMRK dient oder das Urteil in unvertraglichem Widerspruch zu einem spateren Urteil steht es gilt eine Frist von 90 Tagen Eine Revision auf Grund neuer Beweise oder bekannt gewordener strafbarer Verhandlungsbeeinflussungen kann unbefristet beantragt werden zugunsten des Verurteilten sogar uber die Verjahrungsfrist hinaus Kommt es als Folge der Revision zu einem Freispruch eines Verurteilten werden Bussen zuruckgezahlt und Freiheitsentzug angemessen entschadigt sofern dieser nicht anderen Straftaten angerechnet werden kann Besondere Verfahren BearbeitenStrafbefehlsverfahren Bearbeiten Ist die beschuldigte Person im Verlauf des Vorverfahrens gestandig oder der Tatbestand ausreichend geklart kann die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl erlassen sofern sie das Strafmass eines Strafbefehls fur ausreichend halt Als mogliche Strafen kommen Bussen Geldstrafen bis zu 180 Tagessatzen bis 6 Monate Freiheitsstrafe sowie Kombinationen welche nicht mehr als 6 Monaten Freiheitsstrafe entsprechen in Frage Eine Busse kann zusatzlich immer ausgesprochen werden Innert 10 Tagen kann schriftlich Einsprache gegen den Strafbefehl erhoben werden Findet keine Einsprache statt gilt der Strafbefehl als rechtskraftiges Urteil Bei einer Einsprache entscheidet die Staatsanwaltschaft uber Einstellung des Verfahrens oder ubergibt den Strafbefehl als Anklageschrift dem Gericht zur Hauptverhandlung Die Staatsanwaltschaft kann auch neue Beweiserhebungen tatigen Wird der Strafbefehl vom Gericht zuruckgewiesen beginnt die Staatsanwaltschaft erneut mit dem Vorverfahren Das Gericht kann wenn die Einsprache nur Kosten und Entschadigungen betrifft das Verfahren schriftlich fuhren solange keine Verhandlung verlangt wurde Ubertretungsstrafverfahren Bearbeiten Das Ubertretungsstrafverfahren erfahrt eine Spezialregelung als besonderes Verfahren weil gem Art 17 Abs 1 StPO Bund und Kantone die Verfolgung und Beurteilung von Ubertretungen an Verwaltungsbehorden ubertragen konnen Die Verwaltungsbehorden haben zur Erfullung dieser Aufgabe dieselben Befugnisse wie die Staatsanwaltschaft Art 357 Abs 1 StPO Diese sind jedoch bspw in Bezug auf Zwangsmassnahmen beschrankt Kantone konnen zudem vorsehen dass die beschuldigte Person im Ubertretungsstrafverfahren durch einen Laien verteidigt werden kann vgl Art 127 Abs 5 StPO In der Regel endet das Verfahren formell mit einem Strafbefehl Ist der Ubertretungstatbestand jedoch nicht erfullt so stellt die Ubertretungsstrafbehorde das Verfahren mit einer kurz begrundeten Verfugung ein Art 357 Abs 3 StPO Wurde keine Eroffnungsverfugung erlassen so stellt die Staatsanwaltschaft oder Ubertretungsstrafbehorde demgegenuber eine Nichtanhandnahmeverfugung aus Liegt nach Ansicht der Behorde nicht eine Ubertretung sondern ein Verbrechen oder Vergehen vor so uberweist sie den Fall der Staatsanwaltschaft Art 357 Abs 4 StPO Die Fragen des formellen Verfahrens bestimmen sich sinngemass nach den Vorschriften uber das Strafbefehlsverfahren Art 357 Abs 2 StPO so insb der Inhalt und die Eroffnung des Strafbefehls sowie die Einsprache vgl Art 353 ff StPO Abgekurztes Verfahren Bearbeiten Ist die von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafe kurzer als funf Jahre und die beschuldigte Person zeigt sich in wesentlichen Punkten des Sachverhalts ubereinstimmend mit der Staatsanwaltschaft kann die Person ein abgekurztes Verfahren beantragen Haben Staatsanwaltschaft die beschuldigte Person und das Gericht in dieser Reihenfolge keine Einwande wird das Hauptverfahren ohne Beweisaufnahme durchgefuhrt Das Gericht befragt lediglich die beteiligten Parteien und vergleicht die Aussagen mit den Akten Befindet das Gericht das geforderte Strafmass fur angemessen wird dieses als Urteil gesprochen ansonsten wird das abgekurzte Verfahren eingestellt und ein ordentliches begonnen Verfahrenskosten BearbeitenDie Verfahrenskosten setzen sich aus den Kosten fur die amtliche Verteidigung fur Ubersetzungen fur Gutachten und fur die Mitwirkung anderer Behorden sowie aus den Spesen fur Post und Telefon zusammen Kosten welche durch Fehlverhalten oder unentschuldigtes Fernbleiben verursacht werden kann das Gericht der verursachenden Person auferlegen Wird ein Verfahren fahrlassig eingeleitet oder erheblich erschwert bezahlt die verursachende Person die Verfahrenskosten Dasselbe gilt wenn ein Entscheid in einem Revisionsverfahren revidiert wird Die beschuldigte Person ubernimmt die Verfahrenskosten wenn sie nicht freigesprochen wird oder das Verfahren mutwillig ausgelost hat Der Klagerschaft werden die Kosten auferlegt wenn ein Freispruch erfolgt das Verfahren eingestellt oder die Klage zuruckgezogen wird Kommt ein durch die Staatsanwaltschaft vermittelter Vergleich zustande tragt der Bund oder der Kanton die Kosten Kosten fur Berufungsverhandlungen werden der unterliegenden Partei auferlegt wer fur vorangegangene Verhandlungen aufzukommen hat entscheidet das Berufungsgericht 2 Entstehungsgeschichte BearbeitenDas Eidgenossische Justiz und Polizeidepartement beauftragte 1994 eine Expertenkommission welche 1998 einen vereinheitlichten Vorentwurf einer neuen gesamtschweizerisch gultigen Strafprozessordnung veroffentlichte und diesen 2001 in die Vernehmlassung schickte 3 Die von der Kommission fur Rechtsfragen des Standerats einstimmig geforderte Wahl des Bundesanwalts durch die Bundesversammlung und die Aufsicht uber die Bundesanwaltschaft einer unabhangigen Behorde zu erteilen wurde vom Bundesrat innert kurzer Zeit noch 2009 gutgeheissen 4 Am 1 Januar 2011 trat die neue Strafprozess zusammen mit der neuen Jugendstrafprozessordnung als auch mit dem neuen Strafbehordenorganisationsgesetz des Bundes in Kraft Kritik BearbeitenKosten Bearbeiten Bereits vor Inkrafttreten der neuen Gesetze wurde die teilweise grosse Kostendifferenz die zwischen den Kantonen bestehen bleibt bemangelt Standerat Eugen David ausserte sich gegenuber 10vor10 zu den bis zu vierfachen Kostenunterschieden Er ist der Ansicht dass eine Nachbesserung notig ware 5 Verdeckte und praventive Ermittlungen Bearbeiten Ein weiterer Kritikpunkt stellt die restriktive Regelung von verdeckten und praventiven Ermittlungen durch die Polizei dar Insbesondere die praventive Ermittlung gegen Padophile wird durch die StPO erheblich restriktiver geregelt als dies die meisten kantonalen Strafprozessordnungen getan hatten 6 Strafbefehl haufig angewandt Bearbeiten Auch der Strafbefehl wird kritisch gesehen er wird in der Schweiz vergleichsweise haufig angewandt 7 Strafbefehl rechtsstaatlich bedenklich Bearbeiten Der Strafrechtler Kenad Melunovic Marini stellt fest 8 dass seit dem Inkrafttreten der Schweizerischen Strafprozessordnung im Januar 2011 uber 90 aller Strafverfahren in der Schweiz im sogenannten Strafbefehlsverfahren erledigt werden Die damals geanderte Schweizerische Strafprozessordnung sieht vor dass bedingte oder unbedingte Freiheitsstrafen von bis zu sechs Monaten nicht von einem Richter sondern von der Staatsanwaltschaft ausgesprochen werden konnen Er kritisiert dass der Strafbefehl in allen anderen als Bagatellfallen wie Verletzungen von Strassenverkehrsvorschriften in mancher Hinsicht an seine rechtsstaatliche Tauglichkeitsgrenze stosst und rechtsstaatlich bedenklich ist Denn beim Strafbefehl befindet sich der Staatsanwalt und damit die Exekutivbehorde in der Rolle des unabhangigen Richters Noch schwerer wiegt jedoch der Mangel dass sich Effizienz und Kostenschlankheit im Strafbefehlsverfahren zulasten der Objektivitat und letztlich der Wahrheit auswirken Er kritisiert auch die Fehleranfalligkeit ungenugende Abklarung des Einzelfalls Ein Strafbefehl kann zwar richtig und kostengunstig sein nur Das ist er selten Strafbefehle sind ein Massengeschaft Handelt es sich nicht um ein Bagatell oder weitgehend standardisiertes Verkehrs oder leichtes Betaubungsmitteldelikt haften den Strafbefehlen daher haufig Fehler an deren Ursache systembedingt eine ungenugende Abklarung des Einzelfalls und damit des rechtserheblichen Sachverhalts ist Die Folge ist Es wird bestraft wer bei genauem Hinschauen nicht bestraft wurde Um der geforderten Effizienz Genuge zu tun wird insbesondere haufig auf eine Einvernahme Anhorung der zu bestrafenden Person verzichtet weder zum Vorwurf noch zur Person Erhebt die beschuldigte Person keine Einsprache wird der staatsanwaltschaftliche Versuchsballon zum rechtskraftigen Urteil 8 Er rat daher Beschuldigten zur Einsprache gegen den Strafbefehl die nicht naher zu begrunden ist Die Staatsanwaltschaft wird in der Regel eine Einvernahme ansetzen an welcher der Einsprecher sowohl zu den Grunden seiner Einsprache als auch zur Sache und Person befragt wird 8 Dabei unterschlagt Melunovic dass der durch eine Einsprache entstandene Zusatzaufwand oftmals zu hoheren Kosten Untersuchungsaufwand der Staatsanwaltschaft Gerichtsgebuhren etc fuhrt die vom Beschuldigten zu tragen sind wenn er schuldig gesprochen wird Literatur BearbeitenAndreas Donatsch Viktor Lieber Sarah Summers Wolfgang Wohlers Hrsg Kommentar zur Schweizerischen Strafprozessordnung StPO 3 Auflage Schulthess Zurich 2014 ISBN 978 3 7255 8085 9 Niklaus Ruckstuhl Volker Dittmann Jorg Arnold Strafprozessrecht unter Einschluss der forensischen Psychiatrie und Rechtsmedizin sowie des kriminaltechnischen und naturwissenschaftlichen Gutachtens Schulthess Juristische Medien AG Zurich Basel Genf 2011 ISBN 978 3 7255 6352 4 Weblinks BearbeitenSchweizerische Strafprozessordnung Schweizerische Bundesverwaltung PDF 836 kB Vereinheitlichung des Strafprozessrechts Memento vom 29 Dezember 2010 im Internet Archive Bundesamt fur JustizEinzelnachweise Bearbeiten a b Ablauf eines Strafverfahrens Memento vom 1 Juni 2013 im Internet Archive Eidgenossisches Justizdepartement PDF 4 kB Schweizerische Strafprozessordnung Schweizerische Bundesverwaltung PDF 836 kB Wirksamere Strafverfolgung dank Vereinheitlichung der Strafprozessordnung Bundesamt fur Justiz 27 Juni 2001 Medienmitteilung Vereinheitlichung des Strafprozessrechts Memento vom 29 Dezember 2010 im Internet Archive Bundesamt fur Justiz Chaos bei den Gerichts Tarifen Memento des Originals vom 10 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www srf ch In 10vor10 10 Dezember 2010 Neue Strafprozessordnung schutzt Padophile In Tages Anzeiger 19 April 2009 Olivia Kuhni Staatsanwalte haben eine enorme Macht In Tages Anzeiger 31 Dezember 2010 Interview mit Franz Riklin a b c Kenad Melunovic Marini Strafbefehl erhalten was tun Der Erlass von Strafbefehlen ist ein Massengeschaft Ausserhalb von Bagatelldelikten leidet dabei meist die Abklarung des Sachverhalts Wann lohnt sich eine Einsprache und wann ist ein Rechtsanwalt gefordert NZZ 19 11 18Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strafprozessrecht Schweiz amp oldid 236820725 Strafbefehlsverfahren