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Stefan Lorant 22 Februar 1901 in Budapest Osterreich Ungarn 14 November 1997 in Rochester Minnesota USA war ein ungarischer Fotograf Journalist und Herausgeber Lorant wuchs in einer judischen Familie auf in der auch Deutsch gesprochen wurde Ab 1921 lebte Lorant in Deutschland 1928 wurde Lorant Chefredakteur der Munchner Illustrierten Presse einer der ersten photojournalistischen Zeitungen Nach der Machtergreifung wurde Lorant fur sieben Monate widerrechtlich in Haft genommen Gleichzeitig wurde er von seinem Arbeitgeber entlassen Daraufhin emigrierte er mit seiner Familie nach Ungarn und spater in die Vereinigten Staaten Dort erwarb er die amerikanische Staatsburgerschaft Lorant wird oft als Pionier des modernen Fotojournalismus bezeichnet 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Filme 2 2 Bucher 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStefan Lorant entstammte einer judischen Familie Seine Eltern waren der Leiter eines Fotoateliers und ehemalige Journalist Imre Lorant und seine Frau Irene Stefan Lorant betatigte sich fruh als Portratfotograf verfasste Artikel fur das Schulermagazin seines Gymnasiums interviewte 1914 Gyula Andrassy zum Kriegsausbruch und verkaufte die dabei von ihm gemachten Fotos an eine Budapester Wochenzeitschrift Ab 1916 besuchte er die Wirtschaftsakademie und betatigte sich nebenher als Standfotograf und Drehbuchautor 1919 absolvierte er das Wirtschaftsabitur und arbeitete inmitten der Nachkriegswirren zunachst als Geiger in einem Kino in Tetschen Im Alter von 18 Jahren musste er seine Heimat aufgrund von Terroraktionen in der Zeit Horthys verlassen Er ging nach Osterreich und lernte den aus Ungarn gefluchteten Regisseur und Produzenten Peter Paul Felner kennen Bei dessen Veritas Film erhielt er eine Stelle als Standfotograf Lorant arbeitete dann in den 1920er Jahren als Kameramann Drehbuchautor und Regisseur in Wien und Berlin 1925 scheiterte sein ambitioniertes Projekt das Schauspiel Nachtasyl zu verfilmen an fehlenden Finanziers Daraufhin wandte er sich ganz dem Journalismus zu Uber seine Drehbuchtatigkeit kam er mit dem Journalismus in Kontakt und schrieb zunachst fur das Ufa Magazin sowie den Bilder Courier 1928 wurde er Chefredakteur der Munchner Illustrierten Presse und zog nach Munchen Seine Tatigkeit war von hohen Steigerungen der Auflage begleitet Am 13 Marz 1933 wurde Lorant als einer der ersten prominenten Journalisten widerrechtlich von den Nationalsozialisten festgenommen und bis 25 September desselben Jahres im Polizeigefangnis in der Ettstrasse und zeitweilig auch im Gefangnis Stadelheim in Schutzhaft eingesperrt Es gab kein Gerichtsverfahren Fur seine Freilassung sorgte auf Druck liberaler Kreise vor allem die Intervention der ungarischen Regierung 3 Nach seiner Freilassung verliess der in der Haftzeit seiner Existenz und seines Vermogens beraubte Lorant mit Frau und Sohn Deutschland und ging nach Budapest Dort erhielt er umgehend eine gute Stellung in der grossten Budapester Zeitung und machte sich an die Niederschrift seiner Erlebnisse Sein Gefangnistagebuch wurde 1935 unter dem Titel I Was Hitler s Prisoner in London veroffentlicht Es beschreibt seine Haftzeit und die vieler anderer Intellektueller aus dem burgerlichen Spektrum 1933 die mit Lorant eingesperrt waren Das Buch wurde ein internationaler Bestseller und erschien erst 1985 in deutscher Ubersetzung Ich war Hitlers Gefangener 4 Spater gelangte Lorant uber Paris nach London wo er zwei Illustrierte grundete 1934 die Weekly Illustrated und 1937 das Satiremagazin Lilliput Obwohl Lilliput sich gut verkaufte lief das Anzeigengeschaft schlecht und geriet in die Verlustzone So war Lorant gezwungen das Magazin 1938 an Edward Hulton zu verkaufen 5 Dieser stellte Lorant zusammen mit Tom Hopkinson an um ein neues Journal Picture Post herauszugeben Das Magazin wurde zu einem grossen Erfolg bereits nach wenigen Monaten wurde eine wochentliche Auflage von 1 350 000 erreicht 1940 zog Lorant in die USA Hier widmete er sich vor allem der Dokumentarfotografie und veroffentlichte eine Serie von Bildbanden zu historischen Themen einschliesslich des 1951 erschienenen Bandes Lincoln His Life in Photographs Lincoln Sein Leben in Fotografien 1948 wurde Lorant US amerikanischer Staatsburger Lorant starb am 14 November 1997 in der Mayo Klinik von Rochester Werke BearbeitenFilme Bearbeiten als Kameramann wenn nicht anders angegeben 1921 Das Judenmadel Kurzfilm 1921 Miss Hobbs 1921 Mozarts Leben Lieben und Leiden 1921 Der tote Hochzeitsgast 1921 Die Narrenkappe der Liebe auch Regie und Drehbuch 1921 Aufnahmen vom Zionistenkongress in Karlsbad Dokumentarfilm auch Produktion Regie und Drehbuch 1922 Der Kampf ums Ich 1922 Der Graf von Essex 1922 Die Pagode 1923 Paganini 1923 Dunkle Gassen 1923 Seine Majestat das Kind auch Regie Drehbuch und Produktion 1923 Der Film im Film Dokumentarfilm auch Drehbuch und Produktionsleitung 1924 Die Tochter der Frau von Larsac Kamera gemeinsam mit Ludwig Schaschek Bucher Bearbeiten Wir vom Film Film und Theaterverlagsgesellschaft Berlin 1928 I Was Hitler s Prisoner Leaves from a Prison Diary Victor Gollancz London 1935 In vielen Ausgaben und in viele Sprachen ubersetzt auf Deutsch erst 1985 als Ich war Hitlers Gefangener Ein Tagebuch 1933 Uberarbeitete Neufassung mit einem Namensverzeichnis der Mitgefangenen List Munchen 1985 ISBN 3 471 78034 3 dd Lincoln A pictorial story of His Life Duell Sloan and Pearce New York 1941 FDR A Pictoral Biography Simon amp Schuster New York 1949 The Presidency a pictorial history of presidential elections from Washington to Truman MacMillan New York 1951 The Life and Times of Theodore Roosevelt Doubleday New York 1959 Between Two Wars The Diary of a Gambler Pittsburgh The Story of an American City New York 1964 The New World the first pictures of America Duell Sloane and Pierce New York 1965 Sieg Heil An Illustrated History of Germany from Bismarck to Hitler Northon New York 1974 Deutsche Ausgabe Zweitausendeins Frankfurt 1975 Pete The Life of Peter F Flaherty Lennox Mass 1978 My Years in England 1982 Literatur BearbeitenMatias Bleckman Wolfgang Jacobsen Stefan Lorant Kameramann Regisseur Publizist In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 30 1998 Thomas Willimowski Stefan Lorant Eine Karriere im Exil wvb Wissenschaftlicher Verlag Berlin 2005 ISBN 3 86573 139 2 Michael Hallett Stefan Lorant Godfather of Photojournalism Scarecrow Press 2006 ISBN 0 8108 5682 4 Kay Weniger Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 Eine Gesamtubersicht ACABUS Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 86282 049 8 S 319 Sarah E James Stephan Lorant s Lilliputian Look alikes Cultivating an Optical Imagination In Fotogeschichte Jg 42 2022 Heft 164 S 14 24 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Stefan Lorant im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie In info ren orgEinzelnachweise Bearbeiten So z B Michael Hallett Stefan Lorant Godfather of Photojournalism Kritisch zu Lorant Bernd Weise u a in Pressefotografie I Die Anfange in Deutschland ausgehend von einer Kritik bisheriger Forschungsansatze In Fotogeschichte Beitrage zur Geschichte und Asthetik der Fotografie Heft 31 1989 S 15 40 Rene Geoffroy Ungarn als Zufluchtsort und Wirkungsstatte deutschsprachiger Emigranten 1933 1938 39 Frankfurt am Main Lang 2001 S 248 f Rudolf Sachsse Dieses Atelier ist sofort zu vermieten Von der Entjudung eines Berufsstandes In Irmtrud Wojak Peter Hayes Arisierung im Nationalsozialismus Volksgemeinschaft Raub und Gedachtnis Frankfurt am Main Campus Verlag 2000 ISBN 3 593 36494 8 S 272 Burcu Dogramaci Lilliput In Metromod Archiv Ludwig Maximilians Universitat Munchen 12 Mai 2021 abgerufen am 14 April 2023 englisch Normdaten Person GND 11880085X lobid OGND AKS LCCN n78096065 VIAF 108676112 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lorant StefanKURZBESCHREIBUNG ungarisch amerikanischer Journalist und FotografGEBURTSDATUM 22 Februar 1901GEBURTSORT Budapest Osterreich UngarnSTERBEDATUM 14 November 1997STERBEORT Rochester Minnesota Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stefan Lorant amp oldid 232811879