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Bukidomino Sechser Domino auch Buki Domino Bookie Domino bzw Booky Domino geschrieben oder kurz Buki ist ein Glucksspiel das in Wien zu Anfang des 20 Jahrhunderts viel gespielt wurde Eine Partie Bukidomino Die Einsatze der Spieler werden auf dem Stamm Talon platziert Das Anlegen der Steine erfolgt in alt osterreichischer Manier Literarische Erwahnung fand das Bukidomino bei Joseph Roth Zipper und sein Vater Egon Erwin Kisch Lederbranche in Nachlese vor allem aber im 15 Kapitel des Romans Zwischen neun und neun von Leo Perutz das zur Ganze der prazisen Schilderung einer Buki Partie gewidmet ist Die folgende Beschreibung stutzt sich auf die in Perutz Roman gegebenen Hinweise sowie auf die im Literaturverzeichnis angefuhrten Quellen Inhaltsverzeichnis 1 Spielbeschreibung 2 Gewinnquoten und Bankvorteil 3 Fortsetzung der Partie 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSpielbeschreibung BearbeitenVier Spieler spielen eine Partie normales Domino gemeint ist ein Blockdomino fur vier Personen Domino wurde in Osterreich fruher mit 36 Steinen gespielt man nahm die 45 Steine eines Doppel Acht Spiels und entfernte daraus die neun Doppelsteine 0 0 1 1 bis 8 8 1 Die Steine werden vom Spielleiter dem Buki oder Bankhalter verdeckt gemischt jeder der Spieler erhalt sechs Steine der Bankhalter bedient sich selbst zuletzt Die verbleibenden Steine bilden den Stamm und werden im Laufe des Spieles nicht verwendet Auf der Liste verbotener Spiele des k u k Justizministeriums wird das Booky oder Sechser Domino angefuhrt Im Gegensatz dazu wurde laut Beck 2 das Buki Spiel mit sieben Steinen je Spieler nicht als Glucksspiel angesehen und von den Behorden toleriert Das erste Spiel einer Partie beginnt derjenige Spieler der den hochsten Stein besitzt d h den Stein 8 7 falls dieser nicht im Stamm liegt Nach dem ersten Spieler legen die ubrigen Spieler nacheinander je einen Stein an gespielt wird gegen den Uhrzeigersinn Wer nicht anlegen kann muss aussetzen es gibt kein Kaufen Wer zuerst alle Steine angelegt hat ist Sieger Bei einer gesperrten Partie d h wenn keiner der vier Spieler mehr anlegen kann gewinnt der Spieler der die wenigsten Augen in der Hand halt Vor jedem Spiel konnen neben den beteiligten Spielern auch die Zuschauer Kiebitze oder Galeristen genannt auf einen der vier aktiven Spieler bzw nach Unger und Beck auf einen der drei Gegenspieler des Bankhalters setzen Diese Wetten werden beim Buki abgeschlossen Die Bezeichnung Buki leitet sich von engl bookie seltener booky geschrieben der Abkurzung fur bookmaker ab Um 1900 war im Pferderennsport die englische Bezeichnung bookmaker gebrauchlich die eingedeutschte Bezeichnung Buchmacher setzte sich erst spater durch Die Verbindung zur Pferdewette wird in Perutz Roman zum einen durch den Hinweis deutlich dass man auf die Spieler wie auf Rennpferde setzt zum anderen lasst Perutz diese Episode im Cafe Turf spielen Gewinnquoten und Bankvorteil BearbeitenGewinnt der Spieler auf den man gesetzt hat so erhalt man vom Buki dreifaches Geld Wie aus Perutz Beschreibung klar hervorgeht ist damit eine Gewinnquote von 2 1 gemeint Nachdem Stanislaus Demba die Hauptfigur des Romans 10 Kronen gesetzt und gewonnen hat besitzt er 30 Kronen sein Gewinn betragt daher nur 20 Kronen Sodann lasst er Einsatz und Gewinn stehen er legt Geld auf Geld und gewinnt abermals wodurch sich sein Vermogen auf 90 Kronen erhoht Nach einem weiteren Gewinn besitzt er 270 Kronen und wird dann vom Buki um den Gewinn und den ursprunglichen Einsatz geprellt Da der Buki im Fall eines Gewinnes nur eine Quote von 2 1 anstelle der fairen Quote von 3 1 bezahlt gewinnt er im Mittel 25 Prozent der getatigten Einsatze Bankvorteil Beck gibt eine Gewinnquote von 2 1 an der Bankvorteil betragt dann 12 5 Prozent Bei diesen Berechnungen gilt die sehr unrealistische Voraussetzung dass ein Spieler in jedem einzelnen Spiel denselben Einsatz riskiert unabhangig davon ob er selbst den ersten Stein setzen darf oder nicht Mussen die Spieler ihre Einsatze nicht zur Ganze vor dem Aufnehmen der Steine tatigen so verbessert das ihre Chancen ganz erheblich Fur die Chancen der Spieler ist das Verhaltnis zwischen Mindest und Hochsteinsatz ausschlaggebend dabei erscheint ein Verhaltnis von 3 1 zwischen Maximum und Minimum als angemessen 3 Ein kleines Verhaltnis zwischen Minimum und Maximum begunstigt den Bankhalter ein grosses Verhaltnis verschiebt den Vorteil zu Gunsten der Gegenspieler Fortsetzung der Partie BearbeitenDer Gewinner eines Spieles hat den Ansatz beim nachsten Spiel d h er darf den ersten Stein setzen er muss seinen Einsatz vor dem Spielen des ersten Steines tatigen Die anderen Spieler durfen nach Beck mit ihren Einsatzen solange warten bis sie das dritte Mal an der Reihe sind anzulegen bzw nach Unger mussen ihren Einsatz leisten solange sie noch mindestens funf Steine besitzen Sonstiges BearbeitenDas Spiel wurde Anfang September 1916 von der osterreichischen Regierung nach 522 oStGB verboten 4 Galerie ist eine Bezeichnung fur die Wiener Unterwelt dieser Name leitet sich vom Photoalbum der Polizei ab das ebenfalls Galerie genannt wird die darin abgebildeten Personen heissen Galeristen 5 vgl Stoss Literatur BearbeitenFritz Beck Domino in vielen Spielarten Verlag Perlen Reihe Wien 1960 Leo Perutz Zwischen neun und neun dtv Franz Unger Domino Buki Domino Karten Domino Cooncan Wenedikt s Spielbucher 5 Auflage Wien Leipzig 1913Weblinks BearbeitenWolfgang Reitzi uber BukidominoEinzelnachweise Bearbeiten https www pagat com domino line austrian html Fritz Beck Domino in vielen Spielarten Verlag Perlen Reihe Wien 1960 S 109 https www pagat com domino line austrian html Verordnung des Leiters des Ministeriums des Innern vom 6 September 1916 1 Peter Wehle Sprechen Sie Wienerisch Wien 1980 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bukidomino amp oldid 220651832