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Stephan Dominicus Dauven 1732 in Aachen 15 November 1797 ebenda war ein deutscher Rechtsanwalt und Burgermeister der Reichsstadt Aachen Olgemalde eines unbekannten Malers aus dem 18 Jahrhundert im Aachener RathausLeben und Wirken BearbeitenStephan Dauvens Vorfahren die sich anfangs Douffen schrieben stammten aus Burtscheid und zogen Ende des 17 Jahrhunderts nach Aachen Er selbst war der Sohn von Leonard Dauven 1705 und der Johanna Katharina Eversberg 1778 und absolvierte zunachst ein funfjahriges Theologiestudium Danach studierte er Rechtswissenschaften und promovierte in Trier zum Dr jur mit der Dissertation Instructio de solido ficto Anschliessend liess er sich in Aachen als Advokat nieder und wurde Mitglied in der Werkmeisterzunft in der sich die Tuch und Wollenweber zusammengeschlossen hatten Er gehorte der sogenannten Alten Partei an die konservativ und traditionell ausgerichtet war und sass fur diese im Aachener Stadtrat In den Jahren 1774 bis 1776 vertrat Dauven im Auftrag des Aachener Magistrats die Stadt bei Verhandlungen am kaiserlichen Hof in Wien bei denen es um einen bereits jahrelang andauernden Streit bezuglich der Gestaltung und Ausubung der Vogteirechte des Herzogtums Julich gegenuber der Stadt ging den er im April 1777 mit einem fur alle Beteiligten zufriedenstellenden Vertrag abschliessen konnte Im Verlauf dieser Verhandlungen erwarb sich Dauven eine hohe Reputation bei seiner Partei die dazu fuhrte dass er in den Jahren 1776 77 1778 79 1780 81 1782 83 1784 85 und 1786 jeweils zusammen mit dem Schoffenburgermeister Johann Jakob von Wylre zum Burger Burgermeister Zunftburgermeister der Stadt Aachen gewahlt wurde Daruber hinaus wurde er ab 1778 zum Meier von Burtscheid ernannt Da Dauven und von Wylre sich in den Zwischenjahren ihrer Amtszeiten in denen sie sogenannte abgestandene vormalige Burgermeister waren mit Joseph Xaver von Richterich und Heinrich Josef Freiherr von Thimus Zieverich zwei weitere Burgermeister aus den Reihen der Alten Partei im Amt ablosten sahen sich die Mitglieder der aufstrebenden Neuen Partei die vor allem aus Kaufleuten und fuhrenden Tuch und Nadelfabrikaten bestand massiv benachteiligt Sie warfen Dauven Korruption und Misswirtschaft vor und legten unter Federfuhrung von Martin de Lonneux und Philipp de Witte dem Stadtrat Anfang 1786 einen Beschwerdebrief vor in dem beispielsweise die desolate Lage der Stadtfinanzen der Mangel an zweckgebundenen Begrundungen und Verbuchungen von Verkaufserlosen stadtischen Eigentums eine unsolide und nicht am Bedarf der Stadt orientierte Steuerpolitik die Beeinflussungen und Beeintrachtigungen der jahrlichen Wahlen Postenabsprachen und Vetternwirtschaft fur Gunstlinge und vieles mehr angeprangert wurden Mit den jetzt immer weiter eskalierenden Intrigen und Anfeindungen zwischen der Alten und Neuen Partei erreichte die Aachener Makelei ihren absoluten Hohepunkt Diese Spaltung setzte sich bis in alle Zunfte fort deren interne Wahlen im Mai 1786 bereits von Tumulten Drohungen und Gewalttaten begleitet waren und im Verlauf derer die Anhanger der Neuen Partei die Stimmenmehrheit erzielten Dauven der abgestandene Burgermeister und Kandidat fur die in wenigen Wochen anstehenden Burgermeisterwahlen wollte den Verlust der Alten Partei nicht wahrhaben und das Ergebnis der Zunftwahlen nicht anerkennen wurde aber durch ein Plebiszit zunachst zur Anerkennung gezwungen In den nachsten Wochen bis zur Wahl der Burgermeister und anderer wichtiger Amter eskalierte der Streit und jede Partei versuchte ihre Anhanger durch massive Geldmanipulationen Versprechungen Gewaltandrohungen tagelange Haft aber auch durch Burgerfeste und ahnliches gefugig zu machen Im Verlauf solcher Festveranstaltungen und dem ausufernden Genusses alkoholischer Getranke kam es dabei oftmals zu schweren Schlagereien zwischen den einzelnen Gruppierungen Als schliesslich Dauven bei der Burgermeisterwahl am 24 Juni angeblich eine Mehrheit von 22 Stimmen erhielt sturmten die Rebellen der Neuen Partei das Aachener Rathaus und warfen ihm Wahlbetrug vor Dauven wurde zusammen mit den bisherigen Ratsherren von der Alten Partei aus dem Rathaus geworfen und aus der Stadt verbannt sowie zwei Tage nach seiner Wahl zur endgultigen Abdankung gezwungen Er fluchtete mit dem Schoffenburgermeister von Wylre nach Burtscheid von wo aus sie die Beschlusse des nun von der Neuen Partei gebildeten Stadtrats bekampften Einige Monate spater wurde schliesslich per kaiserlichem Dekret zu Gunsten der Alten Partei eingegriffen und Dauven sowie sein mitgewahlter Schoffenburgermeister von Wylre wurden aufgefordert wieder das Amt des Burgermeisters anzutreten Dauven verzichtete jedoch in Anbetracht seiner angeschlagenen Gesundheit auf seine Ernennung und das Amt blieb bis zur regularen Neuwahl 1787 vakant Lediglich das Amt des Meiers von Burtscheid nahm er weiterhin wahr und wurde zudem im Jahr 1787 von der Sakramentsbruderschaft von St Foillan deren Mitglieder sich aus dem Adel und hoheren Burgerstande zusammensetzten zu ihrem Greven gewahlt Stephan Dominicus Dauven war verheiratet mit Anna Katharina Welter mit der er sechs Kinder bekam darunter den Sohn und spateren Landgerichtsrat und Kammerprasidenten Franz Josef Dauven 1765 1852 sowie die Tochter Aloysia Johanna Dauven 1761 1820 die den spateren Burgermeister Matthias Goswin Pelzer heiratete Ein grosses Olgemalde von Stephan Dominicus Dauven befindet sich im Aachener Rathaus 1 Literatur und Quellen BearbeitenFriedrich Haagen Dauven Stephan Dominicus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 776 781 Wilhelm Bruning Ein Beitrag zur Wurdigung des Burgermeisters Dauven In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins 20 Band Verlag Cremersche Buchhandlung Aachen 1898 S 265 275 digitalisat Luise Freiin von Coels von der Brugghen Die Aachener Burgermeister von 1251 bis 1798 In Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein Band 55 1933 34 S 76 87 aachener geschichtsverein de PDF 1 7 MB Georg K Helg Portrat des Juristen und Burgermeisters Stephan Dominic Dauven im Werkmeistergericht des Rathauses In Werner Pfeil u a Die Geschichte Aachens in 55 Objekten AKV Sammlung Crous Aachen 2017 Schriftenreihe AKV Sammlung Crous 10 ISBN 978 3 9817499 3 9 S 112 115 Einzelnachweise Bearbeiten Portrat von Stephan Dominicus Dauven Olgemalde im Aachener RathausNormdaten Person GND 135725925 lobid OGND AKS VIAF 15994972 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dauven Stephan DominicusKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Burgermeister der Freien Reichsstadt AachenGEBURTSDATUM 1732GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 15 November 1797STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephan Dominicus Dauven amp oldid 225261370