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Die unter Denkmalschutz stehende Stadtkirche St Marien Prettin ist eine in Backsteinbauweise errichtete dreischiffige Hallenkirche des fruhen 14 Jahrhunderts mit einem vorstehenden Querschiff Sie befindet sich in Stadt Prettin einem Ortsteil der Stadt Annaburg Die erste schriftliche Erwahnung der Kirche findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1315 in welcher der Meissner Bischof das von Kurfurst Rudolf I von Sachsen Wittenberg den Antonitern verliehene Patronatsrecht uber die Kirche bestatigt Das anfangs als Kreuzkirche errichtete Bauwerk erhielt seine Seitenschiffe erst im Jahr 1582 1 St Marien Prettin Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Gebaude 1 2 Ausstattung 1 2 1 Altar 1 2 2 Kanzel 1 2 3 Taufstein 1 2 4 Orgel 1 2 5 Glocken 1 2 6 Fenster 2 Sonstiges 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenGebaude Bearbeiten Das Gebaude der Kirche ist eine gotische Stufenhalle mit einem vortretenden Querschiff und zweijochigem Rechteckchor Die Seitenschiffe sind jeweils um ein Joch kurzer als das dreijochige Mittelschiff Zwischen Chor und Nordkreuzarm befindet sich ein zweigeschossiger Sakristeianbau Die heute noch vorhandenen altesten Teile der Kirche sind zwei als Kopfe ausgebildete Sockel an den ausseren Strebepfeilern des sudlichen Altarraumes Auch die am Ende des sudlichen Jochbogens des Querhauses befindlichen aus Sandstein gefertigten Weinlaubfriese gehoren dazu Am Nordseitenschiff befindet sich ein spatgotisches Portal aus dem Ende des 15 Jahrhunderts Das ebenfalls an der Sudseite befindliche Spatrenaissanceportal ist eine Stiftung der Kurfurstin Hedwig und stammt aus dem Jahr 1609 Der Kirchturm wurde 1852 als viereckiger Turm mit Satteldach in Formen der Gotik errichtet Durch den Aufbau der sechseckigen Turmspitze im Jahre 1886 erhielt der Turm eine Gesamthohe von 74 Metern Durch diese Erweiterung entstand auch eine Aussichtsplattform in 25 Meter Hohe In der Turmhalle befinden sich neun altere Sandsteingrabmale und Epitaphien Die alteste der Grabplatten stammt von Hans von Seebach einem Amtmann des Schlosses Lichtenburg der am 19 Dezember 1576 starb 2 Ausstattung Bearbeiten Altar Bearbeiten Der Altaraufsatz wurde aus zwei spatgotischen Schnitzaltaren zusammengesetzt Der heute nicht mehr bewegliche Flugelaltar stammt aus der Zeit um 1490 ein kleines Triptychon als Altaraufsatz ist auf das Jahr 1520 datiert Angefertigt wurde er vermutlich von einem norddeutschen oder niederlandischen Meister unbekannter Herkunft am Ende des 15 oder Anfang des 16 Jahrhunderts In den Flugeln sind Darstellungen der neutestamentlichen Szenen Abendmahl Gethsemane Kreuztragung und Grablegung zu sehen Auf den Flugelruckseiten befinden sich vier gemalte Szenen der Antoniuslegende Im Schrein des Altars sind die heiligen Bartholomaus Barbara und Andreas auf dem linken Flugel Augustinus und Christophorus auf dem rechten Flugel Dorothea und Agnes zu sehen Die Rahmung des Altars mit Architrave und Schweifwerk stammt aus dem Jahr 1614 Der Hauptteil zeigt als Passionsaltar die Kreuzigungsszene In dieser ist auf dem Schild eines Kriegsknechtes das danische Wappen ein Monogramm der Kurfurstin Hedwig sowie die Jahreszahl 1614 zum Gedenken ihrer Stiftung an die Kirche zu sehen Kanzel Bearbeiten In der Kirche befinden sich zwei Kanzeln Die heutige Predigtkanzel in neugotischen Formen wurde 1899 im Altarraum errichtet Eine steinerne Rundkanzel in Formen der Renaissance stammt aus dem Jahr 1582 Der Schalldeckel in Kronenform besteht aus Holz und ist auf das Jahr 1617 datiert Taufstein Bearbeiten Die auf dem Taufstein befindliche Taufschale stammt aus dem Jahr 1800 Der Taufstein selbst aus dem Jahr 1899 nbsp Innengewolbe mit Orgel 2018Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1842 43 vom Orgelbaumeister Johann Friedrich Schulze aus Paulinzella gebaut Glocken Bearbeiten Im Dachreiter der Kirche befinden sich drei Bronzeglocken die alteste vom Ende des 14 Jahrhunderts die weiteren aus den Jahren 1541 und 1556 Zum Ende des Zweiten Weltkrieges befanden sich die Glocken der Kirche schon auf einem Glockenfriedhof um fur die Rustungsindustrie eingeschmolzen zu werden Dort wurden sie vermutlich von einer Prettinerin entdeckt und gerettet Fenster Bearbeiten Im Ostfenster des sudlichen Querarms ist das Wappen der Kurfurstin Hedwig zu sehen Datiert ist die Glasmalerei auf das Jahr 1628 Der Rest der Verglasung des Bauwerks geht auf eine Stiftung der Kurfurstin selbst zuruck Sonstiges BearbeitenAn der Nordwand des Chores befindet sich im Innern der Kirche ein Bildnis der Kurfurstin Hedwig aus dem Jahr 1628 Aus dem Anfang des 17 Jahrhunderts stammt ein Portrat von Martin Luther Ein Pastorenbildnis aus der Zeit um 1700 befindet sich uber dem Sudportal 1899 wurden wahrend einer Renovierung das Gestuhl die Orgelempore die Leuchter und der Taufstein der Kirche erneuert Reste des ehemals vorhandenen Taufsteins aus dem Ende des 15 Jahrhunderts befinden sich in der Turmhalle Hier handelt es sich um eine Sandsteinkuppa mit Lilienfries 3 Literatur BearbeitenKarl Pallas Die Registraturen der Kirchenvisitationen im ehemals sachsischen Kurkreise Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt 2 Regierungsbezirke Dessau und Halle ISBN 3 422 03065 4 S 670 672 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Prettin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mitteldeutsche Kirchenstrasse Fotos der Kirche auf der Website des KirchenkreisesEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt Landkreis Jessen 1993 Mitteldeutsche Kirchenstrasse Memento des Originals vom 2 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mitteldeutsche kirchenstrasse de Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt 2 Regierungsbezirke Dessau und Halle Seite 670 ff 51 660277777778 12 921944444444 Koordinaten 51 39 37 N 12 55 19 O 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