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Die Pfarrkirche St Vitus ist die katholische Pfarrkirche von Kirchweidach Oberbayern Sie wird als eine der qualitatvollsten Landkirchen des Spatrokoko in Altbaiern gewurdigt 1 und gehort zum Pfarrverband Kirchweidach im Dekanat Altotting des Bistums Passau Die rosefarbene Fassade der Pfarrkirche St Vitus St Leonhard und St GeorgInnenraumKuppelfreskoChorfreskoVertreibung der Wechsler aus dem Tempel Fresko unter der Empore Friedhofskapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Umgebung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde in den Jahren 1770 bis 1774 durch Franz Alois Mayr ab 1771 durch Baumeister Joseph Lindtmayr im Stil des Spatrokoko errichtet Den Innenraum gestaltete der Kirchenmaler Franz Joseph Soll nach dem von Pfarrer Josef Kaspar Kolberer aus Feichten entwickelten Bildprogramm Die feierliche Weihe erfolgte 1787 durch den Bischof von Chiemsee Reichsfurst Franz Xaver von Breuner Kirchweidach war ursprunglich Filialkirche der Pfarrei Feichten Pfarrer Ludwig Mittermaier bewirkte 1891 die Errichtung einer Expositur 1896 wurde Kirchweidach zur selbstandigen Pfarrei erhoben Eine Restaurierung des Inneren erfolgte in den Jahren 1978 1981 unter Beratung des Bayerischen Instituts fur Denkmalpflege Das Aussere wurde in den Jahren 1973 1974 und 2000 2001 restauriert Architektur BearbeitenDer Bau besteht aus einem kreuzformigen Zentralraum mit Kuppel der einem Rechteckgrundriss mit abgeschragten Ecken einbeschrieben ist Der Ostturm wird durch eine weithin sichtbare dreifach abgestufte Zwiebelhaube abgeschlossen Das Innere ist mit Tonnengewolben abgeschlossen das zentrale Quadrat mit einer Kuppel In den Eckraumen sind die Oratorien die Sakristei und die Treppenaufgange eingebaut Die Gliederung erfolgt durch flache marmorierte Pilaster oberhalb des Gebalks durch stuckierte und brokatierte Gurtbander Die Ausmalung ist ein Werk des Franz Joseph Soll das nach dem Chronogramm auf der Kartusche am Chorbogen 1775 geschaffen wurde Das kreisrunde Kuppelfresko uber Pendentifs mit Rocaillekartuschen und gemalten Stuckreliefs der Evangelisten beherrscht das Innere der Kirche Entsprechend dem Bildprogramm Kolberers komponierte Soll funf Szenen aus der Legende des Titelheiligen in beeindruckende Scheinarchitektur mit Triumphbogen und Landschaften Im Zentrum sind die Heilige Dreifaltigkeit und die Glorie des heiligen Vitus zu sehen Im Chorgemalde ist der heilige Vitus im Kerker gezeigt links und rechts davon ist je ein Emblema der Nacht mit lateinischen Inschriften er erfrischt alle und des Tages er erleuchtet alle mit Bezug auf das Hochaltarbild in Kartuschen angeordnet Das Fresko uber der Empore zeigt wie der Heilige einem Lowen vorgeworfen wird unter der Empore ist die Vertreibung der Wechsler aus dem Tempel durch Christus Mt 21 12 13 EU zu sehen Zu dieser Szene gehoren zwei monochrome Darstellungen von Gerichtsgleichnissen Das eine zeigt die Aussonderung von Weizen und Unkraut nach der Ernte Mt 13 30 EU das andere die Aussonderung der Fische nach dem Fang Mt 13 48 EU Uber dem nordlichen Seitenaltar ist die Ubergabe der Schenkungsurkunde des Bayernherzogs Theodo II an den heiligen Rupert der auf das Gnadenbild von Altotting weist zu sehen Am Bildrand findet sich ein Selbstportrat Solls mit seiner Ehefrau Uber dem sudlichen Seitenaltar ist die Erklarung Benno von Meissens zum Patron Bayerns dargestellt nachdem die Gebeine des Heiligen 1576 auf Anordnung von Albrecht V nach Munchen uberfuhrt worden waren Ausstattung BearbeitenAltareDer Hochaltar ist mit einem prachtvollen Saulenaufbau gestaltet der die ostliche Abschlusswand ausfullt Er wurde wohl von Johann Georg Kapfer im Jahr 1785 geschaffen Im Hochaltarbild von Soll aus dem Jahr 1784 ist das Martyrium des heiligen Vitus in siedendem Ol dargestellt dahinter seine Pflegeeltern Im Altarauszug wird der Heilige von der Trinitat im Himmel erwartet Das Hauptbild wird flankiert von Assistenzfiguren der Heiligen Georg und Florian Die Bilder in den Seitenaltaren stammen beide von Soll aus dem Jahr 1795 und stellen die Heimsuchung Mariens links und den heiligen Leonhard rechts dar den zweiten Schutzpatron der Kirche und der Gemeinde Die Kanzel wurde 1795 zusammen mit den Seitenaltaren geschaffen Auf der Vorderseite ist ein vergoldetes Relief des Guten Hirten zu sehen auf dem Schalldeckel Putten mit den Symbolen von Glaube Liebe und Hoffnung Am Kanzelkorb ist eine Hand mit einem Kruzifix als Hinweis auf 1 Kor 1 23 EU angebracht OrgelDie Orgel war ein Werk von Florian Unterholzer aus dem Jahr 1834 und wurde 1986 durch ein Werk der Firma Schmid aus Kaufbeuren ersetzt Die Beichtstuhle und das Gestuhl wurden um 1788 geschaffen GlockenIm Turm der Pfarrkirche hangen vier Glocken in den Tonen es1 f1 g1 b1 ausgefulltes Durmotiv Die grosse und die zweitkleinste Glocke wurden 1947 von Karl Czudnochowsky in Erding in dem Material Euphon gegossen Die zweitgrosste Glocke Wurde 1949 ebenso von Karl Czudnochowsky in Erding aus Bronze gegossen Die kleinste Glocke wurde 1841 von Ludwig Strasser in Burghausen auch aus Bronze gegossen Umgebung BearbeitenDie Seelenkapelle sudlich der Kirche wurde im 16 Jahrhundert erbaut und besteht aus einem dreijochigen Langhaus mit Netzgewolbe und Funfachtelschluss Im Innern steht ein neugotischer Altar mit der Darstellung der Sieben Zufluchten flankiert von Daniel und Hiob weiterhin ein Mariahilfbild mit einer Darstellung der Wurzel Jesse aus dem 18 Jahrhundert Literatur BearbeitenKilian Kreilinger Kath Pfarrkirche St Vitus Kirchweidach Kleine Kunstfuhrer Bd 176 3 Aufl Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2004 ISBN 978 3 7954 4168 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Vitus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum zustandigen Pfarrverband auf der Website des Bistums PassauEinzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2006 ISBN 978 3 422 03115 9 S 584 585 48 085415 12 641986 Koordinaten 48 5 7 5 N 12 38 31 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Vitus Kirchweidach amp oldid 237160498