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Die romisch katholische Kirche St Nikolaus niederlandisch Sint Niklaaskerk in Diksmuide Provinz Westflandern ist ein geostetes Kirchengebaude das nach Zerstorung im Ersten Weltkrieg wiederaufgebaut und nach dem durch die Bombardierung von 1940 verursachten Brand bis Anfang der 1950er Jahre restauriert wurde Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz 1 Ansicht vom Marktplatz im Hintergrund die Kirche St NikolausBelfried links und Turm von St Nikolaus rechts PortalHistorische Ansicht des LettnersRekonstruiertes TaufbeckenZur Kirche gehort ein ehemaliger Friedhof der 1784 aufgehoben wurde und heute in das Stadtgefuge integriert ist Im Westen befindet sich ein kleiner Platz an der Kiekenstraat mit zwei Kragsteinen der Vorkriegskirche aus dem 14 Jahrhundert Ostlich der Kirche mundet der Vrijheidsplein in die De Breyne Peelaertstraat Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1144 Die Kirche wird von Bischof Milo von Terwaan als unabhangige Pfarrkirche geweiht und unter den Schutz des Heiligen Nikolaus gestellt 13 Jahrhundert Das ursprungliche Bauwerk wird allmahlich erweitert 1333 Die Sankt Nikolaus Kirche wird nach dem verheerenden Brand von 1333 wiederaufgebaut Reste des ursprunglichen Baus und ein Anbau aus dem 13 Jahrhundert sind teilweise in das neue Gebaude einbezogen 1535 1542 Der Steinmetz J Bertet Diksmuide fertigt einen Lettner in spatgotischem Stil Dieses Meisterwerk wurde jedoch wahrend des Ersten Weltkriegs zerstort Fragmente dieses Lettners befinden sich noch in den Depots des Stadtmuseums Im Jahr 1542 wurde die Kniebank in der St Nikolaus Kirche fertiggestellt Diese Bank wurde wahrend des Ersten Weltkriegs zerstort die Rekonstruktion ist als massstabsgetreues Modell im Stedelijk Museum zu sehen Im 16 und 17 Jahrhundert wurde die Kirche mehrmals von Branden heimgesucht so etwa 1513 und 1672 woraufhin die notwendigen Reparaturarbeiten durchgefuhrt wurden darunter der Bau eines neuen Glockenturms Ende des 17 und Anfang des 18 Jahrhunderts nach dem Brand von 1672 Um 1865 1872 erfolgten umfangreiche Restaurierungsarbeiten am nordlichen Querschiff den Spitzbogenfenstern der Westfassade und dem Vierungsturm nach dem Entwurf des Architekten P Croquison Kortijk In den Jahren 1888 1906 wurden verschiedene Restaurierungsarbeiten im Inneren unter der Leitung des Architekten H Geirnaert Gent ausgefuhrt 1914 1918 Ende Oktober 1914 wird Diksmuide von Klerken Houthulst aus durch deutsche Truppen mit der St Nikolaus Kirche als Orientierungspunkt beschossen Die Kirche und ihre Kulturguter wurden durch die anhaltenden Auswirkungen des Krieges vollig zerstort 1923 1925 Die Kirche wird nach dem Vorkriegszustand unter der Leitung des Architekten Jozef Vierin Brugge wiederaufgebaut Eine Reihe von Eingriffen aus der Restaurierung von 1865 1872 die von Anfang an kritisiert worden waren werden jedoch ausgelassen Einen Tag vor der Kapitulation am 27 Mai 1940 bombardieren die deutschen Truppen Diksmuide mit Brandbomben wobei die Kirche St Nikolaus fast vollstandig abbrennt Die anschliessenden Restaurierungsarbeiten unter der Leitung der Architekten Jozef und Luc Vierin Brugge zogen sich bis in die fruhen 1950er Jahre hin Seit 1993 erfolgen Konservierungs und Restaurierungsarbeiten unter der Leitung der Architekten D und P Seys Diksmuide Architektur BearbeitenDer Grundriss zeigt eine dreischiffige siebenjochige Basilika ein Pseudoquerhaus sowie Haupt und Seitenchor mit polygonalem bzw geradem Chor Das sudliche Seitenschiff ist mit dem massiven eingebauten Westturm verbunden und im Erdgeschoss als Taufkapelle eingerichtet sudwestlich ist ein Treppenturm mit gemauerter Turmspitze angebaut Sudostlich des polygonalen Altarraums befindet sich eine L formige Sakristei Das Bauwerk ist ein gelber Backsteinbau auf Natursteinsockel und Schiefergiebeldach Der vierstockige Westturm wird von einer durchbrochenen schiefergedeckten Laterne bekront Abgestufte Strebepfeiler sind an den Ecken angebracht Das dritte Stockwerk mit ist drei spitzbogigen Schalloffnungen versehen das vierte Stockwerk wird an den Ecken von flachen Pilastern flankiert Das Bauwerk entspricht dem regionalen Stil der Backsteingotik West und Chorgiebel sind mit Natursteinabschlussen und abgestuften Strebepfeilern gestaltet die in Erkerturmchen enden Das Portal mit Spitzbogen ist durch einen zentralen Pfeiler und eine Dreiviertelsaule mit Knospengiebeln in zwei rechteckige Eingange unterteilt drei gekoppelte Dreiviertelsaulen mit Kapitellen und einer Statue der Muttergottes mit Kind unter einem Baldachin sind flankiert auf beiden Seiten von einem knienden Engel im Tympanon Ausserdem gibt es grosse profilierte Spitzbogenfenster mit gemauertem Mass und Stabwerk aus Naturstein Die Seitenwande sind gerahmt von profilierten Spitzbogenfenstern Dreiteilige Fenster und abgestuften Strebepfeilern die in gemauerten Scheiteln mit blindem Dreipass enden eine fluchtende geschlossene Brustung aus blinden Spitzbogen mit Dreiblattmotiv uber plastischem Natursteinfries mit Eichenblattmotiv schliesst die Fassade ab Der sudliche Querhausarm wird von einem Giebel bekront und von abgestuften Strebepfeilern und einem Korbbogenportal mit profiliertem Ziegelrahmen gegliedert Oberhalb des Korbbogenportals gliedern profilierte Spitzbogenarkaden mit blinden Spitzbogennischen und Oculi die Fassade Im Giebel ist eine grosse Fensterrose mit Natursteinmasswerk und drei gekoppelten Spitzbogennischen angeordnet Der nordliche Querhausarm ist wie der eben beschriebene Giebel gestaltet jedoch mit einem grossen profilierten spitzbogigen Sechspassfenster auf einer Fase und aufsteigenden spitzbogigen Nischen im oberen Giebel ausgebildet Der funfeckige Chorschluss mit zwei Reihen spitzer Zwillingslaternen auf Vorsprungen und gestuften Strebepfeilern ist mit ebenfalls gemauerten Scheiteln ausgefuhrt Eine bundige Ziegelbrustung mit Spitzbogenblenden uber einem skulpturalen Natursteinfries bildet den Abschluss Die Sakristei ist mit Giebeln und vergitterten Kreuzfenstern aus Naturstein gestaltet die in rechteckige Nischen eingelassen sind Innen ist das Bauwerk eine verputzte und weiss gestrichene Basilika Schiff und Chor sind mit zweiteiligem Aufriss gestaltet der durch Spitzbogen auf Natursteinsaulen mit Knospenkapitellen und zweiteiligen Spitzbogenarkaden rhythmisiert wird Ein holzernes Spitzbogengewolbe mit polychromen Rippen und Eichen Spannbalken und konsolen bildet den Abschluss Profilierte Vierungspfeiler die in Formen und figurativen Konsolen enden gliedern den Raum Unter dem Westturm befindet sich die Taufkapelle mit Kreuzrippengewolbe Ausstattung BearbeitenWahrend des Ersten Weltkriegs wurde eine grosse Anzahl wertvoller Kunstwerke zerstort darunter das Gemalde Anbetung der Konige von 1644 von Jacob Jordaens der beruhmte Lettner aus Naturstein von 1536 1542 von J Bertet Diksmuide ein Chorgestuhl aus Eichenholz von etwa 1600 geschnitzt von U Taillebert Ypern ein Tabernakel aus Marmor von 1611 1613 nach einem Entwurf von H Stalpaert Brugge eine Kirchenbank aus Eiche von 1542 ein Taufbecken aus Kupfer und Marmor von 1626 Neue Ausstattungsstucke sind die Rekonstruktion des Taufbeckens aus dem 17 Jahrhundert 1925 von Oscar Sinia Gent ein bronzener Kreuzweg mit 14 Stationen ca 1931 1933 und eine bronzene Pieta Not Gottes 1932 nach einem Entwurf von Oscar Sinia Gent und gegossen von den Gebrudern Minne Gent Weitere Ausstattungsstucke stammen hauptsachlich aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg darunter im Chor in den Seitenchoren und in der Taufkapelle Glasmalereien von 1963 mit geometrisch abstrakter Komposition nach einem Entwurf von M Martens Brugge Die Orgel ist ein Werk von Joseph Loncke amp zonen aus dem Jahr 1966 mit 54 Registern auf drei Manualen und Pedal 2 Literatur BearbeitenHalewijn Missiaen und Pol Vanneste unter Mitwirkung von F Gherardts amp O Scheir Inventaris van het bouwkundig erfgoed Provincie West Vlaanderen Gemeente Diksmuide Teil I Deelgemeenten Diksmuide Beerst Esen Kaaskerke Keiem en Lampernisse Teil II Deelgemeenten Leke Nieuwkapelle Oostkerke Oudekapelle Pervijze Sint Jacobskapelle Stuivekenskerke Vladslo en Woumen Bouwen door de eeuwen heen in Vlaanderen WVL18 unveroffentlichte Arbeitsausgabe 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sint Niklaaskerk Diksmuide Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Beschreibung basiert wesentlich auf derjenigen im belgischen Denkmalregister Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 17 Oktober 2022 51 034028 2 864722 Koordinaten 51 2 2 5 N 2 51 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolaus Diksmuide amp oldid 227118193