www.wikidata.de-de.nina.az
Die St Marien Kirche in Buhl im Ries einem Gemeindeteil der Gemeinde Alerheim im Landkreis Donau Ries Bayern ist eine mit historischen Fresken geschmuckte evangelisch lutherische Pfarrkirche Die St Marien Kirche in Buhl am RiesBlick zu den Fresken der Nord und der ChorwandDie ChorfreskenBlick in den Westen der KircheFresko an der Nordwand Die Taufe JesuFresken an der Nordwand Sundenfall und PassionsgeschichteFresko an der Sudwand Die Bekehrung des SaulusKanzelPetrusdarstellung unter der EmporeInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Fresken 4 1 Chorraum 4 2 Sudwand 4 3 Nordwand 4 4 Ostwand 5 Weitere Ausstattung 6 Wurdigung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie von einem befestigten Friedhof umgebene Kirche befindet sich auf einem Hugel in der Mitte des Dorfes Am Kirchberg 6 Geschichte Bearbeiten1193 wurde der Vorgangerbau als Chorturmkirche einer Kirchenburg erbaut 1 1270 ubergaben die Grafen von Oettingen das Patronatsrecht dem in Grundung befindlichen Zisterzienserinnenkloster Kirchheim 1307 wurde das Patronatsrecht mit dem Kirchensatz an das Domkapitel zu Augsburg ubertragen 2 Im 16 Jahrhundert wurde die Kirche infolge der Reformation evangelisch Im Westen und im Norden des Kirchenraumes wurden holzerne Emporen eingebaut 3 Um 1680 erfolgte eine Langhauserweiterung um vier Meter wobei die nordliche Langhauswand der Vorgangerkirche erhalten blieb aber hoher gezogen wurde Gleichzeitig wurde die sudliche Langhauswand verschmalert so dass sie mit der Sudseite des Turmes in einer Flucht steht 3 Der Turm der im Untergeschoss noch den Chor der Vorgangerkirche aufweist wurde ebenfalls um 1680 umgestaltet und erhoht 4 Zu dieser Zeit wurde auch die Sakristei an die Nordseite des Turmes angebaut 1895 fanden grossere Renovierungsarbeiten statt 3 Baubeschreibung BearbeitenDer einschiffige Bau ist flachgedeckt im Innern weist er eine Holzdecke auf Der Chor im Untergeschoss des im Osten der Kirche stehenden ungegliederten Turmes hat ein Kreuzgratgewolbe 3 Der quadratische Turm der im Norden um circa einen halben Meter breiter ist als das Kirchenschiff ist mit einem Satteldach geschlossen auf den Giebelseiten befindet sich uber zwei in geringem Abstand angebrachten rundbogigen Schalloffnungen jeweils eine Turmuhr Bei den zwei Schalloffnungen auf den anderen Turmseiten erscheint der Abstand ungewohnlich gross Westlich der Kirche steht ausserhalb der Friedhofsmauer ein Kriegerdenkmal in Form von drei Kreuzen Fresken BearbeitenDie Kirche weist grossflachige Malereien an den Langhauswanden und im Chorraum auf die aus dem 13 bis 17 Jahrhundert stammen Sie wurden 1946 bis 1948 freigelegt und von den Kirchenmalern Reissner und v Lohneysen und von Schmitt Augsburg teilweise wiederhergestellt 5 In diesem Zusammenhang wurde die Empore der Nordwand zugunsten der Fresken entfernt Die verbliebene Westempore verdeckt die Fresken zum Teil Chorraum Bearbeiten Die Fresken im Chorraum sind die altesten der Kirche und entstanden im 13 14 und 15 Jahrhundert Sie zeigen den hl Christophorus um 1300 in hofischer Gewandung den hl Petrus nach 1300 sowie Medaillons mit den Evangelistensymbolen Mensch Lowe Stier und Adler und acht musizierende Engel im Gewolbe um 1450 6 Besonders interessant sind die jugendlichen fast weiblich anmutenden weichen Gesichtszuge 7 des gut erhaltenen Christophorus vielleicht ist die Darstellung beeinflusst von der mystischen Haltung der Kirchheimer Zisterzienserinnen Buhl liegt an dem Bachlein Schwalb das zu haufigen Uberschwemmungen fuhrte die Darstellung des hl Christophorus kann auch in diesem Zusammenhang gesehen werden Der ebenfalls im Geist der Mystik gemalte Petrus ist mit einem Buch wohl der Bibel und mit dem Schlussel des Himmels abgebildet Die Engel in den Gewolbezwickeln wurden um 1420 gemalt Im Scheitel des Kreuzgratgewolbes ist das Lamm als Christussymbol schreitend mit einer wehenden weissen Siegesfahne mit einem Kreuz darauf dargestellt 8 Sudwand Bearbeiten An der sudlichen Langhauswand ist eine sitzende schwangere heilige Pilgerin abgebildet vielleicht Maria aus der biblischen Szene in der sie ihre Base Elisabeth aufsucht 2 Das Fresko stammt aus dem Ende des 14 Jahrhunderts bis um 1500 Weitere nicht identifizierbare Farbspuren an der Sudwand wurden wieder ubertuncht Auf dem grossen dreigeteilten Wandbild wie die anderen Wandbilder 1681 von Buhler Bauern gestiftet 9 ist die Berufung eines Propheten Ezechiel oder Jeremia die Bekehrung des Saulus und gestort durch einen spateren Fenstereinbau das Weihnachtsgeschehen Verkundigung an die Hirten und Anbetung der Konige dargestellt 10 Nordwand Bearbeiten Das Wandbild von 1681 zeigt in zwei grossflachigen Bildern die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan und nach einem Kirchenfenster das Paradies mit Tieren und dem Sundenfall von Adam und Eva schliesslich in drei Reihen in je drei kleinen Einzelszenen die Leidensgeschichte und die Auferstehung Jesu Drei weitere kleine Bilder der Nordwand zeigen einen reifen Granatapfel dann wohl romanischen Ursprungs ein Apostelkreuz mit Radkranz Kreuz und Schwurhand und schliesslich unter dem Empore eine weitere Petrusdarstellung Ostwand Bearbeiten Die Ostwand zeigt am Chorbogen grossflachig ein Jungstes Gericht Das Fresko entstand im ausgehenden 17 Jahrhundert Weitere Ausstattung BearbeitenEine moderne holzerne Kanzel hangt in der sudostlichen Ecke des Langhauses Zugang uber eine Treppe im Turm und weist vier Holzfiguren von Glaubenszeugen Johannes der Seher Moses der Junger Johannes und der Apostel Paulus auf Sie wurden vom Bildhauer Ernst Steinacker geschnitzt 11 Uber dem Altar im Chorraum hangt ein vergoldetes Kreuz gestaltet aus sechs musizierenden Engeln ebenfalls ein Werk von Steinacker Das romanische Chorfenster hinter dem Altar ist modern buntverglast und zeigt die Weihnachtsgeschichte mit zwei Engeln Der Taufstein steht links am Chorbogen An der historischen Nordwand ist ein grosses Holzkreuz mit Corpus angebracht gestiftet wurde es 1681 11 Die holzerne Empore im Westen der Kirche Zugang im Norden von aussen verdeckt stellenweise die alte Freskenbemalung Der Orgelprospekt ist funfteilig Ein steinernes Kreuzigungsrelief uber dem Kirchenportal und das Steinrelief Himmelsleiter aus dem Jakobstraum an der Kirchhofmauer sind weitere Werke Steinachers 12 Vier Grabsteine aus Jurakalkstein stammen vom Ende des 18 Jahrhunderts bzw von 1800 13 Wurdigung BearbeitenDie Langhausfresken sind ein seltenes Beispiel fur solche im 17 Jahrhundert in evangelischen Kirchen entstandene bildliche Darstellungen Wahrend die Malereien im Chor von hoher kunstlerischer Qualitat zeugen sind die Fresken im Langhaus eher bauerlich naiven Charakters Das theologische Programm der Fresken hat Hans Keitel eingehend beschrieben Literatur BearbeitenBruno Bushart und Georg Paula Bearb Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler von Georg Dehio Bayern III Schwaben 2 uberarbeitete Auflage Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 2008 S 225 Hans Keitel Die St Marien Kirche im evang Pfarrdorf Buhl im Ries und ihre gut erhaltenen Fresken Sonderdruck aus der Zeitschrift Nordschwaben Der Daniel Heft 4 1986 Aalen Konrad Theiss Verlag Buhl Rudelstetten In Karl Lotter Hrsg Rieser Kirchenbuch Geschichte der evangelischen Pfarreien des Rieses Nordlingen 1956 S 189 195 Buhl In Ernst Bezzel Klaus Neureuther und Albert Schlagbauer Hrsg Evangelische Gemeinden im Ries Dekanatsbezirke Donauworth Nordlingen Oettingen und Ostregion des Kirchenbezirkes Aalen 1981 S 23 27 Buhl In Karl Grober und Adam Horn Bearb Die Kunstdenkmaler von Bayern Regierungsbezirk Schwaben I Bezirksamt Nordlingen Munchen R Oldenbourg 1938 S 92f ISBN 3 486 50515 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbeschreibung und Foto der KircheEinzelnachweise Bearbeiten Keitel S 1 a b Keitel S 5 a b c d Grober Horn S 92 Bushart Paula S 225 Bushart Paula S 225 Keitel S 1 Keitel S 1ff Keitel S 2 Keitel S 6 Keitel S 10 Keitel S 18 a b Keitel S 19 Keitel S 1 19 Grober Horn S 9348 83466 10 65662 Koordinaten 48 50 4 8 N 10 39 23 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria Buhl im Ries amp oldid 235932173