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Die Stiftskirche ist eine romisch katholische Kirche im Gocher Ortsteil Gaesdonck Sie ist den Sieben Schmerzen Mariens geweiht Die fruhere Kirche der Augustiner Chorherren sowie auch die zugehorige ehemalige Klosteranlage bilden heute den baulichen Kernbestand des bischoflichen Internatsgymnasiums Collegium Augustinianum Gaesdonck das auf einer Stiftung der bis zur Sakularisation im Jahre 1802 und kurzzeitig auch noch danach dort ansassigen Monche beruht Die Stiftskirche GaesdonckAnsicht von SudostChoransicht mit Umgang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Kreuzgang und Bibliothek 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Augustiner Chorherrenstift das zur Kongregation der Windesheimer Chorherren gehorte wurde um 1360 in Goch gegrundet und 1406 nach Gaesdonck verlegt Dort befand sich ursprunglich ein zum ersten Mal 1346 erwahnter Hof der dem Gocher Fraterhaus gehorte aus dem das Chorherrenstift hervorgegangen ist Die raumliche Aufteilung der Kirche und ihre Ausschmuckung wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrfach dem jeweils zeittypischen Kunstgeschmack z B Barock oder Neogotik wie auch den liturgischen Bedurfnissen und Erfordernissen entsprechend verandert Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dach der Stiftskirche fast vollig der westliche Giebel zur Halfte zerstort Das Mauerwerk und die Gewolbe im Chor wurden schwer beschadigt Mehrere Gewolbe im Kreuzgang wurden zerstort oder beschadigt 1 Die Wiederherstellung erfolgte bis 1961 wobei die neugotische Gliederung der Westfassade vereinfacht und anstelle des neugotischen Kapellenkranzes ein sockelartiger Chorumgang als Sakristei errichtet und ein neuer Dachreiter aufgesetzt wurde Architektur BearbeitenDie 1437 geweihte Stiftskirche ist ein einschiffiger gotischer Bau mit Kreuzrippengewolben und einem 5 8 Chorschluss und hohen dreiteiligen Masswerkfenstern am Chor und an der Sudseite des Langhauses Der schlichte Innenraum ist auf der Nordseite durch spitzbogige Wandnischen zwischen den nach innen gezogenen Strebepfeilern und flache Blendfenster gegliedert Oberhalb dieser Nischen liegen die Strebepfeiler ausserhalb der Kirche in den Bibliotheksraumen uber dem Kreuzgang Auf der Sudseite ist in den zwei ostlichen Langhausjochen eine ahnliche Gliederung zu finden dort schliesst sich die zweijochige neugotische Sakristei an die anstelle eines gotischen Vorgangers errichtet wurde und heute als Sakramentskapelle dient Ausstattung BearbeitenDie holzerne Kanzel von 1621 zeigt die Formen der Spatrenaissance Das Chorgestuhl von 1623 und der Dreisitz von 1653 sind heute in den Raumen des Kollegs untergebracht Eine ebenfalls holzerne Standfigur der Muttergottes aus der Zeit um 1490 1500 mit erneuerter Fassung wird dem maaslandischen Meister von Elsloo als eines seiner Hauptwerke zugeschrieben Ein gemaltes Triptychon aus der Mitte des 16 Jahrhunderts zeigt den Kalvarienberg die Geburt und die Himmelfahrt Christi sowie die Stifter in Augustinertracht Ein Vesperbild wurde in der Mitte des 17 Jahrhunderts nach einem spatgotischen Vorbild aus Holz gearbeitet Kreuzgang und Bibliothek BearbeitenDer zweigeschossige Sudflugel des Kreuzgangs aus dem 15 Jahrhundert ist durch Strebepfeiler und zweiteilige Fenster in korbbogigen Blenden gegliedert Er wurde nach der Beschadigung im Zweiten Weltkrieg 1961 wiederhergestellt und mit der Kirche unter ein gemeinsames Dach gebracht Der Kreuzgang und die im Obergeschoss liegende Bibliothek sind kreuzgratgewolbt die Bibliothek ist mit spitzbogigen Wandnischen zwischen den Strebepfeilern versehen Sie enthalt unter anderem eine im 15 Jahrhundert zusammengetragene umfangreiche Handschriftensammlung die illuminierten Handschriften befinden sich heute in der Berliner Staatsbibliothek Literatur BearbeitenPeter Bernhard Bergrath Das Bruderhaus und die Augustiner Kanonie in der Stadt Goch Geschichte und Urkundenbuch Ein Beitrag zur Spezial Geschichte des Herzogthums Geldern Kleve Knipping 1860 Digitalisat Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Erster Band IV Die Kunstdenkmaler des Kreises Kleve Schwann Dusseldorf 1892 S 443 447 19 23 Digitalisat Robert Scholten Gaesdonck Geschichte des Klosters der regulierten Chorherren des Hulfspriesterseminars oder Priesterhauses und des Collegium Augustinianum bis 1873 Munster Westfalische Vereinsdruckerei 1906 Digitalisat Gregor Hovelmann Domus beatae Mariae in Gaesdonck prope Gogh Gaesdonck Goch In Wilhelm Kohl u a Hg Monasticon Windeshemense Teil 2 Deutsches Sprachgebiet Brussel Fondation Universitaire 1977 S 153 167 Dehio Handbuch Nordrhein Westfalen I Rheinland Munchen Berlin 2005 S 426 Arnold Angenendt Grundung in 1406 Auftrag fur 2006 Rede anlasslich des Klosterjubilaums In Gaesdoncker Blatter N F 8 2006 S 14 22 Wolfgang Rosen Goch Gaesdonck St Maria In Nordrheinisches Klosterbuch Bd 2 Franz Schmitt Siegburg 2012 ISBN 978 3 87710 449 1 S 404 415 Ausfuhrliches Literaturverzeichnis Word Dokument 1 56 MB S 34 37 auf der Website des Projektes Nordrheinisches Klosterbuch der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat BonnWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiftskirche Gaesdonck Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale Deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau Band I Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1988 ISBN 3 926642 22 X S 488 51 65323 6 120093 Koordinaten 51 39 11 6 N 6 7 12 3 O Normdaten Geografikum GND 7789868 0 lobid OGND AKS VIAF 6229162118011702320009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftskirche Gaesdonck amp oldid 223866602