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Stoss auch Meine Tante deine Tante Schnitt oder Naschi Waschi 1 von tschechisch nasi vasi dt unsere euere ist als Abart der Bassette bzw des Landsknecht manchmal mit ihnen gleichgesetzt 2 ein dem Pharo ahnliches Kartenspiel das mit 32 Blatt doppeldeutscher oder franzosischer Karten gespielt wird Es ist ein vor allem im Wiener Rotlichtmilieu fruher sehr populares wenn auch verbotenes Glucksspiel vgl Liste verbotener Spiele des k u k Justizministeriums Im Gegensatz zum eleganten Pharo das ein bevorzugter Zeitvertreib der Aristokratie im 18 und 19 Jahrhundert war hat das Stossspiel einen sehr schlechten Ruf Inhaltsverzeichnis 1 Das Spiel 2 Erganzungen 2 1 Bankvorteil 2 2 Stuss oder Jewish Faro 3 Zitat 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksDas Spiel BearbeitenEin Spieler der sog Bankerer halt die Bank beliebig viele Spieler die sogenannte Galerie setzt gegen ihn Anmerkung Galerie ist eine Bezeichnung fur die Wiener Unterwelt dieser Name leitet sich moglicherweise vom Photoalbum der Polizei ab das ebenfalls Galerie genannt wird die darin abgebildeten Personen heissen Galeristen vgl Bukidomino Als Tableau dienen zwei quadratische Bierdeckel die an den Ecken wie folgt bezeichnet sind A K O U 7 8 9 10 Ein Spieler der Schneiderer schneidet d h mischt die Karten und schichtet sie zu einem Stapel Der Spieler der den hochsten Einsatz tatigt der Guckerer nimmt die unterste Karte des Stosses die Guck zeigt sie den ubrigen Spielern und schneidet sie in den Stapel hinein An dieser Stelle wird abgehoben die daruberliegenden Karten kommen nach unten die Guck wird nicht mehr benutzt Nun zieht der Bankerer nacheinander jeweils zwei Karten ab Die erste Karte eines Abzugs heisst Schuss auch Stuss die zweite ist der Einwender Wird zum Beispiel als erste Karte ein Konig und als zweite ein Achter gezogen so verlieren alle Einsatze auf K und alle Einsatze auf 8 gewinnen im Verhaltnis 1 1 die Einsatze auf den ubrigen Werten bleiben unverandert sie durfen allenfalls erhoht aber keinesfalls verringert werden Fallen in einem Abzug zwei gleichrangige Karten dieser Fall wird Wienerisch Blia genannt von franz Plie vgl Landsknecht also zum Beispiel zwei Ober so gewinnt die Bank die Einsatze auf diesem Wert Hat ein Spieler gewonnen so hat er einen Schnitt gemacht Nach 14 Abzugen bleiben noch drei Karten der sog Stock ubrig sie werden nicht mehr verwendet die Karten werden gemischt und eine neue Partie beginnt Zum Personal einer Stosspartie gehoren weiters der Saugerl der den Spielern zu Wucherzinsen Geld leiht und der Schmierer der Aufpasser vor der Polizei Erganzungen BearbeitenBankvorteil Bearbeiten Das Stossspiel ist dem Pharo von den Regeln her sehr ahnlich die Unterschiede Stoss wird mit 32 Blatt Pharo mit 52 Blatt gespielt beim Stossspiel gewinnt die Bank bei Abzug zweier gleichrangiger Karten den vollen Einsatz beim Pharo nur die Halfte sind aber wesentlich Der Bankvorteil betragt beim Stoss 6 56 beim Pharo jedoch nur 1 98 Stuss oder Jewish Faro Bearbeiten Die in den USA um 1885 von Gangstern der New Yorker Lower East Side weiter entwickelte Faro Variation 3 Stuss vom jiddischen shtos stos 4 oder auch Jewish Faro ist den Regeln nach fast identisch mit dem Stossspiel wird jedoch mit 52 Karten eines franzosischen Blattes gespielt Stuss kennt weniger Feinheiten als Faro ist daher leichter zu erlernen und auch schneller Der Profit der Bank ist freilich grosser als beim Faro Faro halber Verlust bei Plie Bankvorteil 1 98 Jewish Stuss vollstandiger Verlust Bankvorteil 3 96 weshalb Jewish Stuss bei den Betreibern der Spielhollen Gambling dens Stuss parlors Stuss houses wesentlich beliebter als das ursprungliche Spiel war 5 Zitat BearbeitenTravnicek Heeren S Stossspielen kann i in jedem Kaffeehaus Brauch i net an Baccarat Tisch gehen 6 aus Der Travnicek Travnicek am Mittelmeer von Carl Merz und Helmut QualtingerEinzelnachweise Bearbeiten Manfred Zollinger Geschichte des Glucksspiels Wien 1997 S 144 Zollinger S 309 Alex Garel Frantzen Gangsters amp Organized Crime in Jewish Chicago Memento des Originals vom 20 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot books google at The History Press Charleston S C 2013 S 86 ISBN 978 1 62619 193 8 Merriam Webster Scarne Scarne on Card Games How to Play and Win at Poker Pinochle Blackjack Gin and Other Popular Card Games 2 Auflage Courier Dover Publications Mineola N Y 2004 S 173 ISBN 0 486 43603 9 Nachdruck von Scarne on Cards Crown Publishers New York 1965 1 Auflage 1949 u d T Cardsharping S 173 175 Helmut Qualtinger Gerhard Bronner Carl Merz Qualtinger s beste Satiren vom Travnicek zum Herrn Karl Langen Muller Munchen 1973 S 105Literatur BearbeitenRobert Geher Wiener Blut oder Die Ehre der Strizzis Eine Geschichte der Wiener Unterwelt nach 1945 Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Edition S Wien 1993 Roland Girtler Randkulturen Theorie der Unanstandigkeit Wien 1995 ISBN 3 20598 559 1 Roland Girtler Rotwelsch Die alte Sprache der Diebe Dirnen und Gauner Bohlau Wien 1998 ISBN 3 205 98902 3 Peter Wehle Sprechen Sie Wienerisch Von Adaxl bis Zwutschkerl Wien 1980 Manfred Zollinger Geschichte des Glucksspiels Bohlau Wien 1997 ISBN 3 205 98518 4 Alban von Hahn Buch der Spiele S 493 Als Landsknecht Meine Tante deine Tante Weblinks BearbeitenKurier Tageszeitung Heinz Bachheimer Ende des Stossspiels Der Rote Heinzi war der Chef Wiens Rotlichtkonig der 70er Jahre starb Einstige Gegner und Weggefahrten erinnern sich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stoss Glucksspiel amp oldid 236877482