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Die Kapelle St Michael auch Michaeliskapelle oder Michaelskapelle 1 zudem 1445 als St Thomas erwahnt 2 in Limburg an der Lahn war die Friedhofskapelle und das Beinhaus Karner des ehemaligen Domfriedhofs auf dessen Gelande sie sich befindet Das im 13 Jahrhundert errichtete denkmalgeschutzte Gebaude diente ab Mitte des 19 Jahrhunderts zudem als Wohnung des stadtischen Totengrabers St Michael von SudenLage der Kapelle auf dem Friedhof unmittelbar an der Kante des Domfelsens Gelandegestaltung von 1873 74 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErbaut wurde die Kapelle zwischen 1250 und 1270 einige Zeit nach Fertigstellung des Limburger Doms der 1235 eingeweiht wurde Geweiht wurde die Kapelle dem Erzengel Michael der im Christentum als Begleiter der Toten gilt Der Hauptaltar wurde 1280 vom Kanoniker Rorich auch Roricius 3 gestiftet er wurde um 1325 durch einen Johannesaltar erganzt welchen der Ritter Johann von Brunsberg schenkte Dessen Bruder Dielmann stiftete 1331 und 1345 einen Thomasaltar der zunachst in einem Anbau untergebracht war jedoch kurz darauf ebenfalls in das Kapellengebaude verbracht wurde 4 nbsp Ehemals als Beinhaus genutztes Untergeschoss mit GrabkreuzenAls Beinhaus wird die St Michaels Kapelle erstmals 1359 erwahnt 1366 erscheint sie als neue Kapelle uber dem Beinhaus 4 Bis ins 19 Jahrhundert wurde das Untergeschoss des Gebaudes in dieser Funktion genutzt 3 1617 wurde ein neues steileres Dach errichtet unter dem ein Fruchtspeicher eingerichtet wurde 4 Von der Sakularisation samtlicher Stiftsgebaude in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts war auch die St Michaels Kapelle betroffen 1835 ging sie durch Schenkung von der nassauischen Landesregierung an die Stadt Limburg uber 4 Nachdem die Kapelle 1853 aus unbekannten Grunden fast vollstandig ausgebrannt war wurde wieder ein flaches Satteldach aufgesetzt Dazu wurde der teilweise eingesturzte Ostgiebel aus dem alten Material neu aufgebaut Gleichzeitig wurde das gotische Westfenster verschlossen die durch den Brand beschadigten Steingewande der ubrigen Fenster wurden mit Holz ausgebessert 4 1857 richtete man im Obergeschoss der Kapelle die Wohnung fur den Totengraber ein als im Zuge einer Friedhofserweiterung das bis dahin fur diesen Zweck genutzte ehemalige Stiftshaus niedergelegt wurde Zudem wurde in dem Gebaude das neue Leichenzimmer untergebracht 4 1882 wurde am Schafsberg der neue stadtische Friedhof errichtet jedoch fanden bis in die 1920er Jahre hinein noch Beerdigungen auf dem Domfriedhof statt 5 so dass die Kapelle noch 1907 als Wohnung genutzt wurde 3 Die Kapelle steht aufgrund ihrer geschichtlichen kunstlerischen sowie stadtebaulichen Bedeutung unter Denkmalschutz Sie befindet sich im Besitz des bischoflichen Ordinariats des Bistums Limburg 4 und wird fur Pressekonferenzen genutzt 6 Architektur Bearbeiten nbsp Rekonstruktionszeichnung Ferdinand Luthmers 1907 7 Dargestellt ist das Obergeschoss Das Untergeschoss ist durch Aufschuttung grosstenteils verdeckt Rechts ist eines der Lanzettfenster im Detail abgebildet Die St Michaels Kapelle ist ein zweigeschossiger Massivbau aus Bruchstein der ursprunglich verputzt war 4 Das Gebaude steht unmittelbar am Rand des steil zur Lahn hin abfallenden Domfelsens Das Untergeschoss befindet sich auf der ursprunglichen Hohe des Domfriedhofs 3 wahrend das Obergeschoss etwa auf der heutigen Hohe des Domplatzes liegt Daher wurde im 19 Jahrhundert das Gelande auf der Sudseite der Kapelle aufgeschuttet der ursprungliche Eingangsbereich wurde erst Anfang des 21 Jahrhunderts wieder freigelegt und rekonstruiert 4 Das Untergeschoss grundet auf einer vier Meter tiefer liegenden Terrasse des Domfelsens und ist als dreijochiges rundbogiges Kreuzgewolbe ohne Rippen und Gurte ausgefuhrt Dessen Kampfer ruhen auf achteckigen leicht abgerundeten Kragsteinen 3 Zuganglich ist das Untergeschoss durch eine gotische Tur auf der Mittelachse der Sudseite sowie ein Portal auf der Westseite 4 Das Obergeschoss ist flach gedeckt Die ursprungliche Holztreppe zum Haupteingang der Kapelle auf der Sudseite wurde im Zuge der Rekonstruktion durch eine Steintreppe ersetzt 4 Die Kampfer des Obergeschosses setzen auf runden Kragsteinen auf Von der ursprunglichen Ausgestaltung als Kapelle ist seit dem 19 Jahrhundert nichts erhalten geblieben 3 auf der Sudseite ist jedoch noch eine Nische erkennbar die mutmasslich den Sakramentenschrank beherbergte 4 Beide Geschosse weisen gekuppelte Lanzettfenster auf welche zwischenzeitlich teilweise zugemauert waren 4 Es handelt sich dabei um spitzbogige Fenster mit abgefasten Steingewanden die paarweise in ungegliederten Spitzbogenblenden liegen Unter zwei dieser Fenster finden sich flache Blendnischen 3 Literatur BearbeitenVerena Fuchss Kulturdenkmaler in Hessen Stadt Limburg Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2096 4 S 233f Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler des Lahngebiets Oberlahnkreis Kreis Limburg Unterlahnkreis Keller Frankfurt am Main 1907 S 99f 101 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ehem Karnerkapelle St Michael In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenEinzelnachweise Bearbeiten Limburg an der Lahn Landkreis Limburg Weilburg Kirche und Religion Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 6 Juli 2015 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Limburg Siedlungsentwicklung vom Mittelalter bis 1873 74 Hessischer Stadteatlas Stand 2005 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b c d e f g Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler des Lahngebiets Oberlahnkreis Kreis Limburg Unterlahnkreis S 99f a b c d e f g h i j k l m Verena Fuchss Kulturdenkmaler in Hessen Stadt Limburg S 233f Verena Fuchss Kulturdenkmaler in Hessen Stadt Limburg S 232 Volker Thies Finanzen im Bistum Limburg Einige hintergrundige Gedanken Nicht mehr online verfugbar In vtaktuell Archiviert vom Original am 8 Dezember 2015 abgerufen am 20 Juli 2014 Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler des Lahngebiets Oberlahnkreis Kreis Limburg Unterlahnkreis S 10150 389122 8 066754 Koordinaten 50 23 20 8 N 8 4 0 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Limburg an der Lahn amp oldid 227562804