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Beitel sind Werkzeuge zur spanenden Holzbearbeitung Allgemein unterscheidet man im Handwerk grobere Stemmeisen und feinere Stecheisen wenn auch die Formen sich ahneln und die Normen anders definieren Klopfholz und Stemmeisen Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Geschichte 3 Formen 3 1 Stecheisen Stemmeisen Flacheisen 3 2 Hohlbeitel 3 3 Kantenbeitel 3 4 Drechselbeitel Dreheisen 3 5 Japanische Stecheisen 4 Scharfen 4 1 Standzeit 4 2 Abziehen 4 3 Anschleifen 4 4 Anschliffwinkel 5 Sonstiges 6 WeblinksGrundlagen Bearbeiten nbsp Verwendung eines BeitelsBeitel bestehen aus einem Griff aus Holz oder Kunststoff haufig verstarkt mit Metallringen wahlweise am oberen Ende Schlagring oder am unteren Ende Zwinge oder an beiden Enden und der Klinge aus geschliffenem und gehartetem Stahl Der Schlagring ist dafur da dass der Griff nicht durch die beim Arbeiten eventuell notwendigen Schlage mit Klopfholz oder Hammer beschadigt wird feinere Schnitzeisen die nicht geschlagen sondern nur gefuhrt werden verzichten auch auf den Schlagring Die Zwinge soll verhindern dass das Heft der Griff aufreisst wenn die Angel der Klinge das Erl in das Heft eingeschlagen wird Fur groberes Arbeitsmilieu gibt es auch Stemmeisen mit Schlagplatten aus Eisen oder ganzlich aus Eisen gefertigte Werkzeuge Geschichte BearbeitenArchaologische Funde nbsp Steinmeissel zur Holzbearbeitung aus der Trichterbecherkultur um 4100 2700 vor Chr nbsp Romische Stemmeisen aus dem 1 2 Jh mit einem rekonstruierten Griff Stemmeisenahnliche Werkzeuge zur Ausfuhrung feiner Holzarbeiten sind durch archaologische Funde seit dem Neolithikum bekannt Zunachst waren Gerate aus Knochen oder Geweihmaterial spater auch meisselahnliche Werkzeuge aus Stein im Gebrauch Mit dem Aufkommen von Metallen wurden Beitel in der Bronzezeit schliesslich aus Bronze und seit der Eisenzeit aus Eisen und Stahl hergestellt Die Formen der Beitel wurden bereits sehr fruh so weit optimiert dass sie sich bis in die Neuzeit nur noch wenig anderten So wiesen die fruhen Formen der Metallbeitel eine Tullenschaftung auf und ab der Romerzeit setzte sich mehr und mehr die mit einem Metallring bewehrte Schaftung auf einem Dorn durch nbsp Arbeit mit rekonstruiertem jungsteinzeitlichen Knochenbeitel an einer Eichenbohle nbsp Mann mit Beitel in ArcheonFormen BearbeitenStecheisen Stemmeisen Flacheisen Bearbeiten nbsp Stecheisen 8 mm Form B nbsp DIN 5139Bereich WerkzeugeTitel StechbeitelLetzte Ausgabe Marz 1973Stecheisen bzw Stechbeitel sind Werkzeuge zum Stemmen und Stechen Nach DIN 5139 unterscheidet man die Form A mit geraden Kanten und die Form B mit abgeschragten Kanten im Querschnitt Die abgeschragten Kanten der Form B ermoglichen ein sauberes Ausstechen von spitzen Ecken z B beim Zinken nbsp DIN 5143Bereich WerkzeugeTitel LochbeitelLetzte Ausgabe Marz 1973Die genormten Breiten betragen 4 6 8 10 12 16 20 22 24 26 28 30 32 35 40 mm Der Lochbeitel Stemmeisen dient zum Ausstemmen von Zapflochern fur eine Zapfenverbindung Da die Klinge zum Herauswuchten der losen Spane benutzt wird muss sie eine grossere Widerstandskraft besitzen Die Normbreiten betragen 4 5 6 8 10 12 13 und 16 mm Damit bei der Stemmarbeit keine seitliche Reibung entsteht und kein Klemmen durch Verdrehen Ecken auftritt ist das Locheisen auf der Spiegelseite etwas breiter als auf der Fasenseite Hohlbeitel Bearbeiten nbsp 8 25er Hohleisen nbsp DIN 5142Bereich WerkzeugeTitel HohlbeitelLetzte Ausgabe Marz 1973Der Hohlbeitel oder das Hohleisen wird zum Nachstechen runder Vertiefungen oder zum Ausarbeiten von Hohlkehlen benutzt Haufige Verwendung findet es im Musikinstrumentenbau insbesondere im Geigenbau Es hat im Querschnitt eine annahernd halbkreisformige Klinge und dient zum Ausstechen konkaver Vertiefungen eignet sich aber auch fur lineares wie flachiges Arbeiten Nach DIN 5142 werden sie in Radien von 3 bis 25 mm und in Breiten von 6 bis 32 mm hergestellt Das Eisen wird von aussen nach innen gescharft Es wird zwischen geraden und gebogenen Hohleisen unterschieden Kantenbeitel Bearbeiten Der Kantenbeitel ist ein Werkzeug der Wagner und Zimmerleute Er ahnelt einem Stechbeitel und dient zum Ausstemmen sehr tiefer Locher Der Name Kantenbeitel kommt von der in der Richtung der Achse laufenden Kante die von zwei schragen Flachen gebildet wird welche die Wirkung des Werkzeugs bedeutend verstarken Drechselbeitel Dreheisen Bearbeiten Auch Drechsel beitel oder Dreheisen werden nicht mit einem Hammer verwendet sondern an der Drechselbank zum Schneiden von sich drehenden Holzstucken Die Form ist auch eine andere Dort unterscheidet man Meissel mit geradem Querschnitt und Rohren mit halbrundem Querschnitt zudem gibt es eine grosse Zahl von Sonderformen insbesondere fur den Freizeitbereich Die Hefte haben keinen hinteren Metallring und sind zum Teil sehr lang je nach Klingenform und grosse 70 cm und mehr Haufig werden Drechselbeitel oder Dreheisen ohne Heft verkauft und die Hefte werden vom Drechsler nach eigener Ergonomie und Arbeitsweise selber hergestellt Japanische Stecheisen Bearbeiten Japanische Stecheisen stellen eine besondere Gruppe der Stechbeitel dar da diese aus zwei Werkstoffschichten bestehen Die Schneide ist aus hartem sprodem Kohlenstoffstahl die Tragerschicht welche in den Schaft Werkzeug ubergeht ist aus weicherem Stahl Der Kohlenstoffstahl ist sehr hitzeempfindlich sodass diese Eisen nicht an herkommlichen Schleifbocken abgezogen werden konnen sondern nur von Hand auf Scharfsteinen oder auf wassergekuhlten Systemen angeschliffen werden konnen Uberhitzt das Eisen gluht der Stahl aus und wird unbrauchbar Japanische Eisen werden prinzipiell geschlagen und meist mit runden Heften und runden Schlagringen geliefert welche vor der ersten Benutzung meist aufgeschlagen werden mussen Des Weiteren wird in die Spiegelflache eine Hohlung geschliffen um schneller und praziser plan abziehen zu konnen Scharfen Bearbeiten Hauptartikel Werkzeugschleifen Standzeit Bearbeiten Stecheisen mussen regelmassig je nach Werkzeug Bearbeitungsart und bearbeitetem Holz ofter oder seltener nachgescharft werden Die Zeitintervalle zwischen dem Scharfen also die Betriebszeit nennt man bei Werkzeugen die Standzeit Generell gilt Je besser die Oberflachengute desto langer ist die Standzeit Abziehen Bearbeiten Solange keine Ausrisse an der Schneide sichtbar sind reicht meist ein einfaches Abziehen auf Wassersteinen der Kornung 1000 8000 aus Dazu wird zuerst die Spiegelflache abgezogen bis diese plan ist Danach wird die Fase abgezogen bis die Oberflache glatt ist und die Schneidekante gerade Dies wird mit steigender Kornung von 1000 zu 3000 zu 6000 wiederholt bis die gewunschte Scharfe Schneide erreicht ist Anschleifen Bearbeiten Sobald grossere Beschadigungen zu finden sind oder ein anderer Winkel angeschliffen werden soll muss nachgeschliffen werden Dazu eignen sich Trockenschleifvorgange auf Schleifbocken oder Pendelschleifmaschinen sowie wassergekuhlte Schleifsysteme wie Topf oder Stirnscheiben und wassergelagerte Rundsteine Einige Stecheisen sind sehr hitzeempfindlich so dass ein Trockenschliff ausgeschlossen wird Auch robuste Eisen konnen bei unsachgemassem Nachschleifen ausgluhen Anschliffwinkel Bearbeiten Der Anschliffwinkel Schneidkeil des Eisens wird abhangig von Eisenart Bearbeitungsart und Hart oder Weichholz und Quer Langs Hirnholzbearbeitung und gewunschter Standzeit gewahlt Ein Standardwinkel fur die Bearbeitung von mittelhartem Holz per Hand ist 25 Wird das Eisen geschlagen wird der Winkel stumpfer wird Hirnholz bearbeitet wird der Winkel spitzer geschliffen Zum Einstellen der Winkel gibt es verschiedene Schleifhilfen die das Eisen fixieren und den eingestellten Winkel halten Sonstiges BearbeitenVon Laien werden die Begriffe Stemmeisen und Meissel entgegen der Fachsprache auch austauschbar verwendet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Beitel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Stemmeisen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von 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